Bereits im Jahr 1606 wurde durch die Herausgabe der weltweit ersten Aktie die Basis für eine kapitalmarktorientierte externe Rechnungslegung geschaffen. Globale gesellschaftliche Entwicklungen und Trends stellen diese Rechnungslegung heute allerdings vor eine Vielfalt neuer Herausforderungen. Dazu gehören etwa die gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, die Erweiterung des Adressatenkreises, die Forderung nach mehr Transparenz sowie die zunehmend erwartete Zukunftsorientierung der Berichterstattung. Dieses Informationsbedürfnis versuchen die Unternehmen mit einer stetig steigenden Anzahl verschiedener Unternehmensberichte zu befriedigen, wodurch eine Informationsüberflutung mit immer mehr unverbunden nebeneinanderstehenden Berichten entsteht, die allerdings eher zu Verwirrung führt, anstatt bestehende Informationsasymmetrien effizient abzubauen. Infolge dieses Missstands wurde das Integrated Reporting (IR) als Reformierung der internationalen Rechnungslegung vorgestellt. Ziel ist das Aufgreifen der globalen Trends und Entwicklungen, um ein realitätsgetreueres Bild der Wertschöpfungspotentiale von Unternehmen zu zeichnen. Im Zentrum stehen dabei vor allem die verstärkte Betrachtung nicht finanzieller Aspekte der Wertschöpfung sowie die Verknüpfung der Informationen aus der Vielzahl der publizierten Berichte. Die vorliegende Arbeit untersucht in diesem Kontext die Nutzung der Balanced Scorecard als externes Publizitätsinstrument des Integrated Reportings. Dazu wird zunächst eine Weiterentwicklung des konventionellen Balanced Scorecard Modells entworfen, die sich der besonderen Anforderungen und Gegebenheiten des Integrated Reportings annimmt. Anschließend werden Möglichkeiten diskutiert, diese Modellerweiterung im Rahmen der externen Unternehmenskommunikation anzuwenden, um somit eine Brücke zwischen den Unternehmen und der Öffentlichkeit zu schlagen und bestehende Informationsasymmetrien abzubauen.
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