Sie sind hier
E-Book

Cro - Easy zum Erfolg

Die inoffizielle Biografie

AutorGeorg Rackow, Michael Fuchs-Gamböck, Thorsten Schatz
VerlagHEEL Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783868527735
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Wer ist eigentlich Cro, der Typ mit der Panda-Maske? Seit Monaten dominiert der junge Rapper mit dem mysteriösen Auftreten die Charts und häklt dabei jegliche Information über seine Person im Nebulösen. Die bekannten Musikjournalisten Michael Fuchs-Gamböck, Georg Rackow und Thorsten Schatz nähern sich dem Sonnyboy-Rapper, geben Antworten auf viele Fragen rund um den Mega-Star, die seine Fans bewegen und zeichnen den unvergleichlichen Aufstieg des schwäbischen Twens nach, der von Jan Delay bereits als 'die Zukunft des Deutschrap' geadelt wurde.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

1. Zurück zum Anfang:


Cros erste Jahre


Cro, der Pop-Überflieger des Jahres 2012, der Mann, der alle Rekorde bricht, die Musiksensation, der Retter des Deutsch-Rap – all das wird dem Newcomer zugeschrieben. Vor allem aber ist Cro der Mann mit der Panda-Maske.

Diese schon jetzt legendäre Maske ist sein Markenzeichen, sie umgibt ihn mit der Aura des Geheimnisvollen. Doch nicht nur, wenn es um sein wahres Gesicht geht, lässt der Musiker seine Fans im Ungewissen. Woher kommt er? Wo lebt er? Wie alt ist er wirklich? Auch diese Fragen wurden bis heute nicht eindeutig geklärt, und Medien wie Fans veranstalteten ein Rätselraten. Vermutungen wurden aufgestellt, Gerüchte gestreut, und manch einer behauptete: Ich kenne Cro. Er ging mit mir in die Schule.

Trotz aller Heimlichtuerei kann man Cros Spur folgen und an den Anfang seiner Geschichte gehen, der Geschichte eines explosionsartigen Erfolges, wie es ihn im deutschen Hip-Hop und Pop bislang nicht gab.

Klar ist, dass Cro mit Vornamen Carlo heißt, wie er in seinen Songs und Interviews permanent bestätigt. Sein Nachname lautet Waibel. Das erklären diverse Zeitungen aus dem Umfeld, in dem er geboren wurde und zur Schule ging, so die „Stuttgarter Zeitung“ am 9. April 2012.

Die Umgebung seiner Kindheit und Jugend umspannt drei Orte, die etwa 70 bis 80 Kilometer östlich von Stuttgart in Baden-Württemberg liegen, die Stadt Aalen und die Ortschaften Böbingen und Mögglingen, wo er, laut „bild.de“ vom 29. Juli 2012, geboren sein soll. Sicher ist, dass er zur Zeit des Schreibens dieses Buches in Böbingen wohnte. Sogar seine Adresse, die an dieser Stelle nicht verraten wird, um die Privatsphäre von Carlos Familie nicht unnötig zu gefährden, war zumindest zu diesem Zeitpunkt im Internet herauszufinden.

Die Familie besteht aus seinen Eltern, einem Bruder und einer älteren Schwester, mit denen er gut behütet aufwuchs. Er konnte, wie in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ in deren Online-Ausgabe vom 29. Februar 2012 nachzulesen ist, über die ersten Jahre seines Lebens nicht klagen: „Ich hatte eine schöne Kindheit, ich habe niemals verloren.“ In diese Familie hineingeboren wurde das Pop-Phänomen Cro an einem 31. Januar. Das hat er zumindest in einem Interview mit dem Magazin „Backspin TV“, Ausgabe 360, ausdrücklich selbst gesagt. Sein Geburtsjahr verriet er nicht. Allerdings erzählte er in etlichen Interviews aus dem Jahr 2012 immer wieder, er sei 20 Jahre alt: 2012 minus 20 ergibt 1992. Auch seine Website „cromusik.info“ lässt dieses Geburtsjahr vermuten. Dort wurde in den biografischen Angaben noch im Sommer 2012 gesagt, dass sein Megahit „Easy“ auf „Platz #2 der deutschen Single Charts eingestiegen“ sei. Das schaffte der Titel im März 2012. Und in demselben Text hieß es, dass es nur „wenige Informationen über den erst 20 Jahre alten Rapper und Produzenten“ im Internet gäbe. Das Jahr 1992 wurde nicht genannt, aber auch hier gilt die Rechnung: März 2012 minus 20 Jahre gleich Geburtsjahr 1992.

