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Das CC©-Konzept

Integratives Therapiekonzept für Menschen mit Gedächtnisverlust und neurokognitiven Störungen

AutorAndreas Niepel, Ann?Kathrin Scholz
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl327 Seiten
ISBN9783456959009
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Wie kann man Menschen mit neurokognitiven Störungen, die infolge eines Unfalls oder neurodegenerativer Prozesse an schweren Gedächtnisverlusten leiden in geschlossenen Settings bei der Genesung unterstützen? Antworten gibt das Praxishandbuch der erfahrenen Therapeuten Scholz und Niepel, die nach 25-jähriger Entwicklungs- und Zusammenarbeit mit Menschen mit Gedächtnisverlusten ein integratives und modulares Therapiekonzept vorstellen. Das CC-Konzept beschreibt die neuropsychologischen Grundlagen, Epidemiologie, Pathophysiologie und Folgen akuter neurokognitiver Störungen, die mit retrograden Amnesien sowie schweren Gedächtnisverlusten und Lernstörungen einhergehen bietet eine positive Basistherapie, die Gesundheit fördert, positive Emotionen und Wohlbefinden bereitet, Natur erleben lässt, Beziehungen, Bindungen und soziale Integration unterstützt, Identität, Selbst- und Sinnerleben ermöglicht, Bewegungslernen übt, Kontrolle und Orientierung erleichtert und Krisen bewältigen hilft ermöglicht im Rahmen einer Aufbautherapie alltagspraktische, kognitive, kreative, motorische, und sprachliche Fähigkeiten wieder zu erlernen, zu stabilisieren und fokussiert weiter zu entwickeln zeigt pflegerische Möglichkeiten, um die Autonomie, Alltags- und Bewältigungsfähigkeiten von Menschen mit Gedächtnisverlusten zu fördern erklärt, wie die Umgebung gestaltet werden kann, um Sicherheit zu vermitteln, Wahrnehmung zu erleichtern, Barrieren zu verringern und Menschen durch Naturerleben aufblühen zu lassen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. In den Schuhen anderer stehen
  3. 1 Inhalt und Struktur des CC©-Konzeptes
  4. 2 Eine besondere Situation – der Behandlungskontext
  5. 3 Die besonderen Menschen – Patienten mit erworbenen Hirnschäden
  6. 4 Neuropsychiatrische Störungen
  7. 5 Krankheitseinsicht oder Störungsbewusstsein
  8. 6 Das amnestische Syndrom
  9. 7 Implizite Therapie als Behandlungsgrundlage
  10. 8 Implikationen fu?r die Therapie
  11. 9 Therapieziele
  12. 10 Die CC©-Therapiegrundsätze – Schnittstellen zwischen Mensch und Therapie
  13. 11 Die POSITIVe Basistherapie und ihre Aufgaben
  14. 12 Die POSITIVe Basistherapie zur Anbahnung weiterer Therapien
  15. 13 Die POSITIVe Basistherapie als Kontextfaktor
  16. 14 Die POSITIVe Basistherapie und die Gesundheitsförderung
  17. 15 Das P der POSITIVen Basistherapie – positive Emotionen und Wohlempfinden
  18. 16 Das O der POSITIVen Basistherapie – oekologische Einbindung und Naturerleben
  19. 17 Das S der POSITIVen Basistherapie – soziale Integration und Bindung
  20. 18 Das I der POSITIVen Basistherapie – Identität und Selbsterleben
  21. 19 Das T der POSITIVen Basistherapie – Tonus und Bewegung
  22. 20 Das I der POSITIVen Basistherapie – Intentionund Sinnerleben
  23. 21 Das V der POSITIVen Basistherapie – Verstehbarkeitund Orientierung
  24. 22 Die POSITIVe Basistherapie als Krisenmanagement
  25. 23 Die POSITIVe Basistherapie – Unterstu?tzung weiterer Therapien
  26. 24 Die Aufbautherapien und ihre Aufgaben
  27. 25 Ausrichtung an der ICF
  28. 26 Die Cluster der Aufbautherapien
  29. 27 Interaktionen innerhalb der Aufbautherapie
  30. 28 Die kognitiv kreative Aufbautherapie – KAI
  31. 29 Die sprachlich kommunikative Aufbautherapie – KIM
  32. 30 Die bewegungsorientierte Aufbautherapie – BEN
  33. 31 Die alltagsorientierte Aufbautherapie – ALF
  34. 32 Die Schwerpunkttherapien
  35. 33 Zusammenarbeit innerhalb der Schwerpunkttherapien
  36. 34 Therapie zwischen den Kontexten
  37. 35 Pflege als Bestandteil der Basisziele des CC©-Konzeptes und ihre Aufgaben
  38. 36 Der besondere Prozess der Bewältigung als Aufbauziel der Pflege
  39. 37 Pflegerische Schwerpunktaufgaben und Pflegedokumentation
  40. 38 Raumgestaltung
  41. 39 Garten- und Naturerleben
  42. Anhang
  43. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
2 Eine besondere Situation – der Behandlungskontext

