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Familien-Chaos im Griff

Profitipps von Kindergarten-Erzieherinnen für einen stressfreien Alltag. Der Ratgeber für Eltern von 2-6-jährigen Kindern. Empfohlen von: Akademie für Kindergarten, Kita und Hort

AutorEike Hovermann, Melanie Gräßer
VerlagSchlütersche
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783869107288
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Praktische Tipps von Profis In Kooperation mit der Kindergartenakademie Praxisnah und verständlich erklärt Für einen stressfreien Tagesablauf mit Kindern Quengeln, jammern, heulen: Der Alltag mit Kindern kann für Erwachsene viel Stress verursachen! Mehr als 100 Erzieherinnen und weitere Experten haben in Kooperation mit der Kindergartenakademie die besten Tipps für einen stressfreien Tagesablauf zusammengetragen. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, daheim, im Urlaub oder beim Arzt: Dieses Buch ist ein praktischer Ratgeber für einen harmonischen Umgang mit Kindern!

Dipl.-Psych. Melanie Gräßer ist Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit eigener Praxis in Lippstadt. Eike Hovermann jr. ist Gründer und Geschäftsführer der Akademie für Kindergarten, Kita und Hort.

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Leseprobe

Ich gehe in den Kindergarten


Schneller als man gucken kann steht der erste Kindergartentag oder der erste Tag bei der Tagesmutter vor der Tür. Die Kleinen sind plötzlich schon ganz schön groß. Wichtig ist jetzt, sie so entspannt wie möglich auf die Zeit vorzubereiten und ihnen den Start damit zu erleichtern.

Die ersten Tage im Kindergarten


Mit gemischten Gefühlen fiebern Sie wahrscheinlich dem Start des Kindergartens entgegen. Sie haben Bedenken, ob Ihr Kind sich in der neuen Situation wohlfühlen wird, ob es mit der Eingewöhnung gut klappen wird und, und, und.

Vertrauen Sie darauf, dass Erzieherinnen im Umgang mit Kindern geschult sind und dies meist schon jahrelang unter Beweis stellen. Versuchen Sie Ihr Kind positiv auf die Kindergartenzeit einzustimmen. Sollten sich Ihre Ängste auf Ihr Kind übertragen, wird es auch Ängste entwickeln und somit vermutlich einen recht schwierigen Start haben. Kinder schaffen es normalerweise ganz schnell, mit dieser Situation zurechtzukommen. Sie freuen sich darüber, mit anderen Kindern zusammenzusein und viele neue Spielsachen auszuprobieren.

Tipp 1: Nutzen Sie beide die Eingewöhnungsphase


In den meisten Kindergärten gibt es eine Eingewöhnungsphase – entweder vor dem regulären Start im Kindergarten oder zu Beginn des neuen Kindergartenjahres. Nutzen Sie diese und erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Gruppe und bei gutem Wetter das Außengelände. Versuchen Sie Ihr Kind zu motivieren, alleine auf Erkundungstour zu gehen. Vielleicht mag ein älteres Kind ihm die Puppenecke oder die Sandsachen zeigen. Nutzen Sie in dieser Zeit die Chance und unterhalten Sie sich kurz mit den Erzieherinnen, um einen ersten Eindruck von ihnen zu bekommen. Manchmal werden mehrere Eingewöhnungstermine angeboten. Bei dem zweiten Termin können Sie Ihr Kind kurz alleine lassen, wahrscheinlich findet es das ganz in Ordnung. Sie werden eher ein ungutes Gefühl im Bauch haben. Gehen Sie doch einfach in der Zeit kurz zum Bäcker und holen Kuchen, der später zu Hause als Belohnung gemeinsam gegessen wird. So haben Sie etwas zu tun und müssen nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, was alles passieren könnte.

Tipp 2: Bringen Sie Ihr Kind mit anderen zusammen


Um Ihrem Kind den Einstieg in den Kindergarten zu erleichtern, können Sie es schon vorher an das Zusammensein mit anderen Kindern gewöhnen. Gehen Sie in eine Krabbelgruppe, zum Kinderturnen oder verabreden Sie sich mit anderen Müttern oder Vätern und ihren Kindern. In solchen Situationen erlernen Kinder die ersten Regeln des Miteinanders. Zum Beispiel, dass man beim Turnen kurz warten muss oder dass man beim Spiel mit anderen Kindern teilen muss. Diese Erfahrungen können sich vorteilhaft auf die Zeit im Kindergarten auswirken.

