Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Wettbewerbstheorie, Wettbewerbspolitik, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Allokation und Wettbewerb), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Anhänger der schnellen Massenprivatisierung der staatseigenen Betriebe hofften Anfang der neunziger Jahre, dass der Profitansporn der neuen Inhaber die Wirtschaft der osteuropäischen Länder nach der politischen und ökonomischen Wende stabilisieren würde und sich bald in eine leistungsfähige Gesellschaft etablieren würde. Ihre Erwartungen wurden nur teilweise bestätigt. Besonders in Russland brachten die Privatisierungsbemühungen nicht die erwarteten Erfolge. Diese Arbeit analysiert, wie sich im Wege der Privatisierung die Corporate Governance entwickelt haben. Russland verkaufte die meisten staatseigenen Unternehmen in Gutscheinauktionen, die selten ehrlich abgelaufen sind. Durch die Trennung von Eigentum und Kontrolle war es für die Manager ein Leichtes die Unternehmen auszuplündern, was als Insichgeschäfte definiert wird (Verhandlungen zwischen Insidern und der Firma, in denen die Eingeweihten an den Unternehmensunkosten profitieren). In späteren Privatisierungsauktionen wurden die erfolgreichsten russischen Großunternehmen zu Vorzugspreisen an eine Gruppe von Unternehmern verschenkt, die in der russischen Presse als Kleptomanen tituliert werden. Die aktuelle russische Wirtschaftssituation ist desolat. Der Rubel ist entwertet, die meisten Banken sind bankrott, die Korruption bestimmt das schlechte Geschäftsklima, Kapitalflucht ist dominierend und Neuinvestitionen rar. Diese Arbeit soll anhand der Corporate Governance erklären, was bei den russischen Privatisierungsbemühungen falsch gelaufen ist. Zunächst wird die Geschichte der russischen Privatisierung dargestellt. Als zweiter Schritt werden die Grundkonzepte des Corporate Governance erklärt. Danach folgt die Hauptaufgabe der Arbeit, die Entwicklung der Corporate Governance in Russland und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft. Diese Arbeit basiert auf dem publizierten Artikel in 52 Stanford Law Review 2000 'Russian Privatization and Corporate Governance: What Went Wrong?' von Bernard Blank, Reinier Kraakman und Anna Tarassova.
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