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E-Book

Agile Unternehmen durch Business Rules

Der Business Rules Ansatz

AutorMarkus Schacher, Patrick Grässle
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl335 Seiten
ISBN9783540325055
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,67 EUR

Das Buch vermittelt einen praxisorientierten Einstieg in den Business Rules Ansatz. Dazu werden zum einen Regeln und fachliche Zusammenhänge, die bei der Abwicklung des jeweiligen Geschäfts zu berücksichtigen sind, erklärt, zum anderen wird eine technische Infrastruktur bereitgestellt, die in der Lage ist, diese Regeln auf einem Rechner zu automatisieren.

Anhand eines durchgängigen Fallbeispiels wird aufgezeigt

- wie sich ein Unternehmen aus seinen Zielen sowie gegebenen Einflüssen optimale Strategien erarbeiten kann,

- wie sich diese Strategien auf der Basis eines Unternehmensvokabulars in konkrete Geschäftsregeln überführen lassen,

- mit welchen Technologien sich diese Geschäftsregeln automatisieren lassen,

- welche architektonischen Überlegungen bei dieser Automatisierung von Geschäftsregeln durch IT-Systeme zu beachten sind,

- wie sich ein Unternehmen selber inklusive seiner IT-Systeme kontinuierlich an veränderte Gegebenheiten adaptieren kann.



Markus Schacher:

El. Ing. HTL, Nachdiplomstudium 'Informatik' ETH Zürich, Mitinhaber der KnowGravity Inc., Zürich. Er berät Unternehmen bei der Anwendung des Business Rules Ansatzes sowie bei der Erstellung lösungs-neutraler Spezifikationen. Er ist Mitglied der Business Rules Group sowie Chairman der European Business Rules Conference.

Patrick Grässle:

Wirtschaftsinformatiker lic. oec. Universität Zürich, Mitinhaber der KnowGravity Inc., Zürich. Er ist als Berater und Trainer für Software Engineering tätig und ist Co-Autor eines bekannten UML-Buches.

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Leseprobe
3 Ausgangslage (S. 11-13)

3.1 Was ist das Problem?

Bevor wír Ihnen die Ideen und Lösungsansätze des Business Rules Ansatzes aufzeigen, möchten wir als erstes darlegen, welche Probleme der Business Rules Ansatz zu lösen versucht.

Vielleicht leiden Sie ja gar nicht unter diesen Problemen, dann brauchen Sie sich nicht mit dem Business Rules Ansatz zu beschäftigen. In diesem Falle wird Ihnen auch unser Buch nicht viel helfen. Wenn also die folgenden Aussagen auf Ihr Geschäft zutreffen, haben Sie genug gute Gründe, unser Buch nicht zu kaufen:

* Ihr Geschäft wird seit Jahren auf die gleiche Weise abgewickelt. Wenn sich doch einmal etwas ändert, haben Sie ausreichend Zeit, die Änderung vorzunehmen.

* Die Regeln, die für Ihr Geschäft gelten, sind gut dokumentiert, allen bekannt und sie werden eingehalten.

* Ihre Mitarbeiter wissen, warum einzelne Regeln bestehen. Regeln, die keinen Sinn mehr  machen, werden geändert.

* Ihre Informatik-Systeme müssen selten angepasst werden.

* Allfällige Anpassungen an Ihren Informatik-Systemen werden rasch und problemlos umgesetzt.

* Ihre Konkurrenz nimmt das Leben ebenso gemütlich wie Sie.

Falls Sie hingegen nicht ganz sicher sind, ob für Ihr Unternehmen alle diese Aussagen zutreffen, dann leiden Sie vermutlich unter einigen der Probleme, für die der Business Rules Ansatz eine Lösung anbietet.

Drei wichtige Probleme, mit denen sich der Business Rules Ansatz beschäftigt, sind:

*Fehlende Motivation: Das Wissen, warum die Dinge im Unternehmen so laufen, wie sie laufen, fehlt oder ist verloren gegangen.

*Fehlende Agilität: Das Unternehmen und ihre Systeme können nicht schnell genug an die sich ändernde Umwelt angepasst werden.

*Fehlende Compliance: Das Unternehmen hat Mühe zu belegen, dass es sich an Gesetze und Regelungen hält. Diese drei Probleme werden im Folgenden genauer erläutert.


