Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Seit Mitte der 1990er Jahre bildete sich ein Trend heraus Aufgaben der Daseinsvorsorge wie z.B. die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas, Telekommunikationsdienstleistungen und letztlich auch Verkehrsdienstleistungen aus der öffentlichen Trägerschaft zu privaten Aufgabenträgern zu überführen. Grund hierfür waren verschiedene Zwänge, die sich aus der Harmonisierung von Rechtsnormen in der Europäischen Union (EU) ergeben haben. Dadurch sahen sich Unternehmen, die sich über lange Jahre hinweg in der relativen Sicherheit der kommunalen oder staatlichen Trägerschaft bewegt haben, gänzlich neuen Anforderungen gegenüber. Zum einen fürchteten Kunden und teilweise auch die Politik, dass die nunmehr privatisierten Unternehmen die Versorgungsaufgaben aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen nicht mehr im gewohnten Umfang wahrnehmen würden. Zum anderen drängten vielerorts die politischen Gremien darauf eine zumindest teilweise Privatisierung ihrer Stadtwerke oder Verkehrsbetriebe möglichst zeitnah herbei zu führen. Durch den Verkaufserlös versprachen Sie sich liquide Mittel zu erhalten. Zudem wollten sie die sich aus der neuen Wettbewerbssituation ergebenden Risiken auf mehrere Schultern verteilen. Die kommunalen Verwaltungen sahen sich außerdem oft nicht in der Lage diese anspruchsvolle Herausforderung selbst anzunehmen Der sich aus der Liberalisierung der Märkte ergebende Wettbewerb stellte neben aufkommenden internen, organisatorischen Veränderungen die größte Herausforderung für die betroffenen Unternehmen dar. Der Umbau der Betriebe vom Monopolisten hin zu einem wettbewerbsfähigen Versorger gestaltete sich daher oft schwierig. Während sich der Energiemarkt bereits zu einem liberalen Gebilde mit polypolistischer Anbieterstruktur entwickelt hat, steht dieser Umbruch in anderen Sektoren der öffentlichen Versorgung noch bevor. Ein Beispiel hierfür ist der Verkehrsmarkt, auf dem bisher, egal ob im Nah- oder Fernverkehr, fast ausschließlich Monopolisten auftraten. Sukzessive entwickelt sich aber auch hier eine Tendenz zur Privatisierung und zu mehr Wettbewerb heraus. Zwangsläufig muss man deshalb fragen welche Werkzeuge den betroffenen Betrieben zur Bewältigung dieser Veränderungen zur Verfügung stehen und wie ein langfristiges Überleben ehemals kommunaler Betriebe auf einem offenen Markt gesichert werden kann. Am Beispiel des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) möchte ich in dieser Arbeit aufzeigen, welche Instrumente das [...]
Matthias Ott, Studium der Betriebswirtschaft Fachrichtung Finanzmanagement an der VWA Wiesbaden mit Abschluss 2005 als Betriebswirt (VWA). Derzeit Tätig als Controller in einem Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet.
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