2.1 Trojanisches Marketing I – Mit trojanischen Aktivitäten in die Bestsellerlisten
Als 2008 das erste Buch zum „Trojanischen Marketing” erschien und dieser Begriff das Licht der Fachwelt erblickte, geschah Merkwürdiges: Einerseits gab es zahlreiche Menschen, die sofort verstanden, um was es ging, und die das Gefühl hatten, den Begriff eigentlich schon immer zu kennen. Auf der anderen Seite gab es etwa gleich viele, die sich daran störten, sich schon wieder mit einem neuen Marketingbegriff auseinandersetzen zu müssen. Es gebe doch schon genügend „neumodische” Marketingströmungen, da sei eine weitere Neuigkeit nicht notwendig und eher verwirrend. Mit diesen Argumenten werden wir uns etwas später noch auseinandersetzen.
Der Erfolg unserer trojanischen Aktivitäten, mit deren Hilfe wir die Vermarktung unseres Buchs ankurbelten, sprach dagegen eine ganz andere Sprache als die „Zweifler”. Sehen Sie selbst.
Social Networks „trojanisch” nutzen
Unter Anderem haben wir das bekannte Business-Netzwerk XING für unsere trojanischen Aktivitäten zur Steigerung der Verkaufszahlen unseres Buchs genutzt (www.xing.com). Nachdem beide Autoren zu den early adopters dieses Netzwerks gehörten, haben wir dort gemeinsam zwei Gruppen gegründet:
Die „Marketing Community Austria (MCA)” beschäftigt sich allgemein mit dem Thema „Marketing” in Österreich bzw. der DACH-Region. Sie ist offen für alle, die beruflich damit zu tun haben bzw. die sich allgemein dafür interessieren. Inzwischen hat diese Gruppe eine Mitgliederzahl von über 5.300 Personen erreicht (das ist – nebenbei und mit Stolz vermerkt – eine der größten Marketingvereinigungen in Österreich). Bemerkenswert ist vor allem, dass es inzwischen über 5.700 Einzelbeiträge der Gruppenmitglieder gibt; das ist eine der höchsten Kommunikationsraten im gesamten XING-Netzwerk. Auch der XING-Führung ist nicht entgangen, dass es hier ein großes Kommunikations- und Multiplikationspotenzial gibt. Der Gruppe wurde daher der Status „Xpert Ambassador Group” verliehen (mit Roman Anlanger als Ambassador). Aufgrund seiner einschlägigen erfolgreichen Aktivitäten wurde Roman Anlanger inzwischen eine zweite Ambassador-Gruppe übertragen. Es ist dies die „Ambassador Group XING:Wien” mit 30.000 Mitgliedern und über 40.000 Einzelbeiträgen.
Link: Marketing Community Austria (XING)
Link: Club Trojanisches Marketing (XING)
Ebenfalls kreiert und ins Leben gerufen wurde – wie bereits kurz erwähnt – eine eigene Homepage zum Buch: www.TrojanischesMarketing.com. Auf dieser Homepage gibt es ausführliche weitere Informationen zum Thema (z. B. solche, die aus Platzgründen nicht im Buch stehen können). Auch hier haben Besucher die Möglichkeit, ihre Diskussionsbeiträge zu posten.
Link: Homepage Trojanisches Marketing
Ähnliche Aktivitäten gab es auch auf Facebook und Twitter. Hier die zugehörigen Links:
Link: Trojanisches Marketing (Facebook)
Link: Trojanisches Marketing (Twitter)
Link: twitter.com/engelaustria
Der „Trojan Award”
Ein weiterer öffentlichkeitswirksamer Bestandteil unseres Marketings ist der von uns und der Fachhochschule des bfi Wien ins Leben gerufene „Trojan Award”. Dieser Preis, der bisher fünfmal vergeben worden ist, wurde geschaffen, um Unternehmen und ihre Agenturen vor den Vorhang zu holen, die vorbildliche Aktionen im Sinne des Trojanischen Marketing geplant und durchgeführt haben. Gestiftet wurde das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro pro Jahr von der Fachhochschule des bfi Wien, deren Geschäftsführer Dr. Helmut Holzinger ist. Allerdings kommt das Preisgeld nicht den Gewinnern zugute, sondern wird dem Wiener St.-Anna-Kinderspital gespendet, das für seine international renommierte Kinder-Krebsforschung bekannt ist.
