Sie sind hier
E-Book

Chinesische und westliche Entwicklungshilfe in Afrika im Vergleich: Cui bono?

AutorStefan Lorenz
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl56 Seiten
ISBN9783955499686
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Chinas Afrikapolitik wird von vielen westlichen Politikern und Medien äußerst skeptisch betrachtet. Dabei werden häufig verschiedene Vorwürfe laut, die letztlich darauf hinauslaufen, dass die Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik Chinas einzig und allein dem Land selbst nützt. Aber unterscheidet sich die chinesische wirklich von der westlichen Afrikapolitik? Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst einmal die westliche Afrikapolitik rekapituliert - wie entstand die Entwicklungshilfe und wie hat sie sich in den Jahrzehnten darauf verändert. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit den sino-afrikanischen Beziehungen für den gleichen Zeitraum. Danach wird die aktuelle chinesische Politik näher betrachtet. Unter anderem werden die verschiedenen Hilfsprogramme vorgestellt, die Entscheidungsprozesse nachvollzogen und die Entscheidungsträger vorgestellt, die im Wesentlichen für die Gewährung der verschiedenen Formen chinesischer Entwicklungspolitik zuständig sind. Die Hintergründe für das chinesische Interesse an Afrika, aber auch die des Westens werden ebenfalls mit in die Untersuchung einbezogen.

Stefan Lorenz, B.A., geboren 1981 in Berlin, arbeitete nach seinem Realschulabschluss erst als Bankkaufmann, unter anderem für die KfW und später selbstständig im Medienbereich. Über den zweiten Bildungsweg holte er dann sein Abitur nach. 2009 begann er s

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.2.2, Eine neue strategische Partnerschaft - Das dritte FOCAC und das Pekinger-Gipfeltreffen 2005: Mit dem dritten FOCAC wurde die Wichtigkeit Afrikas für China offiziell erklärt. Im Jahr 2006 wurde das 'Jahr Afrikas' ausgerufen (zum fünfzigsten Geburtstag der ersten diplomatischen Beziehungen Chinas zu einem afrikanischen Staat) und die chinesische Regierung veröffentlichte im Januar ein Strategiepapier, das ihre Außenpolitik in Afrika darstellen sollte. Hierin wurde einmal mehr darauf hingewiesen, dass die chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit auf gegenseitigen Nutzen und Entwicklung ausgelegt sei, und dass beide Länder daran interessiert seien, '[...to] establish and develop a new type of strategic partnership with Africa, featuring political equality and mutual trust, economic win-win cooperation and cultural exchange.' (MOFA 2006). Die Inhalte des Strategiepapiers wurden unterstützt durch das chinesische Auftreten beim dritten FOCAC. Das sonst als Ministertreffen stattfindende Forum wurde diesmal auf höchster staatlicher Ebene abgehalten. An dem Gipfeltreffen nahmen die Staatsoberhäupter und 'High-Level-Repräsentanten' von 48 afrikanischen Staaten teil; Präsident Hu Jintao hielt die Eröffnungsrede. Wie wichtig den Chinesen das Treffen war zeigte sich daran, dass Kraftwerke und Fabriken schlossen, um die Luft zu verbessern (dies wurde nur 2008 für die Austragung der olympischen Spiele noch einmal gemacht), Plakate mit afrikanischen Motiven aufgestellt wurden und die staatlichen Medien umfassend über den Gipfel berichteten. Den afrikanischen Staatsoberhäuptern sollte Wertschätzung gezeigt und damit untermauert werden, dass sie nicht als Bittsteller betrachtet wurden, sondern als gleichrangige Partner im Sinne des multual benefit. (Gieg 2010, S. 69) Zu dieser Darstellung gehört ebenfalls, dass China trotz seines Aufstiegs auch weiterhin Wert darauf legt, ein Entwicklungsland zu sein, wenn auch das größte Entwicklungsland der Welt. (Hu 2006). In seiner Eröffnungsrede stellte Hu Jintao einen acht Punkte umfassenden Aktionsplan für die Jahre 2007 bis 2009 vor und bezog sich dabei erneut auf die schon im Strategiepapier erwähnte neue strategische Partnerschaft. Um diese strategische Partnerschaft zu ermöglichen und die Beziehungen noch weiter auszubauen, sollte es zu einer Verdopplung von Hilfsleistungen für Afrika, die Gewährung von zinsgünstigen Krediten in Höhe von 3 Milliarden US-$ und die Etablierung eines Entwicklungsfonds für chinesische Firmen, die in Afrika investieren wollten, kommen. (Hu 2006) Auch die Etablierung von bis zu fünf 'economic and trade cooperation zones' und die Ausbildung junger Afrikaner durch Auslandsstipendien wurde versprochen. (Hu 2006) Ebenfalls wurde angestrebt, bis zum Jahre 2010 den bilateralen Handel von 40 Milliarden US-$ im Jahr 2005 auf 100 Milliarden US-$ anzuheben. (Men 2010, S. 137) Die Idee dieser strategischen Partnerschaft wurde auch von afrikanischer Seite begrüßt und die Teilnehmer betonten, dass sie an einem Ausbau der Beziehungen, wie sie China anstrebte, interessiert sind. (He 2008, S. 150).
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Entwicklungspolitik - Ökonomie

