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E-Book

Day-Trading - simplified

AutorMichael Plos
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783862483181
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Mit der zunehmenden Verlagerung des Wertpapierhandels auf das Internet und der Entstehung zahlreicher Onlinebanken und -broker wurde das Day-Trading populär. Schnell und unkompliziert bietet Day-Trading einen unmittelbaren Zugang zum Aktien- oder Derivatemarkt.

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Leseprobe

1 Was ist Daytrading?

Dieses Buch trägt den Namen „Alles was Sie über Daytrading wissen müssen« – und das nicht ohne Grund. Zunächst wollen wir uns jedoch dem Begriff Daytrading widmen, um diesen zu spezifizieren und von anderen abzugrenzen. Viele Markteilnehmer bezeichnen sich gerne als Trader, und das oftmals auch zu Recht. Nichtsdestoweniger geht es hier darum Daytrader zu sein – das sind die meisten nämlich nicht.

Die verschiedenen Anlagestile

Wenn man jemand fragt, welchen Anlagestil er verfolgt, dann fühlen sich die meisten darauf angesprochen, ob sie nun einen fundamentalen oder technischen Stil pflegen. Dabei ist die Einteilung weniger auf die Analy­semethode zurückzuführen, sondern viel mehr auf den Anlagehorizont. Grundsätzlich unterteilen sich die Marktteilnehmer in fünf verschiedene Gruppen. Diese Gruppen umfassen Scalper, Daytrader, Swingtrader, Posi­tiontrader und Langzeitinvestoren. Nach und nach werden wir uns nun den verschiedenen Stilen widmen und dabei versuchen, eine eindeutige Unterscheidung zu finden.

Scalper – die ultrakurzfristigen Trader

Scalper (englisch: to scalp – skalpieren) versuchen von minimalen Kursbewegungen zu profitieren. Wer schon einmal getradet hat weiß, dass je kürzer das Zeitfenster (und damit einhergehend – je größer die Positionsgröße), desto wichtiger der Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs). Geht man eine Position ein, dann muss die eigene Position erst einmal ein wenig in die gewünschte Richtung laufen, bevor man über­haupt den Break-Even erreicht hat. Grundsätzlich beginnt man also mit jeder Position im Minus. Wie ist es als Scalper nun also möglich mit die­ser Strategie nachhaltig Gewinne zu machen? Die Antwort ist relativ ein­fach. Scalper traden in der Regel als Mitglieder an der Börse auf dem Par­kett (es handelt sich hierbei um so genannte Floortrader). Da sie direkt vor Ort sind und auf eigene Rechnung handeln, ist es ihnen möglich, einen gewissen Wissensvorsprung (aufgrund der schnelleren/früheren Informationszustellung) profitabel handeln zu können. Wir haben ja bereits von Transaktionskosten gesprochen. Diese ersparen sich Scalper, wenn sie Mitglieder der Börse sind. Es ist ihnen also möglich, minimale Kursbewegungen (mitunter 1 Tick) gewinnbringend zu nutzen. Scalper bevorzugen den Handel mit Terminkontrakten und traden meistens sehr große Positionen. Somit können sie auch von sehr kleinen Kursbewegun­gen profitieren. Aufgrund ihrer hohen Handelsfrequenz tragen Scalper nicht unwesentlich zur Liquidität an gewissen Märkten bei.

Daytrader – ein 9 to 5 Job?

Daytrader sind – ebenso wie die Scalper – sehr kurzfristig orientierte Anleger. Man bezeichnet sie auch gerne als Spekulanten. Ob diese Bezeichnung gerechtfertigt ist, oder nicht, werden wir an späterer Stelle klären. Für gewöhnlich halten Daytrader am Anfang und Ende jedes Handelstages keine offenen Positionen. Da das Risiko der Bildung von Kurslücken (Gaps) sehr groß ist, Daytrader oftmals jedoch überproporti­onal große Position halten, ist das auch nicht ratsam. Daytrader handeln also zwischen Markteröffnung und Marktschließung eines bestimmten Handelstages. Innerhalb dieser Zeitspanne können sich immer wieder interessante Möglichkeiten ergeben. Das Handeln von Gaps kann mitun­ter sehr viel versprechend sein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man agiert und nicht zum reagieren gezwungen ist. Deshalb ist es ratsam, eine Position erst dann aufzubauen, wenn das Gap bereits gebil­det wurde, nicht jedoch zu reagieren, wen man eine Position über Nacht gehalten hat, und nun plötzlich vor einen unvorhergesehenem Problem steht. Da Daytrader in den meisten Fällen keine Zugehörigkeit zu gewis­sen Börsen haben, sind sie Transaktionskosten bzw. Spreads am stärks­ten ausgesetzt. Dies wird durch die hohe Handelsfrequenz bedingt. Day­trader haben somit in den letzten Jahren auch am stärksten vom Online­handel – und damit verbunden stark gesunkenen Transaktionskosten profitiert.

