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Das große GU Babybuch

AutorBirgit Gebauer-Sesterhenn, Dr. med. Manfred Praun
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2019
ReiheGU Baby 
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783833872419
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
So klein es auch ist - ein Baby stellt die Welt auf den Kopf! Und kaum weiß man, dass es unterwegs ist, tauchen schon die ersten Fragen auf: Was braucht das Baby alles? Wer geht in Elternzeit? Wie schaut es finanziell aus? Das große GU Babybuch beginnt schon vor der Geburt und informiert ausführlich über alles Wissenswerte in Babys erstem Jahr. Die Autoren bieten fundierten Rat und können dabei auch unmittelbar auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Erlebnisberichte, z. B. zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie die Rubrik Fragen & Antworten in jedem Kapitel zeigen praxisnah, was Eltern wirklich bewegt. Über 150 Farbfotos und Illustrationen geben zusätzliche Informationen und laden zum Schmökern ein. Das große GU Babybuch ist ein wertvoller Begleiter, Mutmacher, Antwortgeber und Starthelfer für alle, die erstmals Eltern werden - aber auch für alle, die beim zweiten, dritten, vierten Kind einige Dinge anders machen wollen.

Dr. med. Manfred Praun (Jahrgang 1964) studierte Medizin in Budapest, Erlangen, München und Manchester und arbeitete anschließend neun Jahre am Dr. von Haunerschen Kinderspital in München in den Abteilungen Onkologie Kardiologie, Kinder-Chirurgie und Neonatologie. Seit Frühjahr 2003 leitet er als niedergelassener Kinderarzt eine eigene Praxis in Gilching, Kreis Starnberg. Neben seinem Wissen in der Schulmedizin ist er stets engagiert, auch die alternativen Heilweisen mit in seine Behandlungsmöglichkeiten einzubeziehen. Derzeit lässt er sich in der Klassischen Homöopathie weiterbilden. Als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin betreut er Kinder von der Geburt bis zum Jugendalter - steht sozusagen 'an der Front' und weiß, was kleine (und große) Menschen brauchen, um harmonisch zusammenleben zu können.Dr. Manfred Praun ist verheiratet und hat einen Sohn (*95).

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Leseprobe

AUS ZWEI WERDEN DREI …


Mit so viel Spannung erwartet – endlich bist du da! Die kommenden Tage und Wochen werden ganz schön aufregend in Ihrem Leben als Eltern. Und wenn wir ehrlich sind, wird es von nun an spannend bleiben, denn Elternsein hört niemals auf. Es heißt, so lange, wie das Baby im Bauch heranwächst, so lange dauert es auch, bis Eltern und Baby zu einer Familie zusammenwachsen. Mindestens, würden wir mal sagen …

FLITTERWOCHEN MIT DEM BABY


An dieser Stelle erst mal einen ganz herzlichen Glückwunsch an Sie, liebe Eltern! Sie haben Großartiges vollbracht und neues Leben geschenkt. Das, was gerade passiert ist, ist einfach ganz wundervoll – im wahrsten Sinne des Wortes.

Für viele werdende Eltern ist die Schwangerschaft ein ganz großer Schritt im Leben. Mit der Geburt ist es endlich so weit: Das Baby ist da. Es ist ein unvergesslicher Augenblick, wenn Sie nach der Geburt Ihr Baby das erste Mal in den Armen halten. Wenn Sie es anschauen, an ihm schnuppern, seinen leisen Tönen lauschen und seinen ganzen Körper festhalten.

In diesen Momenten laufen alle Sinne auf Hochtouren. Viele frischgebackene Mamas und Papas sind von dem Geburtserlebnis geradezu überwältigt. Sie fühlen sich gleichzeitig erschöpft, unendlich froh, erleichtert, von Herzen dankbar und überflutet von Hormonen – es ist geschafft. Wunderbar!

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass besonders die ersten beiden Stunden nach der Geburt zu den ganz kostbaren Augenblicken im Babyleben zählen. Ebenso wertvoll sind sie für die jungen Eltern. In diesen intimen Minuten nach der Geburt passiert für alle Beteiligten eine ganze Menge, denn hier startet bereits ein intensives Kennenlernen.

