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Das Europäische Privatrecht des 19. und 20. Jahrhunderts.

Studien zur Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung.

AutorFilippo Ranieri
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte 54
Seitenanzahl503 Seiten
ISBN9783428524808
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Der Band versammelt eine Vielzahl von kleinen und größeren Beiträgen, die vom Verfasser während der vergangenen drei Jahrzehnte auf dem Gebiet der Geschichte und des Strukturvergleichs des kontinentaleuropäischen Privatrechts veröffentlicht wurden. Die Beiträge gruppieren sich um drei thematische Schwerpunkte: Die kontinentale Rechtskultur als gegenseitiger Rezeptions- und Befruchtungsprozess, die Nationale Juristenausbildung und die europäische Rechtskultur sowie Rechtsprechung und Zivilrecht in der europäischen Rechtsgeschichte. Allen Untersuchungen liegt die Überzeugung des Verfassers zugrunde, dass das kontinentaleuropäische Privatrecht in seiner Geschichte und in seiner Gegenwart eine kulturelle Einheit darstellt, zu deren Erschließung und zu deren Verdeutlichung Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung heute besonders berufen sind. Nur auf diesem Weg wird nämlich das große gegenwärtige Projekt einer europäischen Privatrechtsangleichung kulturell und rechtspolitisch auf den Weg gebracht werden können. Gerade dieser Überzeugung und diesem Programm waren in den vergangenen Jahrzehnten alle diese Studien verpflichtet. Sie können zugleich exemplarisch verdeutlichen, worin der kulturelle Bildungsauftrag von Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung als juristische Grundlagenforschung bei dem heute durchaus gefährdeten wissenschaftlichen Charakter der Juristenausbildung liegen könnte.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis12
1. Teil: Die kontinentale Rechtskultur als gegenseitiger Rezeptions- und Befruchtungsprozess20
Rezeption und Assimilation ausländischer Rechtsprechung, dargestellt am Beispiel des europäischen Einflusses der französischen Judikatur im 19. Jahrhundert22
A. Einleitung22
B. Die Quellen26
C. Die Heranziehung der französischen Judikatur als Autorität32
D. Die Emanzipation der nationalen Judikatur47
Le traduzioni e le annotazioni di opere giuridiche straniere nel secolo XIX come mezzo di penetrazione e di influenza delle dottrine52
A. Introduzione. La traduzione come genere letterario52
B. Le traduzioni giuridiche54
C. La diffusione di opere francesi e tedesche56
D. La tecnica della traduzione e la recezione del diritto straniero62
La scuola storica e la prassi giudiziale di diritto comune in Germania ed in Italia alla metà del secolo XIX68
A. Introduzione68
B. L’indagine dello Scheuermann68
C. Contenuto del lavoro69
D. Valutazione critica dei risultati72
E. La prassi di diritto comune in Italia75
Die Lehre der abstrakten Übereignung in der deutschen Zivilrechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts78
A. Die Lehre vom titulus et modus und ihre Verdrängung78
B. Savignys Argumentation und ihre dogmatische Schöpfung84
C. Abstrakter dinglicher Vertrag und Willensdogma92
Savignys Einfluss auf die zeitgenössische italienische Rechtswissenschaft100
A. Einführung. Savigny in Italien100
B. Italienische Korrespondenten und Übersetzer102
C. Die italienischen Schüler und ihr Einfluss106
D. Die italienische Rezeption der Savigny’schen Lehren114
Savigny e il dibattito italiano sulla codificazione nell’età del Risorgimento. Alcune prospettive di ricerca126
A. Introduzione126
B. Le codificazioni e l’opinione pubblica127
C. La strumentazione politica della scuola storica tedesca130
D. Prospettive di ricerca134
Französisches Recht und französische Rechtskultur in der deutschen Zivilrechtswissenschaft heute: Eine unwiderrufliche Entfremdung?136
A. Einführung136
B. Das französische Recht in der deutschen Zivilrechtsliteratur138
