Die Deutsche Gesellschaft für Flöte e.V.
Angefangen hat es mit dem Wunsch von zwei Flötisten in deutschen Kulturorchestern, nach amerikanischem Vorbild einen Zusammenschluss Gleichgesinnter zu initiieren. In ihm sollten Querflötisten aller Leistungsstufen, Amateure wie professionelle, Lehrer und Musiker in Orchestern sowie Studenten ein Forum zum gegenseitigen Austausch finden. So wurde am 3. Juli 1985 in Frankfurt a.M. die Deutsche Gesellschaft für Flöte e.V. (DGfF) gegründet, deren Präsident damals wie heute Andras Adorjan ist.
Heute, 20 Jahre später, vertritt die DGfF die Interessen von weit über 2.000 Mitgliedern (2/3 davon sind Frauen), hat von 1986 bis Ende 2005 78 Ausgaben des Magazins „Flöte aktuell“ herausgebracht, acht große, mehrtägige Flöten Festivals in Frankfurt und Hamburg veranstaltet und zahlreiche Kurse und Seminare durchgeführt. Die DGfF hat nicht nur ihren Platz im Rahmen der Flötengesellschaften auf der ganzen Welt gefunden - sie ist von der Mitgliederzahl her die größte europäische Flötengesellschaft - , sie gehört auch zu den mitgliederstärksten Vereinigungen in Deutschland, die ein einzelnes Instrument bzw. eine Instrumentengruppe vertreten.
Flöte aktuell, das offizielle Magazin der DGfF informiert vier Mal im Jahr einen groß- und breitgefächerten Interessentenkreis ebenso durch Interpreten- und Komponistenporträts, instrumentenkundliche Beiträge, stilhistorische Untersuchungen wie auch über die Flöte im Jazz, oder über FlötistInnen in den Berufsorchestern Deutschlands. Es gibt Informationen über Wettbewerbe, Rezensionen von Büchern, Noten und CDs, Hinweise aus der pädagogischen Praxis und die Beiträge „fluteenie“ , mit der der jüngste Interessentenkreis angesprochen wird.
Die Flöten Festivals Frankfurt sind seit 1989 in 2-jährigem Turnus veranstaltet worden. Diese von vielen Flötisten heiß ersehnten drei Tage bieten in komprimierter Form alles, was das Herz begehrt: eine Instrumenten-und Notenausstellung, diverse Workshops zu den verschiedensten Themen, Klassen mit den teilnehmenden Solisten und Konzerte, fast rund um die Uhr. Als Solisten waren bis jetzt über 200 Flötisten zu hören, darunter Aurele Nicolet, der leider kürzlich verstorbene Jean-Pierre Rampal, Paul Meisen, Konrad Hünteler, Will Offermans, William Bennett, Trevor Wye, Susan Milan, Michael Kofler, Ransom Wilson... diese Reihe ließe sich endlos fortsetzen oder auch ergänzen durch Orchester wie die Budapest Strings, La Stagione Frankfurt, Streichquartette, Trios, Bläserquintette oder ganz neue Besetzungen, aber auch das mehrfach ausgezeichnete Saxophonquartett des Flötisten Mike Mower, Itchy Fingers. Aus dieser Liste läßt sich in etwa erkennen, dass tatsächlich jeder Flötist, ob gerade erst seit einigen Tagen Anfänger, fortgeschrittener Schüler oder Student der Musik, auf diesen Festivals viel geboten bekommt, das ihn über die Entwicklungen, die sein Instrument betreffen, auf dem laufenden hält.
Im Laufe der Jahre hat die DGfF einige herausragende Persönlichkeiten des Musiklebens zu Ehrenmitgliedern ernannt: den englischen Flötenbauer Albert Cooper, den englischen Flötisten Trevor Wye und den Schweizer Peter-Lukas Graf sowie Jean-Pierre Rampal und Aurele Nicolet, die Deutschen Helmuth Hammig (Flötenbauer), Karlheinz Zoeller (Flötist) und Paul Meisen (Flötist).
1997 bezog die DGfF nahe der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt ein größeres Domizil, das den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, die umfassende Notenausstellung in aller Ruhe auszuprobieren. Kurse und kleinere Workshops finden hier ebenso statt wie der alljährliche Empfang während der Frankfurter Musik Messe.
Aber auch verwaltet wird hier: Gründungsmitglied Sibylle Wähnert, selber Fagottistin, kam durch Heirat an die Aufgabe, den „Flötenverein“ mit zu gründen. Von Anfang an engagierte sie sich ehrenamtlich. Mit mehr als 2.000 Mitgliedern ist es mittlerweile eine Aufgabe für eine hauptamtliche Kraft geworden. So hat sie andere Projekte wie die Veranstaltung von Konzertreihen in der Düsseldorfer Tonhalle und der Frankfurter Alten Oper oder auch die Veranstaltung des Jahreskongresses der mit von ihr initiierten deutschen Sektion der International Double Reed Society hintangestellt und avancierte zur hauptamtlichen Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Flöte e.V. Sie betreut alle Bereiche der DGfF, die Verwaltung, die Veranstaltungen und das Magazin Flöte aktuell.