Ob das tatsächlich so stimmt, ist allerdings fraglich. Denn die „Schwäbische Zeitung“ vom 10. Juli 2007 hat berichtet, dass 69 Schüler der „Realschule auf dem Galgenberg“ der Stadt Aalen ihren Abschluss geschafft haben. Einer davon war Carlo Waibel aus der Klasse 10b, der in der Zeitung mit seinen Mitschülern aufgelistet wurde.

Rechnet man zurück, müsste Carlo 1997 eingeschult worden sein. Doch dann kann er nicht 1992 geboren sein, denn in Baden-Württemberg dürfen Kinder – bereits zur Zeit der Einschulung des späteren Musikers – frühestens mit fünf Jahren und elf Monaten ihre Schullaufbahn beginnen. Das Schuljahr startete damals im September. Es folgt die erste Rechnung: Geburtstag 31. Januar 1992 plus fünf Jahre und elf Monate ergibt Dezember 1997. Das ist zu spät für eine Einschulung im Jahr 1997. Cro muss also im September des Jahres 1998 eingeschult worden sein, mit sechs Jahren laut seinen Angaben. Er hat die Mittlere Reife geschafft, für die man in der Regel zehn Jahre benötigt. 1998 plus zehn macht allerdings 2008. Er kann also, wenn seine Angaben, er sei 1992 geboren, stimmen, erst 2008 seinen Realschulabschluss in der Tasche gehabt haben. Die „Schwäbische Zeitung“ sagte jedoch in ihrem Artikel, dass er schon 2007 dabei war. Glaubt man der Zeitung, müsste Carlo demnach früher eingeschult und somit auch früher geboren worden sein. Ist er also doch älter, als er angibt?

Das ist ungewiss und gehört vielleicht zum Image des mysteriösen Rappers, der durch diese nebulösen Informationen über seine Person nur umso geheimnisvoller und damit interessanter erscheint.

Doch wie auch immer es tatsächlich sein mag, die „Schwäbische Zeitung“ verriet noch ein paar Zusatzinformationen über die frisch gebackenen Realschulabsolventen. Hinter jedem Namen stand, ob der jeweilige Schüler wegen guter Leistungen einen Preis oder eine Belobigung erhalten hatte. Bei Carlo fehlten beide Zusätze.

Doch das ist kein Wunder, weil ihn die Schule nie besonders interessierte. Er war immer verträumt, wie er dem Magazin „hiphop.de“ am 27. Juni 2012 im Interview erzählte, ein „Hans-Guckin-die-Luft“, der allerdings nie den Klassenclown spielte.

Carlo saß in der Klasse immer in den hinteren Reihen, war nicht aufmüpfig, sondern, wie er selbst in einer Radiosendung von „98.8 KISS FM“ im September 2012 erklärte, höchstens mit seinen Freunden „cool“ und „mutig“, ein „bisschen frech“, aber nicht „schlimm“. Für ihn war die Schule ein „großer Spielplatz“. Carlo war jedoch nie ein Schlägertyp. Er war der Meinung, dass das bloß „Idioten“ seien, die sich prügelten.

Der junge Schwabe entwickelte sich als ganz normaler Jugendlicher. Dazu gehörte, dass er zur Aufbesserung des Taschengeldes Zeitungen austrug und in einer Cocktailbar und auf Hochzeiten kellnerte.

Wenn er frei hatte, spielte Cro gern Basketball, fuhr Skateboard, ging mit 13 auf Partys, die eigentlich erst für 18-Jährige zugelassen waren und ließ sich auch mal darauf ein, Alkohol zu klauen, wie er „hiphop.de“ am 27. Juni 2012 verriet.

Diese Freizeitaktivitäten fand er allemal interessanter als das Leben innerhalb der Schulgebäude. Er zeigte kein großartiges Interesse an Unterrichtsstunden und am Lernen, er habe vielmehr „die halbe Schulzeit verpennt“, so der spätere Popstar im Gespräch mit „Unicum“ für deren Ausgabe 8/9, 2012.

