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E-Book

Bevor der Stress uns scheidet

Resilienz in der Partnerschaft

AutorGuy Bodenmann
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl271 Seiten
ISBN9783456956138
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Rund die Hälfte aller Partnerschaften geht heute wieder auseinander. Endstation Scheidung - meist schon nach einigen Jahren, im statistischen Durchschnitt jedoch nach 14 Ehejahren. Das eheliche Gelübde 'bis das der Tod euch scheidet' mutet vor diesem Hintergrund nostalgisch an. Der häufigste Grund für das Ende einer Ehe ist heute in westlichen Industriestaaten nicht mehr der Tod, sondern die Scheidung. Obgleich viele Faktoren in einem komplexen Zusammenspiel für eine Scheidung verantwortlich sind, zeigen viele Studien, dass Stress eine herausragende Rolle spielt. Stress kann als einer der häufigsten Auslöser für Scheidungen gesehen werden. Er kann dabei sowohl für den schleichenden Zerfall verantwortlich sein als auch als punktueller Auslöser für eine Trennung fungieren. In jedem Fall stellt er heutzutage eine der zentralen Herausforderungen für Partnerschaften dar. Der Paartherapeut und Psychologe Guy Bodenmann zeigt die Ursachen auf, aber bietet vor allem konkrete Hilfestellungen für Paare, die dieser Bedrohung frühzeitig oder auch in einer akuten Krisensituation begegnen möchten. Wissenschaftlich fundiert und anhand von vielen Beispielen anschaulich dargestellt bietet dieser Ratgeber echte Hilfe für ein glückliches und erfülltes Leben in Partnerschaft, Ehe und Familie.

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Kapitelübersicht
  1. Bevor der Stress und scheidet
  2. Vorwort
  3. Stress – Gift fu¨r Paarbeziehungen
  4. Liebe will gepflegt werden
  5. Was jeder Partnerschaft zusetzt
  6. Was ist Stress?
  7. Auswirkungen von Stress auf die Partnerschaft
  8. Wie man individuellen Stress bewältigen kann
  9. Wie man als Paar Stress bewältigen kann
  10. Streitkultur unter Stress
  11. Das Wichtigste noch mal in Kurzform
  12. Wenn Sie mehr Unterstu¨tzung brauchen
  13. Ausgewählte Fachliteratur
  14. Anhang: Arbeitsblätter
Leseprobe
Liebe will gepflegt werden (S. 23-24)

Die Liebe verändert sich mit der Zeit. Während zu Beginn Leidenschaft und Faszination im Vordergrund stehen, mündet die Liebe längerfristig in ruhigere Gewässer und zeichnet sich mehr durch gegenseitiges Verständnis, emotionale Intimität und Verbundenheit aus. Doch langfristige Liebe ist möglich. Allerdings nur bei regelmäßiger, sorgfältiger Pflege. Lassen Sie mich dies am Beispiel einer Pflanze als Metapher für die Liebe verdeutlichen. Damit die Pflanze gedeihen und ihre Schönheit entfalten kann, braucht sie Pflege. Man muss sie gemäß ihren Bedürfnissen gießen, düngen, ans Licht oder in den Schatten stellen, ab und zu die Erde und den Topf wechseln, sie gegen Ungeziefer behandeln oder vor Durchzug oder Haustieren schützen. Die Pflege einer Pflanze erfordert also zum einen Zeit, Engagement, aber auch Kompetenzen und das Gespür und/oder das Wissen, was die Pflanze braucht, um gesund zu bleiben und zu wachsen.

Genauso verhält es sich mit der Liebe. Die Liebe muss gepflegt werden, man muss in sie investieren, sie täglich umsorgen. Ansonsten verkümmert sie, langsam und schleichend, oder sie geht abrupt zugrunde.

Damit die Liebe die Zeit überdauert, muss sie genährt und gepflegt werden, und zwar nicht in Form einer oder zweier großer Aktionen im Jahr, sondern durch tägliche Aufmerksamkeiten und ein konstantes Bemühen um das Wohlergehe der Liebe. Den meisten Paaren leuchtet es durchaus ein, dass man die Liebe wie eine Pflanze pflegen sollte. Doch warum tut man es nicht? Dafür gibt es hauptsächlich drei Gründe:

• Viele glauben, die Liebe sei einfach da, man müsse nichts tun, und deshalb tun sie dann auch nichts. Einigen fehlen die Kompetenzen (der «grüne Daumen» für die Liebe). Sie lassen die Liebe verkümmern, weil sie nicht wissen, was sie tun sollten, und dann gar nichts tun oder das Falsche.
• Die meisten vernachlässigen die Pflege der Liebe wegen Alltagsstress. Sie haben keine Zeit für die Liebe, sind zu wenig offen für ihr Flüstern oder ihre Rufe, die leise oder laut verhallen. Sie haben keine Zeit hinzuspüren, was die Liebe brauchen würde, keine Zeit, sich um die Liebe zu kümmern, keine Zeit zu realisieren, wie die Liebe zugrunde geht.

