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Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten.

Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten.

AutorAndreas Steger
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1105
Seitenanzahl444 Seiten
ISBN9783428528417
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,90 EUR
In Deutschland existiert keine wirksame Rechtsschutzmöglichkeit gegen überlange Verfahrensdauer. Gleichwohl hat der Bürger einen Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist (vgl. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK und Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG). Zur Durchsetzung dieses Anspruchs ist die Einführung einer gesetzlich geregelten Untätigkeitsbeschwerde dringend geboten. Erfahrungen aus Österreich (Fristsetzungsantrag) zeigen die Wirksamkeit einer solchen Beschwerdemöglichkeit in der Praxis. Statistiken veranschaulichen die Problematik der überlangen Verfahrensdauer. Andreas Steger stellt anhand von Beispielen einige der gravierendsten Auswirkungen einer überlangen Verfahrensdauer dar. Anschließend untersucht er ausführlich mögliche Ursachen überlanger Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen, wobei auch die Ergebnisse von Gesprächen mit Richtern, Rechtsanwälten und Professoren ausgewertet werden. Der ausgeprägte Praxisbezug macht diese wissenschaftliche Arbeit auch für den Praktiker interessant und lesenswert.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis12
A. Einleitung18
B. Spannungsverhältnis zwischen möglichst schnellem und möglichst gründlichem Rechtsschutz25
C. Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten31
I. Verwaltungsgerichtsbarkeit32
1. Verfahrensdauer an den deutschen Verwaltungsgerichten32
2. Verfahrensdauer an den nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichten33
3. Verfahrensdauer an den deutschen Oberverwaltungsgerichten und Verwaltungsgerichtshöfen34
4. Verfahrensdauer am nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht in der Rechtsmittelinstanz36
5. Verfahrensdauer am Bundesverwaltungsgericht37
II. Sozialgerichtsbarkeit38
1. Verfahrensdauer an den Sozialgerichten38
2. Verfahrensdauer an den Landessozialgerichten39
3. Verfahrensdauer am Bundessozialgericht40
III. Finanzgerichtsbarkeit42
1. Verfahrensdauer an den Finanzgerichten42
2. Verfahrensdauer am Bundesfinanzhof43
IV. Bundesverfassungsgericht44
V. Europäischer Gerichtshof45
VI. Europäisches Gericht erster Instanz46
VII. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte47
VIII. Zusammenfassung49
D. Auswirkungen überlanger Verfahrensdauer51
I. Materielle und immaterielle Auswirkungen auf die Betroffenen51
II. Volkswirtschaftliche Auswirkungen57
III. Schaden für das Ansehen der Justiz59
IV. Bedeutungsverlust für die Gerichtsbarkeit61
V. Zusammenfassung63
E. Ursachen für überlange Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen65
I. Primär vom Gesetzgeber zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren68
1. Anzahl der Richterstellen69
2. Besetzung der Spruchkörper75
3. Instanzenzug86
4. Zulassungsberufung92
5. Gerichtsbescheid95
6. Präklusion98
7. Privatisierung von Teilen der Justiz und Übertragung von Aufgaben auf Notare99
8. Gesetzliche Höchstfristen für Gerichtsverfahren100
9. Zusammenlegung der Fachgerichtsbarkeiten103
10. Spezielle Entlastungsmöglichkeiten für das Bundesverfassungsgericht106
11. Kompliziertheit des Rechts und Normenflut107
II. Primär von den unmittelbar am Verfahren beteiligten Personen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren111
1. Verhalten der Richter112
a) Arbeitsweise der Richter und richterliche Unabhängigkeit112
b) Umfang der richterlichen Entscheidungsbegründungen120
c) Nebentätigkeiten der Richter126
d) Amtsermittlungsgrundsatz127
e) Kontrolldichte130
f) Konsensuale Streitschlichtung, Mediation und Vergleich132
g) Früher erster Termin und Erörterungstermin140
2. Verhalten der Beteiligten142
3. Verhalten der Sachverständigen147
4. Verhalten der Rechtsanwälte148
III. Primär von den Justizverwaltungen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren150
1. Sachliche Ausstattung der Gerichte150
2. Organisation des Geschäftsablaufs154
3. Berichterstatterwechsel158
4. Verzögerung von Hauptsacheverfahren durch Eilverfahren159
IV. Zusammenfassung160
F. Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist167
I. Bundesgesetze167
1. Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO)168
2. Sozialgerichtsgesetz (SGG)169
3. Finanzgerichtsordnung (FGO)170
4. Zivilprozessordnung (ZPO)170
5. Strafprozessordnung (StPO)171
6. Arbeitsgerichtsgesetz (ArbGG)171
7. Gerichtskostengesetz (GKG)172
8. Deutsches Richtergesetz (DRiG)172
9. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)172
10. Zusammenfassung173
II. Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK)173
1. Die EMRK als Teil der deutschen Rechtsordnung174
a) Rang in der Normenhierarchie175
b) Allgemeine Regeln des Völkerrechts177
