Sie sind hier
E-Book

Der Einfluß von Marsilius von Paduas Defensor Pacis auf die Konziliare Bewegung

AutorKonrad Gähler
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl23 Seiten
ISBN9783640191079
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte), 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hans Küng schreibt in den 1962 erschienenen Strukturen der Kirche: 'Die (traditionell verstandene) Legitimität Martins V. und aller folgenden Päpste bis auf den heutigen Tag hängt an der Legitimität des Konstanzer Konzils'. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in der Mitte des 20. Jahrhunderts, in dessen Kontext Küng schreibt, rückt auch die Frage nach der Superiorität von Papst oder Synode wieder in den Blickpunkt aktuellen Interesses. Küngs Aussage ist auch aus heutiger Perspektive genauso aktuell wie provokativ. Denn der Blick auf die kirchlichen Strukturen nach dem Ersten Vatikanischen Konzil - verfestigtes Papstprimat, Jurisdiktionsprimat des Papstes und Unfehlbarkeitdogma - zeigt, daß Küngs Position durchaus nicht in Übereinstimmung mit der offiziellen kirchlichen Lehre war. Um die Stellung Küngs zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Konflikte zweier gegensätzlicher Organisationsformen, zwischen denen sich die Kirche in ihrer Geschichte bewegt hatte. Auf Jesu Ausspruch 'Tu es petrus' berufen sich diejenigen, welche die Kirchenführung in die Hand eines einzelnen vicarius iesu christi, eines Papstes, geben wollen. Verschieden akzentuierte konziliare Modelle stellen dazu den Gegenpol dar. Sie fordern, generell oder zumindest in bestimmten Situationen, ein Konzil, welches über dem Papst steht. Konziliare Ideen werden besonders aus zwei verschiedenen Erwägungen heraus begründet: Einerseits weisen sie darauf hin, daß das Primatsprinzip nicht in der alten Kirche verwurzelt oder geschichtlich zu erklären sei. Andererseits müsse die Kirche für Fälle, in denen das päpstliche Primat ihr schaden könne, etwa im Falle eines häretischen Papstes oder eines Schismas, Vorsorge treffen, indem dann das Konzil über dem Papst steht. Mit der Spaltung von römischen und byzantinischen Kirchen trennten sich auch die eben angedeuteten gegensätzlichen Auffassungen innerkirchlicher Repräsentation: die Gleichberechtigung aller Bischöfe der Ostkirchen stand im Widerspruch zum katholischen Primat des Papstes. Im Dictatus Papae aus dem Jahr 1075 bezeichnet Papst Gregor VII. sein Amt schließlich als alleinige universale Instanz, der nicht nur die Bischöfe, sondern sowohl die Fürsten als auch der Kaiser unterstellt seien. Dies impliziert einen 'Jurisdiktionsprimat' des Papstes und bedeutet gleichzeitig, daß er von niemandem verurteilt werden kann.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Europa - Geschichte und Geografie

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Weitere Zeitschriften

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

Demeter-Gartenrundbrief

Demeter-Gartenrundbrief

Einzige Gartenzeitung mit Anleitungen und Erfahrungsberichten zum biologisch-dynamischen Anbau im Hausgarten (Demeter-Anbau). Mit regelmäßigem Arbeitskalender, Aussaat-/Pflanzzeiten, Neuigkeiten ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS bringt alles über die DEL, die DEL2, die Oberliga sowie die Regionalligen und Informationen über die NHL. Dazu ausführliche Statistiken, Hintergrundberichte, Personalities ...