Vorwort
Ich bin als Autorin spiritueller Bücher und Kartendecks bekannt. Obgleich ich jahrelang Psychologie studiert und praktiziert habe, lag mein Fokus schon immer auf dem Gebiet der Spiritualität.
Dieses Buch handelt zwar im engeren Sinne nicht von Spiritualität, ist jedoch auf eine spirituelle Erfahrung zurückzuführen, in deren Verlauf ich eine überraschende innere Botschaft empfing.
Diese innere Botschaft kam, als ich im Zuge einer Lesereise in San Francisco war. Nach 25 Jahren war ich erschöpft vom ständigen Reisen rund um den Globus. Ich liebte es, Seminare zu leiten und meine Zuhörer kennenzulernen, doch setzten mir die ständigen Ortswechsel mittlerweile extrem zu. Ich reagierte inzwischen sehr feinfühlig auf die ständigen Sicherheitskontrollen an Flughäfen, den Verkehr und Lärm in den Städten, die Luftverschmutzung und hektischen Reisepläne. Darüber hinaus lief ich Gefahr, unterwegs meine Übungen zur Selbstfürsorge aus dem Auge zu verlieren.
Ich wollte mit dem Reisen aufhören, doch war dies die einzige mir bekannte Möglichkeit, über meine Bücher zu sprechen und Anleitungen zu geben. Dennoch, ich war total gestresst vom ständigen Unterwegssein, und ich fing an, darunter zu leiden.
Dann passierte es: Es kam der Tag, als der Stress zu groß wurde. Ich war am Flughafen auf dem Weg nach San Francisco. Ich hatte gerade in Toronto, an einem verschneiten Winterwochenende, ein Seminar gehalten. Mir war kalt, und ich war total erschöpft.
Als ich am Flughafen einchecken wollte, sagte mir die Frau am Schalter, dass ich stichprobenartig für eine zusätzliche Sicherheitskontrolle ausgewählt worden war, was ein manuelles Abtasten und zusätzliche Röntgenstrahlen bedeuten würde! Sie gab mir meine Bordkarte, auf der groß die Buchstaben SSSS standen, ein Code für zusätzliches Screening.
Vor lauter Frustration fing ich an zu weinen. Normalerweise war ich immer in der Lage, auf eine positive Weise mit dem Thema Sicherheitskontrolle am Flughafen umzugehen, wie zum Beispiel durch Beten, ein freundliches Gespräch mit dem Sicherheitsbeauftragten, oder indem ich mich daran erinnerte, dass diese Kontrollen notwendig waren, um die Sicherheit aller Passagiere zu gewährleisten. Doch war mir in diesem Augenblick nicht bewusst, dass meine Ernährungsweise, persönlicher Stress und ungelöste Traumata aus meiner Vergangenheit mich in einem solchen Maße erschöpft hatten, dass ich nicht mehr in der Lage war, auf meine übliche positive Bewältigungsstrategie zurückzugreifen.
Der Gedanke, mich einer weiteren Sicherheitskontrolle unterziehen zu müssen, gab mir den Rest, und vor lauter Verzweiflung brach ich in Tränen aus. Ich liebte es, zu schreiben und zu lehren, doch die ständige Reiserei gab mir das Gefühl, in einer Tretmühle gefangen zu sein, ohne die Möglichkeit eines Auswegs.
Als ich nach einem Flug, der mir extrem lange erschien, in San Francisco ankam, traf ich die Entscheidung, mit dem Reisen aufzuhören, egal welche Konsequenzen sich daraus ergeben würden.
Als ich am nächsten Tag die Post Street entlang zum Union Square ging, hörte ich die innere Botschaft, auf der dieses Buch basiert. Es handelte sich um einen Satz, der so tief greifend war und sich so wahr anhörte, dass ich wie angewurzelt vor einem Juwelierladen stehen blieb, damit ich diesen Satz aufschreiben konnte:
»Der Grund, warum du und so viele Menschen immer wieder Drama in ihrem Leben erfahren, ist die Sucht nach Histamin.«
Ich hörte diese Botschaft so klar und deutlich, als würde jemand mit mir reden (so wie ich schon immer seit meiner Kindheit spirituelle Botschaften empfangen habe). Falls Sie denken, ich hätte akustische Halluzinationen, darf ich Ihnen versichern, dass mein Master-Studium in beratender Psychologie an der Chapman University von allen Studenten verlangte, sich einer langen Reihe von psychologischen Untersuchungen und Tests zu unterziehen: Ich bestand sie alle und erhielt mein Diplom.
Der Wissenschaftler D. J. West bietet diese Definition des Unterschieds zwischen einer Halluzination und einer echten außersinnlichen Erfahrung an:
Pathologische Halluzinationen tendieren dazu, ein bestimmtes eher rigides Muster aufzuweisen, im Laufe einer bestehenden Krankheit wiederholt aufzutreten, jedoch nicht zu anderen Zeiten, und von weiteren Symptomen, hier vor allem Bewusstseinsstörungen und Wahrnehmungsverlust bezüglich der normalen Umgebung, begleitet zu sein. Die spontane außersinnliche Erfahrung ist häufiger ein isoliertes Ereignis, unabhängig von jeder Krankheit oder bekannten Störung und definitiv nicht von einem Kontaktverlust mit der normalen Umgebung begleitet. (West 1960)
Keine Frage, ich war definitiv in Kontakt mit meiner Umgebung, als ich die Botschaft hörte. Außerdem habe ich seit 2003 keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken, daher war es auch nicht die Folge von Trunkenheit.