Link: St.-Anna-Kinderspital
Von Beginn an gab es – je nach Menge und Qualität der Einreichungen – zwei bis drei Preisträger (1. bis 3. Platz), von denen aber nur der jeweils beste zur Preisverleihung im St.-Anna-Kinderspital eingeladen wurde. In den einzelnen Jahren waren dies:
2009: T-mobile für eine personalisierte Internetkampagne, bei der mithilfe eines Spiels das neue Tarifmodell „Business Complete” erläutert wurde
2010: die österreichische Post zusammen mit dem Verbund für ein gemeinsames Mailing zum Thema „Stromanbieter leicht wechseln”
2011: die Firma „Sachen + Machen” für eine Geschenkbox für Führerschein-Neulinge, die sogenannte „Good Lack Box”
2012: die Firma „Negri Consulting” für eine gelungene Kundenaktion zum „Tag des Apfels”
Amazon und Co.
Ebenso erfreulich entwickelte sich – parallel zu steigenden Verkaufszahlen – das Echo z. B. in den Rezensionen auf www.amazon.de.
Link: Trojanisches Marketing bei Amazon
Nachdem der Verlag und die Autoren zahlreiche weitere trojanische Aktionen zur Vermarktung des Buches durchgeführt hatten, die alle mehr oder weniger mit Networking charakterisiert werden können, war es dann kein Wunder, dass das Buch auch die Bestsellerlisten erreichte. In Österreich war es das Wirtschaftsblatt, in Deutschland die Financial Times Deutschland, die Trojanisches Marketing als eines der meistverkauften Sachbücher listeten. Damit war dieser Titel eine Zeitlang auch das meistverkaufte Business-Fachbuch im deutschen Sprachraum.
2.2 Trojanisches Marketing – Man spricht darüber
Schon bald nach Erscheinen des Buches kam es zu zahlreichen Anfragen für Kongressvorträge und Seminare, bei denen das Thema „Trojanisches Marketing” in kleineren und größeren Personenkreisen vorgetragen und diskutiert werden konnte (nebenbei gesagt eine hervorragende Plattform für den Verkauf des Buchs). Auch im Rahmen der Hochschullehrtätigkeiten der Autoren zum Thema Marketing war das Thema immer präsent.
Überraschend und überaus erfreulich war die Tatsache, dass 2009 ein Buch des deutschen Autors Florian Schwarzbauer erschien: „Modernes Marketing für das Bankgeschäft: Mit Kreativität und kleinem Budget zu mehr Verkaufserfolg” (Gabler-Verlag). In diesem Buch verfolgt der Autor das Ziel, „die Anforderungen, Chancen und Risiken im Einsatz alternativer Marketinginstrumente in kleinen und mittelständischen Genossenschaftsbanken zu untersuchen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten” (Schwarzbauer 2009, S. 20). Das Erfreuliche aus unserer Sicht war: Schwarzbauer kommt – nach detaillierter Analyse der Chancen und Risiken der verschiedenen alternativen Marketingmethoden – zu dem Schluss, dass Trojanisches Marketing die Methode mit der höchsten Erfolgschance bei geringstem Risiko darstellt.
Nach so vielen Good News sollen auch ein paar weniger erfreuliche Dinge nicht verschwiegen werden. Vor allem gab es Trittbrettfahrer, die kurz nach Erscheinen des Buches versuchten, sich damit zu schmücken, unter Verwendung der geschützten Bezeichnung „Trojanisches Marketing®” in Erscheinung zu treten. Mit dem Hinweis auf die Tatsache, dass „Trojanisches Marketing” als Marke in Deutschland und Österreich urheberrechtlich geschützt ist, gelang es in allen Fällen, mit friedlichen Mitteln diesen Missbrauch abzustellen. Schließlich war niemals die Absicht der Urheberrechtverletzung vorhanden, sondern lediglich Unwissen über die rechtlichen Tatbestände.
Zu den eher Bad News zählen wir auch die kritischen Stimmen, die sich vereinzelt meldeten. Vor allem die akademische Marketingwelt äußerte in einigen Fällen Skepsis. Dieser Community war es vor allem wichtig, den neuen Begriff „Trojanisches Marketing” in ihre Schubladenwelt der unterschiedlichen Marketingarten richtig einzuordnen. Häufig wurde die Frage gestellt, wie sich „Trojanisches Marketing” denn gegen die eine oder andere Marketingtheorie abgrenzen lasse bzw. sich von dieser oder jener unterscheide. Auch hörten wir manchmal, Trojanisches Marketing sei „alter Wein in neuen Schläuchen”, also etwas schon lange Bekanntes, dem wir nur einen neuen Namen gegeben hätten. Dazu haben wir bereits im ersten Buch zum Trojanischen Marketing Folgendes geschrieben: Wie Karl Landsteiner die Blutgruppen nicht erfunden hat, sondern ihre...