c) Völkerrechtskonforme Auslegung178
d) Zusammenfassung179
2. Anwendungsbereich des Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK180
a) Anwendungsbereich nach dem Wortlaut180
aa) Englische Fassung184
bb) Französische Fassung186
cc) Gegenüberstellung der englischen und der französischen Fassung187
dd) Zusammenfassung188
b) Entstehungsgeschichte189
aa) Die Dokumente über die Vorarbeiten („travaux préparatoires“)189
bb) Parallelen zu anderen völkerrechtlichen Kodifikationen191
cc) Artikel 10 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR)192
dd) Artikel 14 Abs. 1 Satz 2 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR)193
ee) Entstehung von Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK)195
ff) Zusammenfassung197
c) Systematik197
aa) Systematische Stellung innerhalb der Norm198
bb) Systematische Stellung innerhalb der EMRK198
cc) Verhältnis zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR)199
dd) Mögliche Gegenbegriffe zur Einschränkung des Anwendungsbereichs200
ee) Zusammenfassung200
d) Ziel und Zweck200
e) Anwendungsbereich nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs203
aa) Verwaltungsgerichtsbarkeit205
bb) Verfassungsgerichtsbarkeit208
cc) Sozialgerichtsbarkeit209
dd) Finanzgerichtsbarkeit210
ee) Zusammenfassung212
f) Evolutiv-dynamischer Charakter der EMRK214
g) Zusammenfassung217
3. Zu berücksichtigender Zeitraum für die Berechnung der Verfahrensdauer218
4. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit220
a) Komplexität der Sache222
b) Verhalten des Beschwerdeführers224
c) Verhalten der Behörden und Gerichte226
d) Bedeutung der Sache für den Beschwerdeführer und Eilbedürftigkeit228
e) Gesamtwürdigung der verschiedenen Umstände229
f) Zusammenfassung230
5. Zusammenfassung230
III. Grundgesetz (GG)230
1. Einschlägige Artikel des Grundgesetzes231
a) Artikel 19 Abs. 4 Satz 1 GG231
b) Artikel 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip (Artikel 20 Abs. 3 GG)234
c) Artikel 103 Abs. 1 GG235
d) Verhältnismäßigkeitsprinzip235
e) Artikel 101 Abs. 1 Satz 2 GG236
f) Materielle Grundrechte237
g) Zusammenfassung237
2. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts238
3. Zusammenfassung244
IV. Landesverfassungen244
V. Recht der Europäischen Union244
1. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs246
2. Charta der Grundrechte der Europäischen Union246
3. Rang des Anspruchs auf ein Verfahren in angemessener Frist in der Normenhierarchie248
4. Zusammenfassung249
VI. Zusammenfassung249
G. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen überlange Verfahrensdauer252
I. Entschädigungsansprüche253
1. Amtshaftungsklage253
2. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte255
3. Recht der Europäischen Union257
4. Zusammenfassung259
II. Überlange Verfahrensdauer als Revisionsgrund260
III. Präventive Maßnahmen262
1. Vorläufiger Rechtsschutz262
2. Dienstaufsichtsbeschwerde und richterliche Unabhängigkeit263
3. Anzeige des Richters wegen Rechtsbeugung268
4. Richteranklage270
5. Amtshaftungsklage270
6. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte270
7. Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht271
8. Untätigkeitsbeschwerde272
a) Historische Bezüge273
b) Aktuelle gesetzliche Regelungen276
c) Zweckmäßigkeit einer Untätigkeitsbeschwerde277
d) Erforderlichkeit einer Beschwerdemöglichkeit nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte282
e) Aktuelle Situation286
f) Ausblick289
aa) Gesetzentwurf der Landesregierung Hessen289
bb) Gesetzentwurf der Bundesregierung291
(1) Wortlaut und Gesetzesbegründung292
(2) Stellungnahme295
(3) Verbesserungsvorschläge297
cc) Zusammenfassung300
g) Zusammenfassung301
9. Zusammenfassung301
IV. Zusammenfassung302
H. Zusammenfassung304
Anhang307
I. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Redeker, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht307
II. Gespräch mit Herrn Dr. Arntz, Präsident des Verwaltungsgerichts Köln307
III. Gespräch mit Herrn Stegh, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Köln327
IV. Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Löwer, Ordentlicher Professor an der Universität Bonn327
V. Gespräche mit Verwaltungsrichtern und Fachanwälten für Verwaltungsrecht333
VI. Referat von Herrn Professor Dr. Mayen, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht333
VII. Gespräch mit Herrn Dr. Bertrams, Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster344
VIII. Gespräch mit Herrn Dr. Niehues, Vorsitzender Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D.349
IX. Gespräch mit Frau Professor Dr. Graßhof, Richterin am Bundesverfassungsgericht a.D.357
X. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Ress, Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte a.D.366
XI. Gespräch mit Herrn Dr. Rassi, Richter am Landesgericht Eisenstadt (Österreich)366
Literaturverzeichnis369
Personenverzeichnis443
Sachverzeichnis444

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