So schön, dass du da bist

Unmittelbar im Anschluss an die Geburt ist ein Säugling für eine Weile hellwach und sehr gut ansprechbar. Das Baby kommt mit vielen Milliarden Nervenzellen (Neuronen) auf die Welt, und jede davon beginnt nun mit der Kontaktaufnahme zu anderen: Direkter Hautkontakt, zärtliche Berührungen und Liebkosungen, vertraute Stimmen und Mamas (und Papas) ganz besonderer Geruch lösen ein regelrechtes Feuerwerk in Babys Gehirn aus. Dies ist der Beginn einer Vernetzung, die ein ganzes Leben lang anhält. So eine tiefe gegenseitige Wahrnehmung und das unwiderstehliche Interesse einander kennenzulernen wird durch eine besondere Hormonlage gefördert, die sich bereits während der Schwangerschaft angebahnt hat. Oxytocin heißt das Bindungshormon, das der weibliche Körper bereits während der Schwangerschaft produziert. Unter der Geburt schüttet der weibliche Körper dann ganz viel davon aus. Übrigens fließt auch beim Sex reichlich Oxytocin, daher nennt man dieses Hormon auch noch Liebes- oder Kuschelhormon.

Nach der Geburt unterstützt Oxytocin nicht nur die Kontraktionen der Gebärmutter, sondern fördert auch den Milcheinschuss und hilft dabei, stressige Momente zu dämpfen. Damit nicht genug. Es gibt noch eine ganz wundervolle Aufgabe: Oxytocin schafft die Basis für unser Bindungsverhalten, es bringt unsere Gefühle in Fluss. Wenn ein Neugeborenes direkten Hautkontakt spüren darf und zum Beispiel nackt auf Mamas oder Papas Bauch liegen kann, wird auch der kleine Körper von einer Extraportion Oxytocin durchflutet. Je mehr davon fließt, desto besser für alle, denn das sorgt auf allen Ebenen für einen harmonischen Start ins Familienleben.

Ruhe, Nähe und Hautkontakt sind entscheidend für den ersten Bindungsaufbau.

Der Herzenskleber

Unmittelbar nach der Geburt braucht ein Neugeborenes Liebe, Schutz, Wärme und Zuwendung. Es benötigt einen sicheren Hafen, in dem es sich geborgen fühlen kann. Im Idealfall übernehmen die Eltern die Position der Hafenmeister, die ihren Nachwuchs liebevoll in die Arme schließen. Eben genau hier beginnt der Bindungsaufbau: Bonding ist das emotionale Band, das Eltern und Kind verbindet und ein Leben lang zusammenhält. Je stärker das Bonding, der Herzenskleber, desto besser die Bindung. Diese innere Bindung zwischen Eltern und Neugeborenem sichert dem

Baby das Überleben und sorgt dafür, dass sich sein Urvertrauen entwickeln kann. Auf Elternseite legt Bonding einen Grundstein dafür, dass Mutter und Vater Stärke und Mut entwickeln und die Bereitschaft, für ihr Kind alles zu geben. Es fängt an beim Schlaf und hört in Notsituationen vermutlich erst beim eigenen Leben auf. Eltern machen sich stark wie Löwen – ihr Nachwuchs wird sicher und liebevoll geschützt.

Bonding braucht Zeit

Auch wenn die ersten Minuten und Stunden eine ideale Voraussetzung für das zarte Knüpfen der emotionalen Bindung sind, so ist dies kein Zeitfenster von wenigen Stunden. Bonding ist vielmehr ein Prozess, der Zeit braucht. Keine Angst, wenn Sie Ihr Baby in den ersten Stunden nicht in den Arm nehmen konnten, falls eine Frühgeburt oder medizinisch notwendige Maßnahmen Ihnen einen Strich durch die Rechnung machten. Bonding kann nachgeholt werden und zwar ab dem Moment, in dem Sie Ihr Baby auf den Arm nehmen können, es wahrnehmen und spüren. Es zählen die gemeinsamen Schmusestunden und Kuscheleinheiten, also die ungestörte intime Zeit mit Ihrem Baby. Wenn dies anfangs zu kurz gekommen ist, darf es im Anschluss noch intensiver sein. Jetzt ist nichts wichtiger als Sie und Ihr Baby und dass Sie sich in Ruhe kennenlernen dürfen.