Treffen alle drei Gründe aufeinander, geht es umso schneller und mit größerer Sicherheit bergab. Stress spielt beim Vernachlässigen der Pflege der Liebe eine große Rolle. Unter Stress hat man kein Sensorium für die Pflege, die Zeit raubt und einen beansprucht. Man möchte seine Energie und Kräfte anders nutzen, besonders dann, wenn man gar nicht realisiert, wie fragil die Liebe ist und wie viel Zeit und Fürsorge sie benötigt.
Inhaltsverzeichnis
Bevor der Stress und scheidet1
Inhalt8
Vorwort14
Stress – Gift fu?r Paarbeziehungen18
Liebe will gepflegt werden24
Was viele glauben: Man muss nichts Besonderes fu?r die Liebe tun25
Was einigen fehlt: Kompetenzen zur Pflege der Liebe28
Was die meisten vernachlässigen: Die Pflege der Liebe im Alltagsstress30
Was jeder Partnerschaft zusetzt32
Verlorene Wu?rze33
Unrealistische Erwartungen35
Veränderter Blick37
Wegwerfmentalität39
Was ist Stress?44
Stress als Situation45
Stress als Reaktion56
Stress als Zusammenspiel zwischen Person und Umwelt59
Erste Bewertung: Wie wichtig ist die Situation?60
Zweite Bewertung: Was kann man dem Stress entgegenhalten?69
Weiß man, wie der Partner empfindet?74
Die Bedeutung von Alltagsstress81
Auf das Ausmaß kommt es an84
Wenn der Stress lange nachhallt84
Die Wirkmächtigkeit persönlicher Konstrukte88
Konstrukt, nicht kompetent zu sein90
Leistungskonstrukt91
Konstrukt der Angepasstheit92
Kontrollkonstrukt93
Konstrukt der sozialen Bewertung94
Konstrukt der Gerechtigkeit95
Auswirkungen von Stress auf die Partnerschaft98
Wenn der Stress von außen kommt98
Anderes ist wichtiger als die Partnerschaft103
Stress macht gereizt oder verschlossen107
Stress schadet der Gesundheit109
Stress offenbart persönliche Schwachstellen111
Stress ist ein Lustkiller112
Wenn der Wurm im Paar selbst liegt114
Unterschiedliche Vorstellungen115
Unterschiedliche Bedu?rfnisse116
Störende Gewohnheiten des Partners118
Wenn der Partner nicht genu?gt119
Sorge um den Partner120
Ungleichgewicht zwischen den Partnern121
Belastendes Geheimnis122
Gemeinsame Geheimnisse124
Resu?mee125
Wie man individuellen Stress bewältigen kann128
Vermeiden von unnötigem Stress128
Achtsamerer Umgang mit sich selbst129
Gesunde Lebensweise133
Auf die Ernährung achten133
Soziale Kontakte gestalten135
Keine Monotonie im Beziehungsleben aufkommen lassen135
Mehr Hedonismus im Leben136
Strategien bei nicht vermeidbarem Stress140
Problem- und emotionsbezogene Stressbewältigung141
Entspannung als wichtiges Element zur Gefu?hlsberuhigung151
Realistische Einschätzung der Situation155
Wie man als Paar Stress bewältigen kann162
Den Stress des Partners besser wahrnehmen163
Nonverbal geäußerter Stress ist schwierig zu erkennen165
Verbal geäußerter Stress ist klarer einzuschätzen166
Sich eindeutig und klar mitteilen168
Auf emotionale Erkundungsreise gehen174
Gefu?hlserkundung – hilfreich fu?r Frauen und Männer177
Gemeinsam ist man stark179
Den Partner sachbezogen unterstu?tzen180
Den Partner emotionsbezogen unterstu?tzen181
Die 3-Phasen-Methode zur Strukturierung von Stressgesprächen184
Voraussetzungen fu?r die Gefu?hlserkundung189
Den Partner ernst nehmen189
Gute Unterstu?tzung heißt nicht alles tragen191
Das richtige Maß an Fu?rsorge finden192
Kein Öl ins Feuer gießen193
Manchmal braucht man einfach Ruhe195
Feedback ist wichtig196
Wann ist Unterstu?tzung angebracht?198
Was tun, wenn beide im Stress sind?199
Wann ist Unterstu?tzung von anderen angebracht?202
Am gleichen Strang ziehen203
Sachbezogenen Stress gemeinsam bewältigen205
Emotionsbezogenen Stress gemeinsam lösen208
Gegenseitiges Geben und Nehmen210
Wer unterstu?tzt besser, Frauen oder Männer?211
Streitkultur unter Stress214
Kommunikationsformen bei Paaren214
Alltagskommunikation215
Konfliktkommunikation216
Formen von negativer Kommunikation bei Konflikten217
Verallgemeinernde Kritik217
Defensive Kommunikation218
Verächtliche Kommunikation219
Dominante Kommunikation219
Provokative Kommunikation220
Ru?ckzug von der Kommunikation220
Die Wirkung negativer Kommunikationsformen221
Strategien fu?r eine positive Kommunikationskultur222
Die Ruhe wahren223
Sich erklären statt kämpfen224
Konstruktiv bleiben224
Stopp, wenn es zu viel wird228
Paarkommunikationsrunde229
Versöhnung und Entschuldigung231
Das Wichtigste noch mal in Kurzform236
Wenn Sie mehr Unterstu?tzung brauchen244
Ausgewählte Fachliteratur248
Anhang: Arbeitsblätter252

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