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Kundenbindung bei Krankenkassen.

Eine marketingorientierte Analyse kassenindividueller Handlungsparameter bei selektivem Kontrahieren auf dem GKV-Versorgungsmarkt.

AutorKatrin Scheffold
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheDuisburger Volkswirtschaftliche Schriften 42
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783428527045
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Die mit der Gesundheitsreform von 2003 begonnene Umstellung der Vertragsgestaltung der GKV von einem Kollektiv- zu einem Einzelvertragssystem ('selektives Kontrahieren') hat für die Krankenkassen und die Versicherten weit reichende Folgen: Die Kassen erhalten mehr Gestaltungsfreiheit in der Gesundheitsversorgung, und die Versicherten bzw. Mitglieder können zwischen verschiedenen Versorgungsangeboten wählen und gegebenenfalls ihre Kasse wechseln. Die Bindung der Mitglieder an ihre bisherige Kasse wird somit zur 'Überlebensstrategie' im Kassenwettbewerb. Ziel der vorliegenden Arbeit ist zum einen, die Wichtigkeit der Kundenbindung für den Erfolg einer Krankenkasse herauszuarbeiten, und zum anderen herauszufinden, wie die Krankenkasse ihre Versicherten durch das Angebot eines präferenzgerechten Krankenversicherungsangebotes an sich binden kann. Hierzu entwickelt Katrin Scheffold unter Berücksichtigung der ökonomischen und verhaltenswissenschaftlichen Theorien zur Bindung von Kunden je ein Modell zur Kundenbindung für Pflichtversicherte und für freiwillig Versicherte. Die Unterscheidung in diese beiden Versichertengruppen ist notwendig, da freiwillig Versicherte im Gegensatz zu Pflichtversicherten auch in die PKV wechseln können. Aus den theoretischen Modellen leitet die Autorin Wettbewerbsparameter ab, die dazu geeignet sind, die Bindung eines Versicherten an eine Kasse zu stärken. Mit Hilfe einer Conjoint-Analyse werden für ausgewählte Wettbewerbsparameter Teilnutzenwerte und relative Wichtigkeiten ermittelt, so dass - ausgehend von verschiedenen Wettbewerbssituationen - Marktsimulationen durchgeführt werden können. Die Ergebnisse der Simulationen sind zum Teil überraschend und zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie eine Kasse die Conjoint-Analyse einsetzen kann, um bei selektivem Kontrahieren ein präferenzgerechtes Versorgungsangebot zu konzipieren und dadurch Kunden zu binden.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Tabellenverzeichnis14
Abbildungsverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis17
Einleitung: Vom Preiswettbewerb zum Qualitäts- und Produktwettbewerb in der Gesetzlichen Krankenversicherung20
Erster Teil: Wettbewerb und Kundenbindung im GKV-System26
A. Die GKV zwischen Solidarität und Wettbewerb27
I. Prinzipien der GKV27
II. Der Risikostrukturausgleich31
III. Merkmale und Besonderheiten der „drei Märkte“ der GKV35
1. Der Behandlungsmarkt36
2. Der Versorgungsmarkt38
3. Der Versicherungsmarkt42
IV. Wettbewerbsparameter der Krankenkassen im Status quo47
V. Wettbewerb um Versicherte im Status quo56
1. Wettbewerb innerhalb des GKV-Systems57
2. Wettbewerb der Systeme um freiwillig Versicherte65
B. Kundenbindung als Wettbewerbsstrategie von Krankenkassen69
I. Mehr Markt und Wettbewerb auf dem GKV-Versorgungsmarkt69
1. Warum mehr Markt und Wettbewerb auf dem Versorgungsmarkt?69
2. Worin soll mehr Markt und Wettbewerb bestehen?73
3. Ergebnis von mehr Markt und Wettbewerb auf dem Versorgungsmarkt76
II. Ziele der Krankenkassen80
1. Zu den Funktionen und der Kategorisierung von Unternehmenszielen80
2. Sind Krankenkassen Unternehmen?83
3. Der sozialrechtliche Zielrahmen85
4. Unternehmensziele von Krankenkassen86
a) Der Zielkatalog: ein Überblick86
b) Sicherung des Kassenfortbestandes und Vergrößerung der Mitgliederzahl89
c) Senkung bzw. Erhaltung des Beitragssatzes91
III. Strategische Bedeutung der Kundenbindung für Krankenkassen92
