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Der Basen-Doktor

Basisch essen, Schüßler-Salze und Co. gegen die häufigsten Beschwerden

AutorMaria Lohmann
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl164 Seiten
ISBN9783432105710
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Beschwerden basisch behandeln. Ob Kopfschmerzen, Energiemangel oder Schlafstörungen - häufig ist eine Übersäuerung des Körpers Grund für vielfältige Beschwerden. Ganzheitlich und natürlich hilft Ihnen der Basen-Doktor: Bringen Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht und finden Sie so zu neuer Vitalität. - Von Kopf bis Fuß auf Basen eingestellt: Von akuten Schmerzen bis zu chronischen Erkrankungen - erfahren Sie, wie Sie gegen die 35 häufigsten Beschwerden gezielt vorgehen können. - Schmackhaftes aus der Basen-Küche: Über 60 Rezepte für ein starkes Immunsystem und eine ausgeglichene Darm-Flora. - Überarbeitete Neuauflage mit den aktuellsten Erkenntnissen zur Darmgesundheit.

"Mich begeistert das Zusammenspiel von Vitalität und Ernährung. Die Möglichkeiten, den Körper auf einfache und natürliche Weise zu unterstützen." Bereits als Mädchen hat sie bei ausgedehnten Spaziergängen mit ihrer Mutter vieles über Heilpflanzen erfahren - später hat Maria Lohmann ihre Leidenschaft für Naturheilkunde, traditionelle Heilverfahren und gesunde Ernährung zum Beruf gemacht: Als erfahrene Heilpraktikerin, Medizinjournalistin und Autorin widmet sie sich verschiedenen Gesundheitsthemen mit großem Erfolg.

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Leseprobe

1 Der Säure-Basen-Haushalt


Der Säure-Basen-Haushalt gilt als Barometer unserer Gesundheit. Ausgangspunkt für die Entstehung vieler Krankheiten ist eine Dysbalance im Sinne einer Übersäuerung.

Normalerweise verfügt unser Körper über ein ausgeklügeltes System, um Säuren, die uns belasten, schnell wieder loszuwerden. Doch für viele von uns ist es heute Alltag, dass sich in unserem Körper Säuren im Übermaß ansammeln und dann nicht mehr richtig ausgeschieden werden können. Bei jedem Menschen bilden sich im Rahmen der verschiedenen Stoffwechselvorgänge unentwegt Säuren: So entstehen Kohlensäure bei der Atmung, Aminosäuren beim Aufspalten der Nahrung, Milchsäure bei schwerer Muskelarbeit und Harnsäure beim Abbau von Körperzellen. Normalerweise wird der Organismus mit diesen Säuren problemlos fertig; er neutralisiert sie in Blut, Darm, Nieren und über die Haut. Wenn allerdings, etwa durch langjährige Fehlernährung oder Stressreaktionen, zu viele Säuren anfallen, sind die Reserven zur Neutralisation der Säuren irgendwann aufgebraucht. Denn um Säuren ausscheiden zu können, muss der Körper sie an Basen binden. Bei einer chronischen Säurebelastung benutzt er seine Basenreserven zum Ausgleich. Die Vorräte an Natrium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Kalium gehen bei einer Übersäuerung nach und nach verloren und werden für die Bindung von Säuren herangezogen. Diese basischen Mineralstoffe fehlen dann an anderen Stellen.

1.1 Wie kommt es zur Übersäuerung?


Sind zu wenig basisch wirkende Stoffe in der Nahrung enthalten und die Pufferkapazitäten des Blutes erschöpft, bleiben Säuren im Körper einfach liegen. Sie werden hauptsächlich im Binde- und Fettgewebe deponiert, um den Organismus zu entlasten. Sind auch diese Speicher überfüllt, werden im nächsten Schritt Muskeln, Sehnen und Gelenke als Zwischenlager herangezogen. Die Folge ist eine schleichende Übersäuerung des Gewebes. Dieser in der Naturheilkunde auch als »latente Azidose« bezeichnete Zustand stört nachhaltig die natürlichen Verhältnisse im Bindegewebe, beeinträchtigt die Versorgung mit Sauerstoff und anderen wichtigen Nährstoffen und kann verschiedenste Beschwerden hervorrufen.

Das Problem der Gewebeübersäuerung gewann erst an Bedeutung nach dem 2. Weltkrieg, seitdem wir große Mengen an tierischem Eiweiß zu uns nehmen. Ein weiterer Grund für chronische Übersäuerung ist die zunehmende Lebenserwartung in den westlichen Industrieländern, da die Nierenleistung und damit die Fähigkeit, Säuren auszuscheiden, bei älteren Menschen nachlässt.

