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»Die Geschichte ist weiter als wir«.

Zur Entwicklung des politischen und völkerrechtlichen Denkens Josef Kohlers in der Wilhelminischen Ära.

AutorKirsten Nies
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheBeiträge zur Politischen Wissenschaft 155
Seitenanzahl459 Seiten
ISBN9783428528493
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,90 EUR
'Wie sehr das Völkerrecht im Herzen der Menschen begründet ist, zeigt sich auch darin, daß selbst das Unrecht sich in den Schein des Rechtes hüllt und der frechste Rechtsbruch sich mit dem Mantel des Rechts zu umkleiden sucht.' Josef Kohler Neben der Untersuchung des politischen und völkerrechtlichen Denkens des Schriftstellers und Rechtsgelehrten Josef Kohler (1849 - 1919) leistet dieses Buch einen Beitrag zur Geschichte des organisierten Pazifismus, zur Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkriegs und zum U-Boot-Krieg des Deutschen Reiches. Kohler war nicht nur eine der renommiertesten Persönlichkeiten im Umfeld der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, sondern genoss zudem einen nahezu legendären Ruf. Der Korrespondent der Daily-Mail, Frederick William Wile, zählte ihn im Jahre 1913 zu dem Kreis von Gelehrten, von dem das deutsche Volk hauptsächlich seine geistige Nahrung beziehe, der Publizist Adolf Grabowsky bezeichnete ihn nach seinem Tod als 'Propheten einer Epoche'. Das Werk zeigt die faszinierende Chronik eines Mannes, der sich noch weniger als andere Charaktere in eine Schablone oder ein Schwarz-Weiß-Schema pressen lässt, die Geschichte eines Gelehrtenlebens in seinen Kontinuitäten und Brüchen, seinen Erfolgen und Gefährdungen. Am Beispiel Kohlers zeigt sich besonders deutlich, welche Wirkungsmacht der Erste Weltkrieg auf die Zeitgenossen hatte.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis12
Einleitung – Zur Fragestellung und Methode15
Erstes Kapitel: Herkunft und Werdegang (1847–1888)
37
A. Jugendjahre37
I. Der Vater Josef Kohlers in den Jahren der revolutionären Bewegung (1847–1849)
37
II. Prägungen humanistischer Bildung41
III. Studienzeit in Freiburg und Heidelberg (1867–1873)51
IV. Bürgerliche Etablierung: Familiengründung und Referendariat in Mannheim (1873–1878)
56
B. Wissenschaftlicher Aufstieg60
I. Würzburg – Die Berufung eines Nichthabilitierten (1878)60
II. Weltkultur und Weltrecht63
III. Die Berufung an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität
73
1. Die Diskussion über die Berufung73
2. Die Rolle Friedrich Althoffs bei der Berufung78
Zusammenfassung des Kapitels83
Zweites Kapitel: Wissenschaft und Politik vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1888–1913)
86
A. Ordinariat in Berlin86
I. Die Fakultät86
II. Die Verknüpfung von Politik und Wissenschaft in der Kolonialära
91
Fazit97
B. Kohlers Engagement in der organisierten Friedensbewegung
98
I. Die Suche nach einem Vorsitzenden der Deutschen Friedensgesellschaft (1892/93)
98
II. „Wissenschaftliche Fundierung“ des Pazifismus nach der Ersten Haager Konferenz 1899
109
III. Begriff des Friedens115
Fazit117
C. Kohlers Wirken im Umfeld der Berliner Universität
119
I. Kohler als Wissenschaftsorganisator119
II. Auswärtige Wissenschaftspolitik als Alternative staatlicher Weltfriedenspolitik
120
III. Etablierung in Berlin122
IV. Streiter gegen Antisemitismus125
V. Kohler, die Lex Heinze und der Goethebund126
VI. Einsatz für die Emanzipation der Frau, den Mutterschutz, nichteheliche Kinder und Homosexuelle
