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Böden der Welt

AutorGerd Hintermaier-Erhard, Wolfgang Zech
VerlagSpektrum Akademischer Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl121 Seiten
ISBN9783827413482
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,60 EUR

Dieses Buch beschreibt und illustriert umfassend alle Bodentypen der Erde (nach der weltweit gültigen Klassifikation der WRB). Es geht jedoch über die reine Beschreibung und Definition weit hinaus. Es stellt die Böden im Zusammenhang der Naturräume, der Bodengesellschaften und des Klimas dar. Das Buch ist nach Ökozonen gegliedert. Deren Lage, Klima, Vegetation und bodenbildende Faktoren werden zunächst kurz dargestellt. Alle für die jeweilige Ökozone repräsentativen Böden werden dann definiert und eingehend beschrieben:

· Definition
· diagnostische Merkmale
· physikalische, chemische, biologischen Eigenschaften
· Verbreitung
· Nutzung und Gefährdung
· Prozesse der Bodenbildung
· Zahlreiche Verbreitungskarten
· Diagramme der Profilcharakteristiken und der bodenbildenden Prozesse
· Fotos von Bodenprofilen
· Fotos von Bodenlandschaften
· Bodencatenen

vermitteln einen Eindruck von ihren Eigenschaften sowie von ihren natürlichen Umfeldern.  

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Leseprobe

C Feuchte Mittelbreiten: Lage, Klima, Vegetation (S. 28)

Lage

Die Zone der Feuchten Mittelbreiten nimmt drei größere Regionen auf der Nord- und drei kleinere auf der Südhalbkugel ein. Alle Teilgebiete liegen überwiegend ozeannah und verengen sich zum Inneren der Kontinente hin. Die Feuchten Mittelbreiten grenzen polwärts an die Boreale Zone, kontinentwärts an die Trockenen Mittelbreiten bzw. Subtropen und äquatorwärts an die Winterfeuchten Subtropen, in China an die Immerfeuchten Subtropen. Die Hauptverbreitungsgebiete sind:

Nordhalbkugel: Östliche bis nordöstliche USA und angrenzende Gebietsstreifen in Kanada mit einem schmalen Verbindungsbogen über die Großen Seen nach W-Kanada (British Columbia) und dem NW der USA (Washington, Oregon). Teile W-, Mittel-, S- und Osteuropas. NW-China mit schmaler Verbindung zum Himalaja sowie große Teile Koreas und N-Japan. Südhalbkugel: S-Chile, SO-Australien und Tasmanien, S-Neuseeland.

Klima

Ökologisch ausgesprochenes Gunstklima durch seine Mittelstellung zwischen polar-borealem Jahreszeiten- und subtropisch-tropischem Tageszeitenklima mit ausgeglichener Jahresbilanz von Sonneneinstrahlung (hoher Sonnenstand im Sommer, niedriger im Winter, jedoch keine Polarnacht) und Niederschlägen. Einziges Klima mit zwei ausgeprägten Übergangszeiten (Frühling, Herbst) zwischen Sommer und Winter. Typisch für das Wettergeschehen ist die ganzjährig wirksame außertropische Westwinddrift, die zwischen dem subpolaren Tiefdruck- und dem subtropischen Hochdruckgürtel für wechselhaftes Wetter sorgt.

Das Klima ist humid bis subhumid (Cf, Df n. KÖPPEN &, GEIGER) mit regional großer thermischer und hygrischer Schwankungsbreite. Die Jahresmitteltemperaturen bewegen sich etwa zwischen 6 und 14 °C (tiefere Werte am Übergang zur Borealen Zone, höhere am Übergang zu den Subtropen und Trockenen Mittelbreiten). Die jährlichen Niederschlagsmengen liegen meist zwischen 500 und 1000 mm (z.T. bis >, 2000 mm). Die jährliche Temperaturamplitude umfasst in den ozeanisch geprägten Gebieten etwa 10 °C, in den kontinentalen Gebieten jedoch bis zu 40 °C. Auch werden unter zunehmend kontinentalem Einfluss die Sommer heißer (wärmster Monat ozeanisch: <, 16 °C, kontinental: >, 18 °C) und die Winter kälter (kältester Monat ozeanisch: 0…+5 °C, kontinental: bis <, –30 °C). Ökologisch bedeutsam ist das Auftreten regelmäßiger Frosttage während der Wintermonate. Teilweise fällt der Niederschlag als Schnee, der besonders in den küstenfernen Gebieten auch längere Zeit liegen bleiben kann.