3.2 Motivation: Sinnvolle Unternehmen

Das Verhalten eines Unternehmens ergibt sich aus dem Verhalten seiner Mitarbeiter und Systeme. Sowohl die Mitarbeiter als auch automatisierte Systeme fällen dauernd Entscheidungen, lassen etwas zu oder nicht, verlangen gewisse Handlungen. Mit anderen Worten, sie befolgen Regeln.

Eine äußerst wichtige, in der Praxis oft zu wenig gestellte Frage ist, warum eine Regel befolgt werden muss. Diese Frage aber ist der Schlüssel zu sinnvollen Regeln. Hinter einer sinnvollen Regel steckt eine Motivation, die Regel trägt etwas zur Erreichung der Unternehmensziele bei. Wir nennen solche Regeln auch motivierte Regeln. Eine unsinnige oder unmotivierte Regel andererseits

* trägt nichts zur Erreichung der Unternehmensziele bei oder behindert gar deren Erreichung, oder

* ist nicht mehr aktuell, d.h. der Grund für die Einführung der Regel besteht nicht mehr, oder

* ist nicht relevant, d.h. regelt sie etwas, das nur selten vorkommt und nicht sehr wichtig ist. (Es gilt immer: So wenige Regeln wie nötig, aber nicht weniger, denn jede Regel verursacht auch Kosten, z.B. durch ihre Verwaltung.)

