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E-Book

Und täglich grüßt der Schweinehund

Das Superweib-Fitnessprogramm - Mit dem Besten aus Yoga, Pilates und funktionellem Training

AutorFlorian Apler, Hera Lind
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783864132391
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Bestsellerautorin Hera Lind bewegt sich seit 15 Jahren täglich eine Stunde, geht laufen, macht Pilates und Yoga und trainiert mit ihrem Personal Trainer Florian Apler. Dabei kämpft auch sie gegen ihren inneren Schweinehund, der mit geradezu pubertärer Dreistigkeit jeden Tag aufs Neue versucht, sie vom Natürlichsten der Welt abzuhalten. ??Schau doch mal in diese treuen Augen!??, jammert er. ??Heute mal nicht! Bitte! Nur eine einzige Ausnahme! Morgen wieder! Vielleicht.?? Aber Hera Lind hat ihren Schweinehund im Griff. Wie es ihr täglich neu gelingt, den Kerl an die Leine zu legen, verrät sie auf gewohnt witzige Weise in diesem ersten Schweinehund-Überlistungsprogramm der Welt. Für alle, die dann der Ehrgeiz packt, gibt's eine Menge wertvolle Trainingsinfos und Ernährungstipps von Florian Apler sowie ein komplettes Schweinehund-Workout obendrauf. Mit einem gesunden, kraftvollen und schlanken Körper lassen sich die Herausforderungen des Alltags viel besser bewältigen. Fangen Sie jetzt an, Ihren Schweinehund zu erziehen, und Sie werden sich ein Leben ohne Bewegung schon bald nicht mehr vorstellen können!

Florian Apler ist Fitnessfachwirt und absolvierte seine Ausbildung zum diplomierten Personal Trainer im kanadischen Toronto.

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Leseprobe

A lso, wir haben jetzt ­verstanden, dass wir uns jeden Morgen eine Stunde bewegen sollen. Und wenn es morgens absolut nicht geht, dann zu einer anderen festgelegten Zeit. Obwohl ich eine Morgenverfechterin bin, die auch schon mal um fünf Uhr früh in die Turnschuhe steigt, wenn es denn sein muss, gebe ich zu, dass das nicht immer möglich ist. Meine Bewegungseinheit findet im Sommer zwischen sieben und acht Uhr statt, da begleite ich die Kinder auf dem Schulweg und renne dann weiter. In den Ferien schlafen wir alle aus und beginnen mit der Bewegung um neun. In der dunklen Jahreszeit fange ich erst an, wenn die Kinder aus dem Haus sind, so gegen acht. Ich weiß, dass nicht jede Frau zeitlich so flexibel ist, und ich möchte hier auch keine Vorschriften machen. Aber Vorschläge. Ein kleiner Tritt in den Hintern verhilft oft zum entscheidenden Klick im Kopf.

Bewegen ist nicht gleich bewegen. Wenn ich die plaudernden Hausfrauen mit ihren Walkingstöcken sehe, weiß ich oft nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Schade um ihre schöne Zeit! Ich glaube, die lassen sich von ihrem inneren Schweinehund regelrecht verarschen. Er flüstert ihnen ein, dass sie etwas für ihre Figur und ihre Gesundheit tun, wenn sie so gemütlich dahinspazieren, und lacht sich dabei ins Fäustchen.

Man muss sich schon richtig bewegen. Nach professioneller Anleitung. Fett verbrennend und Muskeln aufbauend. Sodass es auch was bringt: einen straffen Körper, den wir wieder mögen. Schlanke, lange Beine, einen gesunden Rücken, einen flachen Bauch, kräftige Arme und stabile Halsmuskeln. Eine selbstbewusste, gerade Haltung. Genügend Puste, um dem Bus nachzurennen, um die Treppen raufzukommen. Leichtigkeit, Muskelkraft, einen funktionierenden Motor in einem bewegungstüchtigen, bewegungsfreudigen Körper. Das natürliche Leuchten im Gesicht, das zufriedene Menschen haben. Das Strahlen, das wir an unsere Kinder, Partner, Kollegen, Mitmenschen weitergeben. So, reicht das?

