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E-Book

B.A.R.F. - Artgerechte Rohernährung für Hunde

Ein praktischer Ratgeber

AutorBarbara R. Messika, Sabine L. Schäfer
VerlagKynos Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl140 Seiten
ISBN9783954640690
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Immer mehr Hundehalter entscheiden sich dafür, ihre Tiere mit frischen und rohen Zutaten anstelle von Fertigfutter zu ernähren. B.A.R.F. - die Abkürzung für biologisch artgerechte Rohfütterung - wird zusehends stärker zum Begriff. Interessierte Hundebesitzer finden in diesem Buch nun erstmals eine praktische, übersichtliche Anleitung. Neben Zutatenlisten und Futterplänen findet der Leser auch Antworten auf die häufigsten Fragen und Bedenken zum Thema Rohfütterung.

Beide Autorinnen ernähren ihre Hunde seit Jahren erfolgreich roh und beraten ihre Kunden hinsichtlich der Hundeernährung.

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Leseprobe

DIE EINZELNEN NAHRUNGSMITTEL — WAS SOLL MAN FÜTTERN?


Grundsätzlich gibt es natürlich viele unterschiedliche Meinungen darüber, was man dem vierbeinigen Liebling füttern kann und sollte und was nicht. Auch wir haben in unseren B.A.R.F.-Anfängen unsere eigenen Erfahrungen gemacht und von vielen verschiedenen Leuten Tipps bekommen, die sich nur sehr spärlich auskannten und deren gutgemeinte Ratschläge sich im Endeffekt als wenig sinnvoll entpuppt haben.

Erfahrungswerte sind wichtig, aber wir haben versucht, Erfahrung mit Nachforschungen aus Studien, Dissertationen und Büchern zu einem sinnvollen Rundum-Paket zu ergänzen.

Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, was er füttert und vor allen Dingen sollte jeder selbst ausprobieren, was sein Hund mag und was nicht bzw. was er gut verträgt, denn das ist die Hauptsache.

Allerdings gibt es bestimmte Dinge, die man über Nahrungsmittel in Bezug auf unsere Vierbeiner wissen sollte und daher sollen die angefügten Listen eine kleine Hilfestellung bei der Umstellung und Rohernährung darstellen.

Sicherlich ist unsere Liste auf Seite 58 noch zu ergänzen, natürlich kann man darüber streiten ob Knoblauch sinnvoll ist oder nicht, klar stirbt ein Hund nicht sofort, wenn er ein Stückchen Zwiebel verdrückt - all diese Sachen sind diskutabel, aber hier stehen ausschließlich Nahrungsmittel, die von uns als passende Nahrung für unsere Hunde angesehen werden.

»One man’s meat is the other man’s poison« - nicht alles, was wir als gesund erachten, ist auch akzeptabel für die Ernährung unserer Hunde.

Bei vielen Kräutern und Zusätzen haben wir uns zuallererst Informationen aus den großen Schweizer Giftdatenbanken zukommen lassen. Beispielsweise ordneten diese durchweg Zwiebelgewächse als toxisch für Hunde ein, was auch Knoblauch einschließt und der Nutzen, der dem Ganzen gegenübersteht, ist im Endeffekt doch zu gering, als dass man das Risiko eingehen sollte.

Natürlich kommt es auf die Menge an, allerdings funktioniert der Hundeorganismus auch anders als unserer und somit kann es vorkommen, dass Sachen, die für uns gesund und lecker erscheinen, beim Hund gegenteilige Effekte bei Dauerfütterung erzielen können.

Fleisch liefert Energie!


Hier haben wir als kleine Starthilfe einige Fleischsorten aufgeführt, die man füttern kann.

Rindfleisch

(speziell auch das recht magere Kronfleisch ist sehr nahrhaft für Hunde)

Kalbfleisch

(sehr mageres Fleisch, mit dem auch empfindliche Mägen gut klarkommen)

Lammfleisch

(fett- und cholesterinarm, daher sehr gut für etwas fülligere Hunde geeignet)

Ziegenfleisch

(recht fettarm)

Pferdefleisch

(Cholesterin-, fett-, und harnsäurearm)

Geflügel

(sehr gut für Hunde im Wachstum)

Wild

(Innereien vom Wild eher selten)

Fisch

(Forelle, Seelachs, Lachs, Thunfisch, Sprotten, Makrelen, Sardinen etc. - Fisch enthält viel Jod und essentielle Fettsäuren, daher gerne ab und an einmal einen Fisch füttern). Auch hier gilt natürlich: Fische mit Kopf und Gräten roh füttern!

Knochen


Knochen beinhalten Kalzium, Mineralien und vieles mehr, bieten dem Hund einen tollen Zeitvertreib und reinigen zudem ausgezeichnet die Zähne.

Anfangs scheut man sich noch, die Knochen roh zu verfüttern, aber hat man sich mal gewöhnt, wird man bemerken, wie viel Spaß es den Hunden macht, die Teile zu zernagen, wie erstaunlich sauber die Zähne bleiben und wie gut verdaulich rohe Knochen in Wirklichkeit sind.

