Kapitel 2
Heraus aus dem alten Trott!
Wenn wir jünger werden wollen, müssen wir etliche Gewohnheiten ändern. In der Regel läßt sich das nur dann erreichen, wenn wir aufgeschlossen sind und aus ganzem Herzen zu erfahren wünschen, ob das auch wirklich möglich ist. Mangelnde Aufgeschlossenheit, der Kampf gegen den Druck geistiger Vorbehalte, die Angewohnheit, über radikale Änderungen im Denken, in den Gewohnheiten und im Tun die Stirn zu runzeln – dies sind die größten Hindernisse auf dem Weg zur Verjüngung.
Wenn man das, was die meisten Leute für unorthodox, wenn nicht gar für extrem halten, nicht vorbehaltlos – wenigstens versuchsweise – akzeptiert, ist es fast besser, dem Leben seinen Lauf zu lassen und den Rest seiner Tage weiter in den alten Geleisen zu verbringen und sich dem Sog zu überlassen, der zu Senilität und Altersschwäche führt.
Die Tatsache, daß die große Mehrheit der Menschen gewohnheitsmäßig einem bestimmten Lebensstil folgt, sogenannte »Grundnahrungsmittel« ißt und trinkt und in vorgeschriebenen Mustern denkt und redet, bedeutet nicht, daß diese Gewohnheiten richtig sind oder daß diese Leute recht haben. Um hierfür einen unwiderlegbaren Beweis zu bekommen, müssen wir uns nur umschauen und das traurige Elend heutiger junger und alter Menschen betrachten. Sie folgen, ohne zu fragen oder zu denken, jedem Weg, für den Reklame gemacht wird. Schon vom Säuglingsalter an werden Kinder mit Eiter und anderen Ausscheidungen kranker Tiere in Form von Impfstoffen vergiftet. Der Wissenschaftler Alexis Carrel stellt in seinem Buch »Man the Unknown« (»Der unbekannte Mensch«) fest, daß Injektionen bestimmter Impfstoffe oder Seren gegen Krankheiten keine geeigneten Mittel sind, um Krankheiten zu verhindern.
Vor nicht allzulanger Zeit wurde die Öffentlichkeit auf den massenhaften Mißbrauch von Millionen Kindern als Versuchskaninchen gelenkt. Mit drei Monaten eine Impfung gegen Pocken, mit vier bis fünfeinhalb Monaten drei Impfungen gegen Keuchhusten, mit sieben und acht Monaten zwei Diphterie- und Tetanusinjektionen. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß Dr. Abraham Zingher im »New Yorker Journal for Medicine« erklärt hat, das Diphterieserum sei bereits vierzehn Mal geändert worden, da sich jedes neue Serum als gefährlich erwiesen habe!
Mit neun Monaten dann drei Impfungen gegen Typhus. Der frühere Tuberkulosetest im Alter von zehn Monaten wurde wegen seiner Gefährlichkeit durch Röntgenuntersuchungen ersetzt. Im Alter von elf Monaten folgt die Injektion von Diphteriebakterien aus kranken Tieren, bekannt als »Schicktest«. (Beachten Sie: Der Schicktest stammt aus Österreich. Als die österreichischen Behörden merkten, wie gefährlich er für Kinder ist, verabschiedeten sie ein Gesetz, das seine Verwendung unter Strafe stellte. Dennoch wird er in den USA und auch in Deutschland immer noch angewandt!)
Die Folgen dieser häufigen Injektionen und Impfungen können kranke Mandeln, dann Mastoiditis,1 Hautausschläge, Blinddarmentzündung, Herzkrankheiten, manchmal auch rheumatisches Fieber, Blutkrebs (Leukämie), Lähmungen und häufig Enzephalitis (Hirnhautzündung) sein.
Ist dies nicht schon fast genug, um der kommenden Generation, noch bevor sie erwachsen wird, Alter und Senilität aufzuzwingen? Wie kann man bei einer derartigen Mitgift erwarten, jung zu bleiben, wenn man nicht ein gewaltiges Maß an Geduld, harter Arbeit und Beharrlichkeit einsetzt? Achten Sie nur einmal darauf, wie Kinder und Heranwachsende ihre jungen, wachsenden, unausgebildeten Körper mit giftiger »Nahrung« füllen. Sie wachsen in nervlicher und psychischer Hinsicht zu Wracks heran, für die es in den Krankenhäusern und Nervenheilanstalten gar nicht mehr genügend Platz gibt.
Wenn wir andere Menschen betrachten, haben wir sicherlich Veranlassung, uns zu fragen, ob die Art und Weise, wie so viele Menschen ihr kurzes Leben verbringen, nicht eindeutig falsch ist. Wenn wir aber uns selbst betrachten, haben wir etwas Eindeutiges und Handfestes, an dem wir arbeiten können. Wir können weder das Leben anderer Menschen leben, noch kann ein anderer es für uns leben. Es geht ganz entschieden um unser eigenes Leben, um unser einzig wahres, lebenswichtiges Kapital.
Der Körper, in dem wir dieses Leben verbringen, ist die einzige physische Gestalt, über die wir verfügen und in der wir uns wohl oder unwohl fühlen können. Es liegt mehr Wahrheit als Erfindung in der Redensart, ein Mensch könne ganz unten sein, er sei aber niemals am Ende – es sei denn, er habe sich selbst dazu entschieden. In Wirklichkeit gibt es gar nicht so etwas wie eine hoffnungslose Lage; es ist der Mensch, der die Hoffnung verliert.