128
VII. Kohlers Kulturrecht132
VIII. Haltung zur Deportation von Sträflingen und zur Todesstrafe
135
Fazit140
D. Kohlers völkerrechtliches Wirken vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges
141
I. Gründung der Zeitschrift für Völkerrecht (1907)141
II. Kohlers Auffassung von den Aufgaben eines Völkerrechtsgelehrten
148
III. Der Stand der Völkerrechtswissenschaft: Traditionslinien und angetroffener Diskussionsstand
149
IV. Kohlers Völkerrechtslehre im Einzelnen155
1. Begriff und Rechtsqualität des Völkerrechts155
2. Grundprinzipien einer neuen Völkerrechtstheorie: Frieden, Kultur und Naturrecht
161
3. Haltung zur Frage der clausula rebus sic stantibus162
4. Das Institut des Krieges165
5. Plädoyer für die Bejahung des Gedankens der Völkerrechtssubjektivität
170
6. Die Möglichkeiten internationaler
171
a) Haltung zur Frage der Schiedsgerichtsbarkeit171
b) Das Institut der Vermittlung175
7. Friedenspädagogik176
8. Kohlers Forderung der Garantie einer Freiheit der Meere177
9. Universales Recht und Primat des Völkerrechts178
10. Kohlers Vorstellungen von einer internationalen Organisation180
a) Die Form einer internationalen Organisation180
b) Die Aufgaben einer Staatenorganisation190
c) Kohlers Denken in staatsrechtlichen Kategorien191
d) Das Verhältnis von Vaterland und Menschheit191
11. Der regionale Umfang der Völkerrechtsgemeinschaft192
Fazit193
E. Kohlers Staatsauffassung und seine Betrachtung außenpolitischer Fragen
196
I. Staatsauffassung196
II. Deutschlands außenpolitische Lage197
III. Haltung zur elsass-lothringischen Frage202
IV. Stellungnahme zum Abrüstungsvorschlag der Pazifisten203
Exkurs: Kohler auf dem Höhepunkt seines Ruhmes – Monarchist und Kosmopolit am Vorabend des Ersten Weltkrieges
204
Zusammenfassung des Kapitels210
Drittes Kapitel: Das elementare Erlebnis des Ersten Weltkrieges
213
A. Kohler und die „Ideen von 1914“: Weltanschauliche Umstellung auf den Krieg
213
B. Kohlers völkerrechtliche Ansichten nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges
251
I. Kohlers „neues“ Völkerrecht251
II. Kohlers Behandlung einzelner Kriegsrechtsfragen des Ersten Weltkrieges
257
1. Haltung zum Problem der Franktireure259
2. Ansicht zum Problem der Geiselnahme264
3. Einstellung zur Frage der Behandlung von Zivilisten im feindlichen Ausland
267
4. Stellungnahme zum Gebrauch von Waffen und Geschossen, die unnötige Leiden verursachen
270
5. Haltung zum Problem der Strafbarkeit von Soldaten273
6. Kohlers Auffassung zu einzelnen Fragen des Seekriegsrechts 1914/15
277
a) Ansicht Kohlers über die Ausweitung der Konterbandeliste durch Großbritannien (August 1914)
277
b) Stellungnahme Kohlers zur Verwendung von Minen im Seekrieg278
c) Kohlers Beurteilung des englischen Nordsee-Erlasses vom 2. November 1914
279
C. Vorstellungen Kohlers über mögliche Kriegsziele des Deutschen Reiches
281
D. Kohler und der Streit um den U-Boot-Krieg im Jahre 1915
304
E. Kohler im Angesicht der militärisch-politischen Krise (1916–1918)
317
F. Kohler im ersten Friedensjahr (November 1918 bis August 1919)
346
Fazit357
Zusammenfassung des Kapitels357
Zusammenfassung der Studie und Schlussbetrachtung
360
Quellen-und Literaturverzeichnis379
A. Werkverzeichnis Josef Kohlers379
B. Ungedruckte Quellen393
C. Berichte, Protokolle, Urkunden, Jahrbücher395
D. Sonstige gedruckte Quellen und Literatur397
Abbildungsnachweis451
Sachwortverzeichnis452
Personenverzeichnis457

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