KÖNIGSBERGER Express
Nachrichten aus Kaliningrad -- Exklave Kaliningrad - ein „Koffer ohne Griff“? Der bekannte russische Schriftsteller Michail Weller hat in einem Interview mit der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ ein paar Aufsehen erregende Gedanken zur Zukunft des Kaliningrader Gebietes und der fernöstlichen Kurilen-Inseln geäußert. Weller: Man soll nicht tatenlos warten bis das Unvermeidliche kommt. Nehmen wir mal die Kurilen. Für Russland sind ja diese Inseln so gut wie verloren. Wir haben weder Geld noch Mittel, um sie im Bestand des russischen Staates zu behalten. Darum können wir mit ihnen momentan absolut nichts anfangen. Der Punkt ist aber, dass wir heute um die Inseln noch feilschen können. Tun wir das nicht, sind sie in ca. fünfzehn Jahren endgültig weg, ohne dass wir dafür auch nur eine Kopeke bekommen haben. Das Gleiche wird mit Oblast Kaliningrad passieren. Die Kaliningrader brauchen Russland nicht mehr. Kommt morgen die EU und sagt ihnen: Leute, hier habt ihr euren zweiten Pass und die soziale Absicherung nach unseren Standards – mein Gott, was für einen Freudentanz würden sie dann aufführen! Heute ist es noch möglich, Ostpreußen für 49 Jahre an Deutschland zu verpachten. In fünfzehn Jahren ist es dann endgültig vorbei und wir haben das Nachsehen.
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| Königsberger Express | 21.04.2017 | 2287 | ||||
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