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Das Prinzip der Koexistenz im Gentechnikrecht.

AutorTanja Brunner
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheSchriften zum Technikrecht 11
Seitenanzahl237 Seiten
ISBN9783428534418
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Die Arbeit thematisiert den Leitgedanken der letzten Novellierungen des deutschen Gentechnikgesetzes, wonach ein Nebeneinander der landwirtschaftlichen Produktionsformen - konventionell, ökologisch oder gentechnisch verändert - gewährleistet werden soll. Das Prinzip der Koexistenz im deutschen Recht resultiert aus der Umsetzung europäischer Vorgaben, die entsprechend dem Vorsorge- und Verhütungsprinzip grüne Gentechnik verantwortungsvoll zulassen wollen. Es wurde vom deutschen Gesetzesgeber mit den Vorgaben zur guten fachlichen Praxis nach § 16 b GenTG und der Haftungsnorm des § 36 a GenTG umgesetzt. Hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Vorschriften herrschten heftige Debatten, die erst mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2010 beendet worden sein dürften.

Dr. Tanja Brunner studierte Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Im Jahr 2005 legte sie die erste Juristische Staatsprüfung in Würzburg ab und war anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaften von Professor Helmuth Schulze-Fielitz und der Kanzlei Linklaters tätig. Seit Ablegen des zweiten Juristischen Staatsexamens arbeitet Tanja Brunner als Rechtsanwältin bei einer international agierenden Kanzlei.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
A. Das Prinzip der Koexistenz und sein Problemfeld16
I. Gentechnikrecht im Streit16
II. Begrifflichkeiten20
1. Traditionelle Bio- und Gentechnik20
2. Moderne Bio- und Gentechnik21
3. Grüne, weiße, graue und rote Gentechnik22
4. Anwendungsbereiche moderner Bio- und Gentechnik23
III. Das Prinzip der Koexistenz24
B. Entwicklung des Gentechnikrechts in Deutschland und Europa26
I. Ursprünge in Europa und Deutschland26
1. Europarechtliche Grundlagen26
2. Deutsche Vorgaben und GenTG28
a) Entstehung28
b) Inhalt29
c) Modifikationen in den Folgejahren30
3. Moratorium30
II. Weiterentwicklungen und Novellierungen31
1. Europarechtliche Novellierungen32
a) Die neue Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG32
b) Verordnung Nr. 1829/2003/EG33
c) Verordnungen Nr. 1830/2003/EG und Nr. 1946/2003/EG33
d) Verordnung Nr. 834/2007/EG34
2. Novellierung des deutschen GenTG35
a) Das Gesetz zur Neuordnung der Gentechnik vom 21. Dezember 200436
aa) Hintergrund36
bb) Überblick über die Neuerungen des Gesetzes zur Neuordnung der Gentechnik38
b) Das Dritte Gesetz zur Änderung des Gentechnikgesetzes vom 17. März 200642
aa) Hintergrund42
bb) Wesentliche Neuerungen42
c) Viertes Gesetz zur Änderung des Gentechnikgesetzes vom 1. April 200843
aa) Hintergrund43
bb) Inhalt der Novellierung44
d) Gentechnik-Pflanzenerzeugungsverordnung und Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“46
aa) Gentechnik-Pflanzenerzeugungsverordnung46
bb) Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“49
3. Fazit51
C. Gentechnikrecht als Umwelt- und Technikrecht – Besonderheiten des Technikrechts52
I. Recht, Technik, Innovation, Risiko, Verantwortung53
1. Begrifflichkeiten53
2. Problemfelder und spezifische Aufgaben des Technikrechts57
3. Mechanismen des Technikrechts59
II. Gentechnikrecht als Technikrecht62
1. Mechanismen und Lösungsansätze des Gentechnikrechts63
a) Richtlinie 2001/18/EG63
b) Das novellierte deutsche GenTG65
c) Zusammenfassung67
2. Das Prinzip der Koexistenz68
a) Richtlinie 2001/18/EG68
b) Zielsetzungen der Novellierung des deutschen GenTG69
c) Gesetzlicher Niederschlag im Einzelnen69
aa) § 1 Nr. 2 GenTG69
bb) § 16 b GenTG: Erreichung von Koexistenz mittels Verhaltenssteuerung70
cc) § 36 a GenTG71
D. Die gute fachliche Praxis73
I. Stellung und Bedeutung der guten fachlichen Praxis im GenTG74
1. Gesetzliche Verankerung im GenTG74
