Sie sind hier
E-Book

Storytelling

Das Praxisbuch

AutorHermann Sottong, Karolina Frenzel, Michael Müller
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl257 Seiten
ISBN9783446410732
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR

Storytelling ist die innovativste und erfolgversprechendste Methode, um Kunden zu gewinnen, Mitarbeiter zu begeistern, für die Imagekommunikation und Selbstdarstellung erfolgreicher Unternehmen. Immer mehr Führungskräfte, Mitarbeiter, Freiberufler und Selbstständige arbeiten mit Geschichten. Denn sie wissen: Mit Geschichten können sie ihre Ziele wesentlich überzeugender und lebendiger transportieren als mit trockenen Monatsberichten und dürren Fakten.

Allerdings müssen es gute Geschichten sein. Doch wie macht man Geschichten spannend und interessant? Wie macht man aus einer müden Anekdote eine starke Story? Wie setzt man Höhepunkte, überrascht die Zuhörer, schlägt sie in seinen Bann? Das Buch ist ein Lern- und Arbeitsbuch, aus der Praxis für die Praxis geschrieben: Wer es gelesen hat, kann andere mitreißen und überzeugen - mit Geschichten, die ankommen. Viele Beispiele, Checklisten und Übungen helfen dabei.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Jeder ist ein Erzähler (S.193)

»Ich bin aber kein Storyteller!« Diese Einleitung schickte der Mitarbeiter eines Unternehmens warnend voraus, als wir ihn baten, für eine Storytelling-Studie aus seinem Arbeitsleben zu erzählen. Der Mann war ein ruhiger, im Vorgespräch etwas wortkarger Typ. Als später das Mikrofon ausgeschaltet wurde, war er selbst erstaunt: Über eine Stunde hatte er am Stück erzählt, was er in der Firma alles erlebt hatte.

Dass jemand sich das Erzählen erstmal nicht zutraut, kommt öfter vor. Dass aber jemand wirklich nicht erzählen kann, haben wir in zehn Jahren Storytelling-Praxis noch nicht erlebt. Natürlich macht es jeder ein bisschen anders: Manche holen etwas weiter aus, andere fassen sich kürzer, der eine fühlt sich gleich in seinem Element, der andere tastet sich erstmal an die ungewohnte Situation, ohne Skript und Folien zu anderen zu sprechen, heran.

Beim Erzählen gibt es gerade für diejenigen, die sonst keine großen Reden schwingen, dann oft überraschende Erlebnisse. Die Zuhörer sind aufmerksam dabei und verfolgen ihre Geschichte mit Spannung bis zum Ende, einige kommen danach auf sie zu, um ihnen zu sagen, warum die Geschichte sie berührt hat, dass sie vielleicht einmal etwas Ähnliches erlebt haben oder dass die Erzählung bei ihnen neue Gedanken, eine Idee oder eine Erinnerung ausgelöst hat. Jeder kann erzählen, vorausgesetzt, jemand anderer hört ihm interessiert zu.

Zum Erzählen vor Zuhörern gibt es deshalb keine alternativen »Trockenübungen«. Man kann eine Geschichte zwar im stillen Kämmerlein entwerfen, man kann an ihr feilen, sie ausprobieren sollte man aber immer, indem man sie jemandem erzählt. Der amerikanische Schriftsteller Ray Bradbury (von dem unter anderem die Romanvorlage für den Truffaut-Film »Fahrenheit 451« stammt) erzählt, wie sein Vater für ihn beim Erzählen plötzlich lebendig wurde:

Mein Vater und ich waren lange Zeit nicht gerade gute Freunde. Seine Sprache, seine täglichen Gedanken enthielten nichts Bemerkenswertes. Doch wann immer ich bat: Dad, erzähl mir von Tombstone, als du 17 warst, oder von den Weizenfeldern in Minnesota, als du 20 warst, begann er zu erzählen, wie er mit 16 von zu Hause fortgelaufen war und Anfang dieses Jahrhunderts nach Westen reiste, noch bevor die letzten Grenzen gezogen waren, als es statt Highways nur Pfade und Eisenbahnstrecken gab, als Nevada den Goldrausch erlebte.

Nicht in der ersten, der zweiten oder der dritten Minute geschah diese Sache mit Dads Stimme – noch war die richtige Modulation nicht vorhanden, noch kamen die richtigen Worte nicht. Doch nachdem er fünf oder sechs Minuten gesprochen und seine Pfeife angezündet hatte, kehrte ganz plötzlich die alte Leidenschaft zurück, die alten Tage, die Lieder, das Wetter, der Anblick der Sonne, der Klang der Stimmen, die Güterwagen, die tief in der Nacht vorbeifuhren, die Gefängnisse, die Spuren, die sich in der Ferne im goldenen Staub verloren, die Zeit, als der Westen sich öffnete – alles, alles, und dann der Tonfall, der Augenblick, die vielen Augenblicke der Wahrheit und darin die Poesie. Die Muse war plötzlich zu meinem Dad gekommen. (Bradbury 2003, Seite 48 f.)

Weitere E-Books zum Thema: Marketing - Verkauf - Sales - Affiliate

Marketing

E-Book Marketing
Grundlagen für Studium und Praxis Format: PDF

Dieses Lehrbuch vermittelt die gesamten Grundlagen des Marketing und nimmt dabei konsequent Bezug auf die Praxis. Die anwendungsorientierte Darstellung versetzt den Leser in die Lage,…

Marketing

E-Book Marketing
Grundlagen für Studium und Praxis Format: PDF

Dieses Lehrbuch vermittelt die gesamten Grundlagen des Marketing und nimmt dabei konsequent Bezug auf die Praxis. Die anwendungsorientierte Darstellung versetzt den Leser in die Lage,…

Die Zukunft des Kunstmarktes

E-Book Die Zukunft des Kunstmarktes
Format: PDF

Mit Beiträgen von Jean-Christophe Ammann, Bazon Brock, Peter Conradi, Wilfried Dörstel, Andreas Dornbracht, Walter Grasskamp, Bernd Günter/Andrea Hausmann, Arnold Hermanns, Bernd Kauffmann, Tobias…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Total Loyalty Marketing

E-Book Total Loyalty Marketing
Format: PDF

Die immer gleiche Marke als Lebensabschnittsbegleiter hat ausgedient - könnte man meinen. Doch zu einigen Produkten und Dienstleistungen haben deren Verwender eine besondere Beziehung: eine…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler ist das monatliche Wirtschafts- und Mitgliedermagazin des Bundes der Steuerzahler und erreicht mit fast 230.000 Abonnenten einen weitesten Leserkreis von 1 ...

dima

dima

Bau und Einsatz von Werkzeugmaschinen für spangebende und spanlose sowie abtragende und umformende Fertigungsverfahren. dima - die maschine - bietet als Fachzeitschrift die Kommunikationsplattform ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

ea evangelische aspekte

ea evangelische aspekte

evangelische Beiträge zum Leben in Kirche und Gesellschaft Die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland ist Herausgeberin der Zeitschrift evangelische aspekte Sie erscheint viermal im Jahr. In ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...