Lesen Sie zunächst einmal die gesamte Methode mit Ihrer vollen Aufmerksamkeit durch, damit Sie einen möglichst klaren und eindeutigen Überblick bekommen. Was Sie nicht auf den ersten Anhieb voll und ganz aufgenommen haben, studieren Sie wiederholt durch. Ebenso das, was Sie in Ihrem persönlichen Fall für besonders wichtig und bedeutsam halten. Erst dann beginnen Sie mit vorschriftsmäßigen Durchführung.
Planmäßiges Arbeiten – planmäßiges Lernen
Bevor wir uns nun den praktischen Grundlagen des Schlaflernens und den Anleitungen zuwenden, wollen wir noch ein sehr wichtiges Thema behandeln und darstellen, wie echte und dauerhafte Erfolge beim Lernen erzielt werden können.
Wohl jeder hat schon einmal in der Begeisterung begonnen, etwas durch Selbstunterricht zu lernen - und hat bald wieder aufgegeben. Warum aber geschieht das? Die Frage ist einfach zu beantworten: weil kein klares und nützliches Ziel aufgestellt wurde. Echte Leistungen schafft der Mensch nur dann, wenn er ein klares und nützliches Ziel hat. Bevor man einen gewissen und klar umrissenen Erfolg erreichen kann, muss man sich diesen Erfolg ebenso klar und fest umrissen zum Ziel machen. Und dieser Erfolg muss dann auch noch nützlich sein, also einen tatsächlichen Nutzen bringen.
Um aber ganz genau zu wissen, was man will, braucht man Zeit zum Überlegen und Nachdenken. Man soll sich daher kein Ziel setzen, bevor man nicht zumindest eine volle Woche täglich darüber nachgedacht hat. Was man eine volle Woche lang, ohne einen festen Entschluss zu fassen, als gut und erstrebenswert ansehen kann, das erst darf man zum Ziel erheben und zu verfolgen suchen. Alles andere, besonders die raschen Entschlüsse, ist mehr oder weniger wertlos und führt doch nur zu vergeblichen Ansätzen, die nie zu Ende geführt werden.
Wenn Sie also vorhaben, durch die hier gebrachten modernen Lernmethoden ein gewisses Ziel zu erreichen, dann überlegen Sie sich die Sache so lange und so eingehend, bis Sie tatsächlich sagen können: „J a ! D a s w i l l i c h !“.
Und wenn Sie sich dann ein bestimmtes und klares Ziel gesetzt haben, dann brauchen Sie nur planmäßig zu arbeiten, bis es erreicht ist. Dieses planmäßige Arbeiten ist aber, wie alles auf dieser Welt, zweipolig:
1. Sie müssen planmäßig alles tun, um das Ziel zu erreichen!
2. Sie müssen alles vermeiden, was auch nur im Geringsten vom Ziel ablenken und entfernen könnte!
Wenn Sie das beherzigen, vorausgesetzt, dass Sie es in der ganzen Tragweite begreifen können, dann gibt es für Sie nichts, was Sie als klares Ziel nicht auch erreichen könnten.
Die Praxis der Eingewöhnung in das Lernen im Schlaf
Da das eigentliche Eingewöhnen nur ein Problem beim Lernen im Schlaf mit technischen Hilfsmitteln ist, soll es hier an zwei Beispielen dargestellt werden.
1. Lernen im Schlaf mit einem Wiedergabegerät
Für die ersten Versuche benötigen Sie einen beliebigen vertonten Lerninhalt wie Vokabeln, Texte, oder z.B. eine Tonaufnahme von einer Radio- oder TV-Berichterstattung aus dem Internet. (nähere Angaben siehe I. Kapitel unter „Quellenhinweis und Nutzungsbereich von Lerninhalten“)
Wählen Sie ein geeignetes Wiedergabegerät wie z.B. einen MP3-Player und lassen den vertonten Lerninhalt in der e r s t e n Woche die ganze Nacht abspielen. Der gewählte Lerninhalt soll auf eine maximale Laufzeit von 10 Minuten begrenzt sein. Wie Sie den vertonten Lerninhalt auf die maximale Laufzeit begrenzen und während der kompletten Schlafzeit durchlaufend wiederholen lassen, erfahren Sie ausführlich im III. Kapitel.