2. Stand der Wissenschaft, Stand der Wissenschaft und Technik als weitere Regelungsinstrumente75
3. Konsequenzen einer Missachtung der Regeln der guten fachlichen Praxis76
II. Allgemeingültige Begriffsbedeutung77
1. Der Begriff „gute fachliche Praxis“ außerhalb des GenTG77
a) Europarechtliche Vorgaben77
aa) „Nitratrichtlinie“77
bb) Verordnung über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums78
cc) Ergebnis78
b) Nationale Vorgaben/Vorschriften78
aa) § 17 BBodSchG79
bb) § 5 Abs. 4 BNatSchG81
cc) § 1 a DMG83
dd) §§ 2 a, 6 PflSchG84
ee) Ergebnis86
2. Allgemeine Definition86
a) Ableitung einer Definition87
b) Aufstellen einer eigenen Definition87
c) Ergebnis88
3. Bedeutung/Ergebnis89
III. Vergleich mit anderen ähnlichen Regelungskonzepten89
1. Stand der Technik im Bundesimmissionsschutzgesetz90
2. Stand von Wissenschaft und Technik/ Stand der Wissenschaft im GenTG92
3. Resümee93
4. Vergleich der Begrifflichkeiten mit der guten fachlichen Praxis93
IV. Bedeutung der guten fachlichen Praxis im GenTG94
1. Gute fachliche Praxis in § 16 b GenTG94
a) Derzeit gültiger Wortlaut des § 16 b GenTG94
b) Gute fachliche Praxis in § 16 b Abs. 3 GenTG95
c) Änderungen nach der Novelle des GenTG im April 200896
d) Inhalte der Rechtsverordnung nach § 16 b Abs. 6 GenTG97
2. Wesentliche Beeinträchtigung i.S.d. § 16 b Abs. 1 GenTG98
3. Vergleich mit den bisherigen Begriffsverwendungen und Bedeutungen100
a) Vor dem Novellierungsbeschluss vom 8. August 2007102
b) Nach der Novellierung im April 2008103
4. Ergebnis103
V. Auswirkungen auf das GenTG bzw. den Einsatz der Gentechnik104
1. Vor der Novellierung104
2. Nach der Novellierung106
3. Ergebnis109
VI. Zusammenfassung110
E. Die Haftungsregelungen112
I. Überblick112
1. Der fünfte Teil des GenTG112
2. Haftung nach den §§ 32 ff. GenTG113
3. Haftung aufgrund anderer Rechtsvorschriften nach § 37 Abs. 3 GenTG114
4. Hintergrund der Einführung des § 36 a GenTG115
II. Einordnung des § 36 a GenTG116
1. Inhalt des § 36 a GenTG116
2. § 906 BGB117
3. Verweistechnik des § 36 a GenTG118
4. Verknüpfung Privatrecht – Öffentliches Recht: Verbundlösung120
a) Verbundlösung121
b) Grenzen und Fragestellungen im Rahmen der Verbundlösung122
aa) Alleiniger Geltungsanspruch des § 906 BGB123
bb) Geltung zivilrechtlicher Haftungsansprüche126
c) Ergebnis128
III. § 36 a GenTG im Detail129
1. § 36 a Abs. 1 GenTG129
a) Anwendungsbereich129
aa) Freisetzung und Inverkehrbringen129
bb) Lebens-, Futtermittel und sonstige Erzeugnisse130
b) § 36 a Abs. 1 Nrn. 1–3 GenTG130
aa) Nr. 1130
(1) Vor der Novellierung des GenTG im Jahr 2008131
(2) Nach der neuesten Novellierung des GenTG im Jahr 2008131
(3) Zusammenfassung132
bb) Nr. 2132
(1) „Vorschriften dieses Gesetzes“132
(2) „Andere Vorschrift“132
(3) Abgrenzung zu Nr. 1133
cc) Nr. 3133
(1) Mögliche Kennzeichnungen133
(2) Begriff der Rechtsvorschrift134
(3) Rechtsvorschrift im Sinne des § 36 a Abs. 1 Nr. 3 GenTG136
(4) Anwendungsbereich der Nr. 3 vor den neuesten Novellierungen137
(5) Anwendungsbereich nach den neuesten Novellierungen139
c) Verhältnis der Nummern 1–3 zueinander141
d) Weitere Anwendungsfälle des § 36 a Abs. 1 GenTG142
aa) Kontamination des Bodens142
bb) Interne Richtlinien eines Biolabels143
cc) Gewinneinbußen, fehlende Absatzfähigkeit143
dd) Substanzeinbußen144
2. § 36 a Abs. 2 i.V.m. § 16 b GenTG144
a) Nichtergreifen der Maßnahmen der guten fachlichen Praxis gem. § 16 b Abs. 3 GenTG145
b) Geeignete Verhinderungsmaßnahme nicht dem Gesetz entnehmbar145
c) Auskreuzung trotz Erfüllens aller Maßnahmen der guten fachlichen Praxis148
d) Ergebnis148
3. § 36 a Abs. 3 GenTG149
4. Beeinträchtigung über das zumutbare Maß hinaus, § 906 Abs. 2 S. 2 BGB151
5. Bedeutung des § 36 a Abs. 4 GenTG152
a) Materiellrechtliche Bedeutung152
b) Prozessrechtliche Bedeutung153
c) Gesamtschuldnerische Haftung des § 36 a Abs. 4 GenTG155
d) Weitere Problemfelder im Rahmen des § 36 a Abs. 4 GenTG155
aa) (Unzulässige) Haftungsverschärfung durch § 36 a Abs. 4 GenTG?155
