WAS DARF IN DEN NAPF?
Frisches Fleisch steht beim Barfen an erster Stelle. Aber auch noch andere Nahrungsbestandteile sind für die Gesundheit Ihres Hundes wichtig. Was Sie alles füttern können, erfahren Sie hier.
Fleisch, Knochen und Knorpel
Fleisch sollte die Hauptkomponente der Hundenahrung sein. Um seinen Nährstoffbedarf zu decken, müssen zwanzig Prozent der täglichen Futterration aus reinem Eiweiß bestehen. Rohes Fleisch enthält in etwa diesen Prozentsatz. Diese Inhaltsstoffe werden vom Körper leicht aufgenommen und rasch verdaut. Für die Verdauung von Frischfleisch benötigt der Organismus weniger Energie als für die von Trockenfutter. Seinen Mineralstoffbedarf deckt der Hund über Knochen und Knorpel. Sie sollten am besten von jungen Schlachttieren stammen, da diese noch sehr stark mineralisiert und wenig schadstoffbelastet sind.
Bevor Sie beginnen, Ihren Hund auf die Rohfütterung umzustellen, sollten Sie sich nach verschiedenen Bezugsquellen umsehen, um eine abwechslungsreiche Ernährung sicherzustellen. Preisgünstig ist Fleisch, das nicht mehr für den menschlichen Genuss geeignet ist. Diese Einstufung muss nicht negativ sein, denn alle Schlachttiere werden einer Fleischbeschau unterzogen. Fleisch, das optisch nicht den Anforderungen entspricht, kann qualitativ gut sein und dem Hund hervorragend schmecken!
Füttern kann man reines Fleisch am Stück mit allen Fasern, Sehnen und Fett oder durch den Wolf gedrehtes Fleisch. Kehlkopf und Schlund fressen Hunde ebenfalls gern, ebenso Knochen mit Fleischanhang, im Text als »fleischige Knochen« bezeichnet.
Große Röhrenknochen von Vierbeinern und speziell von Pute sollte man meiden. Sie können in Speiseröhre und Darm Verletzungen verursachen.
Diese Knochen schmecken
Weiche Knochen vom Kalb oder jungem Geflügel kann der Hund komplett fressen. Harte Markknochen können nur abgenagt werden. Ist das Knochenmark ausgeleckt, sollten Kauanfänger nur unter Aufsicht weiternagen. Achten Sie darauf, dass sich der ausgehöhlte Knochen nicht über Zunge und Unterkiefer stülpt. Das kann schmerzhaft sein!
Kalbsschwanz können junge Hunden besonders gut verzehren, Herausforderungen wie einem Ochsenschwanz sind ihre Kiefer und Zähne noch nicht gewachsen. Das schaffen nur die Profis!
Frischer roher Fisch ist ein Gaumenschmaus und wertvoller Lieferant essentieller Fettsäuren.
Wertvolle Innereien
Innere Organe sollten maximal einmal pro Woche verfüttert werden, da Leber, Niere, Milz, Lunge und Bauchspeicheldrüse Stoffwechsel- und Entgiftungsorgane sind und sich für die Ausscheidung vorgesehene Produkte dort sammeln. Enthalten Innereien geronnenes Blut, so ist das vorteilhaft, denn es ist sehr mineralstoffreich.
Herz Das zarte Muskelfleisch ist phosphatreich und von allen Innereien am wenigsten belastet.
Lunge Sie ist relativ schwer zu verdauen und sollte jeweils in geringen Mengen gefüttert werden.
Leber Lieferant von Vitamin A und B, Kupfer, Eisen.
Milz Dieses Organ ist reich an Blutzellen.
Niere Der darin enthaltene hohe Puringehalt kann zu Ablagerungen in den Gelenken führen.
Rindermagen: eine Delikatesse
Grünen Pansen lieben unsere Vierbeiner. Und er ist gesund, denn er enthält alle Nähr-, Mineralstoffe und Vitamine in einem ausgewogenen Verhältnis.
Das vorverdaute Grün kann der Hundedarm verwerten (? >). Blättermagen ist nicht so fetthaltig wie grüner Pansen und eignet sich für sättigende, kalorienarme Mahlzeiten. Beide Teile des Rindermagens sind sehr geruchsintensiv und werden deshalb möglichst draußen gefüttert. Wenn Sie Ihrem Hund zweimal wöchentlich diese vollwertige Mahlzeit reichen, brauchen Sie sich keine Gedanken um Nahrungsergänzungsmittel zu machen.
Geeignete Fleischsorten
Huhn Hühnerrücken sind fleischreich, die Haut enthält viel Fett, weiche Knochen liefern Rücken und Rippen. Hühnerhälse verputzen Welpen problemlos. Flügel und Schenkel kann man zuerst mit einem Hammer zerkleinern. Alles in allem: eine hervorragende »Einsteigerfleischsorte«.
Rind- und Kalb Die großen Tiere bieten viele Fleischteile und Knochensorten, für die der Mensch keine Verwendung hat. Daher stehen sie hauptsächlich auf dem Speiseplan. Das Fleisch ist sehr nahrhaft, gerade Kalbfleisch ist bei empfindlichem Magen gut verträglich.