Letztlich gibt es nur ein Rezept, das wir anwenden müssen, um uns wieder aufzurichten: nämlich Selbstdisziplin. Wir können uns nicht diszipliniert genug mit den großen Dingen des Lebens beschäftigen, wenn wir zuvor nicht gelernt haben, daß Disziplin bei den kleinen Dingen beginnen muß.
Wissen Sie, welch ein wundervolles Gefühl es ist zu erfahren, daß durch Disziplin im Kleinen auch die großen Aufgaben, die eine Last für uns waren, geradezu zum Vergnügen werden? Sie werden dieses »Rezept« besser verstehen, wenn Sie dieses Buch gelesen haben. Sie werden vielleicht sogar feststellen, daß sich manches, was Ihnen als Kreuz oder Plage schwer auf der Seele liegt, sich nun in ein Vergnügen oder in einen Vorteil kehrt. Jede seelische Last, jede Sorge, die wir ständig nähren oder dauernd auf den Schultern tragen, trägt dazu bei, auf unsere Gesichtszüge klar und deutlich die Worte zu schreiben: »Ich bin auf dem besten Weg, alt zu werden.«
Es ist wunderbar, wieviel Philosophie in der Antwort lag, die ein kleiner Junge einem Arzt auf die Frage gab: »Was möchtest Du werden, wenn Du mal groß bist, mein Kleiner?«
Er sagte: »Lebendig.«
Er wußte nicht viel davon, daß lebendig zu sein mehr bedeutet, als nur zu existieren. Lebendig zu sein heißt, jeden abträglichen Zustand zu bezwingen, sich zu erheben über Kummer, Angst, Sorgen und Minderwertigkeitsgefühle. Niemand kann Ihnen Minderwertigkeitsgefühle aufzwingen ohne Ihre Zustimmung. Es gibt nichts zu fürchten, unter keinen Umständen, wenn wir einmal durch Disziplin gelernt haben, selbstgenügsam und selbstsicher zu sein.
Was den Kummer betrifft, erinnere ich mich an das chinesische Sprichwort: »Du kannst die Vögel des Kummers nicht daran hindern, über deinen Kopf zu fliegen; aber du kannst sie daran hindern, in deinem Haar Nester zu bauen.«
Die Nahrung, die wir essen, und die Getränke, die wir trinken, haben mit dem Zustand unseres Körpers ebensoviel zu tun wie die weniger greifbaren Dinge, mit denen wir uns soeben befaßt haben. Es kann keinerlei Zweifel geben, daß wir genau das sind, was wir essen. Es gibt keinen anderen Weg, die Zellen und Gewebe unseres Körpers zu erneuern, als durch das, was wir essen und trinken.
Erneuerung (Regeneration) ist das »Große Gesetz des Lebens«. Während jeder einzelnen Sekunde unserer Existenz, solange Leben im Körper ist, werden Zellen und Gewebe verbraucht, werden alte durch neue Zellen ersetzt, die wie durch ein Wunder entstehen. Diese neuen Zellen können nur aus den Stoffen gebildet werden, die wir unserem Organismus zuführen, aus den Atomen und Molekülen der Nahrung, die wir essen, der Flüssigkeit, die wir trinken, und der Luft, die wir einatmen. Diese Regeneration ist so ungeheuer wichtig, daß ihre Folgen in den Gesichtszügen und in der Figur jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes deutlich und im einzelnen erkennbar sind. Sie ist daher von sehr großer Bedeutung, wenn man jünger werden will.
Fahle Gesichtsfarbe, Falten und Runzeln im Gesicht und am Hals, farb- und glanzlose Augen sind keine Merkmale der Jugend. Sie zeigen an, daß das, was wir bisher gegessen haben, nicht die notwendige Nahrungsqualität lieferte, um die Zellen und Gewebe, die mit den genannten Problemen zu tun haben, erneuern zu können.
Fettpolster in Partien des Körpers, wo zusätzliches Fett weder notwendig noch erwünscht ist, sind ebenfalls Anzeichen dafür, daß die Nahrung, die wir in der Vergangenheit gegessen haben, nicht von richtiger Art war – allem anderslautenden Reklamerummel zum Trotz. Statt die Zellen des Körpers zu regenerieren, beschleunigte diese Nahrung die Entartung der Gewebe und bewirkte Fettansammlungen.
Dieser Zustand ist ungesund – von der Wiege bis ins hohe Alter. Es ist ein Zustand, den wir beseitigen müssen, wenn wir jünger werden wollen. Ebenso wie unzureichende Ernährung des Körpers in der Vergangenheit fördert auch die Ansammlung von Schlacken im Organismus die Entwicklung von Krankheiten und Alterserscheinungen.
Schlacken im Körper setzen sich nicht allein aus Endprodukten der Nahrungsverdauung (oder der Nichtverdauung) zusammen. Letztere können bereits sehr viele Probleme und Störungen verursachen, vom Kopfweh bis zum Krebs. Noch bedenklicher sind die Schlacken, die aus jenen Zellen und Geweben des Körpers bestehen, die bei körperlicher Aktivität abgenutzt werden und die aus dem Organismus nicht entfernt werden konnten. Diese Ansammlung von Schlacken ist für unser Bemühen, jünger zu werden, von so großer Bedeutung, daß ich später noch sehr ausführlich und detailliert darauf eingehen werde. Ich habe festgestellt, daß es praktisch unmöglich ist, jünger zu werden, wenn der Körper mit Schadstoffen belastet wird, die schon vor Jahren hätte ausgeschieden und entfernt werden müssen.
Ich muß Sie immer wieder darauf hinweisen,...