Stellen Sie dabei die Lautstärke so leise, dass Sie im Bett gerade noch verstehen, was der Lautsprecher wiedergibt. (mehr dazu im III. Kapitel )
In der z w e i t e n Woche beginnen Sie mit der zeitversetzten Wiedergabe der vertonten Lerninhalte. Für die zeitversetzte Wiedergabe können Multimediaprogramme mit Timer-Funktion und Repeat-Funktion, vertonte Lerninhalte mit zeitversetzter Speicherung, Zeitschaltuhren oder geeignete Wiedergabegeräte eingesetzt werden. (ausführliche Erläuterung siehe III. Kapitel)
Stellen Sie die Tonwiedergabe so ein, dass 30 Minuten, nachdem Sie zu Bett gegangen sind, die Wiedergabe selbsttätig startet und sich nach weiteren 60 Minuten wieder ausschaltet. Die zweite Einschaltung erfolgt 60 Minuten bevor Sie gewöhnlich erwachen und endet nach 55 Minuten. Die Lautstärke kann in der zweiten Woche etwas lauter eingestellt werden. Wenn Sie sich an die Lautstärke gewöhnt haben und Sie sich dadurch nicht gestört fühlen, gehen Sie zu den ersten Lernversuchen über, wie später beschrieben wird.
2. Lernen im Schlaf mit einem Recorder
Zum Eingewöhnen suchen Sie sich in einem (Internet) Radio- oder TV-Sender irgendeinen ganz nebensächlich live ausgestrahlten Report (z.B. fremdsprachige Berichterstattungen zum Thema Touristik, Urlaub und Reisen) und nehmen diesen Report auf einen Datenträger auf. In der e r s t e n Woche lassen Sie die vertonte Aufnahme die ganze Nacht ununterbrochen und ganz leise ablaufen. (Anleitung im III. Kapitel)
In der z w e i t e n Woche lassen Sie die Tonaufnahme 30 Minuten nach dem Zubettgehen starten und 120 Minuten darauf wieder beenden. Ferner richten Sie die Wiedergabezeit so ein, dass die Tonwiedergabe 30 Minuten, bevor Sie aufstehen, wieder startet und etwa nach 20 bis 25 Minuten wieder beendet wird. (Anleitung im III. Kapitel)
Fühlen Sie sich zu Beginn durch den Lerninhalt gestört, dann müssen Sie sich ganz langsam eingewöhnen, indem Sie zuerst die Lautstärke so gering einstellen, dass kaum etwas zu hören ist und anschließend jeden Tag ein klein wenig lauter stellen. Dies ist besonders angebracht, wenn Sie entweder nicht einschlafen können oder während des Schlafes von selber aufwachen, wenn Sie die Tonwiedergabe hören.
Das Wesen der Eingewöhnung liegt darin, dass Sie sich ganz langsam in die neue Lernmethode eingewöhnen, ohne dass Sie durch das nächtliche Ablaufen der Tonwiedergabe gestört werden oder sich auch nur gestört fühlen.
Jedes unangenehme Gefühl kann nämlich einen seelischen Widerstand gegen die Methode bewirken. Der Vorgang des Eingewöhnens ist zu vergleichen mit dem, was in einem Landbewohner vorgeht, wenn er in die Großstadt zieht und wegen der Straßen- und Verkehrsgeräusche zu Beginn nur schlecht schlafen kann oder sogar stundenlang wach im Bett liegt. Mit der Zeit gewöhnt er sich aber daran und er kann dann genauso gut schlafen wie herkömmlich in der ländlichen Ruhe.
Wenn Sie dann planmäßig mit der Schlaf-Lernmethode arbeiten, darf Sie die ablaufende Tonwiedergabe nicht mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Er darf weder das normale Einschlafen verzögern noch während des Schlafes wecken. Sie sollen dabei kein anderes Gefühl haben wie das, welches Sie bei normalen Straßengeräuschen haben, bei denen Sie auch ganz normal schlafen können.
Die seelische Grundhaltung beim Eingewöhnen in die Methode muss die der vollkommenen Gleichgültigkeit sein. Sie stehen gewissermaßen daneben und dürfen sich nicht vom gewünschten Erfolg einnehmen lassen. Denn das würde eine seelische Vorspannung erzeugen und Sie nicht einschlafen lassen. Der Erfolg der Methode muss Ihnen also so gleichgültig und unwichtig sein wie zum Beispiel der Verkehr auf der Straße, den Sie ja während des Schlafes auch nicht hören, obwohl er in Ihr Unterbewusstsein eindringt.
Die ersten praktischen Versuche mit Lernen im Schlaf
Erst wenn Sie sich eingewöhnt haben, sollen Sie die ersten praktischen Versuche mit zweckmäßig vertonten Lerninhalten durchführen. Dazu lassen Sie die Tonwiedergabe (Anleitung im III. Kapitel) etwa zehn Minuten nach dem Zubettgehen automatisch starten und 120 Minuten später wieder beenden. Dann soll eine Pause bis 60 Minuten vor dem Wecken erfolgen. Anschließend soll die Tonwiedergabe wieder starten und bis zum Wecken weiterlaufen. Wenn die Tonwiedergabe schon etwas vor dem eigentlichen Einschlafen beginnt, hat dies seinen Sinn darin, dass gerade der Vorgang des Einschlafens für das Lernen im Schlaf sehr wichtig ist, wie Sie im dritten Kapitel erfahren werden.
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