bb) Schädiger allein nicht voll verantwortlich157
6. Anspruchsgegner und Anspruchsinhalt157
a) Anspruchinhaber und -gegner157
b) Anspruchsinhalt158
7. Zusammenfassende Bewertung159
a) Bewertung des neu eingeführten § 36 a GenTG159
b) Einführung eines Haftungsfonds als Alternative160
IV. Weitere Haftungsnormen163
1. Anwendbarkeit anderer Haftungsnormen163
2. § 823 Abs. 1 BGB und § 16 b GenTG als Verkehrssicherungspflicht164
a) Rechtsgutsverletzung im Rahmen des § 823 Abs. 1 BGB164
aa) Eigentum164
(1) Nutzungsbeeinträchtigung164
(2) „Wesentlichkeit“167
bb) Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb167
cc) Zwischenergebnis168
b) Verletzungshandlung – § 16 b GenTG als Verkehrssicherungspflicht168
c) Rechtswidrigkeit und Verschulden170
d) Ergebnis170
e) Kollision zivilrechtlicher Schadensersatzpflicht – Ausgleichsanspruch § 906 BGB170
3. § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 16 b GenTG als Schutzgesetz171
a) Drittschutzcharakter der § 16 b Abs. 1 bis 3 GenTG171
b) „Wesentliche Beeinträchtigung“174
c) Drittschutz der Produktinformationspflicht des § 16 b Abs. 5 GenTG174
d) Ergebnis175
e) Kollision zivilrechtlicher Schadensersatzpflicht – Ausgleichsanspruch § 906 BGB175
4. Schadensersatzanspruch gem. § 280 Abs. 1 BGB176
5. § 22 WHG177
a) Begrifflichkeiten nach dem WHG178
aa) Gewässer178
bb) Stoff178
cc) Einbringen, Einleiten178
dd) Anlagenbegriff nach dem WHG178
b) Anwendbarkeit neben dem GenTG und dem BGB179
c) § 22 Abs. 1 WHG179
d) § 22 Abs. 2 WHG181
6. Ansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz181
7. Ansprüche nach dem Umwelthaftungsgesetz183
a) Allgemeines und Anwendbarkeit183
b) Haftung nach § 1 UmweltHG183
8. § 906 Abs. 2 S. 2 BGB analog186
a) „Faktischer Duldungszwang“186
b) Einschränkungen187
c) Kollision zivilrechtlicher Schadensersatzpflicht – Ausgleichsanspruch § 906 BGB188
V. Ergebnis188
F. Rechtmäßigkeitskontrolle190
I. Europarechtskonformität190
1. Vereinbarkeit mit Primärrecht190
a) Art. 28 EG190
b) Art. 43 EG191
2. Vereinbarkeit mit Sekundärrecht192
a) Vereinbarkeit des GenTG mit der Richtlinie 2001/18/EG192
b) Vereinbarkeit des EGGenTDurchfG mit der Verordnung Nr. 834/2007/EG193
3. Ergebnis195
4. Rechtswidrigkeit wegen Inländerdiskriminierung bzw. umgekehrter Diskriminierung195
a) Grundsatz der Inländerdiskriminierung195
b) Umgekehrte Diskriminierungen196
aa) Verstoß gegen die Grundfreiheiten197
bb) Art. 12 EG197
cc) Binnenmarktgebot, Art. 10 i.V.m. Art. 3 Abs. 1 g EG197
II. Verfassungsmäßigkeit198
1. Gesetzgebungskompetenz198
2. Grundrechtskonformität199
a) Art. 12 GG199
b) Art. 14 GG202
c) Art. 3 GG204
3. Rechtswidrigkeit aufgrund umgekehrter Diskriminierung204
4. Ergebnis204
III. Ergebnis205
G. Ausblick – neue Herausforderungen
206
I. Bienensterben und verunreinigter Honig206
1. Bienensterben206
2. Verunreinigter Honig207
a) Wesentliche Beeinträchtigung208
aa) Organismus i.S.d. Verordnung Nr. 1829/2003/EG209
bb) Zulassung zum Inverkehrbringen210
b) Wirtschaftliche Zumutbarkeit der Verhinderung der Beeinträchtigung211
c) Ergebnis211
II. Umsetzung des Prinzips der Koexistenz – eine Bewertung212
1. Das Prinzip der Koexistenz212
2. Novellierungs- und Regelungsbedarf213
III. Jüngste Entwicklungen214
1. Ruhensanordnung für Bt-Mais214
2. Freisetzungsgenehmigungen215
3. Entwicklungen in Ländern Europas und den USA216
IV. Ausblick216
H. Zusammenfassung218
I. Derzeitiger gesetzlicher Rahmen der grünen Gentechnik in Deutschland und Europa218
II. Gentechnikrecht als Technikrecht219
III. Die gute fachliche Praxis220
IV. Haftungsregelungen222
1. § 36 a GenTG222
2. Weitere in Betracht kommende Haftungsnormen224
3. Bewertung225
V. Europarechtskonformität und Rechtmäßigkeit der Novellierungen226
VI. Neue Herausforderungen für den Gesetzgeber und Ausblick227
1. Neue Herausforderungen227
2. Ausblick227
Literaturverzeichnis228
Stichwortverzeichnis236

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