C. Die unterschiedlichen Argumentationskulturen140
D. Der gegensätzliche Stil der Zivilurteile146
E. Die Voraussetzungen für eine kulturelle Wiederannäherung149
Einige Bemerkungen zu den historischen Beziehungen zwischen deutscher Pandektistik und italienischer Zivilrechtswissenschaft: Die Lehre des Rechtsgeschäfts zwischen 19. und 20. Jahrhundert152
A. Italiens Zivilrecht unter deutschem und französischem Einfluss154
B. Die italienische Rezeption der deutschen Pandektistik157
C. Die Lehre des Rechtsgeschäfts und der Vollmacht161
D. Die italienische Begriffsjurisprudenz164
E. Ausblick167
Die Rechtsvergleichung und das deutsche Zivilrecht im 20. Jahrhundert: Eine wissenschaftshistorische Skizze168
A. Die Fragestellung168
B. Die Privatrechtsvergleichung in Deutschland170
C. Rechtsvergleichung und zivilrechtliches Methodenverständnis176
D. Neue Entwicklungen im deutschen Zivilrecht185
E. Rechtsvergleichung und deutsches Zivilrecht heute192
Romanistik und Rechtsgeschichte198
A. Das ältere Gemeine Recht und die humanistische Entdeckung der Geschichtlichkeit der römischen Rechtsquellen198
B. Die Romanistik als Rechtsdogmatik200
C. Die Historisierung der Romanistik201
D. Heutiger Forschungs- und Lehrbetrieb204
E. Bibliographie209
L’influence du Code civil sur les codifications du 19e siècle: Essor et déclin d’un modèle européen212
Avant-propos: Le Bicentenaire du Code civil, occasion de réflexion pour un comparatiste et historien du droit212
A. Le Code civil et le droit en vigueur dans les Etats européens après 1814213
B. L’autorité de la Cour de cassation en dehors de la France214
C. Le déclin du Code civil français en Europe du 19e siècle218
I. Le changement structurel du droit civil français218
II. La concurrence du nouveau modèle de la science juridique allemande220
III. La croissante isolation du droit civil français dans les codifications européennes du 20e siècle222
IV. Conclusion222
2. Teil: Nationale Juristenausbildung und europäische Rechtskultur226
Der europäische Jurist. Rechtshistorisches Forschungsthema und rechtspolitische Aufgabe228
A. Einführung228
B. Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung als Grundlagenfächer229
C. Gibt es eine „europäische“ Rechtskultur?231
D. Justizstile und Rechtskultur233
E. Ein Forschungsprogramm237
Nuovi studi sulla storia dell’insegnamento del diritto in Europa (XIX-XX sec.)240
Juristen für Europa: Wahre und falsche Probleme in der derzeitigen Reformdiskussion zur deutschen Juristenausbildung244
A. Einführung244
I. Das Problem der Konkurrenzfähigkeit der deutschen Rechtsabsolventen244
II. Funktion eines europäischen Vergleichs247
III. Der historische Hintergrund248
B. Juristenausbildung und Rechtsprofessionen in Kontinentaleuropa heute250
I. Universitäre und nichtuniversitäre Juristenausbildung und Zugang zu den juristischen Professionen250
II. Unterrichtsmethoden und Prüfungsformen in der Ausbildung des kontinentalen Juristen258
1. Die Tradition des Rechtsunterrichts an den napoleonischen Facultés de Droit260
2. Die deutsche gemeinrechtliche Tradition der „praktischen Jurisprudenz“262
3. Transformation und Annäherung der historischen Unterrichtsmodelle265
III. Internationalisierung der Anwaltsprofession und Juristenausbildung268
C. Der Erkenntnisgewinn eines historischen und funktionalen Vergleichs272
Juristenausbildung und Richterbild in der europäischen Tradition280
A. Einführung und Problembeschreibung280
B. Juristenausbildung und Bürokratisierung der Justiz282
C. Justizrekrutierung und die universitäre Juristenausbildung285
D. Juristenausbildung und richterlicher Urteils- und Argumentationsstil289
E. Schlussfolgerungen der historischen und vergleichenden Analyse293
Giuristi per l’Europa: come fare e come non fare una riforma degli studi di diritto in Italia296
A. Introduzione. I problemi attuali296
B. I modelli organizzativi in Europa299
C. I modelli didattici in Europa303