So ist es kein Zufall, dass der große Säureforscher Dr. Friedrich F. Sander ausgerechnet in der Nachkriegszeit um 1950 beschrieb, wie stark Säuren unseren Organismus belasten. Auf den Forscher geht der Begriff »latente Azidose« zurück. In diesem Zustand sind die basischen Pufferreserven im Blut teilweise reduziert, ohne dass schon Veränderungen des pH-Wertes nachweisbar sind.

Folgen chronischer Übersäuerung

Naturheilkundliche Experten gehen davon aus, dass viele Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Schlaganfall, Herzinfarkt oder Osteoporose mit einer chronischen Übersäuerung des Organismus einhergehen. Sogar für einen Zusammenhang mit Krebs finden sich Hinweise.

1.2 Das Gewebe wird sauer


Bei permanenter Säurebelastung sind alle Mineralreserven bald aufgebraucht. Jetzt passiert zweierlei: Einerseits muss der Körper nun seinen Knochen und Muskeln die gespeicherten basischen Mineralien (Magnesium, Kalzium) entziehen, um die überschüssigen Säuren zu binden. Für die Knochenstabilität kann das sehr ungünstig sein.

Andererseits ist der Körper in dieser Situation gezwungen, überschüssige Säuren und Stoffwechselrückstände aus dem Säure-Basen-Stoffwechsel in den kollagenen Fasern des Bindegewebes und im Fettgewebe als »Sondermüll« zu parken. Folge ist eine enorme Gewebesäuerung. Der ehemals neutrale bis leicht basische pH-Wert des Gewebes sinkt allmählich, das heißt, er wird sauer. Die natürlichen Verhältnisse im Bindegewebe werden nachhaltig gestört, die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen der Zellen und des Gewebes beeinträchtigt. Säurehaltige Ablagerungen behindern die Ernährung und innere Reinigung der Zellen. Die Durchblutung und der Transit zwischen den Körperzellen werden ebenfalls gestört. So geraten viele wichtige Prozesse ins Stocken. Auf Dauer machen die überschüssigen Säuren die Bindegewebsfasern und die Zellen undurchlässiger, starr und hart, vergleichbar einem schwer beweglichen Panzer.

 Wie Säuren im Körper entstehen

Säuren im Organismus

Herkunft/Ursachen

Kohlensäure

bei der Atmung

bei der Energiegewinnung aus der Nahrung

Harnsäure

beim Abbau körpereigener Zellen

durch ▶ purinreiche Ernährung wie Fleisch und Alkohol

Gärungssäuren

säurelastige Ernährung
gestörte Darmflora (Mikrobiota)
Abbau von Zucker durch Bakterien oder Pilze

Aminosäuren

bei der Verstoffwechselung der Nahrung

Milchsäure

Sport und Muskelarbeit

Fettsäuren wie Arachidonsäure

▶ durch Ernährung: v. a. rotes Fleisch, Wurst, Innereien, fetten Käse

schwefelhaltige Säuren

durch Ernährung:

in schwefelhaltigen Aminosäuren tierischer Lebensmittel

Hülsenfrüchte

geschwefelte Trockenfrüchte

Kartoffelerzeugnisse

Schwefel als Zusatzstoff in Wein

phosphathaltige Säuren

durch Ernährung: Schmelzkäse, Fleisch, Wurst, Brühwürste, Cola

Gerbsäuren

Kaffee, Tee

Stresssäuren

Säurebildung durch Stress, der für Aktivität und Anspannung zuständige Sympathikus ist ständig im Einsatz, erhöhte Produktion von Adrenalin

1.2.1 Das Bindegewebe: Vernetzung zwischen den Zellen


Das Bindegewebe ist weit mehr als nur ein einfaches Stützgewebe ohne besondere Bedeutung, wie man in der Schulmedizin lange fälschlicherweise angenommen hat, sondern es macht einen Großteil des gesamten Organismus aus und steht in Beziehung mit jeder Zelle. Dort ist es zuständig für Ernährung der Zellen und deren Kommunikation untereinander. Nach den Untersuchungen des Säureforschers Friedrich F. Sander gehen alle chronischen Erkrankungen mit einer Übersäuerung des Bindegewebes einher. (Auf ihn geht auch der Begriff ▶ »latente Azidose« zurück).

1.3 Der pH-Wert zur Bestimmung der Säurelast


Der pH-Wert (potentia Hydrogenii = Anzahl der Wasserstoffatome) ist eine Maßzahl für die Säurestärke. Er dient als Formel, ob eine Lösung basisch, sauer oder neutral reagiert. Die Skala weist Werte zwischen 0 und 14 auf (7 = neutral, 1–7 sauer und 7–14 basisch). Je niedriger also der pH-Wert, desto saurer ist eine Lösung. Die meisten biochemischen Stoffwechselvorgänge erfordern ein spezielles Milieu. So...

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