Ein Kuscheltier gibt Sicherheit


In den ersten Tagen kann es Ihrem Kind helfen, einen kleinen Freund mit in den Kindergarten zu nehmen, der ihm Sicherheit gibt. Das kann ein Kuscheltier, Schnuffeltuch oder Ähnliches sein, das schon lange ein treuer Begleiter ist. Sprechen Sie dies auf jeden Fall mit den Erzieherinnen ab, da es in manchen Kindergärten nicht erlaubt ist, etwas von zu Hause mitzubringen.

Zu dem Thema, ob Spielzeug von zu Hause mit in den Kindergarten mitgebracht werden darf, gibt es in den meisten Kindergärten klare Regeln. Meist darf nichts oder nur zu bestimmten Anlässen oder nach Absprache mitgenommen werden. Zum einen hat es den Sinn, dass nichts im Kindergarten verloren geht oder zerstört wird und zum anderen gibt es in den Kindergärten ausreichend Spielsachen für die unterschiedlichen Interessen der Kinder.

Die Qual der Wahl


Wenn Sie Spielzeug mit in den Kindergarten geben dürfen, überlegen Sie vorher gemeinsam mit Ihrem Kind, welches Spielzeug sinnvoll ist. Suchen Sie am besten etwas aus, das keine kleinen Teile hat, die verloren gehen können, und nichts, was leicht kaputt gehen kann. Sollte Ihr Kind sich für ein Spielzeug entscheiden, das Geräusche macht, fragen Sie besser im Kindergarten nach, ob das erlaubt ist. Manche Erzieherinnen sträuben sich bei diesen Spielsachen. Eine CD mit Musik oder Geschichten dagegen ist meist erlaubt.

Mit Teddy-Eskorte in den Kindergarten


Wenn sich Ihr Kind zu Hause noch nicht von seinem Teddy trennen kann, könnte er mit im Auto oder auf dem Fahrrad zum Kindergarten fahren, sich verabschieden, dann bei den Einkäufen helfen und pünktlich „zum Dienstschluss“ Ihr Kind wieder am Kindergarten abholen.

Verabschieden im Kindergarten


Kennen Sie die Situation, dass Ihr Kind herzzerreißend weint und sich an Ihnen festklammert, wenn Sie es in den Kindergarten bringen? Wenn Sie Ihr Kind abgeben, fühlen Sie sich herzlos und befürchten, dass Ihr Kind den ganzen Tag weinend im Kindergarten verbringt. Wahrscheinlich entwickeln Sie Schuldgefühle und fragen sich, ob Ihr Sprössling einen bleibenden Schaden davonträgt.

Sie brauchen sich keine Sorgen machen! Ihr Kind beruhigt sich in der Regel nach ganz kurzer Zeit, und die Erzieherinnen sind darin geschult, mit solchen Situationen umzugehen. Sie schaffen es, Ihren kleinen Liebling schnell abzulenken. Seien Sie sich sicher, dass Sie angerufen werden, wenn Ihr Kind sich über einen längeren Zeitraum gar nicht mehr beruhigen ließe. Wundern Sie sich auch nicht, wenn Ihr Kind, nachdem es monatelang morgens ganz unkompliziert in den Kindergarten gegangen ist, plötzlich wieder anfängt, Theater zu machen. Kinder durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsphasen, und da kann es durchaus vorkommen, dass sie sich unsicher fühlen und wieder anfangen zu klammern. Außerdem passiert es manchmal, dass die Kinder sich untereinander streiten und es deswegen zu einer Kindergartenunlust kommt. Sprechen Sie die Erzieherinnen an und fragen Sie, ob etwas Besonderes vorgefallen ist. Oder versuchen Sie, Ihr Kind zu ermutigen, es Ihnen zu erzählen.

