WISSENSWERTES ZUM THEMA ABNEHMEN
Einmal abnehmen und dann das Gewicht für immer behalten! Das muss kein schöner Traum bleiben, sondern klappt, wenn Sie es richtig machen. Dafür ist es gut zu wissen, wie Ihr Körper mit der Nahrung umgeht, die Sie ihm geben – oder eben auch nicht. Dann verstehen Sie auch, warum es mit Ihren Diätversuchen bis jetzt nicht funktioniert hat.
JETZT IST ENDLICH SCHLUSS MIT DIÄTEN
Sind Sie frustriert, weil Sie schon alle möglichen Diäten und Abspeckprogramme probiert und auf viele leckere Dinge verzichtet haben, das Ganze aber, zumindest längerfristig, fast gar nichts gebracht hat? Ist Ihr Körpergewicht im Gegenteil sogar immer mehr angestiegen, weil nach jedem mühseligen Abnehmversuch auch noch der gefürchtete Jo-Jo-Effekt erbarmungslos zuschlug? Und das, obwohl Sie sich wirklich weiterhin mit dem Essen zurückhalten und alles dafür täten, wenn es nur endlich klappen würde?
Da gibt es nur eins: Ab sofort keine Diät mehr! Nie wieder! Denn Diäten sind die Hauptursache dafür, dass es mit dem Abnehmen so schlecht läuft und Sie immer mehr zunehmen. Das klingt zwar zunächst paradox. Aber Diäten mit ihren über viele Wochen oft massiven kalorienarmen Einsparungen oder einer völlig einseitigen Mangelernährung sind die Ursache dafür, dass der Körper sich so einstellt, dass Sie nie mehr abnehmen können. Denn Sie verschieben in Ihrem Körper die Regler für Hunger, Sättigung, Verbrauch, Verbrennung und Speicherung. Diäten treiben es sogar so weit, dass Ihr Erbgut, Ihre Gene, angegriffen und verändert werden, wodurch Ihre Körperzellen völlig anders ticken und die Funktionen der Zellen aus dem Ruder laufen. Denn auch Gene registrieren, was um sie herum passiert, und passen sich an – besonders dann, wenn zu wenig Nähr- und Vitalstoffe zur Verfügung stehen. So ist etwa zu wenig Eisen nicht selten hauptverantwortlich für eine Schädigung der Kraftwerke der Zellen, der Mitochondrien (siehe ab >) und deren DNA. Einige Forscher gehen sogar so weit, dass sie die Unterversorgung mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen als Verstärker aller Fehlfunktionen unserer Körperzellen sehen.
Diäten sind also viel mehr als der meist vergebliche Versuch, Gewicht zu verlieren. Sie sind Verursacher und Verstärker des Problems. Und noch schlimmer: Diäten regulieren den Körper nachhaltig in eine Situation des Mangels, die man durchaus als verfahren beschreiben kann. Also Schluss damit!
SCHWERWIEGENDE FOLGEN
Ein Zuwenig an Vitamin B12, Folsäure, Vitamin B6 oder den Vitaminen C und E, wie es oft mit Diäten einhergeht, beschädigt die DNA. Das fand erst kürzlich der US-amerikanische Wissenschaftler Bruce Ames heraus.
IHRE ZELLEN WOLLEN SATT SEIN
Immer wenn Sie bei einer Diät nur sehr wenig essen und damit Ihre Kalorienaufnahme stark einschränken, reagiert Ihr Organismus massiv gegen das Abnehmen: Er fürchtet um sein Leben und tut alles, um einen Verlust an Substanz aufzuhalten oder zu erschweren. Der Körper kämpft dabei mit sämtlichen Waffen, die er besitzt, gegen den Gewichtsverlust. Er ist damit Ihr größter Gegner beim Abnehmen. Denn Ihre 60 Billionen Körperzellen und vor allem Ihre mindestens 200 Milliarden Fettzellen – je nach Gewicht sind es deutlich mehr! – haben ein Grundbedürfnis: Sie wollen satt sein. Fachleute nennen diesen Punkt, an dem die Zellen »zufrieden« sind, »set point«. Wird dieser Punkt bei Diäten unterschritten, dann alarmiert und aktiviert Ihr Organismus seine Regelkreise und Abwehrmechanismen: Er fährt den Stoffwechsel herunter und stellt den ganzen Körper auf Energiesparen ein.
