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E-Book

Analyse der deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen

AutorAnnabella Frank
VerlagJosef Eul Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl263 Seiten
ISBN9783899363289
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis41,00 EUR
Die aktuelle Entwicklung der deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen gibt Anlaß, den Stand des bilateralen Verhältnisses zu analysieren. Hierzu werden die Störfaktoren der Beziehungen betrachtet, die Konsequenzen hieraus beispielhaft für unterschiedliche Unternehmen beziehungsweise Branchen untersucht und anwendungsorientierte Lösungsansätze zur Bewältigung der Störparameter gegeben. Ein historischer Rückblick legt die Hintergründe und auch die Entwicklung der Beziehungen offen und unterstreicht die Notwendigkeit zur Auseinandersetzung mit der Thematik. Die deutschen Unternehmen haben in der letzten Dekade als Direktinvestoren an Bedeutung verloren.

Im Ranking der Direktinvestitionen rangieren sie mit 628 Mio. US$ in 2002 auf dem siebten Platz nach Portugal, während sie sich 30 Jahre lang bis 1995 auf Platz 2 hinter den US-amerikanischen Investoren platzierten. Mittels Experteninterviews stellt die Arbeit die direktinvestitions- bzw. güterstromhemmenden Störparameter aus Sicht der Experten als auch der Gegenperspektive des Wirtschaftspartners heraus. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Verringerung der Störfaktoren werden diskutiert. Abgerundet wird die Arbeit durch Unternehmensfallbeispiele verschiedener Branchen, die die Auswirkungen der genannten Störfaktoren verdeutlichen und zeigen, welche branchenspezifischen Lösungen zur Milderung der Konsequenzen getroffen werden.

Über die Autorin:

Annabella Regina Frank wurde 1977 in Belo Horizonte/Brasilien geboren. Nach dem Abitur folgte das Studium an der European Business School, Oestrich-Winkel, Rheingau mit Studienaufenthalten an der Universidad Argentina de la Empresa, Buenos Aires/Argentinien und der Graziado School of Business Management, Malibu/USA mit dem Abschluß Diplom-Kaufmann. Das Studium wurde durch zahlreiche Praktika im Aus- und Inland in Industrie, Banken und Unternehmensberatungen begleitet. Aufnahme des Promotionsstudiums im November 2001, im April 2004 Promotion zum Dr. rer. pol. Seit Januar 2004 tätig im Bereich Unternehmensentwicklung/Controlling. 

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Leseprobe
5 Lösungsansätze zur Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen (S. 127-128)

Das folgende Kapitel greift die in Kapitel 4 dargestellten Störfaktoren der Wirtschaftsbeziehungen auf, um diverse Lösungsstrategien zur Intensivierung des Verhältnisses zu geben. Weiterhin untersucht es, inwieweit die in Kapitel 3 als wirksam bewerteten Stabilisierungsmaßnahmen der Ex-ante Signalisierung und der Delegation der Bestrafung durch Dritte aussehen könnten. Die im folgenden angeführten Schritte dienen der Reduzierung des in Kapitel 3 dargestellten Problems der Unsicherheit hinsichtlich des Spielzuges des anderen Spielers. Diese Unsicherheit führt aufgrund der gegebenen Pay-off-Matrix zur Spielstrategie „Nicht-Kooperieren". Einige der skizzierten Lösungsschritte lassen sich als Stabilisierungsmaßnahmen verstehen, die den Spieler davon überzeugen, dass der andere Spieler die Kooperation als Strategie wählen wird und ihn somit dazu veranlasst, auch die Strategie „Kooperieren" zu spielen, damit das Pareto- Optimum erreicht werden kann (Ex-ante Signalisierung).

Die Konsequenzen einer bilateralen Kooperation wurden in 4.3 dargestellt, beiderseits kann von einem erhöhten Kapital-/ und Handelsstrom profitiert werden. Unter der Spielstrategie „Kooperieren" ist von deutscher Seite eine Reduktion handelshemmender Komponenten, von brasilianischer Seite die Linderung investitions- und handelshemmender Faktoren zu verstehen, um die bilateralen ökonomischen Transaktionen zu erhöhen. Das Spielen dieser Kooperationsstrategie muss dem Gegenspieler vor dem Spielzug signalisiert werden. Im folgenden stehen Lösungsmaßnahmen zur Diskussion, die die Störfaktoren reduzieren bzw. bestenfalls beseitigen sollen, um das Pareto-Optimum zu erreichen. Bevor auf die Lösungsvorschläge eingegangen wird, bietet es sich an, die einzelnen Institutionen, die direkt die Wirtschaftsbeziehungen beeinflussen, vorzustellen. Auf diese lässt sich in den folgenden Kapiteln 5.1 und 5.2 Bezug nehmen, um u. a. die diversen, von ihnen eingeleiteten oder diskutierten Maßnahmen zu skizzieren. Analog zu 4.2 werden zunächst Lösungsmechanismen für (5.1) Kapitalströme, anschließend für (5.2) Güter-/ Dienstleistungsströme gegeben. Zu diesen Störfaktoren werden bereits bestehende Lösungsansätze skizziert und vereinzelt kritisch bewertet, um anschließend Alternativen gegen bereits bestehende Vorschläge abzuwägen.