Lamm Dieses fett- und cholesterinarme Fleisch wird gerne bei Diäten gefüttert.
Pferd Das magere, cholesterin- und harnsäurearme Fleisch steht bei Futtermittelunverträglichkeiten bevorzugt auf dem Speiseplan.
Wild Fleisch von Reh, Hirsch und Hase sollte vor dem Füttern auf Wurmbefall kontrolliert werden.
Kaninchen Das helle Fleisch ist leicht verdaulich und mager. Neben Hühner- und Putenfleisch bietet es sich ideal für die Futterumstellung an.
Keinesfalls Schwein füttern!
Rohes Schweinefleisch, auch das vom Wildschwein, kann mit dem Aujeszky-Virus behaftet sein. Für den Menschen ungefährlich, kann er beim Hund die »stille Wut« auslösen. Diese Infektion ist tödlich!
(Wild-)Schweinefleisch nie roh verfüttern, sondern nur gut durchgegart und nicht zu häufig!
Fisch schmeckt lecker
Fisch ist ein Lieferant der essentiellen Omega-3-Fettsäuren (? >). Rotbarsch, Kabeljau und Scholle sind fettarme Arten aus dem Meer, fettreich sind Hering, Sardine und Makrele. An Süßwasserfischen bieten sich Forelle und Karpfen an. Im Fisch können Parasiten enthalten sein, die im salzsäurereichen Hundemagen aber sofort abgetötet werden! Ohne Innereien und Angelhaken angeboten, tun Sie Ihrem Hund mit Fisch nur Gutes.
Zur Hundeernährung sind Lamm, Huhn und Rind besonders gut geeignet. Auch bestimmte Fischarten wie Forelle oder Karpfen sind gut verdaulich.
Fleisch, das Abwechslung bietet
Für ein vielseitig zusammengesetztes Hundefutter sind folgende Teile geeignet:
FLEISCHTEILE OHNE KNOCHEN Zartes reines Muskelfleisch, faseriges Suppenfleisch mit einem gewissen Fettanteil, Stichfleisch, Zunge, Lefze, Kopffleisch, Mittelbrust, Hals, Kronfleisch (Zwerchfleisch), Schlund, Euter.
FLEISCHTEILE MIT KNOCHEN UND KNORPEL Beinscheiben, Suppenfleisch, fleischige Gelenkknochen, Brust und Rippe, junge ganze Kaninchen, Kaninchenköpfe mit Fell und Ohren, ganze junge Suppenhühner, Karkassen, Flügel, Ochsen- und Kalbsschwanz, Geflügelhälse, Kehlkopf, Luftröhre, Schlund.
Obst und Gemüse
Pflanzeneiweiße sind für den Hund ernährungsphysiologisch ebenfalls wichtig. Etwa 30 Prozent der Tagesration sollte aus vegetarischer Kost bestehen. Nur noch einmal zur Erinnerung: Der Hund besitzt kein Enzym im Speichel, um die harten Zellstrukturen von Pflanzen aufzubrechen (? >).
Deshalb muss alles »Grünzeug« mechanisch oder thermisch behandelt werden. Das heißt: Obst, Gemüse und Salat sollten püriert oder kurz erhitzt werden. Mit einem Mixer oder Pürierstab – er muss so leistungsstark sein, dass sich Eiswürfel damit zerkleinern lassen – gelingt das am besten.
Haben Sie Bedenken, dass Ihr Hund das auf diese Weise zubereitete »Grünzeug« nicht fressen möchte? Machen Sie sich keine Sorgen! Fein püriert mit kalt gepresstem Pflanzenöl und etwas Wasser, um alle wertvollen fett- und wasserlöslichen Vitamine zu binden, und mit etwas Fleisch, Sauermilchprodukten, Käse oder Thunfisch vermischt, frisst fast jeder Hund eine solche Mahlzeit mit dem denkbar größten Vergnügen!
Auch Gemüse steht auf dem vielseitigen Speiseplan des Hundes. Etwa 30 Prozent der Tagesration sollte aus vegetarischer Kost bestehen.
Jede Gemüsesorte ist anders
Rohes Gemüse liefert Mineralien, Vitamine, Kohlenhydrate, Enzyme und Ballaststoffe. Da jedoch jedes Gemüse eine andere Zusammensetzung der oben genannten Nährstoffe hat, sollte man die Gemüseration abwechslungsreich variieren und ein bestimmtes Gemüse jeweils nur in Maßen und nicht ausschließlich verabreichen.
› Als Faustregel gilt: Je grüner das Gemüse, desto wertvoller ist es für den Hund. Grünzeug, vornehmlich Blattsalate, aber auch Karottengrün oder Kohlrabiblätter, enthalten viel Chlorophyll und alle anderen wichtigen Nährstoffe, die der Hund benötigt.
Gerade Chlorophyll ist so wichtig, weil es vom Körper fast vollständig mit dem Zellsaft aufgenommen wird, der beim Pürieren mit dem Mixer oder dem Pürierstab entsteht.
Mindestens die Hälfte der verabreichten Gemüseportion sollte aus grünen Blattsalaten...