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Das hilft bei Leaky Gut - Wie ein durchlässiger Darm uns krank macht und was wir dagegen tun können. Alles über Reizdarm & Co.

Wie ein durchlässiger Darm uns krank macht und was wir dagegen tun können

AutorClaus Muss, Götz Nowak, Heike Bueß-Kovács
VerlagSüdwest
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783641234553
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Intakter Darm = gesunder Darm
Beim sogenannten Leaky-Gut-Syndrom ist die schützende Barrierefunktion der Darmschleimhaut nicht mehr intakt; der Darm ist durchlässig. So können Schadstoffe ungehindert in den Blutkreislauf fließen, was fatale Folgen für den Organismus haben kann. Viele Krankheiten wie Reizdarm, Morbus Crohn und Verdauungsprobleme sind auf das Leaky-Gut-Syndrom zurückzuführen. Glücklicherweise lässt sich der 'durchlässige Darm' gut behandeln und sogar heilen. Dieser Ratgeber klärt über die Funktionsweise des Darms sowie über Therapiemöglichkeiten auf. Der darin enthaltene Kompakt-Guide für eine umfassende Darmsanierung zeigt, wie man den Darm auf schonende Weise wieder auf Vordermann bringt. Das Ergebnis: eine gesunde und intakte Darmschleimhaut.

Heike Bueß-Kovács ist Ärztin und Medizinjournalistin. Ihr besonderes Interesse gilt der Kinder- und Frauenheilkunde sowie der Prävention, also der Vorbeugung von Krankheiten. Sie hat bereits zahlreiche Artikel, Ratgeber und Filmbeiträge publiziert.

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Leseprobe

Das geniale Netzwerk von Nerven und Organintelligenz


Im Gehirn sind mehr als 100 Milliarden Nervenzellen durch 100 Billionen Synapsen eng verbunden. Dieses fantastische Nervennetzwerk ermöglicht eine Kommunikation mit allen Organen unseres Körpers, ermöglicht uns, zu denken, zu fühlen, zu handeln – zu leben!

Wunderwerk Gehirn


Das Gehirn unterscheidet den Menschen von allen anderen Lebewesen am stärksten. Es birgt eine fantastische Welt, unvorstellbar groß, unvorstellbar komplex und immer noch voller Geheimnisse. In dem gigantischen Netzwerk von vielen Tausend Kilometern Nervenleitung und über 100 Milliarden Nervenzellen spielen sich faszinierende elektrische und biochemische Prozesse ab, werden Höchstleistungen an Informationsverarbeitung vollbracht, die kein Supercomputer auf dieser Welt zuwege bringen könnte. Dabei hat die Natur das menschliche Gehirn mit einem riesigen Vorrat ausgestattet: Seine Kapazität würde für einige Hundert Jahre Denk- und Gefühlsleistung sowie andere neuronale Aktivität ausreichen. Allerdings bedarf es zum Erhalt der Gehirnleistung eines regelmäßigen Trainings, sonst beginnen die Nervenverbindungen zu verkümmern. Wie funktioniert das neuronale Netzwerk genau? Was befähigt ein Baby, laufen oder sprechen zu lernen, einen Pianisten, Chopin oder Beethoven zu spielen, eine Eiskunstläuferin, den doppelten Rittberger zu springen, oder uns alle einfach nur, die unzähligen Aktivitäten des Alltags zu bewältigen? Bei jedem Gedanken, jedem Gefühl und jeder Handlung bilden sich Nervenschaltkreise. Jedes Neuron – so die Fachbezeichnung für eine Nervenzelle – hat einen schwanzartigen Fortsatz, der als Axon bezeichnet wird und sich wie die Finger einer Hand verzweigt. Darüber hinaus besitzt ein Neuron zahlreiche Anhängsel, die als Rezeptoren, also »Empfangsstellen«, für ankommende Signale dienen. Diese Rezeptor-Anhängsel werden Dendriten genannt. Jedes Axon einer Nervenzelle reicht nah an die Dendriten eines anderen Neurons heran, ohne sie jedoch zu berühren. Zwischen ihnen bestehen winzige Zwischenräume. In diesen als Synapsen bezeichneten Räumen findet die eigentliche Informationsübertragung des Gehirns statt. Wird eine Nervenzelle durch einen Reiz in einen Erregungszustand versetzt, sendet sie einen elektrischen Impuls aus, der zum Axon geleitet wird und dort bis zum Ende, also bis zur Synapse, weiterläuft. Normalerweise wäre hier die Reise des elektrischen Impulses beendet, da ja ein Zwischenraum das Axon von anderen Nervenbahnen trennt. Allerdings existieren in diesem synaptischen Spalt sogenannte Neurotransmitter – die übrigens auch im Nervensystem des Darms eine Rolle spielen. Es handelt sich hier um spezielle chemische Botenstoffe, die den Spalt überbrücken und so das Signal zur nächsten Nervenzelle weiterleiten können. Man kann sie sich wie kleine Fährschiffe vorstellen, die den Impuls auf der einen Seite des synaptischen Spalts abholen und auf die andere Seite transportieren. Eine einzige Nervenzelle vermag bis zu 10 000 Synapsen auszubilden. Und je aktiver wir sind, je mehr wir lernen und unser Gehirn benutzen, desto größer wird die Zahl solcher Schaltstellen und desto dichter ist das neuronale Netzwerk geknüpft.

Die Reizweiterleitung von einer Nervenzelle zur nächsten läuft über den synaptischen Spalt, wo Neurotransmitter für die Reizübertragung sorgen.

