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E-Book

Brand Attachment

Determinanten erfolgreicher Markenbeziehungen

AutorSaskia Diehl
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl265 Seiten
ISBN9783834983695
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Saskia Diehl zeigt, welchen Beitrag Sozialisationsfaktoren und psychologische Bindungsneigungen in Relation zu unternehmensseitig steuerbaren Treibern für den Erfolg emotionaler Markenbeziehungen leisten. Sie entwickelt marketingspezifische Verhaltensindikatoren für die Existenz von Brand Attachment in Markenbeziehungen und schafft so eine Grundlage für die Messung der emotionalen Verbundenheit zwischen Marken und Konsumenten.

Dr. Saskia Diehl promovierte parallel zu ihrer Tätigkeit als Consultant für strategische Markenführung am Institut für Marken- und Kommunikationsforschung des Lehrstuhls für Marketing der Justus-Liebig-Universität Gießen von Herrn Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch.

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Leseprobe
A Zur Bedeutung erfolgreicher Markenbeziehungen für die Unternehmenspraxis (S. 1)

1 Etablierung erfolgreicher Markenbeziehungen als zentrale Herausforderung des Markenmanagements

Der Aufbau langlebiger, emotional bindender Beziehungen zu Konsumenten wird von immer mehr Unternehmen als Königsweg zum langfristigen Markenerfolg angesehen (vgl. Mattenklott, 2007, S. 257). Auch wenn die Entstehungsbedingungen leidenschaftlicher Markenbeziehungen bislang noch unbekannt sind, ist das Interesse aus Forschung und Praxis umso größer.

Werbegigant und Saatchi & Saatchi CEO Kevin Roberts hat mit seinen Büchern „The Lovemarks“ (2005) und „Der Lovemarks-Effekt“ (2008) ein neues Buzzword kreiert: Lovemarks – das sind Marken wie Coca-Cola oder Levi´s, die sich durch lange, erfolgreiche und leidenschaftliche Markenbeziehungen auszeichnen. Während traditionelle Trademarks für ein gleichbleibendes Qualitätsversprechen stehen, werden Lovemarks von den Konsumenten „geliebt“.

Das „Emotional Branding“ verspricht, Marken emotional so zu gestalten, dass sie zu unverwechselbaren Individuen werden: Die Gefühle der Verbraucher sollen direkt angesprochen und der Konsument emotional1 gebunden werden. Ziel ist es, eine affektive Alleinstellung in den Köpfen der Kunden zu realisieren und durch die psychologische Bindung an die Marke eine intrinsisch motivierte Markenloyalität zu erzielen.

Konsumenten sollen ihre Marken nicht nur wiederkaufen, sondern diese lieben (vgl. Florack/Scarabis, 2007, S. 178). Zur Differenzierung zwischen Marken werden zunehmend emotionale und symbolische Eigenschaften hinzugezogen, die der Marke ein menschliches Gesicht verleihen und den Beziehungsaufbau erleichtern. Bei einem Blick auf die aktuelle Markenkommunikation entsteht der Eindruck, als sei das „Zeitalter der Liebe“ angebrochen.

So bildet der Claim „Aus Liebe zum Automobil“ die emotionale Klammer um die verschiedenen Marken des Volkswagenkonzerns. Auch vor dem Handelsmarketing macht das Emotional Branding keinen Halt: Edeka setzte mit seiner mehrfach ausgezeichneten Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“ einen Kontrapunkt gegen die „Geiz ist geil“ Entwicklung (vgl. Abbildung 1).Roberts geht sogar soweit, das Lovemarks-Konzept als Zukunft des traditionellen Branding zu bezeichnen (vgl. Roberts, 2008, S. 9 ff.). Allerdings werfen seine leidenschaftlichen Thesen zentrale Fragen auf: - Wie werden Marken zu geliebten Beziehungspartnern? - Welche Marken eignen sich für das Emotional Branding? - Sind alle Konsumenten gleichermaßen für emotionale Markenbeziehungen zu begeistern?

Es ist vorstellbar, dass sich langlebige Konsumentenbeziehungen in bestimmten Märkten, Branchen oder Markenkategorien leichter entwickeln als in anderen „beziehungsunfreundlicheren“. Erste Erkenntnisse sprechen dafür, dass sich unterschiedliche Produktkategorien in Abhängigkeit ihrer emotionalen Bedeutsamkeit für den Kunden für die Entwicklung langlebiger Markenbeziehungen eignen (vgl. Smit/Bronner/Tolboom, 2007, S. 627 ff.).

Auch zahlreiche Beispiele aus der Markenkommunikation indizieren, dass gewisse Markentypen nur bedingt emotional aufladbar und eher „bindungsungeeignet“ sind. So konnten sich erlebnisorientierte Inszenierungen und emotionalisierende Slogans bei Konsumgütermarken erfolgreich etablierten (z. B. McDonald´s „Ich liebe es“) während sich Investitionsgüter mit der emotionsorientierten Positionierung schwer tun (vgl. Esch, 2006, S. 82).