Ein einleitendes Kapitel wie dieses hat immer die Aufgabe, das notwendige Fundament zu legen. So auch hier. Um später darstellen zu können, welche Bestandteile dieses Therapiekonzept hat, welche Aufgaben an welcher Stelle übernommen werden müssen, ist natürlich zunächst eine Beschreibung notwendig, für welche Art von Menschen es entwickelt wurde, in welchen Situationen wir sie antreffen und warum wir von „besonderen Menschen“ sprechen.

Gleichzeitig ist es sinnvoll, an dieser Stelle bereits darauf hinzuweisen, wo es darüber hinaus gut einsetzbar ist, was z. B. mit einem Exkurs zum Thema der Demenz dargestellt wird. Ein Fundament muss breit genug sein und die wichtigsten Facetten beleuchten, die im Nachfolgenden die Art der Therapie innerhalb des Konzeptes nachhaltig prägen, vom Thema der Gedächtnisstörung über das Thema des mangelnden Störungsbewusstseins bis hin zu den diversen Störungen. Es kann also zunächst nicht „nach Oben“ gebaut werden, sondern es geht ein wenig in die Breite, wie das typisch für Fundamente ist.

Letztlich ist dies notwendig, um darlegen zu können, warum und wie die Basistherapie konzipiert ist, welche Aufgaben und Organisationsformen die Aufbautherapien besitzen und auch, wie die Schwerpunkttherapien nachfolgend ansetzen. Dieses Einleitungskapitel kann also auch als gute Ideengrundlage genommen werden, wenn es um die Fragestellung geht, wie die einzelnen Bestandteile oder auch das gesamte Konzept auf die verschiedensten Behandlungssituationen zu übertragen ist. Und so beginnen wir mit genau jenem Thema: der Behandlungssituation.

Es geht also um den Patienten und um das Setting. Von wem und zunächst von welchem Behandlungskontext sprechen wir hier eigentlich? Das CC©-Konzept wurde im Rahmen der therapeutischen Arbeit mit einer sehr speziellen, sehr heterogenen Patientengruppe entwickelt, erprobt und weiterentwickelt. Alle Patienten, die dementsprechend mit dem CC©- Konzept behandelt wurden, hatten und haben eine neurologische Erkrankung in Form einer erworbenen Hirnschädigung, sie zeigen dadurch sehr vielfältige klinische Störungsbilder. Dabei bedingt die besondere Schwere der sich manifestierenden Störungen die Bedürfnisse der Patienten nach Unterstützung und nach Schutz, wie unser einleitendes Beispiel aufzeigen sollte. Die daraus resultierenden Rahmenbedingungen der Behandlung weichen somit in erheblichem Maße von der üblichen (neurologischen) Rehabilitation ab.

Damit der notwendige Blick hinter die mitunter funktionale Fassade der Patienten gelingen kann, um ihr häufig sehr herausforderndes Verhalten einordnen und verstehen zu können, geht es dabei natürlich um die entsprechenden neurologischen, neuroanatomischen sowie neuropsychologischen Grundlagen der Erkrankungen und Störungsbilder dieser Patienten. Da das CC©- Konzept den Fokus dabei immer auf den Menschen im Kontext seiner Erkrankung legt, lohnt es sich, an dieser Stelle schon kurz auf diese äußeren Faktoren einzugehen.