Hebammen bezeichnen die ersten Tage mit dem Baby zu Hause gern als »Babyflittern«. Eltern und Baby können sich hoffentlich in aller Ruhe kennenlernen und das Gefühl genießen, ab jetzt eine Familie zu sein. Oder erst noch zu werden? Aus einem Duo wird im Laufe der Zeit ein Trio, und Ihr Baby macht Sie beide jetzt zu Eltern. Damit gibt es eine neue Aufgabe in Ihrem Leben – Vatersein und Muttersein. Für diese Rolle brauchen Sie keine Bühne, keine Texte zum Auswendiglernen und auch kein großes Publikum. Für diese Rolle kann man sich nicht groß vorbereiten wie für eine Schulabschlussprüfung oder den Führerschein. In diese Rolle wächst man hinein, täglich ein bisschen mehr. Es ist wunderbar, wenn Sie als Eltern zu zweit sind und sich gegenseitig unterstützen können.

Wenn Sie die Elternrolle allein antreten müssen, weil Sie von Ihrem Partner getrennt sind oder dieser vielleicht sogar verstorben ist: Nur Mut – Sie werden es schaffen! Ihr kleiner Star belohnt Sie und Ihren Einsatz unmittelbar durch die große Liebe, die er Ihnen entgegenbringt. Hilfreiche Begleiter auf dem Weg ins Familienleben sind Geduld und Gelassenheit. Nicht immer ist es leicht mit den neuen anderen Umständen, und irgendwie erlebt man jede Situation ein erstes Mal. Es gibt noch keinen reichen Erfahrungsschatz, aus dem Sie schöpfen können. Keine Sorge, so geht es vielen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – das gilt auch für frischgebackene Mamas und Papas.

AUS EINEM PAAR WERDEN ELTERN


Zugegeben – die Vorstellung, eine Familie zu gründen und ein Baby zu bekommen, ist für viele wunderbar, und manche können es kaum erwarten: In den schönsten Träumen klingt alles nach purer Harmonie. Ganz ehrlich: So läuft es in echt natürlich nicht. Oder zumindest nicht immer. Es dauert seine Zeit, bis alle in der neu gegründeten Familie ihren Platz gefunden haben und sich darin wohlfühlen. Miteinander leben besteht nicht nur aus heiler Welt und eitel Sonnenschein. Neben dem Licht gibt es auch Schatten, und wer sagt, dass Schatten schlecht ist? Soll heißen: Es geht rund in den nächsten Jahren, und es wird bunt. Es wird gelacht, und es fließen Tränen, vor Freude und manchmal auch aus Kummer. Alles darf sein, niemand ist perfekt. Mit Gelassenheit geht’s leichter.

Kein Grund zum Verzweifeln

Manchmal ist es eine echte Zerreißprobe für alle. Beide Eltern bringen unterschiedliche Vorstellungen von Familienleben mit sich, jeder kommt aus einem anderen Zuhause und hat Familie unterschiedlich erlebt. Ob wir wollen oder nicht – so manche Muster übernehmen wir aus unserer Herkunftsfamilie. Oftmals gibt es Erwartungshaltungen, wie der Partner als Mutter oder Vater zu sein hat – vielleicht so, wie man es daheim selbst erlebt hat –, oder eben auch nicht. Tatsächlich kann es Zeiten geben, in denen es ganz und gar nicht so läuft, wie man es sich so schön ausgemalt hat. Enttäuschung und Frust sind vorprogrammiert, und schon rumpelt es im neuen Familienbund. Unsere kleine Familie – läuft da etwas schief? Wir sagen: »Nein!« Es dauert eben eine Weile, bis aus einem Duo ein Trio wird. Bis sich alles eingespielt hat.

Schließlich gibt es jetzt vollkommen neue Umstände: Schlafmangel und mitunter Schlafneid, erhöhtes Arbeitsaufkommen, vielleicht gepaart mit einer Art Arbeitseifersucht auf den berufstätigen Partner, frühe Tagschichten und ein ungewohntes Nachtleben sowie Wochenenden, die so gar nicht mehr sind wie früher ... Manchmal fühlt es sich an, nichts geschafft zu haben, obwohl man permanent auf den Beinen war und kaum Zeit zum Ausruhen hatte. Auch das ist normal. Liebe Mütter, liebe Väter – bitte nicht vergessen: Eltern leisten Außergewöhnliches! Sie helfen einem kleinen neuen Menschen, auf der Erde anzukommen, Wurzeln zu schlagen und im Laufe der nächsten Jahre hoffentlich auch Flügel zu bekommen. Das ist eine der schönsten Aufgaben der Welt – wer kann da sagen, er wäre »nur« Mutter oder »nur« Vater?

KINDER, WIE DIE ZEIT VERGEHT

Fragen Sie mal Eltern von erwachsenen Kindern oder Großeltern, was sie mit ihrem jetzigen Erfahrungsschatz heute anders machen würden, wenn sie...

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