Vegetation

Die natürliche Vegetation der Feuchten Mittelbreiten wird großteils vom sommergrünen Laubwald bestimmt, der im Übergangsbereich

a) zur Borealen Zone in nemoralen Nadelwald, b) zu den Trockenen Mittelbreiten in nemorale Trockengehölze oder Wald- bzw. Langgrassteppe, c) zu den Trockenen Subtropen in Halbwüsten, d) zu den Winterfeuchten Subtropen in Hartlaubwald und e) zu den Immerfeuchten Subtropen in Lorbeerwald übergeht. Sommergrüner Laubwald: Buche, Eiche, Esche, Ulme, Ahorn, auch gemischt mit Tanne, Kiefer, Fichte, krautreicher Unterwuchs (vor allem Hemikryptophyten, Geophyten, ± Chamaephyten). Nemoraler Nadelwald: Douglasie, Hemlocktanne, Thuja, Eibe, Fichte, Scheinzypresse mit Laubbäumen (Eiche, Ahorn). Nemorale Trockengehölze: niedriger Offenwald (Wacholder) mit Trockenbüschen. Waldsteppe: siehe Kap. D, Hartlaubwald: siehe Kap. E, Halbwüste: siehe Kap. E, Lorbeerwald: in S-Chile, W-China (siehe Kap. H). Vegetationszeit: Kontinental: etwa 6 Monate, ozeanisch: deutlich länger, in besonders begünstigten Lagen nahezu ganzjährig. Große Teile der ursprünglichen Waldflächen (,Urwälder‘) sind heute Wirtschaftswäldern oder Ackerstandorten gewichen.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort8
A Polare und subpolare Zone11
A.1 Cryosole (CR)13
B Boreale Zone17
B.1 Histosole (HS)19
B.2 Gleysole (GL)21
B.3 Podzole (PZ)23
B.4 Albeluvisole (AB)25
C Feuchte Mittelbreiten29
C.1 Cambisole (CM)31
C.2 Luvisole (LV)33
C.3 Umbrisole (UM)35
D Trockene Mittelbreiten39
D.1 Phaeozeme (PH)41
D.2 Chernozeme (CH)43
D.3 Kastanozeme (KS)45
D.4 Solonetze (SN)47
E Winterfeuchte Subtropen51
E.1 Chromic Cambisol (CM)53
E.2 Chromic Luvisol (LV)53
F Trockene Tropen und Subtropen57
F.1 Arenosole (AR)59
F.2 Calcisole (CL)61
F.3 Gypsisole (GY)63
F.4 Solonchake (SC)65
F.5 Durisole (DU)67
G Sommerfeuchte Tropen71
G.1 Lixisole (LX)73
G.2 Nitisole (NT)75
G.3 Vertisole (VR)77
G.4 Planosole (PL)79
H Immerfeuchte Subtropen83
H.1 Acrisole (AC)85
H.2 Alisole (AL)87
I Immerfeuchte Tropen91
I.1 Ferralsole (FR)93
I.2 Plinthosole (PT)95
J Gebirgsregionen99
J.1 Leptosole (LP)101
J.2 Regosole (RG)103
J.3 Andosole (AN)105
K Weltweit verstreut auftretende Böden109
K.1 Fluvisole (FL)109
K.2 Anthrosole (AT)111
Lower level units*115
Literatur119
Sachwortregister120
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