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Alterität und Identität im Libanon: Eine Generation zwischen Bürgerkrieg und arabischem Frühling

AutorSabine Bauer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl159 Seiten
ISBN9783656275954
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,15, Ludwig-Maximilians-Universität München (Ethnologie und Afrikanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 2011 veränderte sich für viele Millionen Menschen ihre Alltagswelt. Despoten wurden gestürzt, Regime in Frage gestellt und dem angestauten Unmut Luft gemacht. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich eine Protestbewegung von Tunesien über Nordafrika und den Nahen und Mittleren Osten, bis sie schließlich auch in Form von Flüchtlingsströmen Europa erreichte. Ein Land im Herzen des Nahen Ostens wird eher selten im Zusammenhang mit dem arabischen Frühling erwähnt- der Libanon. Dennoch kam es auch in dem kleinen Staat an der Levante zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Hier streiten sich seit Jahrhunderten und vermehrt seit Ausbruch des Bürgerkriegs Historiker, Politiker und Kleriker über die Existenz einer nationalen Identität und wie diese auszusehen habe. Die mehrdeutige Identität des Landes spaltete dessen Bevölkerung entlang lokaler, nationaler und ideologischer Linien. Entlang dieser entstand ein konfliktträchtiges Spannungsfeld kommunaler, staatlicher und nationaler Grenzen, welche die Frage nach der Identität sehr problematisch gestalten. Besonders betroffen sind Grenzregionen, die zudem noch dem Einfluss externer Identitäten und Mächte unterstehen. Daher entstand im Libanon eine hohe Sensitivität gegenüber sozialer Kohärenz und nationaler Einheit. Im weitgefächerten Spektrum der libanesischen Gesellschaft, ist religiöser Kommunalismus die vorherrschende Identität. Daher herrscht seit langem die Forderung nach einer Säkularisierung, um die trennende Kluft zu überwinden. Trotz dieser heiklen Problematik in einem Land mit mehr als 18 verschiedenen Konfessionsgruppen, kommt es auch hier zu Protesten, vornehmlich von Studenten und Intellektuellen. Nun stellt sich die Frage, ob diese vom arabischen Frühling beeinflusst waren. Hatte dieser die Wahrnehmung von nationaler Identität und Alterität, von 'wir' und 'sie', verändert? Oder sind die Ursachen dem Lande selbst immanent? Was macht die protestierenden Studenten und ihre Lebenswelt so unterschiedlich von den Taxifahrern? Welche Rolle spielt dabei das Lauffeuer der arabischen Proteste in nächster Umgebung des Libanon? Rund um den Libanon ruft man 'Das Volk will den Fall des Systems!'7 Auch Studenten im Libanon stimmen am 27. Januar unbemerkt vom Rest der Welt in den Kanon ein. Ein Ergebnis der Protestwelle oder der innerlibanesischen Veränderungen?

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