D. Le riforme in Italia alla luce dei modelli europei307
Juristische Rhetorik314
Bibliographie317
Relationstechnik322
A. Definition322
B. Historische Entwicklung322
I. Rhetorischer und geistesgeschichtlicher Hintergrund322
II. Theorie und Praxis der Aktenrelation324
III. Wirkungen und rezeptionsgeschichtliche Aspekte326
C. Bibliographie327
3. Teil: Rechtsprechung und Zivilrecht in der europäischen Rechtsgeschichte330
Dolo petit qui contra pactum petat – Bona fides und stillschweigende Willenserklärung in der Judikatur des 19. Jahrhunderts332
A. Eine deutsche und französische Gerichtsentscheidung332
B. Die ex. pacti und die ex. doli im europäischen Gemeinen Recht334
C. Gemeinrechtliche bona fides und Willensdogma342
D. Die ex. doli generalis im deutschen Recht des 19. Jh.348
E. Rechtsvergleichender Ausblick355
Die publizierte europäische Rechtsprechung und ihre Quellen (1800-1945) – Inhalt und Ziele einer Dokumentation360
A. Aufgabenstellung des Projekts360
B. Das Repertorium363
I. Gliederung und Bearbeiter363
II. Struktur und Anlage der einzelnen Länderbeiträge365
C. Urteilsstil und Publikationstechnik368
D. Veröffentlichungspraxis und Entwicklung von Richterrecht374
Zur Geschichte des judiziellen Präzedenten in England und auf dem Kontinent (17.-19. Jh.)378
Styles judiciaires dans l’histoire européenne: Modèles divergents ou traditions communes?382
A. Introduction382
B. La rédaction du jugement en matière civile en Allemagne383
C. La comparaison avec d’autres modèles européens385
D. La dimension historique du problème387
E. Rédaction du jugement et obligation de motiver389
F. La dimension du problème en droit comparé392
G. La publication des jugements en matière civile et ses effets394
Conclusion396
Das Reichskammergericht und der gemeinrechtliche Ursprung der deutschen zivilrechtlichen Argumentationstechnik398
A. Die Aktenrelation am Reichskammergericht398
B. Aufbauregeln einer gemeinrechtlichen Aktenrelation403
I. species facti404
II. historia processus405
III. extractus actorum405
IV. votum405
1. substantia actionis, quae sit actio405
2. an probata407
3. an elisa407
4. Urteilsvorschlag407
C. Aktenrelation und deutsche Juristenausbildung408
Bonne foi et exercice du droit dans la tradition du Civil law.418
A. Introduction418
B. L’exceptio doli generalis du droit romain jusqu’au droit commun.420
C. Le silence des codifications du XVIIIe siècle sur l’ex. doli gen.422
D. Le problème dans le droit allemand427
E. La jurisprudence allemande – un modèle pour d’autres systèmes436
F. Le débat dans la doctrine italienne441
G. L’ex. doli generalis comme ratio decidendi implicite445
H. Solutions judiciaires ex fide bona et équité codifiée454
L’eccezione di dolo generale nella tradizione del diritto romano comune460
A. Introduzione460
B. L’eccezione di dolo generale tra diritto giustinianeo e comune461
C. La trasformazione interpretativa delle soluzioni “ope exceptionis” nei giuristi medievali464
D. La scomparsa dell’ “exceptio dolis generalis” nella tradizione giusnaturalistica467
E. La “bona fides” romana e il dogma volontaristico del giusnaturalismo470
F. L’eccezione di dolo generale nella tradizione della pandettistica tedesca471
G. L’eccezione di dolo nella continuità tra il diritto comune del sec. XIX e le soluzioni giurisprudenziali nel diritto tedesco contemporaneo472
H. Le soluzioni “bona fide” quale “ratio decidendi” implicita nel diritto applicato francese e l’ubiquitarietà del principio generale di buona fede nel diritto continentale contemporaneo475
Kaufrechtliche Gewährleistung und Irrtumsproblematik: Kontinuität und Diskontinuität in der Judikatur des Reichsgerichts nach 1900478
A. Einleitung478
B. Die dogmengeschichtliche Ausgangslage483
C. Die vorkodifikatorische reichsgerichtliche Judikatur485
D. Das Reichsgericht und das BGB490
E. Methodengeschichtlicher Ausblick495
Sachwortverzeichnis498

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