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Bildung und Ungleichheit in Deutschland

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl529 Seiten
ISBN9783658149994
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Anliegen des Bandes ist es, aufzuzeigen, wie multifaktoriell Bildungsungleichheit ist. Er kann auch als ein Beitrag der Bildungsforschung zur aktuellen Rückkehr der Kategorie der sozialen Ungleichheit angesichts unübersehbarer gesellschaftlicher Abkoppelungsprozesse gesehen werden. 
Die herausragende Bedeutung von Bildung für die Lebensperspektiven junger Menschen in Deutschland ist unbestritten. Der Erwerb schulischer und beruflicher Bildungsqualifikationen spielt eine Schlüsselrolle im sozialen Integrationsprozess. Bildungsabschlüsse sind entscheidend für die Chancen auf gesellschaftlich anerkannte Positionen, auch wenn Bildung allein längst kein Garant mehr dafür darstellt. 
Da sich die Auswirkungen von sozialer Benachteiligung jeweils kumulativ-kontextuell darstellen, werden die Bereiche Familie und Kindheit, Schule und Hochschule sowie außerschulische Bildung und Weiterbildung in den Blick genommen und es wird nach Durchquerungen, Genderaspekten, Intersektionalität und Inklusion gefragt.


Dr. Meike Sophia Baader ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kindheit, Jugend und Familie in der Moderne; Erziehung, Bildung und Geschlecht; Sexualisierte Gewalt und Erziehung; 68 und die Pädagogik; Erziehung, Bildung und soziale Bewegungen; Discourses on Motherhood; internationale Reformpädagogik; Religion und Erziehung in der Moderne; Erziehung zur Demokratie; Erinnerungskulturen und Pädagogik; Diversität und Erziehung; Gender und Hochschule als Bildungsorganisation. Sie ist Mitbegründerin des Forschungsclusters 'Hochschule und Bildung' an der Universität Hildesheim, seit 2012 Sprecherin des Graduiertenkollegs 'Gender und Bildung' an der Universität Hildesheim und seit 2011 Mitglied des Fachkollegiums 109 'Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung' der DFG. 

Dr. Tatjana Freytag ist Soziologin und Erziehungswissenschaftlerin, sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft, Abt. Allgemeine Erziehungswissenschaft der Stiftung Universität Hildesheim. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind klassische und neuere Erziehungs- und Bildungstheorie, Diskriminierung und Rassismus in der Einwanderungsgesellschaft, sowie Gesellschafts- und Subjekttheorien.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis9
Teil I Grundlagen und Rahmungen12
Bildung, soziale Ungleichheit und Gesellschaftssystem13
1Theoretische Konzeption für das Erfassen des Zusammenhanges von Bildungsaufstieg und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen14
2Ergebnisse der biografischen Studie17
2.1Chancentypen für Bildungsaufstiege18
2.2Bildungsaufstiege befördernde Strukturaspekte21
2.3Breiter positiver öffentlicher Diskurs21
2.4Individuelle Bildungswege als kollektiver Aufstieg22
2.5Bedeutung sozialer Bewegungen22
2.6Nutzung neuer Bildungsinstitutionen in räumlicher Nähe23
2.7Habituelle Veränderungen durch den Bildungsweg23
2.8Bedeutung institutioneller Anreizstrukturen24
2.9Lebensweltlicher Bezug von Institutionen24
3Fazit und theoretische Schlussfolgerungen25
Literatur27
Von der Gleichheit der Bildungschancen zur Bildungsgerechtigkeit für alle – ein Abschied auf Raten vom Gleichheitsideal?32
1Einleitung32
2Formale und materielle Chancengleichheit (Diskussion der 1960er Jahre)34
3Chancengleiche Konkurrenz und das Recht auf gleiche soziale Teilhabe37
