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Atypische Kausalverläufe in objektiver Zurechnung und subjektivem Tatbestand.

Zugleich ein Beitrag zur Rechtsfigur des Irrtums über den Kausalverlauf.

AutorFlorian Block
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheStrafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 198
Seitenanzahl290 Seiten
ISBN9783428527267
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Im Zuge der Abhandlung wird die Fragestellung untersucht, wie sich Konstellationen sog. atypischer Kausalverläufe sachgerecht lösen lassen. Ausgehend von der zutreffenden Lehre von der objektiven Zurechnung stellt sich die Frage, welche Bedeutung dem subjektiven Tatbestand zukommt. Logische Friktionen und/oder unhaltbare Ergebnisse lassen sich dabei nur vermeiden, indem man den Kausalverlauf nicht als Gegenstand des Vorsatzes ansieht. Damit kann es aber auch keinen rechtlich erheblichen Irrtum über den Kausalverlauf geben. Sehr wohl Gegenstand des Vorsatzes und damit im subjektiven Tatbestand zu thematisieren sind jedoch Ausgangs- und Endpunkt des Kausalverlaufs, d. h. die Schaffung der rechtlich missbilligten Gefahr sowie der tatbestandliche Erfolg. Die Frage des Vorsatzes bezüglich der Unerlaubtheit der Gefahr ist schließlich nach den Grundsätzen des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale zu behandeln.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis17
A. Einleitende Bemerkungen20
B. Relevante Fallgruppen23
C. Überlegungen zum strafrechtlichen Verhaltensbegriff und zur Kausalität26
I. Der zugrundegelegte Verhaltensbegriff26
II. Bestimmung von Kausalität28
1. Äquivalenztheorie i.w. S.29
a) Äquivalenztheorie i. e. S. – Die conditio-Formel29
aa) Herkunft und Grundaussage29
bb) Kritik hinsichtlich der Leistungsfähigkeit32
(1) Unklare Bedingungszusammenhänge32
(2) Problematische Fallkonstellationen im Übrigen34
(a) Unterlassen und Abbruch rettender Kausalverläufe34
(b) Hypothetische und alternative Kausalität36
(aa) Hypothetische Kausalverläufe36
(bb) Alternative Kausalität38
b) Die Lehre von der gesetzmäßigen Bedingung41
c) Lösungsansätze auf Grundlage der Äquivalenztheorie im Übrigen44
aa) Der konkrete Erfolg45
bb) Atypische Kausalverläufe und atypische Konstitution des Opfers47
cc) Dazwischentreten anderer Personen – Regressverbot?48
dd) Abbruch der Kausalkette49
d) Zur Notwendigkeit haftungsbeschränkender Korrekturen50
2. Adäquanztheorie51
3. Relevanztheorie53
III. Zwischenfazit53
D. Die objektive Zurechnung55
I. Herkunft und Entwicklung der Rechtsfigur55
II. Grundformel, Lösungsprinzipien und Fallgruppen58
1. Die Grundformel58
2. Lösungsprinzipien und Fallgruppen60
a) Schaffung einer relevanten Gefahr – Reichweite des erlaubten Risikos60
aa) Mangelnde Gefahrschaffung61
bb) Das erlaubte Risiko62
cc) Beurteilungsbasis64
dd) Abgrenzung und Ausblick65
b) Risikoverringerung und Risikomodifikation65
aa) Schlichte Risikoverringerung65
bb) Risikomodifikation67
c) Schutzzweck der verletzten Sorgfaltsnorm68
aa) Das Lösungsprinzip und seine Einordnung68
bb) Abgrenzung zum Schutzzweck des Tatbestands – Terminologie und Funktion70
d) Das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit – Selbstschädigung und Fremdgefährdung71
aa) Mitwirkung an eigenverantwortlicher Selbstgefährdung71
(1) Begründung und Einordnung72
(2) Voraussetzungen der Freiverantwortlichkeit74
(3) Ausnahmen vom Zurechnungsausschluss?77
bb) Die sog. Retterfälle78
cc) Einverständliche Fremdgefährdung80
e) Der Pflichtwidrigkeitszusammenhang81
aa) Die zugrundeliegende Konstellation und ihre Lösung81
bb) Beurteilungsbasis Risikoerhöhung?82
3. Ergänzende Bemerkungen84
a) Unvollständigkeit und Abgrenzung der bisherigen Darstellung84
b) Zur Berücksichtigung hypothetischen Geschehens86
III. Insbesondere: Die Behandlung atypischer Kausalverläufe87
1. Grundproblematik87
2. Systematisierung der relevanten Fallgruppen87
a) Fälle des unbeeinflussten Erfolgseintritts88
b) Änderungen des Kausalverlaufs89
aa) Dazwischentreten Dritter90
bb) Atypisches Opferverhalten91
3. Zurechnungs- bzw. Lösungskriterien91
a) Leistungsfähigkeit der Grundformel bei unbeeinflusstem Erfolgseintritt91
aa) Ausgangspunkt: Definition der spezifischen geschaffenen Gefahr92
bb) Kriterien zur Bestimmung der Gefahrverwirklichung94
(1) Erhöhung der Gefahr für den Eintritt des konkreten Erfolgs94
(2) Adäquanz im Sinne eines Wahrscheinlichkeitsurteils98
(3) Die Beherrschbarkeit100
(4) Problematische Fälle im Übrigen101
(a) Atypische Konstitution des Opfers101
(b) Kumulative Kausalität102