Leider bleiben Regeln oft erhalten, obwohl sie unsinnig geworden sind. „Wir haben das schon immer so gemacht." ist eine häufige Antwort auf die Frage nach dem Warum. Besonders schlimm ist es, wenn eine Regel lediglich aufgrund technologischer Beschränkungen eingeführt wurde. Wird sie nicht als solche erkannt kann es passieren, dass sie beibehalten wird, obwohl der ursprüngliche Grund längst weggefallen ist. Ein typisches Beispiel dafür sind Beschränkungen alter IT-Systeme wie die maximale Anzahl Bestellpositionen, die auf neue IT-Systeme übernommen werden, ohne hinterfragt zu werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
1 Einleitung15
2 Vorstellung der Fallstudie „KnowBeer“19
Teil I Überblick – Der Business Rules Ansatz23
3 Ausgangslage25
3.1 Was ist das Problem?25
3.2 Motivation: Sinnvolle Unternehmen26
3.3 Agilität: Dynamische Unternehmen in28
3.4 Compliance: Gesetzeskonforme Unternehmen30
4 Der Business Rules Ansatz31
4.1 Geschäftsregeln – Eine erste Annäherung31
4.2 Grundkonzepte des Business Rules Ansatzes33
4.3 Das Business Motivation Model35
4.4 Forderungen des Business Rules Ansatzes35
4.5 Typische Anwendungsgebiete des Business Rules Ansatzes36
4.6 Postulate des Business Rules Manifests37
4.6.1 Geschäftsregeln sind wichtig38
4.6.2 Trennen der Geschäftsregeln von den Prozessen39
4.6.3 Deklarativ und wohl definiert40
4.6.4 Von, durch und für die Fachleute41
5 Nutzen des Business Rules Ansatzes43
5.1 Nutzen für das Unternehmen43
5.2 Nutzen für Fachseite44
5.3 Nutzen für die Informatik44
Teil II Agile Unternehmen – Geschäftsanalyse46
6 Unternehmenszweck47
6.1 Ausgangslage: Wohin führt die Reise?47
6.2 Lösungsansatz: Zweckdefinition49
6.3 Schritt für Schritt: Formulierung von Vision und Zielen51
6.4 Ergebnis: Die neue Ausrichtung von KnowBeer52
6.5 Wie geht es weiter?53
7 Unternehmenseinflüsse55
7.1 Ausgangslage: Welchen Einflüssen ist ein Unternehmen ausgesetzt?55
7.2 Lösungsansatz: Einflussanalyse57
7.3 Schritt für Schritt: Einschätzung von Einflüssen60
7.4 Ergebnis: Einflüsse auf KnowBeer und deren Einschätzung62
Externe Einflüsse:62
Interne Einflüsse:62
7.5 Wie geht es weiter?66
8 Geschäftsstrategie67
8.1 Ausgangslage: Wie funktioniert das Geschäft?67
8.2 Lösungsansatz: Strategiedefinition70
8.3 Schritt für Schritt: Erarbeitung von Strategien und Taktiken71
8.4 Ergebnis: Die Geschäftspolitik von KnowBeer73
8.5 Wie geht es weiter?75
9 Projekt-Definition77
9.1 Ausgangslage: Was ist ein Projekt?77
9.2 Lösungsansatz: Das Zachman Framework80
9.3 Schritt für Schritt: Abgrenzung eines Projekts84
9.4 Ergebnis: Der Projektauftrag „BEGIN“87
9.5 Wie geht es weiter?89
10 Unternehmensvokabular91
10.1 Ausgangslage: Was ist ein Kunde?91
10.2 Lösungsansatz: Unternehmensvokabular92
10.3 Schritt für Schritt: Erarbeitung eines Unternehmensvokabulars101
10.4 Ergebnis: Das Unternehmensvokabular von KnowBeer104
10.5 Wie geht es weiter?109
11 Geschäftsprozesse111
11.1 Ausgangslage: Was läuft hier eigentlich?111
11.2 Lösungsansatz: Geschäftsprozessmodellierung112
11.3 Schritt für Schritt: Skizzierung von Geschäftsprozessen117
11.4 Ergebnis: Die wichtigsten Prozesse von KnowBeer120
11.5 Wie geht es weiter?123
12 Geschäftswissen125
12.1 Ausgangslage: Was muss überhaupt geregelt werden?125
12.2 Lösungsansatz: Direktiven126
12.3 Schritt für Schritt: Formulierung von Regelungen130
12.4 Ergebnis: Auszuarbeitende Regelungen von KnowBeer133
12.5 Wie geht es weiter?136
13 Geschäftsregeln137
13.1 Ausgangslage: Wie hoch ist ein Rabatt?137
13.2 Lösungsansatz: Geschäftsregeln138
13.2.1 Klassifikation von Geschäftsregeln140
13.2.2 Entscheidungstabellen140
13.2.3 Formales Deutsch143
Textschablone für Ableitungen143
Textschablone für Prozessregeln:145
Textschablone für Einschränkungen147
Textschablone für Berechnungen149
13.2.4 Vordefinierte Fakttypen und Aktionen150
13.3 Schritt für Schritt: Formulierung von Geschäftsregeln151
13.4 Ergebnis: Regelungen von KnowBeer156
13.4.1 Übersicht157
13.4.2 Durchsetzungsgrade158
13.4.3 Regelung „Kreditlimite“158
13.4.4 Regelung „Rabattbestimmung“160
13.4.5 Regelung „Gratismuster“163
13.4.6 Regelung „Bevorzugter Kunde“164
13.4.7 Regelung „Verkaufskompetenzen“165
13.4.8 Regelung „Stückpreis“167
13.4.9 Regelung „Versandkosten“168
13.5 Wie geht es weiter?169
14 Strukturierung171
14.1 Ausgangslage: Wer hat hier noch die Übersicht?171
14.2 Lösungsansatz: Die Rule Map und der Inferenzbaum172
14.2.1 Die Rule Map173
14.2.2 Der Inferenzbaum174
14.3 Schritt für Schritt: Strukturierung von Regelungen175
14.3.1 Entwurf von Rule Maps175
14.3.2 Entwurf von Inferenzbäumen177