4Bildungsgerechtigkeit als Bezug auf das Individuum42
Literatur45
Armut und Bildungschancen47
1Soziale Polarisierung47
2Bildungs-Ungleichheiten50
3Bildung als Patent-Rezept gegen Armut?53
4Bildung zwischen Menschenrecht und Manipulation55
5Bildungsferne Bildung?57
6Fazit58
Literatur60
Verdiente Spitze? Zur Rechtfertigung von Ungleichheit in Bildung und Gesellschaft63
1Verdiente Spitze?63
2Marktwesen und Bildungswesen65
3Sichtbare Spitzen67
4Die Würde der Chancengleichheit69
5Rangordnungen70
6Leistung investieren73
7Das Allgemeinwohl der Wettbewerbsfähigkeit74
8Antinomien der Rechtfertigung76
Literatur78
Teil II Familie – Kindheit80
Ungleiche Kindheiten – ein soziologischer Zugang81
1Einleitung81
2Das Investitionsmodell und sein erstaunliches Beharrungsvermögen82
2.1Der Erklärungsansatz der „large-scale“ Studien82
2.2Mangelhafte empirische Evidenz85
3Ein Interaktionsmodell – theoretischer und empirischer Versuch88
3.1Grundlagen des Modells88
3.2Empirischer Beitrag zu einem Interaktionsmodell92
3.2.1 Messungen des quantitativen Studienteils92
3.2.2 Ergebnisse des quantitativen Studienteils94
3.2.3 Zwei Fallbeispiele aus dem qualitativen Studienteil97
4Fazit102
Anhang103
Literatur105
Familienarmut und elterliche Erfahrungen. Befunde aus einer qualitativen Studie109
1Einleitung109
2Zur theoretischen Rahmung110
2.1Familien in prekären Lebenslagen und Familienmitglieder als handlungsfähige Akteure und Experten111
2.2Familientheoretischer Zugang113
2.3Konzept des familiären Wohlbefindens114
3Methodisches Vorgehen115
4Familien und das „gute Familienleben“118
5Fazit126
Literatur126
Der Zielgruppenansatz in der institutionellen Familienbildung130
1Das Präventionsdilemma132
2Der Zielgruppenansatz in der Familienbildung133
3Blindflecke des Zielgruppenansatzes135
3.1Beschränkung auf Rekrutierungspraxen136
3.2Gefahr eines Zwei-Klassen-Systems der Familienbildung137
3.3Generierung möglichst homogener Zielgruppen138
3.4Einseitige Betrachtung von Benachteiligung139
4Ein Mehr an Chancengleichheit durch Zielgruppenspezifität?139
Literatur141
Wo Risiken zusammentreffen: Bildungsbenachteiligung in Einelternfamilien143
1Einleitung143
2Alleinerziehende: Sozialstruktur und Sozialpolitik144
2.1Anteile und Entwicklung144
2.2Bildung und Erwerbstätigkeit145
2.3Sozialpolitische Faktoren146
2.4Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe147
3Mythos Meritokratie I: Sozialstrukturelle Faktoren für Bildungsbenachteilung148
4Mythos Meritokratie II: Benachteiligungen im Bildungssystem152
5Zusammentreffen von Benachteiligungen: Zusammenfassung und Perspektiven155
Literatur156
Kinder mit Migrationshintergrund als leerer Signifikant159
1Einleitung159
2Die PISA-Krise und ‚ihre‘ Prototypen von Bildungsbenachteiligungen161
2.1PISA als taugliche Krise161
2.2(Re-)Dramatisierte Kinder der einstigen PISA-Krise165
3Die Bedeutungsentleerung von Kindern mit Migrationshintergrund167
4Schlussbetrachtung174
Literatur176
Teil III Schule180
Soziale Ungleichheit im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule181
1Einleitung181
2Historische Annäherungen und aktuelle Entwicklungen182
2.1Kompensatorische Funktionen und Übergangsgestaltung aus historischer Perspektive182
2.2Die aktuelle Diskussion zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule185
3Forschungsperspektiven auf soziale Ungleichheit im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule187
3.1Bildungspolitische Rahmungen und Maßnahmen im Übergang aus Perspektive sozialer Ungleichheit188
3.1.1 Bildungspolitische Rahmungen188
3.1.2 Bildungspolitische Maßnahmen191
