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Am 8. Tag schuf Gott den Zweifel

Die neue Einheit von Spiritualität und Wissenschaft

AutorVolker J. Becker
VerlagLotos
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783641047313
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Gott würfelt nicht - oder doch?
Ohne den Zweifel gäbe es keine Philosophie und keine Wissenschaft, keinen Fortschritt und auf Dauer wohl auch kein Überleben für die Menschheit. Im Bereich des Glaubens und der Religion hingegen gilt der Zweifel als eine Art Krankheit des Geistes. Der Philosoph Volker Becker ist völlig anderer Meinung - er rehabilitiert den Zweifel als eine spirituelle Gabe des Menschen, um vom einfachen Glauben zur unmittelbaren Erfahrung des Göttlichen vorzudringen und wirkliche Selbsterkenntnis zu erlangen. Woher wissen wir eigentlich, dass Gott existiert? Gibt es tatsächlich gute Gründe, um anzunehmen, dass die Welt nicht einfach ein planloses Spiel des Zufalls ist? Und selbst wenn dem Leben ein tieferer Sinn unterliegt: Ist das Universum nicht viel zu »intelligent«, als dass wir seine »Absichten« überhaupt nur ansatzweise »verstehen« könnten?
• Das Universum - Zufall oder Plan?
• Ein moderner kosmologischer Gottesbeweis
• Gott und die Evolution - von Darwin bis Dawkins
• Guter Gott, böse Welt - das Theodizeeproblem

Volker J. Becker geboren 1967, studierte neben seiner beruflichen Tätigkeit als Industrietechniker Philosophie und theoretische Physik. Er beschäftigte sich auch intensiv mit östlichen Religionen, vor allem dem Buddhismus. Mit der Philosophie des pantheistischen Idealismus tritt er in dem vorliegenden Werk als eigenständiger Denker hervor. Ansetzend an der Nahtstelle von Naturwissenschaft, Philosophie und Religion, entwirft Becker ein Weltmodell, das nicht nur die Einheit von Materie und Geist anschaulich darlegt, sondern dem Menschen der heutigen Zeit auch eine geistige Orientierung in einer sich rasant ändernden Umwelt bietet.

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Leseprobe
Die Legende vom Erlöser
Es gab einmal eine Ansiedlung von Geschöpfen am Grunde eines großen kristallklaren Flusses.
Die Strömung des Flusses ging ruhig über alle hinweg - einerlei, ob jung oder alt, reich oder arm, gut oder böse: Die Strömung ging ihren eigenen Weg, denn sie kannte nur ihr eigenes kristallklares Selbst.
Jedes Geschöpf klammerte sich in der ihm eigenen Weise fest an die Zweige und Steine im Flussbett, denn ihre Art zu leben bedeutete Sichfesthalten; von Geburt an hatte man ihnen beigebracht, der Strömung zu widerstehen.
Aber unter ihnen gab es ein Geschöpf, das eines Tages sagte: »Ich habe es satt, mich immer festzuhalten! Ich kann es zwar nicht mit meinen Augen sehen, aber ich vertraue trotzdem darauf, dass die Strömung weiß, wohin es geht. Ich werde loslassen, damit mich das Wasser forttragen kann, wohin es will; denn wenn ich mich weiter festhalte, werde ich vor Langeweile sterben.«
Die anderen Geschöpfe lachten und sagten: »Du Narr! Lass nur los, und du wirst sehen, wie die Strömung, die du so sehr verehrst, dich packen und auf die Felsen schmettern wird, und du wirst schneller daran sterben als vor Langeweile!«
Aber dieses eine Geschöpf hörte nicht auf sie: Es holte einmal tief Luft und ließ los und wurde sofort herumgewirbelt und von der Strömung gegen die Felsen geschmettert.
Aber noch rechtzeitig trug die Strömung das Geschöpf, das sich nicht mehr festhalten wollte, vom Grunde des Flusses frei, und es wurde nicht länger zerschunden oder verletzt.
Und all die Geschöpfe, die sich stromabwärts angesiedelt hatten und die es nicht kannten, riefen: »Sehet, ein Wunder! Ein Geschöpf wie wir, und doch fliegt es! Seht, der Messias ist gekommen, uns alle zu erlösen!«
Und der, den die Strömung getragen hatte, sagte: »Ich bin nicht mehr Messias als ihr auch. Der Fluss tut nichts lieber, als uns zu befreien, wenn wir nur den Mut aufbringen loszulassen. Unsere wahre Aufgabe ist diese Reise, ist dieses Abenteuer.«
Aber sie riefen nur um so lauter: »Erlöser!« und klammerten sich dabei an die Felsen, und ehe sie sich's versahen, war er gegangen, und sie blieben allein zurück und spannen ihre Legenden von einem Erlöser.
Aus: Richard Bach, Illusionen.

