Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Popularmusik ist ein allgegenwärtiges kulturelles Phänomen. Als die wohl am weitesten verbreitete moderne Kunstform prägt sie das kulturelle Bewusstsein heutiger Gesellschaften entscheidend mit. Insbesondere in den Städten trägt Popularmusik darüber hinaus zur Bildung und Abgrenzung der einzelnen, immer ausdifferenzierter werdenden Lebensstilsegmente bei, von deren Vielfalt modernes Stadtleben geprägt ist.
Aber auch auf dem Feld der kulturwirtschaftlichen Vermarktung ist Popularmusik das bedeutendste Medium, von dem ein großer Teil der städtischen Dienstleistungsbranchen abhängig sind. Hierzu gehören die Musikindustrie, die Werbe- und Filmbranche, die IT- und Medienbranche und viele weitere Sektoren.
In der Kulturpolitik hingegen ist die populäre Musik mit ihrer erst ca. 25 jährigen Fördergeschichte ein relativ junger und oft vernachlässigter Sektor, in dem zahlreiche und unterschiedliche Auffassungen über den richtigen Weg einer Förderung existieren.
Die vorliegende Arbeit untersucht die öffentliche Förderung von Popularmusik, ihre Entwicklung und ihre Position innerhalb der Kulturhaushalte. Dabei werden auch die unterschiedlichen Fördermaßnahmen und ihre Entwicklung vorgestellt und betrachtet, inwieweit diese im Verlauf der Fördergeschichte verändert und angepasst worden sind.
Die Förderung von Popularmusik soll in einen Zusammenhang mit kulturpolitischen Aspekten von Stadtentwicklung und Stadtmarketing gebracht werden. Stadtentwicklungs- und Standortpolitik ist heutzutage durchdrungen von Strategien, bei denen Kultur eine wesentliche Rolle spielt. Es soll im Verlauf der Arbeit untersucht werden ob, und wenn ja, inwieweit die öffentliche Popularmusikförderung an standortpolitischen Gesichtspunkten orientiert ist.
Die Untersuchung wird anhand der Beispielstädte Hamburg und Berlin durchgeführt, deren Popularmusikförderung historisch und inhaltlich miteinander verglichen werden soll. Beide Städte verstehen sich als Medien- und Musikmetropolen. Sie verfügen einerseits über äußerst vitale Popularmusikszenen, sind aber gleichzeitig auch bedeutende Standorte der Musikwirtschaft. Dies macht sie neben anderen Faktoren für einen Vergleich ihrer Popularmusikförderung besonders interessant, zumal zwischen beiden Städten in den vergangenen Jahren die Konkurrenz um die Ansiedlung von Unternehmen der Kulturwirtschaft zugenommen hat.
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