Schweinehundtipp

Ich finde das Wort »Problemzone« fies. Es degradiert Teile des Körpers und setzt sie im Wert herab. Man kann sich seinen kleinen Schwachstellen mit Liebe widmen, durch zusätzliches Krafttraining. Ich persönlich gönne meinen schwachen Ärmchen neuerdings ein paar Schüttelfrosteinheiten mit dem Flexi-Bar.

»Nein! Hör nicht auf sie! Das funktioniert nicht!«, winselt der Schweinehund und hält sich entsetzt die Pfoten auf die Augen. »So ein Schwachsinn: Traumfigur in 30 Tagen! Glaubst du noch an den Weihnachtsmann?!«

Klar geht das nicht von heute auf morgen. Wir sehen leider in 30 Tagen nicht aus wie Heidi Klum und in 30 Jahren nicht wie Michelle Hunziker. Aber den Schweinehund können Sie in 30 Tagen überlisten. Und dann WOLLEN Sie sich jeden Tag bewegen. Und dann TUN Sie es auch. Und dann sehen Sie aus wie eine optimale Ausgabe von sich selbst. Ist das nicht viel besser?

»Nein.«

Oh doch! 30 Tage. Die investieren wir. Weil wir es uns wert sind.

Tag für Tag, jeden Tag ein bisschen – ein bisschen mehr Sie und ein bisschen weniger er. Halten Sie durch. Er wird schwächer, und Sie werden stärker. Irgendwann ist dann alles im Gleichgewicht, und Sie können mit ihm gut Freund sein.

Der kleine, possierliche, wohlerzogene Schweinehund, der artig ganz ohne Leine bei Fuß geht. Für den Sie sich nicht schämen müssen, sondern um den Sie beneidet werden.

Das ist so wie mit erwachsenen Kindern. Aus kratzbürstigen, aufgeplusterten, laut dazwischenquakenden Entlein, die uns immerfort widersprechen und schon aus Prinzip anderer Meinung sind als wir, werden irgendwann elegant dahingleitende weiße Schwäne. Wenn die erst mal die Pubertät hinter sich haben, gehen wir stolz mit ihnen über die Straße. Die Leute gratulieren uns zu unseren wohlgeratenen Kindern.

Hallo? Innerer Schweinehund?! Auch mit dir werde ich in einem Monat stolz über die Straße gehen, weil wir dann Freunde geworden sind!

Na, wo ist er denn? Ach da, er liegt bäuchlings auf dem Boden und trommelt mit den Fäusten auf den Teppich.

»Niemals werden wir dann noch Freunde sein!« Die Tränen des Trotzes fliegen nur so herum. »Und ich werde auch nie erwachsen!«

»Oh doch.« Wir nehmen ihn bei den Ohren und schauen ihm streng ins Gesicht. »Wenn ich das Ruder übernommen habe. Und das passiert nicht morgen, nicht vielleicht, nicht irgendwann, sondern JETZT.«

Er spürt, dass Sie es ernst meinen. Ihm fällt im Moment keine Antwort ein.

»So ist es brav. Du folgst mir und nicht umgekehrt. Wir legen jetzt los und bleiben dabei. Ich schiebe jetzt die DVD ein.«

Der Schweinehund hat sich schon die Übungsbilder hinten in diesem Buch angeguckt (lesen kann er ja nicht).

»Och Menno! Das sieht voll anstrengend aus.«

Er sinkt in sich zusammen und lässt sich platt auf den Bauch fallen. Er streckt alle viere von sich und stellt sich tot. Sofort fühlen wir uns mit runtergezogen.

»Ja, das gebe ich zu. Es ist kein Spaziergang. Komm, alter Junge, wir reißen uns jetzt zusammen.« Wir rollen schon die Matte aus und machen uns an die erste Übung. Die ist ja noch leicht, sogar angenehm! Auch die zweite und dritte. Es sind Dehnübungen, die den ganzen Körper aufwärmen. Die Wirbelsäule wird gelockert, der Kreislauf sanft in Schwung gebracht.

»Alles Pillepalle! Die bringen gar nichts! Lächerlich«, stichelt er. »Da kannst du dich gleich im Bett rumwälzen.«

Doch jetzt geht ihm die Puste aus. Es wird schon etwas anstrengender.

Hoch den Po und hoch das Bein. Oh je.

O.K.,Sie haben angefangen. Sie haben Ernst gemacht. Ihr innerer Muffel ist total verblüfft. Bis jetzt hat er immer uns ausgetrickst, und nun soll es umgekehrt sein?!