Ihre Gene sind knauserig, um zu überleben
Der US-amerikanische Humangenetiker James Neel entdeckte vor 50 Jahren als Erster diesen Sparmechanismus und schuf dafür den Begriff der »knauserigen Gene« (thrifty genotype). Damit meinte er nicht einzelne Gene, sondern unser gesamtes Erbgut, also alle Zellen. Denn unsere Vorfahren brauchten für das Überleben einst ein gutes Fettspeichervermögen. Seit damals versucht der menschliche Organismus unter allen Umständen, jeden größeren Verlust an Substanz und Körpergewicht zu vermeiden, denn das konnte schnell tödlich enden. Für unsere Vorfahren gab es fast nichts Wichtigeres, als zu essen und sich auf diese Weise einen möglichst großen Vorrat an Energiereserven anzulegen. Auch sinnloses Bewegen und damit ein sinnloses Verbrauchen wertvoller Energie galt es seit Menschengedenken zu vermeiden.
Unsere geizigen Gene veranlassen unseren Stoffwechsel bis heute, Reserven für schlechte Zeiten anzulegen. Doch was früher Sinn hatte, weil Hungerzeiten nicht selten waren, tragen heute die meisten Erspartes mit sich, die sie niemals aufbrauchen können. Aktuell würden wir, zumindest in unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft, eine gänzlich andere genetische Ausstattung benötigen. Doch unsere Gene stellen sich nicht so schnell auf ein neues Zeitalter und veränderte Lebensbedingungen ein.
Die beiden Wissenschaftler Johannes Hebebrand und Claus Peter Simon haben recht übersichtlich die Unterschiede in der menschlichen Lebensweise zusammengestellt, insbesondere mit Blick auf die körperliche Aktivität und die Ernährung früher und heute. In der Tabelle auf dieser Seite können Sie auf einen Blick sehen, dass unser Organismus auf ganz anderes eingestellt ist (F), als wir ihm heute geben (H). Dadurch wird deutlich: Unsere heutige Überschussgesellschaft passt einfach nicht zu unserer genetischen Programmierung, möglichst viel Energie aufzunehmen und möglichst jede Kalorie, die einmal »gefangen« wurde, wie einen Schatz zu hüten. Denn für den Organismus ist Körperfett tatsächlich ein wertvoller Schatz für Notzeiten. Erst in Zeiten des permanenten Überflusses kann zu viel Fett verhängnisvoll werden.
WIE SICH DIE LEBENSWEISE DES MENSCHEN VERÄNDERT HAT
| SEHR WENIG | WENIG | MITTEL | VIEL | SEHR VIEL |
F = früher; nicht sesshafte Vorfahren |
FETT, DIE IDEALE SPEICHERFORM FÜR NAHRUNGSENERGIE
Korpulentere Menschen hatten in der Vorzeit gegenüber den Schlanken klare Vorteile: Sie hatten deutlich mehr Reserven und konnten so bei Hungersnöten viel länger überleben. Fett ist nämlich die ideale Energiequelle, weil es konzentriert auf kleinem Raum ganz viel Energie speichert. Ein Kilogramm Fett enthält etwa 7000 Kilokalorien, also 7.000.000 Kalorien. Und davon kann man ganz schön lange leben – bei einem Grundumsatz von 1750 Kilokalorien rund vier Tage!
Fettzellen nehmen überflüssige Energie aus dem Blut auf und speichern sie so lange, bis sie benötigt wird...