Während der Rehabilitation ist einer dieser Kontextfaktoren auch das aktuelle Lebensumfeld des Patienten, d. h. während der Behandlung eine Klinik bzw. Station.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Das CC©-Konzept1
Inhaltsverzeichnis9
In den Schuhen anderer stehen15
Teil I: Das CC©-Konzept – Einfu?hrung und Überblick17
1 Inhalt und Struktur des CC©-Konzeptes19
1.1 Was braucht der Mensch?19
1.2 Aufbau des Buches20
1.3 Organisatorisches: das CC©-Konzept im Überblick22
1.4 Wegbegleiter und Wegweiser24
Teil II: Cognitive Disorder & Confusion – besondere Menschen in einer besonderen Situation27
2 Eine besondere Situation – der Behandlungskontext29
2.1 Wertschätzende Betrachtung32
2.2 Reale Teilmengen finden und nutzen32
2.3 Bedeutung der Sprache34
3 Die besonderen Menschen – Patienten mit erworbenen Hirnschäden37
3.1 Ursachen37
3.2 Auswirkungen38
3.3 Exkurs: die Frage nach der Demenz39
3.4 Gesetzliche Grundlagen der Behandlung42
4 Neuropsychiatrische Störungen43
4.1 Wirklich Hirnorganisch?43
4.2 Hemmend und Enthemmend44
4.3 Unsichtbare Störungen45
5 Krankheitseinsicht oder Störungsbewusstsein49
5.1 Die Erkenntnis von Krankheit und das Wahrnehmen einer Störung49
5.2 Der Einfluss auf die Therapie52
6 Das amnestische Syndrom57
6.1 Die Vielfalt des Gedächtnisses57
6.2 Störungen des Gedächtnisses58
7 Implizite Therapie als Behandlungsgrundlage61
7.1 Explizites und implizites Gedächtnis61
7.2 Implizites Lernen auf Beziehungsebene63
7.3 Implizites Lernen als fehlerfreies Lernen63
7.4 Implizites Beziehungswissen64
7.5 Implizites Lernen auf Bewegungsebene65
7.6 Implizites Lernen und Kontextabhängigkeit66
7.7 Implizites Lernen auf kognitiver Ebene66
7.8 Prozedurales und perzeptuelles Lernen67
8 Implikationen fu?r die Therapie73
9 Therapieziele77
9.1 Erwartungen der Angehörigen – „Viel hilft viel!“77
9.2 Ziele aus Sicht der Patienten – „Ich will hier weg!“78
9.3 Wu?nsche, Ziele und der Unterschied79
9.4 Der Behandlungsauftrag der Leistungsträger80
9.5 Der Behandlungsplan des Therapeutenteams81
9.6 Ergebnis: Grundlegende u?bergeordnete Ziele im CC©-Konzept85
9.7 Organisatorisches: die Festlegung von Zielen86
10 Die CC©-Therapiegrundsätze – Schnittstellen zwischen Mensch und Therapie89
10.1 Das Fundament: Die therapeutische Haltung89
10.2 Auf dem Fundament: Basistherapie und Aufbautherapie90
10.3 Und schließlich: Heilen! Die Schwerpunkttherapien91
Teil III: Contentment & Consistence – die POSITIVe Basistherapie93
11 Die POSITIVe Basistherapie und ihre Aufgaben95
12 Die POSITIVe Basistherapie zur Anbahnung weiterer Therapien97
12.1 Organisatorisches: die Planung des Unplanbaren97
12.2 Das große Thema der Motivation98
12.3 Die Schwierigkeit der freien Entscheidung – Autonomie100
12.4 Das Erleben der eigenen (In)Kompetenz – Selbstwirksamkeit101
12.5 Die Grundhaltung der Akzeptanz – Kohärenz102
12.6 Motive und Grundbedu?rfnisse105
12.7 Das Nicht-Schaden-Wollen als medizinische Basis106
13 Die POSITIVe Basistherapie als Kontextfaktor109
13.1 Die Außenwelt: Alles im gru?nen Bereich?112
14 Die POSITIVe Basistherapie und die Gesundheitsförderung115
14.1 Freude in der Krankheit empfinden?116
14.2 Zum Ersten: Gesundheit!118
14.3 Zum Zweiten: subjektives Wohlempfinden119
14.4 Zum Dritten: psychisches Wohlbefinden120
14.5 Und ganz oben drauf: Aufblu?hen oder Flourishing120
14.6 Eine Folge: der Therapeut als Sozialagent121
14.7 Zusammenfassung – Leistungen der Basistherapien zur Gesundheitsförderung122
15 Das P der POSITIVen Basistherapie – positive Emotionen und Wohlempfinden125
15.1 Vom Wachsen der Nerven126
15.2 Therapie ist Lernen129
15.3 Die Bedeutsamkeit der Emotionen130
15.4 Genießen und Belohnen133
16 Das O der POSITIVen Basistherapie – oekologische Einbindung und Naturerleben137
16.1 Der Garten – Kulturgut des Menschen138
16.2 Das Recht auf Naturzugang138
16.3 Die physischen Komponenten139
