Sie sind hier
E-Book

Asset Management in Kapitalanlage- und Versicherungsgesellschaften. Altervorsorge

Nachhaltige Investments - Rating

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl438 Seiten
ISBN9783409119108
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis86,95 EUR

Das Thema "Altersvorsorge" wird bei Investmentgesellschaften und Versicherungen weiterhin für dynamisches Wachstum sorgen. Der erweiterte gesetzliche Rahmen für die Anlagetätigkeit von Fonds, der größere Anlegerkreis und die Tendenz zur Kapitaldeckung von Pensionsrückstellungen verstärken diesen Trend. Hochrangige Experten aus Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften stellen in diesem die innovativsten Konzepte der Branche vor. Sie geben darüber hinaus wertvolle Ratschläge für ein effizientes Investmentcontrolling und ein erfolgreiches Marketing für die Finanzdienstleistungen der Zukunft.

Die Herausgeberin

Dr. Elisabeth Hehn ist geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Hehn Associates GmbH. Sie berät institutionelle Investoren, insbesondere im Bereich innovativer Anlagekonzepte.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Auswirkungen des Steuersenkungsgesetzes auf die Besteuerung von Erträgen aus inländischen Investmentfonds (101-102)

Margit Robertz

1. Allgemeines

Die Besteuerung der Investmenterträge sowohl privater als auch betrieblicher Anleger wird durch das Steuersenkungsgesetz vom 23. Oktober 2000 (BStBl. 2000 I, 1433 ff.) in erheblichem Maße geändert. Die Änderungen betreffen die Besteuerung in- und ausländischer Dividenden eines inländischen Investmentfonds, Gewinne aus der Veräußerung inund ausländischer Aktien im Fonds sowie die Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an inländischen Investmentfonds.

Reichte für die Beurteilung der Besteuerung der Investmenterträge bis zum Inkrafttreten des Steuersenkungsgesetzes noch die Unterscheidung, ob ein Fondsanteil im Privatvermögen oder im Betriebsvermögen gehalten wird, so verlangt das Steuersenkungsgesetz eine weitere Unterteilung des im Betriebsvermögen gehaltenen Fondsanteils: Entscheidend für die Besteuerung ist nunmehr, ob sich die Fondsanteile im Betriebsvermögen eines Anlegers befinden, der körperschaftsteuerpflichtig ist (zum Beispiel Kapitalgesellschaften) oder ob der betriebliche Anleger nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (Personengesellschaft oder andere Unternehmer, wie zum Beispiel der Einzelkaufmann oder aber Freiberufler) zu besteuern ist. Renten- und Offene Immobilienfonds sind von den Änderungen nur betroffen, sofern diese Fonds Aktien halten.

2. Besteuerung in- und ausländischer Dividenden eines inländischen Investmentfonds

In- und ausländische Dividenden werden bei Ausschüttung oder Thesaurierung durch den Fonds vom Anleger nur zur Hälfte versteuert, wenn es sich bei dem Anleger um einen Privatanleger, eine Personengesellschaft oder einen anderen einkommensteuerpflichtigen Unternehmer handelt (§ 40 Abs. 2 KAGG in Verbindung mit § 3 Nr. 40 EStG, so genannte Halbeinkünfteverfahren). Ist der Anleger körperschaftsteuerpflichtig (wie zum Beispiel eine Kapitalgesellschaft), so kann dieser Anleger die vom Fonds ausgeschütteten oder thesaurierten in- und ausländischen Dividenden in voller Höhe steuerfrei vereinnahmen (§ 40 Abs. 2 KAGG in Verbindung mit § 8b Abs. 1 KStG).

2.1 Im Privatvermögen gehaltene Fondsanteile
Die an den Fonds ausgeschütteten Dividenden sind zukünftig auf der Ebene der ausschüttenden Gesellschaft mit einer Definitivsteuer in Höhe von 25 Prozent Körperschaftsteuer belastet. Diese Definitivsteuer kann vom Fonds weder angerechnet noch ihm vergütet werden. Die vom Fonds ausgeschütteten Dividenden (Dividende des Unternehmens abzüglich 25 Prozent definitive Körperschaftsteuer = Bardividende) sind vom Privatanleger – zum Ausgleich der fehlenden Körperschaftsteueranrechnung – nur noch zur Hälfte zu versteuern. Die andere Hälfte ist steuerfrei (§ 3 Nr. 40 EStG, Halbeinkünfteverfahren). Die vom Fonds ausgeschüttete oder thesaurierte inländische Dividende ist mit Kapitalertragsteuer in Höhe von 20 Prozent (bisher 25 Prozent) belastet. Bemessungsgrundlage ist die gesamte inländische Bardividende, auch wenn diese nur zur Hälfte steuerpflichtig oder sogar vollständig steuerfrei ist.

Die Kapitalertragsteuer wird gegen Vorlage eines Freistellungsauftrages oder einer NVBescheinigung in voller Höhe erstattet, anderenfalls ist sie auf die Steuerschuld des Steuerpflichtigen anzurechnen. Die dem Halbeinkünfteverfahren unterliegenden Dividenden werden nur mit ihrem steuerpflichtigen Anteil auf das jeweils vom Anleger seiner Bank erteilte Freistellungsvolumen angerechnet, § 44a Abs. 1 Nr. 1 EStG.

