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Der Computer - Mein Lebenswerk

100 Jahre Zuse

AutorKonrad Zuse
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783642120961
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Der erste funktionsfähige Computer wurde von Konrad Zuse gebaut. Diese vollautomatische, programmgesteuerte, frei programmierbare, in binärer Gleitpunktzahlrechnung arbeitende Rechenanlage war 1941 betriebsbereit. Anlässlich des 100. Geburtstages von Konrad Zuse (22. Juni 2010), der mit einem Zuse-Jahr begangen wird, erscheint die Autobiografie des Computer-Pioniers in einer Sonderauflage. Er erzählt darin die Geschichte seines Lebens und liefert zugleich eine eindrucksvolle Darstellung der Anfänge des Computer-Zeitalters.

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Leseprobe
"Neuntes Kapitel (S. 139-140)
(Wieder) frei für die Wissenschaft – Ehrungen – Blick in die Zukunft

Nach über zwanzig Unternehmerjahren war ich wieder frei für die Wissenschaft. An Problemen bestand kein Mangel; die Frage war allenfalls, welchen von ihnen man sich zuwenden sollte. Ich entschied mich, meinem alten Leitspruch gemäß, für die wesentlichen. Da war vor allem das Softwareproblem.

Damit wollte ich beginnen. Man würde sehen, ob es mir gelang, nach fünfzehnjähriger Pause wieder Anschluß zu finden. Meine erste Befürchtung war natürlich, mein Plankalkül könnte längst veraltet sein. Das nähere Studium zeigte mir aber, daß die Schwierigkeiten auf dem Gebiet der algorithmischen Sprachen gerade daraus resultieren, daß man bei ihrer Entwicklung nicht radikal genug vorgegangen war. Man hatte, fixiert auf die numerischen Rechnungen, das Problem nicht an der Wurzel gepackt.

Natürlich war das der Fachwelt nicht verborgen geblieben: inzwischen arbeiteten Teams mit Dutzenden und Hunderten von Mitarbeitern an einschlägigen Projekten. Mit diesen Teams, das wußte ich, würde ich kaum konkurrieren können. Ich konnte aber, frei von Termindruck und ohne den Zwang, irgendwelche vorgegebenen Ziele erreichen zu müssen, genau da anknüpfen, wo ich vor zwanzig Jahren aufgehört hatte. Noch immer war der Plankalkül der bei weitem „radikalste“ Ansatz für eine Computersprache.

In der Folge konnte ich dafür immerhin so viel Interesse erregen, daß ich mit Unterstützung der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) und der Siemens AG einige Arbeiten auf diesem Gebiet durchführen konnte. Zu verdanken hatte ich das in erster Linie Professor Krükkeberg von der GMD und Professor Gumin von der Firma Siemens. Zunächst war Versäumtes nachzuholen: die Arbeit über den Plankalkül mußte veröffentlicht werden. Ich überarbeitete das ursprüngliche Manuskript aus dem Jahr 1946, übernahm aber bewußt die zeitbedingten sachlichen Fehler.

„Der Plankalkül“ erschien schließlich 197237. Die Arbeit wurde ins Englische übersetzt: „The Plankalkuel“, erschienen 197638. Danach schrieb ich zwei weitere Bücher zu diesem Thema: „Beschreibung des Plankalküls“39 und „Gesichtspunkte zur Beurteilung algorithmischer Sprachen“40. 1972 haben es F.L. Bauer und H. Wössner unternommen, dem Plankalkül seinen Platz in der Geschichte der Computersprachen zuzuweisen.

Der Titel ihrer Arbeit, die in Communications ACM auch in englischer Fassung erschien, lautete „Zuses ,Plankalkül‘, ein Vorläufer der Programmiersprachen – gesehen vom Jahre 1972“ („The ,Plankalkül‘ of Konrad Zuse: A Forerunner of Today’s Programming Languages“) 41. Joachim Hohmann schrieb später eine Dissertation über den Plankalkül: „Der Plankalkül im Vergleich mit algorithmischen Sprachen“42. Ich hatte Gelegenheit, mit Hohmann einige lebhafte und interessante Diskussionen zu führen."
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis12
Erstes Kapitel15
Zweites Kapitel27
Drittes Kapitel43
Viertes Kapitel62
Fünftes Kapitel79
Sechstes Kapitel97
Siebtes Kapitel113
Achtes Kapitel131
Neuntes Kapitel151
Wissenschaftlicher Anhang175
Anmerkungen213
Literaturverzeichnis216
Personenregister219
Sachwortverzeichnis222
Verzeichnis der Computer und Rechengeräte225
Weitere Ehrungen und Ereignisse226

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