16.4 Die psychischen Komponenten139
16.5 Zusammenfassung141
17 Das S der POSITIVen Basistherapie – soziale Integration und Bindung143
17.1 Auf der einen Seite: soziale Exklusion143
17.2 Auf der anderen Seite: ein neues soziales Netz144
17.3 Eine tragfähige therapeutische Beziehung145
17.4 Exkurs Gruppengröße148
18 Das I der POSITIVen Basistherapie – Identität und Selbsterleben151
18.1 Selbstidentifikation und Fremdbetrachtung153
18.2 Das positive Selbstbild als Motor156
18.3 Praktische Implikationen159
19 Das T der POSITIVen Basistherapie – Tonus und Bewegung161
19.1 Bewegung als Basis fu?r neuronale Neuorganisation161
19.2 Bewegung und geistige Fähigkeiten162
19.3 Wohlempfinden durch Bewegung163
19.4 Bewegung zur Anspannungsregulation164
19.5 Praktische Implikationen165
20 Das I der POSITIVen Basistherapie – Intentionund Sinnerleben167
20.1 Sinn aus der Vergangenheit in die Zukunft167
20.2 Den Sinn (wieder) finden168
20.3 Selbstmotivation169
21 Das V der POSITIVen Basistherapie – Verstehbarkeitund Orientierung173
21.1 Kontrolle und Orientierung in der Therapie173
21.2 Vertrauen schaffen175
21.3 Mitwirkung und Nachvollzug schaffen175
21.4 Organisatorisches: Transdisziplinarität in der POSITIVen Basistherapie177
22 Die POSITIVe Basistherapie als Krisenmanagement179
22.1 Krisenprävention – wie therapeutisch ist ein Wartezimmer?179
22.2 Krisenintervention – Hilfe zur Selbsthilfe181
23 Die POSITIVe Basistherapie – Unterstu?tzung weiterer Therapien187
23.1 Üben, u?ben, u?ben …187
23.2 Ein mehrdimensionaler Therapieraum188
23.3 Organisatorisches: die Frage der organisatorischen Flexibilität188
23.4 Exkurs: Zur Anwendung des CC©-Konzeptes in Psychiatrie oder Psychosomatik193
Teil IV: Combined Cluster – die Aufbautherapien195
24 Die Aufbautherapien und ihre Aufgaben197
24.1 Die Bedeutung der Gruppensituation197
24.2 Chaosverträglichkeit200
25 Ausrichtung an der ICF203
25.1 Die evidenzbasierten Therapiemodule208
26 Die Cluster der Aufbautherapien211
26.1 Organisatorisches: feste und flexible Gruppenstruktur213
27 Interaktionen innerhalb der Aufbautherapie217
28 Die kognitiv kreative Aufbautherapie – KAI221
29 Die sprachlich kommunikative Aufbautherapie – KIM225
30 Die bewegungsorientierte Aufbautherapie – BEN229
31 Die alltagsorientierte Aufbautherapie – ALF233
Teil V: Curative & Change – die Schwerpunkttherapien237
32 Die Schwerpunkttherapien239
32.1 Der systemische Blick239
32.2 Ein roter Faden von Basis- und Aufbau- zur Schwerpunkttherapie240
33 Zusammenarbeit innerhalb der Schwerpunkttherapien243
33.1 Beispiel Bewegungsabläufe lernen – mehr als nur Motorik244
33.2 Beispiel Alltagshandeln245
33.3 Beispiel Sprache, Reden und Inhalte246
33.4 Die Diagnostik innerhalb der Schwerpunkttherapien247
34 Therapie zwischen den Kontexten249
34.1 Die soziale Diagnose249
34.2 Das Thema Leistung249
34.3 Angehörigenarbeit251
Teil VI: Cordial Care – herzliche Pflege253
35 Pflege als Bestandteil der Basisziele des CC©-Konzeptes und ihre Aufgaben255
36 Der besondere Prozess der Bewältigung als Aufbauziel der Pflege259
36.1 Beispiele und Handlungsansätze261
36.2 Das höchste Gut: Selbstbestimmung265
37 Pflegerische Schwerpunktaufgaben und Pflegedokumentation267
37.1 Pflegedokumentation mit der SIS267
37.2 Die Frage der pflegerischen Haltung273
Teil VII: Closed Context – der äußere Rahmen277
38 Raumgestaltung279
38.1 Die prägende Bedeutung der Architektur281
38.2 Gefu?hlte Sicherheit und erleichterte Wahrnehmung283
38.3 Vielfalt der Wohnsituationen und Barrierefreiheit285
39 Garten- und Naturerleben289
39.1 Wohlempfinden im Naturraum289
39.2 Ein geschlossener Garten290
39.3 Vom V der Basistherapie zum Prinzip des Nachvollzuges291
Anhang293
Ein Blick auf das Personal295
Die Wegweiser im Überblick301
Danke an die Kollegen309
Literaturverzeichnis311
Autorenverzeichnis319
Sachwortverzeichnis321

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