14.4 Ergebnis: Die Regel-Zusammenhänge bei KnowBeer178
14.5 Wie geht es weiter?180
15 Prüfung181
15.1 Ausgangslage: Was stimmt hier nicht?181
15.2 Lösungsansatz: Verifikation & Validierung183
15.2.1 Verifikation183
15.2.2 Validierung184
15.3 Schritt für Schritt: Prüfung von Regelungen185
Verifikation einer Entscheidungstabelle187
15.4 Ergebnis: Aktualisierte Regelungen von KnowBeer191
15.5 Wie geht es weiter?192
Teil III Agile IT – Die technische Umsetzung195
16 Rule Management197
16.1 Ausgangslage: Was gilt nun?197
16.2 Lösungsansatz: Rule Management199
16.2.1 Wahl der Umsetzungsstrategie200
16.2.2 Verwaltung und Änderung von Geschäftsregeln201
16.2.3 Knowledge Management203
Dokumentation204
Change-Management205
Mitarbeiter-Ausbildung206
Kontrolle206
16.3 Schritt für Schritt: Aufsetzen des Rule Managements206
16.4 Ergebnis: Der Änderungsprozess von KnowBeer208
16.5 Wie geht es weiter?213
17 IT-Anforderungsdefinition215
17.1 Ausgangslage: Klare Anforderungen?215
17.2 Lösungsansatz: Anforderungen an die Automatisierung217
Anforderungen und Geschäftsregeln217
Volatilität und Ausbreitungszeit218
Prüfzeitpunkt220
Einbettung der BR-Technologie in eine bestehende IT-Systemlandschaft221
Anforderungen an das Rule Management Werkzeug221
17.3 Schritt für Schritt: Erhebung der Anforderungen221
17.4 Ergebnis: IT-Anforderungsdefinition223
17.4.1 Anforderungen an die Umsetzung mittels Business Rules Technologie223
17.4.2 Anforderungen an das Rule Management225
17.5 Wie geht es weiter?226
18 BR-Technologie227
18.1 Ausgangslage: Was ist Business Rules Technologie?227
18.2 Lösungsansatz: BR-Technologie228
18.2.1 Rule Execution Technologie229
18.2.2 Regel-Komplexität230
18.2.3 Logische Schlussfolgerungen231
18.2.4 „Wie“ und „Warum“ Erklärungen235
18.2.5 Generische BRT Anforderungen236
18.3 Schritt für Schritt: Auswahl der Business Rules Technologie237
18.4 Ergebnis: Die BRT-Anforderungen von KnowBeer240
18.5 Wie geht es weiter?243
19 BR-Architektur245
19.1 Ausgangslage: Regeln ohne Fakten?245
19.2 Lösungsansatz: Architektur247
19.2.1 Business Rules Architekturen247
Service-Architektur247
Schichten-Architektur249
Datenbank-Architektur250
Generator-Architektur251
19.2.2 Anbindung des Faktenmodells253
Push-Architektur253
Pull-Architektur254
19.3 Schritt für Schritt: Entwurf der BR-Architektur255
19.4 Ergebnis: Die BR-Architektur von KnowBeer257
19.5 Wie geht es weiter?262
20 Implementation263
20.1 Ausgangslage: Eine Schwierigkeit263
20.2 Lösungsansatz: Implementationstechniken für Geschäftsregeln264
20.2.1 Reale Regelsprachen264
20.2.2 Aufruf einer Business Rule Engine265
20.2.3 Implementation von Ableitungen in der Datenbank265
20.2.4 Implementation von Einschränkungen in der Datenbank266
20.2.5 Implementation von Prozessregeln in der Datenbank267
20.3 Schritt für Schritt: Implementation der Regelungen268
20.4 Ergebnis: Implementation von Regelungen bei KnowBeer269
20.4.1 Regelung „Versandkosten“270
20.4.2 Regelung „Stückpreis“272
20.4.3 Regelung „Bevorzugter Kunde“274
20.4.4 Regelung „Rabattbestimmung“274
20.4.5 Regelung „Gratismuster“276
20.4.6 Regelung „Kreditlimite“277
20.5 Wie geht es weiter?280
21 Erntezeit281
21.1 Ausgangslage: Zwei Jahre später...281
21.2 Lösungsansatz: Agilität284
21.3 Schritt für Schritt: Evolution eines Unternehmens285
21.4 Ergebnis: Abonnemente in KnowBeer287
21.5 Wie geht es weiter?292
Anhänge293
A Business Rules Manifest295
Die Prinzipien der Business Rules Unabhängigkeit295
B Zusammenfassung des Entwicklungsprozesses299
B.1 Phase „Geschäftsanalyse“299
B.2 Phase „Umsetzung“301
C Übersicht über die verwendeten Notationen303
C.1 Faktenmodell-Notation303
C.2 Aktivitätsdiagramm-Notation304
C.3 Rule-Map-Notation304
C.4 Inferenzbaum-Notation305
D Muster & Checklisten307
D.1 Formen von Entscheidungstabellen307
Lookup-Tabelle307
Folgerungstabelle307
Bedingungstabelle308
Geschachtelte Bedingungstabelle308
D.2 Textschablonen für formales Deutsch309
Textschablone für Ableitungen309
Textschablone für Prozessregeln309
Textschablone für Einschränkungen310
Textschablone für Berechnungen311
D.3 Konzept-Bibliothek312
D.4 Fakttypen-Bibliothek313
D.5 Anforderungen an Regel-Technologie314
E Meta Modelle321
E.1 Business Motivation Model321
E.2 Geschäftsregeln322
F Begriffsdefinitionen323
G Business Rules Technologie333
G.1 Rule Discovery Werkzeuge333
G.2 Rule Management Werkzeuge336
G.3 Rule Execution Werkzeuge338
H Weitere Informationen345
H.1 Business Rules Standards345
H.2 Interessante Web-Links346
I Literaturreferenzen347
Index349

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