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Adipositas: Auswirkungen und Folgen für Kinder im Grundschulalter

AutorSimone Petz
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl54 Seiten
ISBN9783955498443
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
'25 Prozent aller Schüler zu dick' schrieb die Süddeutsche Zeitung bereits im Oktober 1994. Im September 2000 warnten dann Experten auf Spiegel-Online: 'Kinder in Deutschland werden immer dicker'. 'Wenn wir nichts tun, werden viele unserer Kinder früh sterben' betitelte die Bild am Sonntag im April 2006 ihr Interview mit Professor Erik Harms, Vorsitzender der Plattform für Ernährung und Bewegung. Und der Stern macht 2012 gleich eine ganze 'Generation Pommes' aus Kindern und Jugendlichen. Eine Relevanz des Themas dieser Arbeit ergibt sich allemal aus der Vielzahl an Artikeln und Berichten in den Medien, deren andauernder Präsenz und stetiger Zunahme. Dahinter stehen Ergebnisse diverser Studien und Untersuchungen, die ergeben, dass nicht nur mehr Kinder übergewichtig werden, sondern auch das Gewicht der Kinder immer weiter ansteigt. So hat beispielsweise die KiGGS-Studie ergeben, dass es im Vergleich zu den Jahren 1985 bis 1999 heute 50% mehr Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und doppelt so viele mit Adipositas gibt. Die Schlagzeilen haben demnach durchaus ihre Berechtigung. Extremes Übergewicht birgt ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko, was wiederum mit höheren Kosten für das Gesundheitssystem einhergeht. So sollen in der Europäischen Union etwa 7% der Kosten für die Gesundheitsversorgung auf das Konto der Adipositas gehen. Es geht also nicht nur um das Wohlergehen des einzelnen Menschen, sondern gleichfalls um ein gesellschaftliches sowie gesundheitspolitisches Problem. Mit dem Eintritt in die Schule bewegen sich Kinder in der Regel weniger, sie verbringen stattdessen mehr Zeit sitzend, im Unterricht wie auch zu Hause. Bewegung oder Sport reduziert sich dann häufig auf zwei bis drei Unterrichtsstunden in der Woche. Diese Phase in der Kindheit stellt demzufolge ein Risiko dar, Übergewicht zu entwickeln. Da bereits in dieser Altersklasse Übergewicht prävalent ist und dessen erste Folgen sich auch schon auf die Lebensqualität, die Gesundheit und den Alltag der Betroffenen auswirken, bezieht sich die Arbeit vor allem auf Kinder im Grundschulalter. Für die Soziale Arbeit ergibt sich stets die Notwendigkeit, möglichst früh zu helfen oder zu unterstützen.

Simone Petz, B.A., wurde 1979 in Magdeburg geboren. Ihr Studium der Sozialen Arbeit an der Ostfalia Wolfenbüttel schloss die Autorin im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Das Interesse an Sport und Ernährung entwic

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Leseprobe
Textprobe: 4.1.1. Herz-Kreislauf und Stoffwechsel Adipöse Kinder weisen oftmals bereits Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Zuckerstoffwechselstörungen und Chronische Entzündungen auf. 'All diese Erkrankungen führen schon im Kindes- und Jugendalter zu Gefäßwandveränderungen [...].Diese Gefäßveränderungen führen dann im Erwachsenenalter zu Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie bei Zuckerstoffwechselstörungen durch Beteiligung der kleinen Gefäße auch zu Nerven-, Nieren- und Augenschäden. Insbesondere bei der Kombination mehrerer Folgeerkrankungen (metabolisches Syndrom) steigt das Mortalitätsrisiko deutlich an.' Minimale Veränderungen, die sich möglicherweise im Kindesalter noch nicht so stark ausprägen, zeigen im Erwachsenenalter problematische Auswirkungen. Bei etwa einem Drittel aller übergewichtigen Kinder und Jugendlichen kann Bluthochdruck festgestellt werden, rund ein Viertel leidet an Stoffwechselstörungen. Auch wenn bei hohem Blutdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder einem Vorstadium von Diabetes mellitus Typ II die Symptome und Beschwerden nicht derart ausgebildet sind, dass sie Schmerzen verursachen oder den Alltag stören, stellen sie einen hohen Risikofaktor für die Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems dar. Das Ausmaß zeigt sich meist erst in späteren Jahren an einem erheblich erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. 4.1.2. Lunge und Atemwege Weiterhin kann sich die Adipositas auf Lungen und Atemwege auswirken: 'Weil Übergewicht auch die Lungenfunktion beeinträchtigt, wird die Atmung vermindert und die Sauerstoffsättigung des Blutes reduziert. Dies kann zu Schlafstörungen führen und die Lern- und Gedächtnisfunktion stören.' Vor allem für Schulkinder sind ein gesunder Schlafrhythmus sowie die Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Lernen von großer Bedeutung. Schlafstörungen können sich auf die Konzentration im Unterricht negativ auswirken, was wiederum einen Leistungsabfall zur Folge haben kann. Das erhöht den Leidensdruck der Kinder mit Adipositas zusätzlich. Die mit Übergewichtigen oft in Verbindung gebrachte Kurzatmigkeit bei bereits geringer körperlicher Anstrengung basiert jedoch nicht auf der Belastung der Lunge und Atemwege durch das Übergewicht, vielmehr '[...] handelt es sich hierbei eher um eine muskuläre Insuffizienz infolge mangelnder kardiopulmonaler Ausdauerleistung [...].' Es ist demnach eher ein Indikator für den Trainingszustand der Person, unabhängig vom Gewicht. Ein verminderter Trainingszustand bei Kindern mit Adipositas resultiert häufig aus einer eingeschränkten Bewegungs- und Leistungsmöglichkeit. Auch Asthma wird oft mit Adipositas assoziiert. Einer Studie zufolge kann es sich hierbei jedoch ebenso lediglich um asthmaähnliche Symptome handeln, die durch das Übergewicht ausgelöst wurden.
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