Die Frage, welche Marken beziehungstauglich respektive bindungsfreundlich sind, richtet den Blickwinkel auf ein weiteres, im Beziehungsmarketing bislang unberücksichtigtes Problem: Die heterogenen Reaktionstendenzen und Neigungen von Konsumenten. Immer mehr Forscher konstatieren, „…that consumers differ not only in how they perceive brands but also in how they relate to brands“ (Aggarwal, 2004, S. 87).

Konsumenten unterscheiden sich in ihrer Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung von Marken. „Two different people can look at the very same data and have two totally different interpretations. It happens all too often in market research, frustrating managers and consumers alike.” konstatiert Zaltman (2003, S. 4).

Selbst wenn das Markenimage identisch wahrgenommen und bewertet wird, bestehen dennoch Differenzen in den Neigungen von Konsumenten, Beziehung mit Marken einzugehen (vgl. Weißgerber, 2007, S. 38). Nur für einen Teil der Konsumenten vermögen Marken die Rolle eines „Beziehungspartners“ einzunehmen (vgl. Fournier, 1998, S. 343 ff.).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Anhangverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis19
A Zur Bedeutung erfolgreicher Markenbeziehungen für die Unternehmenspraxis21
1 Etablierung erfolgreicher Markenbeziehungen als zentrale Herausforderung des Markenmanagements21
2 Forschungslücken der Beziehungsforschung im Marketing25
3 Zielsetzungen und Aufbau der Arbeit27
B Markenbeziehungen als Untersuchungsgegenstand der Marketingforschung30
1 Beziehungsorientierungen in Marketingforschung und -praxis30
1.1 Entwicklung der Beziehungstheorie im Marketing30
1.2 Beziehungsmarketing als Instrument zum Aufbau von Markenbeziehungen32
2 Voraussetzungen und Konsequenzen erfolgreicher Marken-Konsumenten- Beziehungen35
2.1 Marken als Beziehungspartner35
2.2 Determinanten erfolgreicher Markenbeziehungen39
2.3 Brand Detachment durch Markenfehler und Markenkrisen49
3 Beziehungstypologien in Marken-Konsumenten Beziehungen54
3.1 Anbieterseitige Beziehungsstile54
3.2 Konsumentenseitige Beziehungsstile57
4 Beiträge austauschbasierter Theorien zur Erklärung von Markenbeziehungen60
4.1 Neoklassische mikroökonomische Theorie60
4.2 Informationsökonomische Theorie61
4.3 Transaktionskostentheorie62
4.4 Relationale Vertragstheorie63
4.5 Theorie des sozialen Austausches64
4.6 Equity Theorie65
5 Limitationen austauschbasierter Ansätze zur Erklärung heterogenen Konsumentenverhaltens in Markenbeziehungen66
Attachment.68
C Psychologische Bindungsneigungen als Voraussetzung erfolgreicher Markenbeziehungen69
1 Attachment als Determinante des Konsumentenverhaltens69
2 Die psychologische Attachment Theorie71
2.1 Entwicklungshistorie und Grundlagen der psychologischen Bindungstheorie71
2.2 Attachmentbasierte Verhaltensmuster in sozialen Beziehungen77
2.3 Mentale Organisation des Attachments83
2.4 Trait versus State: Die Bereichsspezifität des Attachments87
2.5. Bindungssicherheit als Prädiktor des Erfolgs sozialer Beziehungen92
3 Attachment als Prädiktor des Beziehungserfolgs in Markenbeziehungen97
3.1 Forschungsrichtungen der Attachmentforschung im Marketing97
3.2 Material Possession Attachment98
3.3 Brand Attachment105
4 Zentrale Erkenntnisse und Ableitung des Forschungsrahmens zur Analyse von Brand Attachment in Markenbeziehungen133
4.1 Verhaltensindikatoren des Brand Attachments134
4.2 Die Erfolgswirksamkeit des Brand Attachments136
4.3 Treiber des Brand Attachments137
4.4 Bezugsrahmen der empirischen Analyse von Brand Attachment139
D Empirische Analyse der Treiber und Konsequenzen von Brand Attachment141
1 Architektur der empirischen Untersuchungsreihe141
2 Untersuchungsdesign der Studien143
2.1 Aufbau und Ablauf der qualitativen Studie143
2.2 Aufbau und Ablauf der quantitativen Studie147
3 Beantwortung der Forschungsfragen149
3.1 Brand Attachment in Markenbeziehungen149
3.2 Erfolgswirksamkeit des Brand Attachments171
3.3 Treiber des Brand Attachments178
3.4 Validierungsstudie: Brand Attachment bei einer Airline195
4 Empirische Ergebnisse im Überblick205
E Erkenntnisse zum Forschungsgebiet Brand Attachment in Markenbeziehungen207
1 Theoretische und methodische Erkenntnisse der Brand Attachment Forschungsreihe Zusammenfassung des Forschungsvorgehens207
2 Herausforderungen zukünftiger Brand Attachment Forschung211
3 Zur Vorhersage des Konsumentenverhaltens auf Basis der Konsumentenpersönlichkeit214
4 Kritische Würdigung des Beziehungsansatzes im Marketing217
5 Implikationen für das beziehungsorientierte Markenmanagement219
Literaturverzeichnis221
Anhang242

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