Vorwort

Was für die Raupe das Ende der Welt ist, nennt der Meister einen Schmetterling.
RICHARD BACH, AMERIKANISCHER SCHRIFTSTELLER

Warum noch ein Buch zu dieser Thematik? Der Markt bietet bereits zahlreiche Bücher zu allen Fragen der Menschheit, insbesondere aus wissenschaftlicher, theologischer und philosophischer Perspektive.
Besonders nach meinem ersten Buch Gottes geheime Gedanken war ich der Meinung, alles, was ich in den letzten Jahren recherchiert und zusammengetragen, erörtert und diskutiert hatte, in ausreichender Form dargestellt zu haben. Doch meine weitere Arbeit warf immer neue Fragen auf und provozierte immer neue Versuche, sie zu beantworten.
Mit jedem Tag wurde mir bewusster, dass dieses Thema trotz der zahlreichen Publikationen immer noch nicht ausreichend behandelt worden ist. Viele Bücher sind zu rational und wissenschaftlich und lassen keinerlei Freiraum für neue Gedanken oder Spekulationen. Daher sind sie für den Laien nicht geeignet. Andere wiederum sind zu theologisch. Sie beziehen sich nur auf religiöse Aussagen und verlangen vom Leser einen uneingeschränkten Glauben, der die Thesen nicht kritisch hinterfragt. Eine andere Gruppe von Büchern ist für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu esoterisch, driftet ganz ins Mystische ab und verliert dabei jeglichen Bezug zur Realität. Angesichts dieser Lage ist es ein schwieriger Drahtseilakt, die Aussagen östlicher Mystiker, moderner Wissenschaftler sowie westlicher Philosophen und Theologen sinnvoll zu vereinigen.
Das vorliegende Buch versucht, sich den Fragen der Menschheit nach dem Grund unserer Existenz und der Frage nach Gott zu nähern, wobei ich verschiedene, ja, sogar gegensätzliche Thesen diskutiere. Dies ermöglicht es dem Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden. Ich verweise deshalb darauf, weil mir dieses auch in meinem ersten Buch angewandte Vorgehen seitens einiger Leser die Kritik einbrachte, ich würde mir widersprechen beziehungsweise bestimmte Argumente an einer anderen Stelle wieder aufheben.
Hinweisen möchte ich ferner darauf, dass hier kein Abriss des aktuellen Standes der Wissenschaft wiedergegeben werden soll; das ist bereits in anderen Publikationen hinreichend oft und auch sehr gut geschehen. Mein Anliegen ist es vielmehr, überwiegend neue Gedanken zu entwickeln oder zumindest bestehende Modelle neu zu verknüpfen. Ich tue dies nicht, indem ich weit aushole, sondern indem ich einzelne zentrale Punkte direkt behandele. Dadurch wird es für den informierten Leser nicht langweilig, weil er sich nicht mit zu vielen Wiederholungen herumschlagen muss. Viele von Ihnen, liebe Leser, haben ja schon das eine oder andere Buch zum Thema gelesen und wünschen sich nicht unbedingt die soundsovielte Einführung in die Relativitätstheorie. Wer hingegen sein Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen möchte, findet in der Bibliografie geeignete Literatur.
Das Ziel meiner Arbeit ist es, einen jahrtausendealten Konflikt zwischen Mythologie und rationalem Denken, zwischen Wissenschaft und Kirche etwas zu entschärfen. Denn letzten Endes suchen doch alle nach dem Gleichen, auch wenn sie verschiedene Wege einschlagen. Ob Bischof oder Physiker, Buddhist oder Zeuge Jehovas, Philosoph oder Mystiker: Alle wollen Antworten auf die wichtigsten Fragen der Menschheit.
Ich hoffe, mit diesem kleinen Buch einen winzigen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen geleistet zu haben, und bedanke mich bei allen Menschen, die mit auf dem Weg der Suche nach Wahrheit sind.
Prolog: Fragen ohne Antworten
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.
ANDRE GIDE,
FRANZÖSISCHER SCHRIFTSTELLER UND NOBELPREISTRÄGER, 1869 - 1951

Viele Leser mögen der Meinung sein, die etablierte Wissenschaft arbeite mit dem Verfahren der Verifikation. Es werden Dinge bewiesen, und es wird anerkannt, dass sie so sind, wie sie sind.
Wir haben bewiesen, dass die Gravitation den Stein zu Boden fallen lässt oder dass Antibiotika Bakterien töten. Wir haben aber einst auch bewiesen, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und dass sich die Sonne um die Erde dreht. Dies wurde durch Beobachtungen eindeutig verifiziert.
Dann traten die Zweifler auf den Plan. Ohne den Zweifel in der Wissenschaft - und auch in der Philosophie oder in der Religion - würden wir heute noch glauben, Thor schleudere Feuerblitze vom Himmel.

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