b) Fälle des beeinflussten Erfolgseintritts104
aa) Dritte im Kausalverlauf – Die sog. Regressverbotsfälle104
(1) Das Adäquanzkriterium106
(2) Die Beherrschbarkeit bzw. Steuerbarkeit107
(3) Der Vertrauensgrundsatz109
(4) Die Abgrenzung von Verantwortungsbereichen112
(5) Fahrlässige Zweittat117
bb) Fälle per se pflichtwidrigen Vorverhaltens120
(1) Zur Übertragbarkeit von Lösungsansätzen120
(2) Zentrale Kriterien zur Lösung123
(3) Nachträgliches ärztliches Fehlverhalten125
IV. Differenzierung zwischen vorsätzlichem und fahrlässigem Delikt129
1. Die These vom Plus-Minus Verhältnis130
2. Die These vom Aliud Verhältnis131
3. Die Problematik der Thesen und die Konsequenzen für die objektive Zurechnung132
a) Die Unhaltbarkeit der strengen Aliud These132
b) Die Problematik der zeitlichen Dimension135
V. Abweichende Lösungswege – Kritik137
1. Die Kategorie des tatbestandsmäßigen Verhaltens137
2. Die Kritik von Armin Kaufmann, Hilgendorf, Lampe, Samson und Struensee144
a) Zusammenfassende Darstellung144
b) Kritische Einordnung150
3. Die Kritik von Hans Joachim Hirsch153
a) Vorsätzliche Delikte153
b) Fahrlässige Delikte158
4. Die Ansicht der Rechtsprechung159
VI. Weiterführendes Resümee – Rechtfertigung161
1. Zur vorgebrachten Kritik161
2. Terminologische Unterschiede beim fahrlässigen Delikt163
3.Wider der Flucht in den subjektiven Tatbestand164
4. Zur Bedeutung beim Vorsatzdelikt insbesondere beim Versuch165
5. Konsequenzen für erfolgsqualifizierte Delikte170
6. Ausblick174
E. Zur Behandlung des atypischen Kausalverlaufs im subjektiven Tatbestand176
I. Verhältnis zum objektiven Tatbestand – verbleibende Fälle176
II. Der Gegenstand des Vorsatzes im Grundsatz176
III. Abgrenzung des Irrtums über den Kausalverlauf177
IV. Atypische Kausalverläufe im subjektiven Tatbestand – zur Möglichkeit eines Irrtums über den Kausalverlauf179
1. Der Kausalverlauf als Gegenstand des Vorsatzes180
2. Der Kausalverlauf als formaler Vorsatzgegenstand – tatsächlich die objektive Zurechnung bzw. Teile davon183
a) Der Ansatz von Jescheck / Weigend183
b) Die Entscheidungsrolle der objektiven Zurechnung nach Krey185
c) Vorsatz bezüglich des Risikos als Essenz der Kausalität als Vorsatzgegenstand nach Jakobs186
d) Die Konzeption von Schroth189
3. Der Kausalverlauf als objektiver Aspekt – Eingrenzung des Vorsatzes durch Bezug auf Elemente der objektiven Zurechnung191
a) Rudolphis These von irgendeiner geschaffenen Gefahr als Vorsatzgegenstand191
b) Das Bewusstsein der Erfolgstauglichkeit nach Schroeder195
c) Der Ansatz von Otto197
d) Der Ansatz von Wolter198
4. Das tatbestandsmäßige Verhalten als Bezugspunkt des Vorsatzes nach Frisch202
5. Der Kausalverlauf als rein objektives Problem205
6. Mögliche Irrtümer über den Kausalverlaufals (rein) theoretische Option207
7. Kausalverlauf als objektives Problem mit der Möglichkeit eines weitergehenden Vorsatzausschlusses209
a) Die Feststellung von Kühl als Ausgangspunkt210
b) Die Einschätzung von Cramer / Sternberg-Lieben211
c) Das Erfordernis der Vorsatzgefahr nach Puppe213
d) Die Gefahr der tatbestandsmäßigen Abweichung nach Schlehofer217
8. Das Kriterium der Planverwirklichung nach Roxin223
F. Weiterführende Würdigung und Ableitung sachgerechter Kriterien für den subjektiven Tatbestand228
I. Das Kongruenzerfordernis im Spannungsfeld tatsächliche rund vermeintlicher Tätervorstellungen228
II. Die Problematik des Kausalverlaufs als Vorsatzgegenstand229
1. Zur mangelnden Notwendigkeit229
2. Fehlende Berechtigung aufgrund von Sach- und Systemwidrigkeit231
a) Der Kausalverlauf als lediglich ex post erfahrbare Sanktionsnorm232
b) Präzise Tätervorstellungen und konsistente Lösungen – die Unhaltbarkeit als Vorsatzgegenstand233
III. Das Schaffen der unerlaubten Gefahr als Vorsatzgegenstand236
IV. Zur Notwendigkeit des tatbestandlichen Erfolgs als Vorsatzgegenstand239
V. Zur Ergänzung – Die dolus generalis Fälle242
VI. Zur Bedeutung des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale
244
1. Normative Tatbestandsmerkmale und objektive Zurechnung244
2. Behandlung des Irrtums über normative Tatbestandsmerkmale247
3. Übertragung auf Elemente der objektiven Zurechnung250
4. Umsetzung und Abgrenzung vom Verbotsirrtum253
a) Die Abgrenzung im Grundsatz253
b) Übertragung auf die objektive Zurechnung257
5. Konsequenzen für Versuch und Wahndelikt260
G. Schlussbemerkungen264
I. Zusammenfassung264
II. Konsistenz der eigenen Lösung aus Strafzweckgesichtspunkten273
Literaturverzeichnis280
Sachwortverzeichnis289

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