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E-Book

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Dargestellt am Beispiel des Haus am Strom

AutorSabine Ponath
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl124 Seiten
ISBN9783842817555
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist eine anerkannte, wichtige Herausforderung unserer Zeit. Sie erfüllt wesentliche Aufgaben in der Sensibilisierung für Nachhaltigkeitsfragen und -probleme und in der Kompetenzentwicklung zu ihrer Bewältigung. Dabei stellt einerseits die Gewährleistung von Grundbildung eine entscheidende Vorraussetzung nachhaltiger Entwicklung dar. Auf der anderen Seite muss nachhaltige Entwicklung inhaltlich und methodisch in den verschiedenen Bildungsphasen verankert werden.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Studie mit der Frage, wie das theoretische und konzeptionelle Fundament der 'Bildung für eine nachhaltige Entwicklung', insbesondere in Deutschland, bislang ausgestaltet wurde und wie 'Bildung für eine nachhaltige Entwicklung' in der Praxis aussehen kann.
In Niederbayern befindet sich direkt an der Grenze zu Österreich ein 'Zentrum für Nachhaltigkeit', das Haus am Strom. Es ist zugleich Bildungsstätte- und Vernetzungszentrum. In dieser Studie wird der Bildungsaspekt dieses Zentrums genauer betrachtet: Welche Ideen und Konzepte liegen der Ausstellung im Haus zugrunde? Welche Themen werden in den Programmangeboten behandelt? Wie werden die Inhalte methodisch umgesetzt und vermittelt?

Sabine Ponath, geb. 1984, 2004 Beginn Magisterstudium der Pädagogik, Soziologie, Psychologie und 2005 bis 2007 Rechtswissenschaften; 2007 - 2008: Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung; Juli 2008 Abschluss als Magistra Artium in den Fächern Pädagogik, Soziologie und Psychologie; seit Dezember 2008 Persönliche Referentin im Bayerischen Landtag für Sepp Daxenberger (MdL). Derzeit Promotion zum Thema 'Verankerung der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in deutschen Volkshochschulen'.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.4.4, Der nationale Aktionsplan im Rahmen der UN-Dekade: Die Aufgabe, für Deutschland einen Nationalen Aktionsplan zu erstellen, wurde in einem einstimmigen Beschluss des Bundestages bekräftigt: 'Nachdem die UNESCO mit der Vorbereitung und Koordination der Weltdekade beauftragt wurde, wird die Bundesregierung aufgefordert, in enger Abstimmung mit dem Deutschen Bundestag eigene Beiträge der Bundesrepublik Deutschland für die Weltdekade 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' zu entwickeln und diese in einem Aktionsplan zu bündeln, der Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung werden sollte.' Da die UN-Dekade 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' ein offener Prozess sein soll, wird der Aktionsplan jährlich mit Einbezug der Anregungen der Betroffenen fortgeschrieben. Die letzte Version wurde im Herbst 2005 veröffentlicht. Wie bereits weiter oben veranschaulicht wurde, stehen in Deutschland ganz bestimmte Aspekte der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Nachhaltigkeit ist hierzulande und in Europa vor allem eine Problematik der Ökologie und Chancengerechtigkeit, während in weniger entwickelten Ländern viel grundlegendere Probleme der elementaren Lebensgrundlagen, wie zum Beispiel die Sicherung der Grundbildung, eine immanente Rolle spielen. So sind auch Themen, die die unterschiedlichen Länder gemein haben, wie z.B. die Gleichstellung von Mann und Frau, vor den verschiedenen kulturellen Hintergründen unterschiedlich ausgeprägt. Eine Aufgabe der Dekade in Deutschland ist es, diese unterschiedlichen kulturellen Voraussetzungen zu thematisieren. Bildung ist entscheidend für die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft. Am meisten Menschen können über das Schulsystem erreicht werden. Danach folgt meist eine berufliche Ausbildung, das Studium an einer Hochschule oder eine Weiterbildung. In Deutschland existiert eine Vielzahl an außerschulischen Bildungseinrichtungen, und es gibt reichhaltige Bildungsmöglichkeiten im Bereich des informellen Lernens. Die aktuellen Bildungsreformen in Deutschland bieten zudem neue Möglichkeiten zur Integration fachübergreifender Lernmethoden und für Kooperationen mit außerschulischen Partnern, wie sie für die Bildung für nachhaltige Entwicklung erforderlich sind. So ist beispielsweise in Bayern mit Einführung des sogenannten 'G8', also achtstufigen Gymnasiums, ab 01. August 2009 in der Oberstufe eine Projektarbeit zur Studien- und Berufsorientierung in Kooperation mit außerschulischen Unternehmen oder Institutionen zur Pflicht geworden. Die Aufgabenstellungen sollen interdisziplinär angelegt und der beruflichen oder wissenschaftlichen Praxis entnommen sein. Ziel eines effektiven Aktionsplanes muss es also einerseits sein, alle Bereiche des Bildungssystems anzusprechen und mit einzubeziehen. Nichtsdestotrotz betrifft Bildung für eine nachhaltige Entwicklung aber auch außerschulisches und Lebenslanges Lernen. So muss der Aktionsplan auch für Kommunen, Verbände, Vereine, Betriebe und Familien präsent sein. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung 'bereichert das Leben eines jeden Einzelnen und eröffnet durch die Vermittlung von Gestaltungskompetenz wertvolle Zukunftschancen.' Das Hauptziel des Aktionsplanes zu UN-Dekade ist die Verankerung des Leitbilds nachhaltiger Entwicklung in allen weitestgehenden Bereichen der Bildung in Deutschland. Um der Vision der nachhaltigen Gesellschaft näher zu kommen, wurden im Nationalen Aktionsplan vier große Ziele formuliert (die wiederum weitere Teilziele enthalten), die in den kommenden Jahren vordringlich verfolgt und realisiert werden sollen. - Die Weiterentwicklung und Bündelung der Aktivitäten sowie Transfer guter Praxis in die Breite. - Die Vernetzung der Akteure der Bildung für nachhaltige Entwicklung. - Die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. - Die Verstärkung internationaler Kooperationen. Zur praktischen Umsetzung dieser Ziele und dem allgemeinen Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist im Aktionsplan ein sehr umfangreicher Maßnahmenkatalog enthalten. Er 'entstand in Anlehnung an das Driving-Force-State-Response-Modell der Commission on Sustainable Development und stellt die Operationalisierung der vier strategischen Handlungsziele dar.' Bei jeder vorgestellten Maßnahme, die einem der vier Ziele untergeordnet ist, wird zunächst ein grober Titel, der initiierende Akteur, bzw. Akteurin sowie die betroffenen Bildungsbereiche vorgestellt. Um die Maßnahme genauer zu beschreiben, werden die wichtigsten Ziele, die Ausgangssituation, die Entwicklungsschritte und betroffenen Akteure und schließlich konkrete Überprüfungskriterien zur Zielerreichung ausgeführt. Um dies zu veranschaulichen, soll auf der folgenden Seite ein Beispiel aus dem Bundesland Bayern aufgezeigt werden (siehe Tabelle). Der Katalog umfasst gegenwärtig 62 dieser Umsetzungsstrategien, wird aber wie der Nationale Aktionsplan als offener Prozess stets überprüft, erweitert und fortgeschrieben. Im weiteren Verlauf sollen die vier Handlungsziele des Nationalen Aktionsplanes genauer ausgeführt werden.
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