Doch irgendwann merkte er, dass er sich mehr anstrengen musste, um die Schule mit einem vernünftigen Zeugnis zu verlassen, damit sich seine Chancen im Berufsleben verbesserten. Das funktionierte. Carlo konzentrierte sich mehr aufs Lernen und erreichte bei seinem Realschulabschluss einen guten Notendurchschnitt.

Aber was jetzt? Was sollte er damit anfangen? Eine Idee, wie es weitergehen könnte, bekam er durch seine Begabung für das Zeichnen und künstlerische Gestalten. Das zeigte Carlo z. B. in seinem Lieblingsschulfach Bildende Kunst. Und wenn seine Klassenkameraden sahen wie gut er zeichnen konnte, waren sie sich einig, dass er auf jeden Fall mal Karikaturist werden und Comics herausbringen würde.

Das Talent für das Künstlerische kann auf Carlos Großvater zurückgeführt werden, der selbst malte und den Carlo sehr bewunderte. Sein Interesse war der Auslöser für den späteren Hip-Hop-Star, sich in diesem Bereich eine Lehrstelle zu suchen, nachdem er die Realschule hinter sich gelassen hatte.

Ganz spontan kam ihm die Idee, Mediengestalter zu werden, genauer gesagt „Mediengestalter Digital und Print“, ein Beruf, der sich dadurch auszeichnet, dass man hauptsächlich am Computer mit Grafik-, Layout- und Bildbearbeitungs-Software arbeitet.

Dazu musste Carlo eine Ausbildung an einer Berufsschule im Fachbereich „Mediendesign“ durchlaufen, an deren Ende die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer stand. Er besuchte dafür von 2007 bis 2010 die „Johannes-Gutenberg-Schule“ in Stuttgart, wo man z. B. auch den Beruf des Fotografen, Buchbinders oder Medienfachwirts lernen kann.

Zu den Schulungen gehörten praktische Erfahrungen in einem Unternehmen der Medien- und Kommunikationsbranche, um auf das Berufsleben wirklichkeitsnah vorbereitet zu werden. Carlo bewarb sich dafür beim Pressehaus Stuttgart, das u. a. die „Stuttgarter Zeitung“ druckt, und wurde angenommen.

Nach einem Jahr hatte der spätere Hip-Hop-Musiker in seiner Sektion ziemlich alles gelernt, was ein Mediendesigner wissen muss und wurde in die nächste Abteilung geschickt: die Grafik. Dort zeigte er, wie viel Spaß ihm zeichnerische und gestalterische Aktivitäten machten – und wie talentiert er war. Seine Begabung war so offensichtlich, dass ihn die Abteilung gleich behielt. Seitdem zeichnete er für sie Cartoons, Karikaturen, Graphiken...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Musik - Instrumente - Jazz - Musikwissenschaft

Jahrbuch Musikpsychologie Band 17

E-Book Jahrbuch Musikpsychologie Band 17
Musikalische Begabung und Expertise Format: PDF

Der Schwerpunkt von Band 16 ist dem Thema "Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik" gewidmet. Themen sind u.a.: Understanding the expressive performance movements of a solo pianist,…

Jahrbuch Musikpsychologie Band 17

E-Book Jahrbuch Musikpsychologie Band 17
Musikalische Begabung und Expertise Format: PDF

Der Schwerpunkt von Band 16 ist dem Thema "Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik" gewidmet. Themen sind u.a.: Understanding the expressive performance movements of a solo pianist,…

Jahrbuch Musikpsychologie Band 17

E-Book Jahrbuch Musikpsychologie Band 17
Musikalische Begabung und Expertise Format: PDF

Der Schwerpunkt von Band 16 ist dem Thema "Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik" gewidmet. Themen sind u.a.: Understanding the expressive performance movements of a solo pianist,…

Plastizität und Bewegung

E-Book Plastizität und Bewegung
Körperlichkeit in der Musik und im Musikdenken des frühen 20. Jahrhunderts Format: PDF

Musik vermag es, Körperlichkeit in neuer Weise für die Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen. Zu oft missverstanden als klingendes Beiwerk bewegter Körper in Tanz oder szenischer…

Plastizität und Bewegung

E-Book Plastizität und Bewegung
Körperlichkeit in der Musik und im Musikdenken des frühen 20. Jahrhunderts Format: PDF

Musik vermag es, Körperlichkeit in neuer Weise für die Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen. Zu oft missverstanden als klingendes Beiwerk bewegter Körper in Tanz oder szenischer…

Weitere Zeitschriften

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...