Swingtrader – Das Tages- und Wochengeschäft

Bei Swingtrader handelt es sich um die nächst höhere Zeitebene. Swing­trader versuchen Bewegungen mitzunehmen, die mehrere Tage bzw. Wochen andauern. Sie fußen ihre Investitionsentscheidungen meistens auf Tagesanalysen. Mit diesen Tagescharts versuchen sie die übergeord­nete Trendrichtung zu identifizieren und diesem dann zu folgen. Das Timing erfolgt jedoch eine Zeitebene darunter, oftmals am 60-Minuten­chart. Natürlich gibt es auch in der Gruppe der Swingtrader antizyklisch agierende Mitglieder. Nichtsdestotrotz versuchen diese den übergeordne­ten Trend zu identifizieren, und sich, wenn die Chance gerade attraktiv ist, bewusst gegen den Trend zu stellen. Als Swingtrader versucht man – wie der Name schon sagt – Swings mitzunehmen. Dies wird zum Drahtseilakt zwischen dem Bestimmen des richtigen Kursziels (was tun, wenn dieses erreicht wird?) und der Bestimmung des richtigen Stop-Loss (wann ist ein Stopp zu eng – wann zu weit gewählt?). Aufgrund der mit­unter wochenlangen Haltedauer beim Swingtrading passiert es durchaus, dass man eine starke emotionale Bindung zu einem Trade aufbaut. Dies führt in den meisten Fällen zu schlechten Entscheidungen aufgrund von Undiszipliniertheiten.

Positiontrader – darf es ein bisschen mehr sein?

Positiontrader sind Swingtradern grundsätzlich ziemlich ähnlich. Ledig­lich ihr Anlagehorizont ist ein längerer. Sie halten Positionen meistens mehrere Wochen bis Monate. Läuft ein Investment gut, dann kann es durchaus auch einmal über 12 Monate gehalten werden, was in der Regel steuerliche Vorteile mit sich bringt. Wie bereits erwähnt, orientie­ren sich Positiontrader an langfristigeren Charts als Swingtrader. Sie beobachten meist die Entwicklung am Wochenchart. Erkennen Sie ein interessantes Setup, dann holen sie zusätzlich Informationen am Tages­chart ein, um einen eventuellen Einstieg zu timen. Beim Positiontrading fließen oftmals auch fundamentale Betrachtungen in die Entscheidungs­findung ein. Dies wiederum führt dazu, dass Short-Investments bei Posi­tiontradern eher eine untergeordnete Regel einnehmen. Und auch die Transaktionskosten, vor allem aber die Spreads nehmen hier eine unter­geordnete Rolle ein.

Langzeitinvestoren – Warren Buffet & Co.

Sie werden sich bestimmt fragen, was Warren Buffet in einem Buch über Daytrading verloren hat – und das zu Recht. Allerdings dürfen wir bei einer Auflistung der verschiedenen Anlagestile nicht die Langzeitinvesto­ren vergessen. Diese bedienen sich fast ausschließlich der Fundamenta­len Analyse, treffen ihre Entscheidungen also aufgrund von Zahlen und Fakten, sowie ihren eigenen Erfahrungen. Wie man sich vorstellen kann, ist die Handelsfrequenz bei diesen Marktteilnehmern eine sehr geringe. Da sie jedoch oft große Kapitalmengen bewegen, können sie dennoch sehr gut davon leben. Stärker als jede andere Anlegergruppe sind Lang­zeitinvestoren von den vorherrschenden Zyklen abhängig. Geht es mit den Börsen bergauf, dann verdienen Investoren viel Geld. Befindet sich der Markt jedoch in einem Abwärtstrend, ist es für Langzeitinvestoren sehr schwierig profitabel zu sein.

In der folgenden Matrix sehen Sie, wie sich Transaktionskosten, Spreads, der allgemeine Trend und ähnlich Dinge auf die verschiedenen Anleger­gruppen auswirken.

Traumberuf Daytrader?

Die Überschrift gibt schon einen sehr wertvollen Hinweis. Handelt es sich beim Daytrading tatsächlich um einen Traumberuf? Zunächst sollte man sicher sein, dass man die Frage verstanden hat, denn es handelt sich beim Trading tatsächlich um einen Beruf. Vor allem dann, wenn man es auf so kurzfristiger Basis tut, wie Daytrader dies tun.

Wir werden in späteren Kapiteln klären, wie man sich möglichst profes­sionelle Strukturen schafft, um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein. Das ist sehr wichtig. Denn beim Trading geht es sehr oft um Emotionen. Gier und Angst sind zwei populäre Vertreter dieser Emo­tionen. Vertrauen ist jedoch ebenfalls ein ganz wichtiger Aspekt und wird uns daher auch durch dieses gesamte Buch begleiten. Sie brauchen näm­lich nicht nur Vertrauen i0n sich selbst, sondern auch in Ihren Trading­plan, ihre Hardware, ihre Software und natürlich in Ihren Broker.

Wenn Sie sich nun die Frage stellen, ob Daytrader tatsächlich ein Traum­beruf ist, dann müssen Sie sich folgende Fakten vor Augen führen.

→ Als Daytrader ist man sein eigener Chef.

→ Als Daytrader arbeitet man mit Geld.

→ Als Daytrader wird man vom...

Blick ins Buch

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