3.2Kind- und kindheitsbezogene Perspektiven193
3.2.1 Forschungsperspektiven auf kindliche Kompetenzen im Übergang193
3.2.2 Forschungsperspektiven zu Kindern und zur Lebenslage Kindheit197
3.3Organisations- und professionsbezogene Perspektiven198
3.3.1 Wirkung von übergangsbegleitenden Maßnahmen198
3.3.2 Prozesse der Übergangsgestaltung und die Herstellung von Differenz199
4Schlussfolgerungen202
Literatur204
Neue Schulformen, neue Ungleichheiten208
1Die neuen Schulen für alle … übrigen208
2Cooling-out212
3Vergleich der Schulformen in Niedersachsen und Hamburg214
3.1Die niedersächsische Oberschule216
3.2Die Hamburger Stadtteilschule219
4Fazit223
Gesetze, Verordnungen und Vorgaben226
Soziale Ungleichheiten im Schulsystem und das Desiderat einer Soziologie der Schule229
1Einleitung229
2Soziale Ungleichheiten im und durch das Schulsystem – zentrale Forschungsfelder der Bildungssoziologie231
3Regionale Disparitäten im Schulsystem234
4Zwischenfazit: Desiderata ungleichheitsbezogener Bildungssoziologie240
5Vorüberlegungen zu einer Soziologie der Schule242
Literatur247
Zum Verhältnis von Schulkultur, Partizipation und Milieu254
1Erklärungsansätze für die Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheit254
2Schulkultur und Milieu255
3Das Beispiel Gemeinschaftsschule260
4Das Verhältnis von Schulkultur, Partizipation und Milieu in Gemeinschaftsschulen – Ein Fazit265
Literatur266
Eintrübungen sozialer Wirklichkeit270
1Kontexte und Erkenntnisinteresse – Einleitung270
2Soziale Ungleichheit und Armut in ausgewählten Lehrbüchern für sozialpädagogische Fachschulen274
2.1Thematisierungsweisen – eine deskriptive Annäherung275
2.2Verzicht auf Kontextualisierungen und ausgewiesene Thematisierungen279
3Wissen, pädagogisches Handeln und Reflexivität – Anmerkungen zum Anregungspotenzial sozialpädagogischer Schulbücher282
Literatur285
Teil IV Hochschule290
Die Übergangsentscheidung von der Schule zum Studium291
1Der Übergang von der Schule zur Hochschule292
2Erklärungsansätze294
2.1Kosten295
2.2Nutzen296
2.3Erfolgswahrscheinlichkeit296
3Forschungszugang297
4Ergebnisse298
5Handlungsempfehlungen304
Literatur306
Soziale Ungleichheiten beim Übergang ins Studium und im Studienverlauf309
1Einleitung309
2Bildungsexpansion und Differenzierung des Bildungssystems311
3Entscheidungen im Hochschulbereich und unterschiedliche Voraussetzungen314
3.1Unterschiedliche Rahmenbedingungen316
3.2Leistungsbezogene Unterschiede318
3.3Kostenüberlegungen320
3.4Ertragsüberlegungen321
4Empirische Befunde zu sozialen Ungleichheiten im Hochschulbereich323
4.1Soziale Ungleichheiten beim Übergang ins Studium324
4.2Soziale Ungleichheiten im Studienverlauf327
4.3Soziale Ungleichheiten im Zeitverlauf328
5Zusammenfassung und Ausblick330
Literatur332
Ungleichheiten in der strukturierten Promotionsförderung – mehr Chancengleichheit durch Strukturierung?337
1Strukturierte Promotionsförderung in Deutschland – Forschungsstand339
2Datengrundlage341
3Empirische Ergebnisse342
3.1Ungleichheiten strukturierter Promotionsprogramme342
3.1.1 Typen von strukturierten Promotionsprogrammen342
3.1.2 Strukturierung durch Curricularisierung345
3.1.3 Promotionsbegleitende verpflichtende Tätigkeiten –das „Schattenprogramm“ in der strukturierten Promotionsförderung347
3.1.4 Zwischenfazit350
3.2Ungleichheiten Promovierender in strukturierten Promotionsprogrammen351
3.2.1 Mehr Chancengleichheit durch transparente Zugangsverfahren?351
3.2.2 Soziodemografie der Promovierenden353
3.2.3 Mehr Struktur, weniger Ungleichheiten?355
3.2.4 Neue Ungleichheiten bei den Promovierenden durch die Strukturierung356