Das Halbeinkünfteverfahren bewirkt im Ergebnis eine Verdoppelung des Sparerfreibetrages gemäß § 20 Abs. 4 EStG und des Werbungskostenpauschbetrages gemäß § 9a S. 1 Nr. 2 EStG: Für ledige Privatanleger können daher die Dividenden in Höhe von insgesamt 3.202 Euro bzw. für Verheiratete bis zur Höhe von 6.404 Euro von der Kapitalertragsteuer freigestellt werden. Wird zum Beispiel eine inländische Dividende in Höhe von 4002 Euro seitens des Fonds an den Anleger weiter geleitet, so hat ein lediger Privatanleger ein Freistellungsvolumen von (nach Verdopplung) 3.202 Euro. In Höhe von 800 Euro bleibt die Dividenden kapitalertragsteuerpflichtig, so dass Kapitalertragsteuer in Höhe von 20 Prozent von 800 Euro, also in Höhe von 160 Euro, anfällt. Diese Kapitalertragsteuer wird in voller Höhe erstattet bzw. angerechnet, auch wenn die Dividende nur zur Hälfte steuerpflichtig oder sogar steuerfrei ist (§ 36 Abs. 2 Nr. 2 S. 1 EStG).

Inhaltsverzeichnis
Vorwort2
Inhalt4
Verzeichnis der Autoren14
Teil 1 Investmentfonds in Europa16
Investmentfonds in Europa18
1. Der Anfang18
2. Die OGAW-Richtlinie aus dem Jahre 198520
3. Der Start in den Binnenmarkt24
4. Die erste OGAW-Dekade27
5. Bedeutung der OGAW-Richtlinie für die Entwicklung der letzten Jahre36
6. Verwirklichung des integrierten europäischen Binnenmarktes37
7. Zusammenfassung45
Der Markt für nachhaltiges und ethisches Investment in Deutschland und Europa48
1. Ethischer Aspekt bei der Kapitalanlage48
2. Performance50
3. Marktpotenziale für Publikumsfonds52
4. Segmentierung des Nachfragepotenzials57
5. Institutionelle Anleger und sozial-ökologische Geldanlage59
6. Zusammenfassung62
Literaturhinweise62
Aktives versus passives Portfoliomanagement64
1. Einleitung64
2. Plädoyer für passives Portfoliomanagement66
3. Plädoyer für aktives Portfoliomanagement69
4. Random Walk ...72
5. ... Oder Non Random Walk?75
6. Faktormodelle78
7. Zusammenfassung80
Literaturhinweise81
Über die neuen Anlagevorschriften für Versicherungsunternehmen86
1. Einführung86
2. Die Anlageverordnung im Überblick88
3. Die Anlageverordnung im Einzelnen88
4. Beurteilung101
5. Gegenüberstellung des § 54a Abs. 2 VAG mit § 1 AnlV102
Auswirkungen des Steuersenkungsgesetzes auf die Besteuerung von Ertr‚gen aus inl‚ndischen Investmentfonds116
1. Allgemeines116
2. Besteuerung in- und ausländischer Dividenden eines inländischen Investmentfonds116
3. Gewinne aus der Veräußerung von Aktien im inländischen Investmentfonds121
4. Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an Investmentfonds122
5. Zusammenfassung127
Teil 2 Alterssicherung128
Investmentfonds im deutschen Alterssicherungssystem - das Altersvermögensgesetz ( AVmG) aus Sicht der Investmentbranche130
1. Einführung130
2. Rechtspolitischer Maßstab des BVI: Die AS- Investmentrente131
3. Stellungnahme zum Altersverm‡gensgesetz (AVmG)140
4. Schlussbemerkung156
Literaturhinweise157
Herausforderungen der privaten Altersvorsorge für Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften1158
1. Motivation für eine Restrukturierung der Altersvorsorge und die daraus zu erwartende Marktsituation158
2. Vorgaben durch den Gesetzgeber161
3. Herausforderung für die Produktentwicklung165
4. Organisatorische, systemtechnische und vertriebstechnische Herausforderungen176
5. Ausblick177
Literaturhinweise178
Das Zeit-Wertpapier - Gestaltung eines Kapitalanlagekonzeptes für ein Modell der flexiblen Lebensarbeitszeit180
1. Grundzüge und Funktionsweise des Zeit-Wertpapiers180
2. Rechtsgrundlagen183
3. Kapitalanlagekonzept183
4. Bewertung des Modells191
Ein neues Modell zur Lebens-, Lern- und Arbeitszeitgestaltung194
1. Einführung194
2. Flexibilität durch ein modernes Standard - Arbeitszeitmodell196
3. Zeitinvest - ein Lebens-, Lern- und Arbeitszeitkonto200
4. Erfolg - wie immer eine Kulturfrage208
Literaturhinweise209
Rentenreform 2001 - Deutschland auf dem Weg zu einem wetterfesten Alterssicherungssystem210
1. Reform der gesetzlichen Rentenversicherung211
2. Einstieg in die kapitalgedeckte Altersvorsorge214
3. Reform der betrieblichen Altersvorsorge219
4. Auswirkungen auf die Spartätigkeit224
5. Fazit226
Teil 3 Produktkategorien mit Fonds228
Wertgesicherte Aktienfonds230
1. Einleitung230
2. Statische Wertsicherung durch Einsatz von Optionen232