Bevor auf die unterschiedlichen Lösungsvarianten zur Steigerung von Kapital- und Güterströmen eingegangen wird, sollte auf das Problem der Abhängigkeit von Meinungsmachern eingegangen und ein diesbezüglicher Lösungsvorschlag skizziert werden. Auf vehemente Kritik bei den brasilianischen Intellektuellen und Industriellen stoßen die Proklamationen ausländischer Meinungsmacher, d.h. Analysten und Journalisten, über Brasilien. Insbesondere im Sommer/ Herbst 2002 vor der Präsidentschaftswahl wurden „Horrorszenarien" bei einem Wahlausgang zugunsten Lulas gemalt. Trotz vieler fundierter Einwände brasilianischer Meinungsmacher schenkte man weltweit den Einschätzungen ausländischer Betrachter Glauben.

Es steht außer Frage, dass auch die brasilianische Gesellschaft in ihrer Meinung geteilt war, dennoch wurde auch von politisch unabhängigen Wissenschaftlern objektiv festgehalten, dass der Spielraum des zukünftigen Präsidenten, gleichgültig welcher „coleur", bereits eingeschränkt sei. In der Verfassung konstituierte und vom IWF festgelegte Auflagen begrenzen den Handlungsraum des gewählten Präsidenten. Die einseitige Berichterstattung von Seiten der Journalisten und die undifferenzierte Betrachtungsweise der Analysten wurden vehement kritisiert, eine Pauschalisierung aller lateinamerikanischer Länder ihnen vorgeworfen. Stimmen wurden laut, die zu recht die negativen Auswirkungen solcher Analystenbeurteilungen für die wirtschaftliche Situation Brasiliens betonten. Zu einem gewissen Anteil sind sicherlich auch die Aussagen der Analysten für den extremen Abgang der Portfolioinvestitionen verantwortlich. Brasilien ist es noch nicht geglückt, mögliche Auswirkungen solch negativer Meldungen zu relativieren. Diese gewünschte Stabilität muss noch erreicht werden. Die Lösungen zur objektiveren Berichterstattung seitens der Journalisten liegen nahe.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis15
1 Einleitung18
1.1 Problemstellung und Zielsetzung18
1.2 Vorgehensweise23
2 Bedeutung der deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen30
2.1 Historischer Rückblick zur Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen30
2.2 Aktueller Stand der Wirtschaftsbeziehungen38
2.2.1 Wirtschaftskennzahlen Brasiliens39
2.2.2 Kennzahlen der deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen49
2.2.2.1 Kennzahlen zum Kapitaltransfer49
2.2.2.2 Kennzahlen zum Gütertransfer59
2.2.2.3 Wirtschaftsabkommen61
3 Konzeptionelle Thematisierung der Problemstellung63
3.1 Spieltheorie63
3.2 Implikationen der Spieltheorie auf die Wirtschaftsbeziehungen64
4 Diskussion der für die Wirtschaftsbeziehungen relevanten Störfaktoren75
4.1 Bestimmung der für die Wirtschaftsbeziehungen relevanten Störfaktoren75
4.1.1 Forschungsmethode76
4.1.2 Ergebnisse der Experteninterviews80
4.2 Analyse der für die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen relevanten Störgrößen90
4.2.1 Störfaktoren für Kapitalströme aus Sicht deutscher Unternehmen90
4.2.1.1 Wirtschaftspolitische Parameter90
4.2.1.2 Sozialpolitische Parameter102
4.2.2 Störfaktoren für Güterströme aus Sicht exportierender Unternehmen106
4.2.2.1 Tarifäre/ Nicht-tarifäre Handelshemmnisse106
4.2.2.2 Exporterfahrung121
4.3 Konsequenzen für die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen124
4.3.1 Konsequenzen für Brasilien aus den Wirtschaftsbeziehungen124
4.3.2 Konsequenzen für Deutschland aus den Wirtschaftsbeziehungen125
5 Lösungsansätze zur Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen128
5.1 Lösungsansätze für Kapitalströme133
5.1.1 Wirtschaftspolitische Faktoren134
5.1.2 Sozialpolitische Faktoren142
5.1.3 Initiativen zur Förderung von Direktinvestitionen149
5.2 Lösungsansätze für Güterströme151
5.2.1 Abbau bilateraler/ biregionaler Handelshemmnisse151
5.2.2 Entwicklung einer Exportkultur für brasilianische Güter153
6 Auswirkungen der Störfaktoren auf die Unternehmenstätigkeit159
6.1 Forschungsmethode und Datenerhebung160
6.2 Branchenspezifische Unternehmensfallbeispiele161
6.2.1 Automobilindustrie161
6.2.2 Agrarsektor177
6.2.3 Chemieindustrie191
6.2.4 Textil-/ Bekleidungsindustrie198
6.2.5 Dienstleistungen201
6.2.6 Energiesektor206
6.2.7 Umweltsektor211
6.2.8 Branchenübergreifende Fallbeispiele jüngerer Unternehmen in Brasilien214
7 Fazit218
Verzeichnis des Anhangs226
Literaturverzeichnis247

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