Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaften, Philosophie und Theologie), Veranstaltung: Robert Brandom: 'Begründen und Begreifen. Eine Einführung in den Inferentialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Erkenntnistheorie vertreten W. Sellars und vor allem R. Brandom einen Inferentialismus. Dieser kann als eine mögliche Antwort auf die Schwächen des klassischen Fundamentalismus in der Erkenntnistheorie angesehen werden. Dem Inferentialismus zufolge sind Überzeugungsinhalte propositional gehaltvoll und weisen eine inferentielle Gliederung auf. Überzeugungen lassen sich prinzipiell durch das Eingehen und Zuweisen von Gründen, also sozial, rechtfertigen. Der Inferentialismus - als Kritik am klassischen Fundamentalismus - weist eine hierarchische Struktur der Rechtfertigung zurück. Propositional Gehaltvolles (also auch Überzeugungen) lässt sich durch andere Propositionen inferentiell stützen. Die Struktur der Rechtfertigung scheint also eher symmetrisch denn hierarchisch. Der Fundamentalismus vertritt im Grunde die These, dass es so etwas wie erste, fundamentale Überzeugungen bzw. Überzeugungsinhalte geben muss, auf die sich andere Überzeugungen zurückführen lassen. Inferentialisten bestreiten diese 'Stromabwärts Begründungsstruktur'. Damit handeln sich Inferentialisten, wie Wilfrid Sellars und Robert Brandom, ein Regress- bzw. Zirkelproblem ein. Es bleibt scheinbar offen, wann eine Begründungskette anfängt, bzw. wann eine Begründungskette abzubrechen ist, die in einen Regress zu rutschen droht. Ebenso offen bleibt die Frage, welche Rolle die Wahrnehmung bei der Rechtfertigung bestimmter Überzeugungen innehaben soll. Stellt die Wahrnehmung basale, nicht-inferentiell gewonnene Überzeugungen bereit? Falls sie dies tut, muss geklärt werden, wie sich solch basale Überzeugungen in Brandoms Theorie einbauen lassen.
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