Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld der soziologischen Lebenslaufforschung. Im Fokus steht, nach Darstellung einiger grundlegender Ansätze der Lebenslaufforschung unter Berücksichtigung des klassischen lebenslauftheoretischen Konzept der Statuspassagen, die Vorstellung der Laufbahnen im sozialen Raum (trajectoires) von Pierre Bourdieu, der zwischen individuellem und kollektivem Lebenslauf unterscheidet und sich damit von der klassischen Lebenslaufforschung abhebt. Im Mittelpunkt steht die Aussage, das Individuum erhalte aufgrund seiner persönlichen Menge an erworbenem Kapital und seiner damit determinierten Klassen-oder Gruppenzugehörigkeit (z.B. als Inhaber eines bestimmten Berufsabschlusses) einen Spielraum an individuellen Laufbahnen. demgegenüber steht wiederrum ein kollektiver Lebenslauf der Klassen, der dem Individuum innerhalb dieser Klasse vorschreibt, wohin er höchstwahrscheinlich gehen wird, was aus ihm werden kann und was nicht (vgl. Fuchs-Heinritz 2005). Da Bourdieus Konzept zum Lebenslauf in hohem Maße konträr zur klassischen Lebenslaufforschung oder erst recht zu aktuellen bildungspolitischen Instrumenten zu stehen scheint, sollen zum Schluss in Kürze einige zentrale Punkte des Grundtvig Programms zur Erwachsenenbildung der europäischen Union anhand der theoretischen Sicht Bourdieus diskutiert werden. Für eine weiterführende Forschung wäre es denkbar, einige neue bildungspolitische Konzepte sowie bereits etablierte, weiterqualifizierende Maßnahmen miteinander zu vergleichen und im Rahmen einer Nutzenanalyse in Form qualitativer Interviews den messbaren Einfluss auf die Lebensverläufe der relevanten Zielgruppen zu erheben.
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