Füttern kann man beispielsweise:

Rinderknochen (Ca-P Verhältnis: 2,2:1)

Rindermarkknochen (Ca-P Verhältnis: 2,2:1) eignen sich hervorragend als Zahnbürste, da sie so hart sind, dass die Hunde sich lange damit beschäftigen können, aber kaum etwas von ihnen abbricht - da aber nur das Mark wirklich gegessen werden kann, sind sie eher ein schöner Zeitvertreib

Luftröhre (Ca-P Verhältnis: 1:1,8) (Knorpelspangen sind eine schöne Beschäftigung und voll verdaulich)

Kehlkopf (Ca-P Verhältnis: 1:1,8) (Knorpel ist eine prima Beschäftigung und voll verdaulich)

Ochsenschwanz (Ca-P Verhältnis: 2,2:1) sehr hart und nicht unbedingt für B.A.R.F.-Starter geeignet, für Langzeitbarfer eine Delikatesse

Kalbsbrustknochen (Ca-P Verhältnis: 2,2:1) hervorragend für Hunde im Wachstum geeignet

Kalbsrippen (Ca-P Verhältnis: 2,2:1) hervorragend für Hunde im Wachstum geeignet

Kalbsschwan z (Ca-P Verhältnis: 2,2:1) auch geeignet für Hunde im Wachstum und ältere Hunde

Lammrippen (Ca-P Verhältnis: 1:1,7) sehr fett- und cholesterinarm

Geflügel (Hühnerhälse, Hühnerbeine, Hühnerflügel etc.) - roh ist alles voll verdaulich und auch weich genug zum Füttern - nur Vorsicht bei Junghunden und Hunden, die gerne schlingen: Die Flügelspitzen lieber mit einem Messer oder Beil abhacken. Je nach Größe des Hundes kann auch ein ganzes Hähnchen samt Innereien gefüttert werden - eben so wie in der Natur auch! Wir empfehlen besser Bio-Geflügel zu wählen.

Kaninchen Auch wenn es anfangs etwas makaber wirkt, ein Kaninchen ist grundsätzlich ganz samt Haut und Haar fütterbar. Das Fleisch ist schön mager und sogar der Kopf ist für Hundchen ein schmackhaftes Vergnügen!

Eigentlich kann man fast alle Knochen verfüttern - wichtig ist nur, dass man folgendes beachtet:

1. Kein Schweinefleisch und keine -knochen füttern (wenn doch das Fleisch gefüttert werden soll, dann nur, wenn es lange abgekocht wurde).

2. Knochen IMMER roh geben (außer Schweineknochen).

3. Besonders bei großen Knochen sollten die Schlachttiere nicht zu alt gewesen sein, da ansonsten die Knochen unglaublich hart und weniger gehaltvoll sein können.

Obst und Gemüse - frisch oder schockgefroren?


Eine gute Frage, wenn man bedenkt, dass schon lange nicht mehr das drin ist, was wir erwarten. Nitratverseuchte Böden, pestizidverseuchte Felder und Obst und Gemüse, welches nach wochenlanger Lagerung im Kühlschrank noch immer wie »frisch geerntet« aussieht.

Würden wir uns nur nach dem Äußeren orientieren, könnten wir fast auf den Gedanken kommen, reine Vitaminbomben zu füttern. Doch bei näherem Hinschauen zerplatzt dieser Traum wie eine Seifenblase, denn in Wirklichkeit sind es Mumien, schön eingehüllt, aber nur noch wenig Nutzen für die Gesundheit!

Natürlich sind einige heute schon viel kritischer als noch vor Jahren und der Weg zum Biobauern ist für viele von uns bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Dennoch sehen wir auch hier Lücken, die uns zum Nachdenken anregen. Da machen wir uns die Mühe und fahren zweimal die Woche zum Biobauern um die Ecke, erblicken ein schönes Lädchen im Landhausstil und finden frisches Obst und Gemüse in Holzkisten, was uns Frische und Natur pur suggeriert. Und dann fährt doch genau hier ein LKW rückwärts zur Lagertür und verpestet mit seinem Oldtimer das reine Biogemüse mit Abgasen. Und jetzt? Kaufen wir dieses mit Abgasen verseuchte Biogemüse oder doch besser im Laden an der Theke mit der Hoffnung, dass hier wenigstens nichts dergleichen passiert?

Alternativen sind vorhanden, aber leider nicht in dem Maße, wie wir uns das für die Rohernährung wünschen. Schön, dass es mittlerweile einige Gemüsesorten schockgefroren gibt, was bedeutet, dass das Gemüse direkt nach dem Ernten und Waschen bei hohen Minustemperaturen mit abdestilliertem flüssigen Stickstoff innerhalb von Sekunden schlagartig eingefroren wird. Hierbei bleiben die Zellen von Obst und Gemüse erhalten und es entsteht kein oder nur wenig Vitaminverlust. Der Nachteil ist, dass es nicht viele Gemüsesorten gibt, die für die Rohernährung verwertbar sind!

Grundsätzlich kann man sagen, je frischer das Obst und Gemüse eingefroren wurde und je tiefer die Temperatur dabei war, desto länger die Lagerungszeit und die Qualität. Friert man für die Rohernährung frisches Gemüse selbst ein, sollte man darauf achten, dass im Gefrierbeutel möglich wenig Luft enthalten ist. Folienschweißgeräte eignen sich hier hervorragend, um die Luft zu entziehen und das »gesunde Päckchen« für Wochen Vakuum zu verschließen.

Von der Ernte bis zum Verkauf liegen Tage, wenn nicht Wochen, und obwohl alles in Kühlhäusern gelagert wird, ist bis zum eigentlich Einkauf oft nicht mehr viel von dem übrig, was wirklich wichtig ist. Welke Blätter und...

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