Untersuchungen zeigen, dass der Unterschied zwischen einer akustischen Halluzination und einer echten außersinnlichen Erfahrung darin besteht, dass erstere negativ oder ego-basiert ist und letztere positiv. Und dies war definitiv eine positive Botschaft.
Ein »Aha!«-Gefühl ging mit dieser Botschaft einher, doch wusste ich in dem Moment noch nichts über das Ausmaß ihrer Wirkung. Die Physiologie von Histamin war mir nicht völlig unbekannt. Intuitiv fühlte ich, dass die Worte auf meinen Sucht-Kreislauf mit Histamin hinwiesen, hervorgerufen durch Stress und Drama im alltäglichen Leben.
Also schrieb ich die Botschaft auf und veröffentlichte sie sogar in meinem täglichen Blog auf Facebook. Doch dann vergaß ich sie, bis ein Zufall (der sich wie göttliche Fügung anfühlte) dafür sorgte, dass die Worte von damals, die ich auf Facebook weitergegeben hatte, eines Tages wieder auftauchten.
Das war der Moment, als ich mit den Nachforschungen über die Sucht nach Histamin begann, und was ich dabei herausfand, haute mich regelrecht um! Mir wurde klar, dass mein Nervenzusammenbruch am Flughafen von Toronto in erster Linie darauf zurückzuführen war, dass ich durch meine Ernährungsweise überdurchschnittliche Mengen an Histamin aufnahm, ich zu viel Stress um die Ohren hatte (was zu einem höheren Histamin-Spiegel führt), und ich mir nicht die Zeit genommen hatte, mich den Traumata aus meiner Vergangenheit zu stellen und sie zu verarbeiten.
Ironischerweise hatte ich mich als Therapeutin für Essstörungen jahrzehntelang mit Traumata befasst und Patienten behandelt. Meine Doktorarbeit hatte die Verbindung zwischen Kindesmisshandlung und Suchtentwicklung zum Thema, was später die Basis für mein Buch Losing Your Pounds of Pain über Suchtverhalten und Essstörungen wurde. Ich hatte Seminare der Pioniere im Bereich Trauma-Forschung besucht, unter anderem Dr. Peter Levine und Dr. Bessel van der Kolk.
Ich hatte sogar einem Psychotherapeuten-Kollegen gegenüber erwähnt, dass sich Dr. Levines Beschreibungen von Trauma wie meine eigenen Worte anhörten. Mein Kollege wischte ärgerlich die Tatsache vom Tisch, dass ich überhaupt in Erwägung zog, ein Trauma erfahren zu haben, da ich weder im Krieg gewesen noch als Kind misshandelt worden war (die beiden Arten von Trauma, die am häufigsten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung in Verbindung gebracht werden). Er schimpfte und meinte, ich würde den Begriff Trauma zu leichtfertig anwenden.
Das führte dazu, dass ich mich klein machte und in eine Wolke von Entschuldigungen zurückzog (wahrscheinlich wegen des Traumas, das ich erfahren hatte) und entschied, dass mein Kollege recht haben musste. Da es bei meinem Trauma nicht um Krieg oder Kindesmisshandlung irgendeiner Art ging, blendete ich es aus. Ich übersah einfach die Auswirkungen, die diese schmerzhaften Erfahrungen auf mein Leben hatten.
Doch bei den Nachforschungen für dieses Buch entdeckte ich, dass die Definition von Trauma sehr weitgefächert ist, und es stellte sich heraus, dass sie jede Situation einschließt, in der wir tiefes Entsetzen, Hilflosigkeit oder große Angst haben, unser Leben zu verlieren. Aufgrund dieser Definitionen waren meine Erlebnisse tatsächlich traumatisch, und sie hatten sowohl meinen Körper und mein Gehirn umstrukturiert als auch psychologische Narben hinterlassen. Entsprechend den von mir angestellten Nachforschungen hatte ich das Thema Trauma absolut nicht leichtfertig behandelt. Es handelte sich hier um ein echtes Trauma, und nicht nur für mich, sondern für viele von uns.
Die Tatsache, dass ich meine Gefühle unterdrückte, zeigte, wie sehr Selbstverleugnung die Genesung bei einem Trauma blockieren kann. Trotz meines medizinischen Hintergrundes erkannte ich meine eigenen posttraumatischen Symptome nicht und hatte die Auswirkungen dessen, was ich durchlitten hatte, heruntergespielt. Auch mein Kollege befand sich in einem Zustand der Verleugnung, vielleicht weil er nicht bereit war, sich seinen eigenen Traumata zu stellen.
Basierend auf dem, was ich herausgefunden hatte, begann ich an mir selbst zu arbeiten. Ich befolgte alle Empfehlungen für Trauma-Heilung, die in diesem Buch beschrieben sind, und stellte fest, dass sie eine große Hilfe waren.
Am Anfang hatte ich – wie viele Trauma-Betroffene – keine Geduld und wollte umgehend Resultate sehen. Sobald mir dieses Verhalten bewusst wurde, erkannte ich, dass es beständiger Hingabe bedarf, um eingefleischte Muster zu heilen. Nach drei oder vier Monaten stellte ich eine große, positive Veränderung in mir selbst fest. Ich empfand eine neue Intensität von Glück und Zufriedenheit, von der ich nicht einmal...