Champions im Fußball

E-Book Champions im Fußball
Champions im Leben? Eine qualitative Studie zum Fußballprojekt Diambars im Senegal Format: PDF

Der Senegal gehört trotz einer stabilen Demokratie zu den am wenigsten entwickelten Ländern und nimmt im Human Development Index den 157. von 177 Rängen ein. Die Primarschulen sind größtenteils…

Leben zwischen Land und Stadt

E-Book Leben zwischen Land und Stadt
Migration, Translokalität und Verwundbarkeit in Südafrika Format: PDF

'Willkommen auf dem Kontinent der Zukunft: Afrika!' So betitelt die WELT AM SONNTAG am 20. Mai 2007 ihr Schwerpunktthema anlässlich des Afrika-Forums der Weltbank in Berlin. Weitere Schlagzeilen in…

Leben zwischen Land und Stadt

E-Book Leben zwischen Land und Stadt
Migration, Translokalität und Verwundbarkeit in Südafrika Format: PDF

'Willkommen auf dem Kontinent der Zukunft: Afrika!' So betitelt die WELT AM SONNTAG am 20. Mai 2007 ihr Schwerpunktthema anlässlich des Afrika-Forums der Weltbank in Berlin. Weitere Schlagzeilen in…

Leben zwischen Land und Stadt

E-Book Leben zwischen Land und Stadt
Migration, Translokalität und Verwundbarkeit in Südafrika Format: PDF

'Willkommen auf dem Kontinent der Zukunft: Afrika!' So betitelt die WELT AM SONNTAG am 20. Mai 2007 ihr Schwerpunktthema anlässlich des Afrika-Forums der Weltbank in Berlin. Weitere Schlagzeilen in…

Weitere Zeitschriften

Ärzte Zeitung

Ärzte Zeitung

Zielgruppe:  Niedergelassene Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten. Charakteristik:  Die Ärzte Zeitung liefert 3 x pro Woche bundesweit an niedergelassene Mediziner ...

Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser

aktuelle Berichte zum Thema Burgen, Schlösser, Wehrbauten, Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Denkmalschutz Seit ihrer Gründung 1899 gibt die Deutsche ...

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

Correo

Correo

 La Revista de Bayer CropScience para la Agricultura ModernaPflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und am Thema Interessierten mit umfassender ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

e-commerce magazin Die Redaktion des e-commerce magazin versteht sich als Mittler zwischen Anbietern und Markt und berichtet unabhängig, kompetent und kritisch über ...