Neurotransmitter: Kleine Moleküle – große Wirkung


Nerven und Gehirn stehen mit dem Immunsystem, dem Stoffwechsel sowie allen anderen Systemen und somit dem Darmsystem unseres Organismus über ganz komplexe »Kommunikationsmechanismen« in ständigem Austausch. Die Neurotransmitter haben bei dieser Kommunikation Schlüsselfunktionen. Ohne diese Botenstoffe könnte unser Gehirn überhaupt nicht arbeiten, es kämen keine Nervenleitungen zustande – und damit wären wir weder fähig, Gedanken zu entwickeln, noch Gefühle zu empfinden oder Bewegungen auszuführen. Neurotransmitter wie beispielsweise Acetylcholin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin werden in den Nervenzellen selbst gebildet, sodass an den Synapsen die biochemischen Brücken entstehen und die Nerven miteinander in Verbindung treten können. Über diese Art der Kommunikation werden dann viele andere Funktionsbereiche des Körpers aktiviert. An den Schnittstellen vom Gehirn zum Hormonsystem finden beispielsweise komplexe Steuerungsvorgänge statt, die durch Nervenimpulse ausgelöst werden. Auch sämtliche Organe wie der Darm, alle Gefäßbahnen sowie die Körperabwehr sind über Verbindungseinheiten wie etwa das vegetative Nervensystem – bestehend aus dem sogenannten Sympathikus und dem Parasympathikus – untrennbar an die neuronale Tätigkeit im Gehirn gekoppelt und damit zu einer festen Funktionseinheit zusammengefügt.

Kleine »Gehirne« in den Organen

Seit einiger Zeit weiß die Wissenschaft, dass Organe, beispielsweise der Darm oder auch das Herz, selbst über zigtausend Neuronen verfügen, die so etwas wie ein kleines »Organgehirn« darstellen. Diese Mini-Gehirne, so schrieb der verstorbene Neurowissenschaftler Prof. Dr. David Servan-Schreiber in dem Buch Die Neue Medizin der Emotionen, können ihrerseits Informationen aufnehmen, Wahrnehmungen verarbeiten und sogar Erinnerungen speichern.

Und sie sind eng mit dem limbischen System verknüpft, dem Areal in der Mitte unseres Gehirns, das für die Emotionen zuständig ist. Mit der Beziehung zwischen den kleinen Organgehirnen und dem Emotionszentrum im Kopf lässt sich erklären, warum wir auch mit dem Bauch und dem Herzen »fühlen« können, was der Volksmund ausdrückt mit Worten wie »Mir wird leicht ums Herz« oder »Mir läuft die Galle über«. Wer lernt, auf die Si- gnale, die die Organe senden, zu achten, also deren »Sprache« zu verstehen, kann seine Gefühle besser kontrollieren.

Und umgekehrt: Wenn man über ausreichend emotionale Intelligenz verfügt, mit seinen Gefühlen also geordnet umzugehen vermag, wirkt sich das auch positiv auf die Organe aus, die dann harmonisch und ausgeglichen funktionieren. Wie sehr Sie selbst es also in der Hand haben, auch Ihre Darmfunktionen und damit Schlüsselfunktionen Ihrer Gesundheit über die Seele mit zu steuern, wird sich Ihnen an vielen Stellen dieses Buches noch weiter offenbaren.

Auswirkungen der beiden Hauptakteure unseres vegetativen Nervensystems

Sympathikus

Parasympathikus

Augen

Pupillenerweiterung

Pupillenverengung

Mund

Speicheldrüsenhemmung

Speicheldrüsenaktivierung

Haut

Schweißdrüsenaktivierung

Keine Wirkung

Lunge

Erweiterung der Luftwege

Verengung der Luftwege

Herz

Frequenzbeschleunigung

Frequenzverlangsamung

Magen

Hemmung der Magensaftsekretion

Aktivierung der Magensaftsekretion

Leber

Ausschüttung von Glykogen ins Blut

Speicherung von Glukose in Form von Glykogen

Darm

Hemmung des Verdauungsprozesses

Aktivierung des Verdauungsprozesses

Bauchspeicheldrüse

Verminderung von Sekretion von Verdauungsenzymen

Erhöhung der Sekretion von Verdauungsenzymen

Nieren

Hemmung der Urinbildung

Förderung der Urinbildung

Harnblase

Hemmung der Blasenentleerung

Aktivierung der Blasenentleerung

Enddarm

Kontraktion des Enddarms

Entspannung des Enddarms

Sympathikus und Parasympathikus – die zwei großen Spieler des vegetativen Nervensystems


Eine Schlüsselrolle in der Wechselwirkung zwischen dem Emotionszentrum im Gehirn und den Organen spielt das sogenannte vegetative Nervensystem. Es entzieht sich unserem Willen und damit der bewussten Beeinflussung. Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei großen Nervensträngen, die man sich wie mächtige Datenautobahnen vorstellen kann: dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Auf diesen Autobahnen werden fortlaufend Impulse aus dem Gehirn zu den Körperorganen und wieder zurück gesendet. Dabei fungiert der Sympathikus als eine Art Beschleuniger: Mit der Freisetzung der Hormone Adrenalin und Noradrenalin aktiviert er das Organgewebe, erweitert beispielsweise die Atemwege, beschleunigt den Herzschlag und treibt den Blutdruck nach oben. Diese Sympathikus-Reaktion wird in der Natur benötigt, um Kampf- und Fluchtverhalten auszulösen und Menschen und Tieren Rettung aus Gefahrensituationen zu ermöglichen. Aber auch in alltäglichen Stresssituationen, etwa einer Auseinandersetzung mit dem Chef, einem...

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