Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH

Dieser Verlag veröffentlicht folgende Fachzeitschriften:

Demokratische Gemeinde - DEMO

Demokratische Gemeinde - DEMO

Seit 1949 informiert die Demo Entscheidungsträger in den Rathäusern und Verwaltungen, in Stadt- und Gemeinderäten, Kreistagen sowie in den demokratischen Parteien über intelligente, nachhaltige und soziale Kommunalpolitik. Die Themenpalette ist dabei bunt wie die Aufgabenbereiche moderner Kommunalpolitik. Fragen zu kommunaler ...

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Als Kommunikationsplattform der SPD, ist der vorwärts Bindeglied zwische Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. vorwärts Leser sind die gestaltenden Kräfte in der deutschen Politik. Welche Aufgabe hat eine Zeitung, die auf Beschluss eines Parteitages als "Zentralorgan“ gegründet wurde? Ist sie „Sprachrohr des Parteivorstandes“ oder ...

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Welche Aufgabe hat eine Zeitung, die auf Beschluss eines Parteitages als „Zentralorgan“ gegründet wurde? Ist sie „Sprachrohr des Parteivorstandes“, Diskussionsforum oder kritischer Begleiter der allgemeinen Parteilinie? Das sind Fragen, die den „vorwärts“ seit seiner Gründung am 1. Oktober 1876 beschäftigen. Die beiden Chefredakteure und Gründungsväter des „vorwärts“, Wilhelm Liebknecht und Wilhelm Hasenclever, mögen anderer Ansicht als der damalige Parteivorsitzende August Bebel gewesen sein, für den war die Sache auf jeden Fall klar: Die Parteizeitung ist Sprachrohr. Dass diese Frage noch 130 Jahre später aktuell sein wird, zeigt der Beitrag des SPD-Parteivorsitzenden Kurt Beck im Jahre 2006 anlässlich einer Sonderausgabe zum damaligen vorwärts-Jubiläum: „Auch Gegenmeinungen werden ihren Platz im „vorwärts“ haben“, heißt es da. Publikationsverbot Konträre Ansichten zu vertreten war dem „vorwärts“ nie fremd. „Dissidentische Machenschaften“ wurden den Redakteuren immer wieder vorgeworfen – mit mäßigem Erfolg. Mehrmals versuchten die Herrschenden den „vorwärts“ mundtot zu machen, etwa im Kaiserreich durch die Bismarcksche Sozialistengesetze von 1878 bis 1890. Die Folge war ein Publikationsverbot, was jedoch nur kurz währte. Bereits 1879 wanderte der „vorwärts“ ins Exil nach Zürich aus. Von dort versorgte er unter dem Pseudonym „Sozialdemokrat“ seine Leserschaft mit aktuellen Informationen und sozialdemokratischen Leitideen. Als die SPD im Ersten Weltkrieg in zwei Teile zerfiel, war auch die Redaktion des „vorwärts“ gespalten. Der Riss, der sich nach dem 1. August 1914 in der SPD auftat und mit den Monaten größer und größer wurde, verlief mitten durch die Redaktion des „vorwärts“. Deutschland hatte Russland den Krieg erklärt. Wie sollte die deutsche Sozialdemokratie sich nun verhalten? Zensur und Exil ereilte den „vorwärts“ auch in der Zeit des Nationalsozialismus. Auslöser für das Verbot war eine Karikatur Erich Ohsers. Erneut mussten die Kreativköpfe ins Ausland fliehen. Dieses Mal ging es erst nach Prag und später nach Paris. Wieder schmuggelten sie ihre Ideen und Überzeugungen nach Deutschland, jetzt verpackt im Namen „Neuer Vorwärts“. Aus heutiger Sicht In Zeiten der Flucht erfüllte der „vorwärts“ lebensrettende Funktion als geistiges Bindeglied. Welche Rolle der „vorwärts“ heute spielt, wird weiterhin diskutiert. „Die Mitglieder erwarten keinen Verkündigungs-Journalismus. Sie wollen nicht wissen, was sie zu denken haben. Sie wollen auch keine Hofberichterstattung“, schrieb Erhard Eppler 2001 und sprach von der „Quadratur des Kreises“: Kritisch soll er sein, aber loyal, Argumente liefern, aber keine Hofberichterstattung, Position beziehen, aber unabhängig bleiben. Der Medienwissenschaftler Michael Haller formulierte es so: „In der offenen Gesellschaft kommt es auf Offenheit an, auf die Transparenz der Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse.“ 2006 hieß Hubertus Heil als SPD-Generalsekretär und Herausgeber des „vorwärts“ Uwe-Karsten Heye als Chefredakteur willkommen und wünschte dem „vorwärts“ für die kommende Zeit „neue Impulse und eine Öffnung für gesellschaftliche Gruppen außerhalb der SPD“. Dies sei jedoch nur möglich, wenn der „vorwärts“ „mehr journalistische Freiräume und Gedankenfreiheit“ bekomme.  Im Herbst 2010 trat Uwe Knüpfer die Nachfolge von Uwe-Karsten Heye an. SPD-Generalsekretärin und vorwärts-Herausgeberin Andrea Nahles nannte die Berufung des ehemaligen WAZ-Chefredakteurs „ein Bekenntnis der Parteiführung zur zentralen Rolle des ‚vorwärts‘ für die Partei bei der Belebung der Debattenkultur innerhalb und außerhalb der SPD“. Seit dem 1. Januar 2013 ist Karin Nink neue Chefredakteurin des „vorwärts“. Mit ihr entwickelt sich der „vorwärts“ zu einem sozialdemokratischen Debattenportal. Der vorwärts-Verlag hat heute seinen Sitz im „Paul-Singer-Haus“ in der Stresemannstraße im Berliner Bezirk Kreuzberg.