3. Dynamische Wertsicherung ohne Einsatz von Optionen239
4. Fazit250
Literaturhinweise251
Hedge Funds - A New Paradigm?254
Introduction - In Search of Alpha254
Difference Between Mutual and Hedge Funds254
Ten Myths of Hedge Fund Investing262
A New Paradigm?270
References271
Nachhaltigkeit - Wert steigernd für Unternehmen, rentabel für Anleger274
1. Einleitung274
2. Der Begriff der Nachhaltigkeit275
3. Zunehmende Bedeutung des ökologisch-ethischen Investment am Kapitalmarkt275
4. Analyse- und Anlageprozess der Bank Sarasin & Cie: Handlungsfelder für ein nachhaltiges Unternehmertum277
5. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen performen überdurchschnittlich282
6. Zusammenfassung283
Literaturhinweise284
Teil 4 Investmentstandards286
Investmentprozess und -organisation eines gro en Asset Managers288
1. Einführung288
2. Investmentziel, Investmentphilosophie und Investmentstil als "Corporate Identity" eines Asset Managers289
3. Organisation eines globalen Investmentprozesses291
4. Anforderungen an die personelle Zusammensetzung eines Asset Managers294
5. Benchmark & Performance294
6. Performance Präsentation Standards296
7. Zusammenfassung und Ausblick299
Investmentprozess - Gewinne realisieren und Verluste sozialisieren?302
1. Einleitung302
2. Prospekthaftung303
3. Zivilrechtliche, allgemeine Prospekthaftung308
4. Deliktische Ansprüche309
5. § 264 a StGB311
6. Anlageberatungshaftung312
7. Lösung der Fälle318
8. Probleme aus der Rechtsprechung für die Anlageberatung320
9. Die Konsequenzen320
10. Neue Kundenorientierung: Service321
11. Praktische Hinweise322
Wertschöpfung im Investmentfondsgeschäft und die Rolle der mobilen Finanzvertriebe324
1. Wachstumsmarkt Investmentfondsgeschäft324
2. Entwicklung und Wertschöpfung im Investmentfondsgeschäft326
3. Distribution im Investmentfondsgeschäft und die Rolle der mobilen Finanzvertriebe334
4. Investmentfonds als Baustein einer ganzheitlichen Vermögensplanung339
5. Fazit343
Literaturhinweise344
The Moody’s approach to rating funds – Rating ist nicht gleich Rating346
1. Rankings vs. Ratings346
2. Moody’s Fund Credit Ratings347
3. Market Risk Ratings349
4. Fund Quality Ratings350
5. Management Quality Ratings355
6. Conclusion358
Appendix I – Performance Calculation358
Appendix II – Fund Credit Quality Rating Definitions359
Market Risk Rating Definitions360
Management Quality Rating Definitions360
MoodyÌs Fund Quality Rating Definitions361
Risk Management for Multi-Manager Portfolios of Alternative Investment Strategies362
1. Introduction362
2. Different Risks in Alternative Investment Strategies365
3. Risk from the original investor´s view372
4. The three dimensions of active risk management in AIS investment373
5. Elements of Post-Investment risk management377
6. Conclusion384
Literature385
Szenario basierte Risikoanalyse388
1. Einleitung388
2. Szenarien389
3. „What-If“- Analysen der Risikosituation393
4. „Stresstesting“394
5. „Event Testing“400
6. „Implizite Stresskonstellationen“406
7. Ausblick: Standard Stress- und Event-Szenarien407
Literaturhinweise408
Investmentcontrolling410
1. Einführung410
2. Entscheidungsrelevante Information im Investmentcontrolling411
3. Investmentcontrolling am Beispiel einer Stillhalterstrategie415
4. Zusammenfassung428
Stichwortverzeichnis430

Weitere E-Books zum Thema: Finanzierung - Bankwirtschaft - Kapital

Rating

E-Book Rating
Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung Format: PDF

Eine gute Bonitätsnote wird zum Dreh- und Angelpunkt der Konditionen. Nur wer die Regeln kennt, nach denen Ratings erteilt werden, kann sich die Prüfverfahren vorbereiten. Autor Dr.…

Businessplan

E-Book Businessplan
Geldgeber überzeugen und zielgerichtet planen Format: PDF

Worauf ist beim Businessplan besonders zu achten, damit die Kapitalgeber überzeugt werden? Und wie plant man gleichzeitig solide, damit man seinen Betrieb mit Hilfe des Businessplans nachhaltig…

Weitere Zeitschriften

cards Karten cartes

cards Karten cartes

Die führende Zeitschrift für Zahlungsverkehr und Payments – international und branchenübergreifend, erscheint seit 1990 monatlich (viermal als Fachmagazin, achtmal als ...

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...