4Resümee: Mehr Struktur, mehr Chancengleichheit?359
Literatur361
Teil V Außerschulische Bildung und Weiterbildung365
Bildungsungleichheit an den außerschulischen Bildungsorten Familie und Peergroup366
1Begriffliche Bestimmung – Familie und Peers als informelle Bildungsorte366
2Zentrale Forschungszugänge zur Untersuchung von Bildungsungleichheit in Familie und Peergroup368
3Aktuelle Ergebnisse zur Entstehung von Bildungsungleichheit in Familie und Peergroup371
4Perspektiven zukünftiger Forschung und Konsequenzen für die Praxis375
Literatur377
Bildung und Ungleichheit – Ein Blick auf außerschulische Bildung383
1Außerschulische Bildung – Die andere Seite der Bildung?384
2Bildungsungleichheit, Bildungsgerechtigkeit und Soziale Arbeit387
3Effekte und Wirkungen außerschulischer Bildung zum Abbau von Bildungsungleichheit389
3.1Kinder und Jugendarbeit als Bildungsort389
3.2Kulturelle Bildung391
3.3Außerschulische Bildung in der Schule – Ganztagsbildung392
4Außerschulische Bildung und soziale Ungleichheit – Perspektiven394
Literatur396
Strukturelle Bildungsgerechtigkeit in der ErwachsenenbildungWeiterbildung401
1Einleitung – Bildungsungleichheit im Lebens(ver)lauf401
2Realisierung von Bildungsteilhabe aus institutionsstruktureller Perspektive404
3Der öffentliche Weiterbildungssektor – zwischen Partizipation und interessebezogenem Bildungsauftrag406
4Betriebliche Weiterbildung – strukturelle Kontingenz und selektiver Zugang410
5Partizipationskriterien Milieu und Region411
6Weitere wichtige Gesetzgebungen und bildungspolitische Initiativen zur Absicherung struktureller Bildungsgerechtigkeit415
Literatur417
Bildungsungleichheit im Erwachsenenalter422
1Einleitung422
2Erklärungsansätze424
3Ansätze zur Erhöhung von Teilhabechancen in der Weiterbildung430
4Intersektionale Zusammenhänge der Bildungsungleichheit – ein Ausblick436
Literatur439
Teil VI Durchkreuzungen – Durchquerungen442
Zuschreibung von Nicht-Behinderung und Benachteiligung in der informellen und formellen Bildung443
1Einleitung443
2Zum Verhältnis von inszenierter und informeller Bildung445
3Nicht-Behinderung als Differenzierungsmerkmal in modernen Gesellschaften448
4Verfahren zur Feststellung einer Behinderung und der Bewilligung von Unterstützungsleistungen451
5Behinderung durch Besonderung455
6Ausblick458
Literatur459
Soziale Ungleichheit, Migration und Bildung464
1Soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Teilhabe am Beispiel der Schule465
2Migration und Bildung471
2.1Die Strukturen des Bildungssystems und sein Umgang mit Migration472
2.2Migration und Bildung in vergleichender Perspektive475
3Migration als Paradigma für den gesellschaftlichen Umgang mit Ungleichheit481
Literatur483
„Gut gemacht, Mädchen!“ Geschlechterdifferenz und Geschlechterungleichheit an Hochschulen488
1Theoretischer Rahmen490
2Datenbasis491
3Methodisches Vorgehen492
4Analyse und Darstellung der Ergebnisse493
4.1Struktur – Einbettung der kleinen Geschichten in den Verlauf der Gruppendiskussion495
4.2Inhalt – um was geht es in den „kleinen Geschichten“498
5Diskussion501
Literatur503
Bildungsprivilegien im 21. Jahrhundert506
1Bildungsprivilegien – eine Begriffsbestimmung507
2Transformation von Bildungsprivilegien im 21. Jahrhundert510
2.1Gesellschaftlicher Strukturwandel und Bildungsexpansion511
2.2Transformationsprozesse im Feld höherer Bildung514
2.2.1 Das Gymnasium als Refugium für Bildungsprivilegien515
2.2.2 Neuordnungen im Feld der Hochschulbildung521
3Schluss524
Literatur525

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