Der Schweinehund nimmt das anfangs nicht ohne Rache hin.

»Ich hole meinen besten Freund, den Muskelkater, und der steckt dich in den Sack und haut dich grün und blau!«, heult er trotzig. Und: Vorsicht. Dagegen haben wir KEIN Argument!

Da hat der Schweinehund tatsächlich einen Verbündeten, gegen den wir machtlos sind. Denn ehrlich, das wissen wir alle aus leidvoller Erfahrung: So ein ausgewachsener Muskelkater tut richtig weh. Wenn der erst mal aus seinem Loch hervorkriecht, dann kracht es in den Knochen. Und zwar tage- und nächtelang. Man fühlt sich am nächsten Morgen beim Aufwachen wirklich wie in den Sack gesteckt und durchgehauen.

Fragen wir doch mal Professor Grzimek: Was ist das eigentlich für ein Tier? Wo kommt das her, und warum tut es weh?

Der gemeine Muskelkater lebt im Gegensatz zum gemeinen Schweinehund grundsätzlich im Verborgenen. Er ist auch nicht so langlebig. Sein Leben ist kurz, aber intensiv. Er ist ein wildes Raubtier, das wahllos Menschen anfällt, die sich entschlossen haben, Sport zu treiben, kein überzüchteter Hausgenosse, der seit Jahrzehnten bei einem Menschen lebt und es sich dort auf dessen Kosten gemütlich gemacht hat.

Der gemeine Muskelkater kommt überhaupt erst aus dem Hinterhalt gesprungen, wenn wir den gemeinen und im Grunde völlig harmlosen Schweinehund überlistet haben! Der Muskelkater redet nicht lange und verhandelt nicht, der schlägt zu. Aber volle Wäsche. Ab Seite 126 schreibt Florian aus fachlicher Sicht darüber, warum Muskelkater wehtut.

Die Rache des besiegten Schweinehundes – wenn Sie von null auf hundert zu trainieren anfangen, bleibt sie nicht aus!

Deshalb sollten wir es langsam angehen lassen. Das heißt nicht so reinpowern, dass wir danach tagelang handlungsunfähig sind, aber auch nicht ZU langsam, denn sonst hat der Schweinehund gewonnen. Und das ist seine erklärte Absicht!

Hören Sie nicht sofort wieder mit dem Bewegen auf, wenn es ein bisschen zwickt. Der gemeine Muskelkater verzieht sich nämlich bald und wartet in seiner Höhle ab, bis wir uns wieder bewegen, um beim nächsten Mal erst recht zuzuschlagen. Also Augen zu und durch! Das ist ein bisschen wie Wehen. Der Schmerz ist für etwas gut! Deshalb: Tapfer sein, dranbleiben.

Meine Erfahrung mit diesem hinterhältigen Muskelkater hat gezeigt, dass tägliche Abwechslung gut ist.

Fühlte ich mich nach einem intensiven neuen Pilates- oder Krafttraining anfangs wie verprügelt, bin ich am nächsten Tag lieber langsam und moderat laufen gegangen. Zwickten die Pomuskeln und Kniesehnen nach einem Berglauf, führte ich tags darauf ein ausführliches Dehnprogramm aus. War ich Trottel auf dem Kreuzfahrtschiff 60-mal rechtsherum im Kreis gelaufen, gönnte ich der Hüfte am nächsten Tag einen Richtungswechsel. Heute sage ich immer erklärend zu den Passagieren, die an der Reling stehen und mich wie ein seltenes Tier bestaunen: »Ich muss ja die ganze Strecke auch wieder zurück, sonst finde ich meine Kabine nicht mehr!« Und ob Sie es glauben oder nicht: Manche brauchen echt lange, bis sie den Witz begriffen haben. Die spöttischen Bemerkungen der Umwelt sind ja sowieso ein Kapitel für sich.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele umstehende Zeitgenossen sich bemüßigt fühlen, so ein stoisch daherhoppelndes Weib mit Kommentaren zu versorgen. Egal, wo ich laufe, ob auf dem Schiff oder an Land.

Ein »Bravo!« ist noch das Beste. Oft kommt ein blödes »Hopp, hopp, hopp!«, meistens von bierbäuchigen Typen mit...

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