Zweiter Teil: Kundenbindung als Erfolgsfaktor im Wettbewerb95
C. Begriffsabgrenzungen und Theorien zur Kundenbindung96
I. Zum Begriff „Kundenbindung“96
II. Theorien zur Anbietertreue und zum Anbieterwechsel100
1. Ökonomische Theorien101
a) Zur mikroökonomischen Theorie von Hirschman101
b) Ansätze aus der Neuen Institutionenökonomik104
aa) Transaktionskostentheorie105
bb) Informationsökonomik108
2. Verhaltenswissenschaftliche Theorien111
a) Psychologische Bindungstheorien112
aa) Theorie des wahrgenommenen Risikos112
bb) „Maps of Bounded Rationality“ – die Arbeiten von Kahneman und Tversky113
cc) Dissonanztheorie116
dd) Lerntheorie118
b) Sozialpsychologische Bindungstheorie nach Thibaut und Kelley119
D. Bestimmungsfaktoren für die Anbietertreue und Typologisierungskriterien der Kundenbindung123
I. Bestimmungsfaktoren für die Anbietertreue123
1. Kundenorientierung125
2. Zufriedenheit127
3. Nettonutzen132
II. Typologisierungskriterien der Kundenbindung136
1. Bindungsursache137
2. Bindungsobjekt141
3. Bindungssymmetrie142
4. Bindungszeitpunkt und -dauer145
5. Bindungsintensität146
6. Synthese147
E. Selektive Kundenbindung und Erfolgskontrolle148
I. Kundenwert und Kundenmanagement148
II. Erfolgsmessung der Bindungsaktivitäten154
III. Grenzen bei der Bindung von Kunden155
IV. Synthese157
Dritter Teil: Strategien und Instrumente zur Bindung von Kassenkunden bei Wettbewerb auf dem GKV-Versorgungsmarkt159
F. Modelle zur Kundenbindung bei Krankenkassen159
I. Grundlegende Überlegungen159
II. Herleitung der Modelle zur Kundenbindung162
1. Ein Modell für Pflichtversicherte162
2. Ein Modell für freiwillig Versicherte165
G. Instrumente zur Schließung eines „Abwanderungskorridors“169
I. Steigerung des primären Nutzens169
1. Produktgestaltung169
a) Auswahl der Leistungserbringer169
b) Spezielle Versorgungs- und Leistungsangebote173
2. Erweiterung der Produkteigenschaften durch private Zusatzversicherungen175
II. Steigerung des Transaktionsnutzens177
III. Steigerung des externen und emotionalen Nutzens bzw. Senkung der externen und emotionalen Kosten179
IV. Senkung des Entgelts und der nachfragerseitigen Transaktionskosten181
1. Ausgestaltung des Beitragssatzes181
a) Selbstbehalte181
b) Prämienzahlungen182
c) Selbstbeteiligung183
d) Bonusmodelle184
2. Beeinflussung der Höhe der nachfragerseitigen Transaktionskosten185
V. Bildung positiver Erwartungen186
VI. Synthese188
H. Empirische Befunde192
I. Problemstellung192
II. Die Conjoint-Analyse: ein dekompositionelles Verfahren zur Ermittlung von Teilnutzenwerten194
1. Theoretischer Hintergrund, Methodik und Anwendungsbereiche einer Conjoint-Analyse194
2. Zur Durchführung einer Online-Conjoint-Analyse mit Limit-Karte199
a) Zur Limit Conjoint-Analyse und der Limit-Karte als Instrument zur Bestimmung von Nutzennullpunkten199
b) Vorteile einer Übertragung von Conjoint-Analysen auf das WWW202
c) Kritische Betrachtung der Vorteilhaftigkeit von Online-Conjoint-Analysen203
d) Konzeption einer Online-Conjoint-Analyse205
III. Ermittlung von Teilnutzenwerten für ausgewählte GKV-Komponenten206
1. Aufbau und Ablauf der Analyse206
a) Auswahl des Kundensegmentes206
b) Ermittlung der relevanten Merkmale und Konstruktion der Stimuli208
c) Gestaltung und Durchführung der Datenerhebung für die Online-Conjoint-Analyse mit Limit-Karte214
2. Ergebnis der Online-Conjoint-Analyse216
a) Statistische Kennzahlen216
b) Schätzung der Teilnutzenwerte218
c) Validität der Ergebnisse222
aa) Die untersuchten Validitätskriterien222
bb) Inhaltsvalidität223
cc) Interne (Übereinstimmungs-)Validität226
dd) Prognosevalidität227
3. Exemplarische Simulationen auf Basis der geschätzten Teilnutzenwerte231
Zusammenfassung: Conjoint-Analyse als Grundlage für die erfolgreiche Kundenbindung253
Literaturverzeichnis260
Sachwortregister288

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