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Das Begehren der reinen praktischen Vernunft

Kants Ethik in phänomenologischer Sicht

AutorInga Römer
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2018
ReiheParadeigmata 36
Seitenanzahl455 Seiten
ISBN9783787334308
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis58,99 EUR
Stehen sich Kants Ethik und die mit Edmund Husserl beginnende phänomenologische Bewegung tatsächlich in Form eines Antagonismus gegenüber? Noch immer wird diese Frage nicht selten bejaht. Die Hypothese der vorliegenden Studie ist jedoch, dass die Behauptung eines solchen Antagonismus letztlich weder aus der Perspektive der kantischen Schriften noch aus der Entwicklungsgeschichte der Phänomenologie heraus aufrecht erhalten werden kann. Denn gibt es nicht in Kants Ethik und ihrer Grundlegung Perspektiven, die den Vorwurf des abstrakten, lebensfernen Formalismus bereits entkräften? Und findet sich im Nachgang zu den materialen Wertethikern nicht innerhalb der phänomenologischen Bewegung der Versuch einer Erneuerung gerade der formalistischen Tendenz der kantischen Ethik? Die systematische Perspektive, die aus dieser Untersuchung hervorgeht, ist eine Ethik des Begehrens der reinen praktischen Vernunft, in der sich das individuelle Begehren angesichts einer gebietenden Vernunft auf je eigenem Wege konkretisiert, einer reinen praktischen Vernunft, deren Aufkommen allerdings mit Levinas als genuin intersubjektiv verstanden wird.

Inga Römer ist Professorin für Philosophie mit dem Schwerpunkt Hermeneutik und Phänomenologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Mitherausgeberin der »Phänomenologischen Forschungen«.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis5
Vorwort11
1. Einleitung13
1.1 Kants Ethik heute13
1.2 Methode19
1.3 Gang der Untersuchung21
1.3.1 Phänomenologische Züge in Kants Ethik21
1.3.2 Das Problem der Intersubjektivität24
1.3.3 Kants Ethik in der phänomenologischen Bewegung27
2. Kants Ethik34
2.1 Die Suche nach dem Inhalt des Gesetzes: Wie lautet das Gesetz?34
2.1.1 Die Analyse der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis in der Grundlegung als Phänomenologie des moralischen Bewusstseins34
2.1.2 Die Ableitungen des Gesetzesinhalts48
2.1.3 Das Gesetz und die Formeln des kategorischen Imperativs60
2.2 Die Frage nach der Geltung des Gesetzes: Wie ist die Geltung des Gesetzes möglich?73
2.2.1 Das Deduktionsargument im dritten Abschnitt der Grundlegung73
2.2.2 Das Deduktionsargument in der Lehre vom Faktum der Vernunft89
2.2.3 Das oberste Prinzip der Tugendlehre und seine Deduktion99
2.3 Freiheit als Selbstgesetzgebung109
2.3.1 Freiheit und Naturkausalität109
2.3.2 Praktische Freiheit und Freiheit als Autonomie116
2.3.3 Das Böse – die Aporie der Freiheit?125
2.4 Die Anwendung des Gesetzes141
2.4.1 Was ist eine Maxime und wie wird sie gewonnen?141
2.4.2 Wie werden Maximen moralisch beurteilt?150
2.4.3 Zwei Maximen, die zu haben für den Menschen Pflicht ist162
2.5 Gesetz und Gefühl174
2.5.1 Achtung für das Gesetz174
2.5.2 Des Menschen natürliche Gemütsanlagen zur Moralität191
2.5.3 Das Gewissen als Selbstprüfungsinstanz der Vernunft199
3. Kants Ethik in phänomenologischer Sicht206
3.1 Die Kritik am Formalismus und das Programm einer Wertethik206
3.1.1 Der Vorwurf des Formalismus und der Gefühlsfeindlichkeit an Kant206
3.1.2 Die materiale Wertethik und ihr Grundproblem220
3.1.3 Der wertethische Personalismus und das Tragische im Ethischen235
3.1.4 Zusatz: Ist Kant ein Wertrealist?247
3.2 Heideggers radikalisierter Formalismus des jemeinigen Selbst254
3.2.1 Formalismus des jemeinigen Selbst255
3.2.2 Die Aporie des Mitseins in Sein und Zeit270
3.2.3 Metaphysik der Existenz und die Frage nach der Ethik284
3.2.4 Ethos des Denkens aus dem Maß des Seins299
3.3 Sartres Formalismus des Begehrens der individuellen Freiheiten307
3.3.1 Subjektivität als Freiheit und Begehren311
3.3.2 Der Kampf der Freiheiten325
3.3.3 Ist der Sartre des Humanismus-Vortrags ein Kantianer?334
3.3.4 Perspektiven einer Moral der Freiheit in den Cahiers pour une morale342
3.3.5 Zusatz: Ist der späte Sartre ein Levinasianer?359
3.4 Levinas’ Erneuerung des Formalismus reiner praktischer Vernunft als Begehren des Unendlichen im Anderen366
3.4.1 Levinas über Kant: das Primat der reinen praktischen Vernunft366
3.4.2 Das Selbst und die an-archische Vernunft377
3.4.3 Die Illeität als Dimension ethischer Bedeutsamkeit im Spannungsfeld zwischen Anderem und Drittem390
3.4.4 Reine praktische Vernunft – vom Gesetz zum Begehren des Unendlichen405
4. Ausblick – Das Begehren der reinen praktischen Vernunft414
Literaturverzeichnis421
Personenverzeichnis451

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