Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Egal ob 13. August, 11. September oder 9. November - derartige Tagesdaten dürften in vielen Deutschen auch ohne Jahreszahl sofort eine Assoziation auslösen, wenn sie diese sehen oder hören. Allesamt sind geschichtlich bedeutende Ereignisse, die von den Menschen mitunter ganz unterschiedlich positiv oder negativ wahrgenommen werden. Zu einer derartigen Divergenz kann es auf zweierlei Wegen kommen: So können zum einen ungleiche Positionen zum jeweiligen Ereignis vorhanden oder zum anderen bei identischer Haltung die Wahrnehmungen abweichend sein. Auch wenn der Titel der Arbeit eigentlich nach Daten aus der absolutistischen Zeit verlangt, so kann damit jedoch der angesprochene Sachverhalt nicht dargelegt werden. Deshalb - und auch aufgrund der besseren Nachvollziehbarkeit für den Leser - sei er am Beispiel des 13. August 1961 verdeutlicht. Für die Führung der DDR war es sicherlich ein recht positives Ereignis, da das wirtschaftliche Ausbluten gestoppt wurde. Aus der Sicht vieler Menschen in beiden deutschen Staaten manifestierte sich damit hingegen immer mehr die innerdeutsche Teilung, was diesen Tag für sie negativ konnotierte. Dieses Empfinden war jedoch sicherlich zwischen einem Berliner, der den Mauerbau hautnah mit eigenen Augen sah, und einem Dresdner, der das Geschehen am Fernseher verfolgte, voneinander abweichend. Dieses Phänomen findet sich auch bei der Auseinandersetzung mit und dem Lernen von Geschichte im Unterricht wieder. Einen Gegenstand auf einem Bild im Lehrbuch zu betrachten oder real erleben zu können, ist grundsätzlich verschieden. Im Klassenraum werden geschichtliche Sachquellen in heutiger Zeit leider kaum verwendet. Initiiert durch Bernd Hey kam es in den letzten Jahrzehnten jedoch zu einer verstärkten Orientierung auf die 'Geschichte vor Ort'. Die vorliegende Arbeit erörtert am Beispiel der absolutistischen Bauwerke Erfurts, wie ein derartiges außerschulisches Lernen am 'historischen Ort' ablaufen kann. Dafür ist es nötig, zunächst den historischen Kontext darzulegen, der sich in vier Unterpunkte gliedert. Zwingend ist eine Auseinandersetzung mit dem Terminus 'Absolutismus' und seinen drei Stützen, dem Militär, den Finanzen und der Verwaltung. Berücksichtigung findet dabei die aktuelle Forschungsdebatte, die den Begriff teils sehr kontrovers diskutiert. Der zweite Abschnitt konzentriert sich dann auf die didaktische Umsetzung der geschichtlichen Thematik im Unterricht. Zur Vermittlung wurde die Stadtrallye gewählt.
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