Tipp: Lieber ein Abschied mit Schrecken …


Auch wenn es herzlos klingt, versuchen Sie trotzdem, Ihr Kind schnell abzugeben. Wenn Ihr Kind wieder anfängt, sich weinend an Sie zu klammern, drücken Sie es noch einmal, sagen Sie ihm, dass Sie es lieb haben, wünschen Sie ihm viel Spaß im Kindergarten und übergeben Sie es einer Erzieherin. Ihr Kind wird dann wahrscheinlich noch mehr schreien und weinen. Gehen Sie trotzdem raus, ohne sich noch einmal umzudrehen, und holen Sie erst mal tief Luft. In dieser Situation werden Sie sich ganz schlecht fühlen. Denken Sie daran, es ist für eine kurze Zeit und die geht schnell vorbei.

Es gibt Eltern, die in diesen Situationen immer länger da bleiben, den Abschied hinauszögern oder ihr Kind wieder mit nach Hause nehmen. Machen Sie das bitte nicht. Mit diesem Verhalten signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie selbst unsicher sind und den Erzieherinnen nicht zutrauen, sich angemessen zu kümmern. Diese Unsicherheit überträgt sich auf Ihr Kind und die Situation wird wahrscheinlich noch schlimmer.

Es ist gut, wenn Ihr Kind weint, wenn es sich von Ihnen trennen soll. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es eine sichere Bindung zu Ihnen hat. Sie sind die geliebte Bindungsperson, von der es sich nicht trennen möchte. Verstehen Sie es so: „Das, was ich liebe, lasse ich doch nicht gehen!“ Kinder mit einer sicheren Bindungsbeziehung entscheiden immer, wann ihre Bezugsperson gehen darf.

Trennungsängste bei Kindergartenkindern


Die Phase, in der Ihr Kind Trennungsängste erlebt, ist eine sehr wichtige in seiner Entwicklung und völlig normal.

Jedes Kind muss lernen, eine zeitliche Trennung von seinen Eltern zu ertragen. Auch für Sie als Eltern kann es schwer sein, sich von Ihrem Kind für eine gewisse Zeit zu verabschieden.

Sie möchten Ihr Kind zur Tagesmutter, in den Kindergarten oder zu den Großeltern bringen? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass es von anderen Menschen eine gewisse Zeit betreut wird. Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Kind dort kompetent, fürsorglich und herzlich behütet wird. Wichtig ist, dass der eingespielte Ablauf des Tages eingehalten wird und die für Ihr Kind Verantwortlichen nicht laufend wechseln.

Was passiert, wenn Sie Ihr Kind in den Kindergarten oder zur Tagesmutter bringen?

Einige Kinder fangen dann direkt an zu weinen und sträuben sich, dort zu bleiben. Merkt Ihr Kind, dass Sie gleich weggehen wollen und der Babysitter kommt? Sie wissen aus eigener Erfahrung, dass es zahlreiche Situationen gibt, in denen Ihr Kind Trennungsangst entwickelt.

Es ist kein Zufall, dass Trennungsängste bei Kindern vorkommen. Das liegt daran, dass Kinder Situationen noch nicht so gut beurteilen können und sich ihr Gefühl für Zeit erst mit den Jahren entwickelt. Ein paar Minuten – auch wenn es nur fünf sind – können Ihrem drei Jahre alten Kind wie Stunden vorkommen. Einen Zeitraum von beispielsweise drei Wochen kann ein Erstklässler noch nicht übersehen.

Es ist völlig normal, dass Ihr Kind Angst hat, dass Sie nicht wiederkommen oder Ihnen etwas zustoßen könnte. Diese Angst nennt man Verlustangst. Häufig haben Kinder solche Ängste, wenn in Ihrer Familie Stress vorliegt. Der Auslöser kann sein, dass Sie gerade umgezogen sind, Sie Probleme mit Ihrem Partner haben oder jemand aus der Familie krank ist. Wenn sich Eltern schuldig fühlen, Ihr Kind einem anderen Menschen zur Betreuung zu überlassen, kann diese Problematik ebenfalls auftreten. Geben Sie in dieser Situation nicht nach und machen Sie nicht den Fehler und gehen ohne Ihr Kind nicht mehr aus. Ihr Kind muss lernen, von Ihnen getrennt zu sein, ansonsten hält die Bindungsangst bzw. das Klammerverhalten Ihres Kindes an. Widerspricht...

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