Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Konjunktur und Wachstum, Note: keine, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Ende der Bipolarität und dem Prozess der europäischen Einigung ging auch eine zunehmende Liberalisierung der nationalen Arbeitsmärkte einher. Gleichzeitig sorgte die Globalisierung der Wirtschaft und der Strukturwandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft für einen entscheidenden Handlungsdruck. Die einzelnen europäischen Arbeitsmärkte sind im Gegensatz zur Ökonomie noch nicht ausreichend integriert. Vielmehr versuchen die Mitgliedsländer der EU, ihre Arbeitsmärkte abzuschotten oder Arbeitsplätze auf Kosten der Nachbarländer zu generieren. Trotzdem gelang es allen Ländern der EU in den vergangenen Jahren ihre Arbeitslosenzahlen zu senken. Diese Entwicklung auf den Arbeitsmärkten, die Mitte des Jahrzehnts begann, hat allerdings durch die Finanzkrise 2008 einen Dämpfer erhalten. Durch den Einbruch der Finanzindustrie und das Übergreifen der Probleme auf die Realmärkte musste die Politik auch in weiteren Sektoren zu Stützungsmaßnahmen greifen. Gleichzeitig drohte die schwache wirtschaftliche Dynamik Einfluss auf die Zahl der Arbeitsplätze zu nehmen. Im Rahmen staatlicher Konjunkturprogramme konnte in den vergangenen beiden Jahren der wirtschaftliche Kollaps vermieden werden. Die Heterogenität der europäischen Arbeitslosenraten und die unterschiedlichen Auswirkungen der Krise auf die nationalen Arbeitsmärkte soll in der vorliegenden Arbeit genauer analysiert werden. Zu diesem Zweck wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit herausgearbeitet. Anschließend soll die Entwicklung der Arbeitsmärkte bis zur Wirtschaftskrise 2008 anhand von einigen ausgewählten Beispielen dargestellt und die bisherigen Arbeitsmarktreformen aufgezeigt werden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit den Folgen des Wirtschaftseinbruchs 2008/2009 für die Arbeitslosigkeit in Europa. Hier soll gezeigt werden, warum manche Länder trotz der Krise keine höheren Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen hatten und warum in einigen Ländern die Arbeitslosigkeit besonders stark zugenommen hat. Als weiterer Punkt wird dann die Krisenpolitik sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext beleuchtet und anhand von zwei Beispielen erläutert. Im letzten Abschnitt der Arbeit sollen schließlich mögliche Perspektiven für die europäischen Arbeitsmärkte aufge-eigt werden. Dabei werden vor allem die Problematik der Demographie und der damit zusammenhängenden Fachkräftelücke, sowie die Veränderungen in der modernen Arbeitswelt genauer betrachtet.
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