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Ethnische Konflikte in der Sowjetunion

Eine Fallstudie am Beispiel der Tschetschenen und Inguschen während des Stalinismus

AutorAlexander Boettcher
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl30 Seiten
ISBN9783640235674
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Staat ist eine Maschine in den Händen der herrschenden Klasse zur Unterdrückung des Widerstands ihrer Klassengegner.' - Josef Stalin 1947 Dieses Zitat Josef Stalins beschreibt deutlich das Selbstverständnis seiner Herrschaft, gilt aber auch für das der Bolschewiki im Allgemeinen. Der Historiker Jörg Baberowski präzisiert in einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 16. März 2007: 'Dieses Regime war ein Staat gegen sein Volk. Die Bolschewiki machen die Erfahrung, dass die Mehrheit in diesem Vielvölkerimperium ihr Projekt des 'Neuen Menschen' ablehnt. Und dafür müssen sie eine Begründung finden.' (Baberowski 2007: FAZ). So war der Staat Mittel zum Zweck, ein Instrument gegen Widerstand und Feind. Integraler Bestandteil sowjetischer Innenpolitik war die Nationalitätenpolitik. Mit Hilfe dieses Steuerinstruments wurde versucht, nationale Minderheiten, vor allem an der Peripherie der Sowjetunion, zu integrieren und zu beherrschen. Davon war mehr als die Hälfte der sowjetischen Bevölkerung betroffen. Ein zentraler Abschnitt im Kontext der sowjetischen Nationalitätenpolitik war die von Stalin unter massiver Gewaltanwendung oktroyierte 'Revolution von oben'. [...] Die historische Entwicklung und Entstehung der Sowjetunion ist gekennzeichnet von Gewalt und Toten, beginnend mit dem Machtkampf der Bolschewiki gegen die Menschewiki, schließlich gesteigert und weit übertroffen durch die Herrschaft Stalins. Diese ist ein Synonym für staatliche und organisierte Repression gegenüber Andersdenkenden, politischen Gegnern, ethnischen Minderheiten, aber auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die ethnischen Gewalt während des Stalinismus im Kontext der sowjetischen Nationalitätenbildung - explizit in Bezug auf die Deportation der Tschetschenen und der Inguschen 1944. Die folgenden Ausführungen sollen dabei zeigen, dass der Deportation der Tschetschenen und der Inguschen ein konstruierter, kultureller Rassismus zugrunde lag, der sich aus den Freund- und Feindbildern kommunistischer Ideologie im Spannungsfeld von Regime und Volk speist. Der ethnischen Komponente kam dabei eine entscheidende Rolle zu, wie der Historiker Jörg Baberowski weiter ausführt: 'Der sowjetische Rassismus ist ganz klar ein kultureller Rassismus, zum Beispiel sind die Tschetschenen ein 'Banditenvolk', und die Armenier sind ein 'Händlervolk', die Polen sind ein 'Verrätervolk'.' (Baberowski 2007: FAZ). [...]

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