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E-Book

Der Chinakomplex des Rentners Karl

Protagonist Karl auf Brautschau in China

AutorKarl-Heinz Garnitz
Verlagepubli
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl255 Seiten
ISBN9783745007190
Altersgruppe18 – 99
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Protagonist Karl fühlte sich an seinem 71. Geburtstag zwar alleine, doch er war voller Tatendrang und Unternehmungslust. So entschied er sich, als Individualreisender auf den Weg nach China zu machen, um dort die Frau seiner Träume zu finden. Rentner Karl war im Reich der Mitte einige Male unterwegs, wurde immer wieder in abenteuerliche Situationen verwickelt und an die Grenzen seiner Belastbarkeit geführt. In Bezug auf die von ihm in China getroffenen Frauen werden die Orte der Findung und des Beisammenseins beschrieben, als Schauplätze der Möglichkeiten und der nie vollständig zu begründenden Verhaltensweisen der Frauen seiner Wahl. Karl traf zwei Chinadamen, welche er übers Internet kennenlernte, keine der Beiden entsprach seinen Vorstellungen. Einzig beim zufälligen Kennenlernen einer dritten Chinesin in der Stadt Nanning schoß Amor Pfeile ab, welche beide ins Herz trafen und später zueinander führten. Ein Buch mit Geschichten und Bildern, welches viel über China und die dortigen Menschen erzählt. Etliche Male sind Reisestrecken so gut beschrieben, dass mancher Leser sich wohl ermuntert fühlen dürfte diese nachzuvollziehen.

Die Vergangenheit war für mich die Zeit des Werdens und der Entwicklung auf dem Weg in die Gegenwart. In der Gegenwart angekommen versuche ich immer wieder die Vergangenheit aufzuarbeiten, mein Weltbild zu ergänzen und jenes Neue zu schaffen, welches den Glauben an bessere Zukunft aufrecht erhält.

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Leseprobe

MUT ZUM WAGNIS


(Gedankenreflexe des Protagonisten Karl)

Als er nach 42 Arbeitsjahren im Alter von 64 Jahren in Rente ging,

re-aktivierte er ein Hobby aus Jugendtagen, begann spontan mit dem

Schreiben von Büchern. Jedoch an seinem 71. Geburtstag fiel er in ein

tiefes Loch, weil er, von netten deutschen Freundinnen umgeben, keine

fand, welche mit ihm den Ehebund schließen wollte. Da wusste er, dass

es Zeit war Neues zu beginnen und dem Zauber des mutigen Aufbruchs

zu vertrauen. So begab er sich als Einzelreisender in das Reich der Mitte,

um zu finden die Frau fürs Leben, das Geheimnisvolle und das

wunderbar Menschliche.

Willst Du es ihm gleichtun? Sei nicht überrascht, wenn wahre Liebe

Du in der Ferne findest. Immer sind es wohl die Fernen und die Frauen

denen unsere Sehnsüchte folgen. Doch beachte, dass die Wirklichkeit

mehr fordert als nur die Pflege von irgendwelchen Sehnsüchten. Sie

erfordert das Überwinden der Unschlüssigkeit und den Mut ins

Unbekannte aufzubrechen. 


DIE ERSTE REISE NACH CHINA


Flug nach Nanning (Provinz Guangxi)


Laut Flugplan der Air China erreicht man die Stadt Nanning von München

aus mit den Flügen CA962 und CA1485, wobei es sich meist so ergibt, dass

der erste Flug ein Direktflug von München nach Peking ist und gut an die

zehn Stunden andauert. In Peking fällt dann meist eine längere Wartezeit an,

bevor der circa dreistündige Weiterflug nach Nanning angetreten werden

kann. Vorweg sei festgestellt, dass der Hauptprotagonist der auf uns

zu- kommenden Geschichten ein gewißer Herr Karl ist, der seine Erlebnisse

dem Autor offenbar machte, damit dieser in jeder Hinsicht wahrheitsgemäß

davon berichten konnte. Karl saß im Flieger mit der Zuordnungsnummer

CA962 und wurde soeben durch ein Ruckeln des Fliegers aus dem Schlaf

geweckt und daran erinnert, dass der Landevorgang auf dem Flughafen

Peking eingeleitet war und die Boing zum Haltepunkt des Terminals 3

hinüberrollte. Bald wird Karls Ausharren in der knapp bemessenen

Sitzreihe ein Ende haben, sodass längst fällige Bewegung wieder für den

nötigen körperlichen Ausgleich sorgen kann. Im Moment freute sich Karl

auf all das, was er auf dem riesigen Pekinger Flughafens so erleben würde.

Über den Bordlautsprecher gab es bereits Durchsagen auf Chinesisch und

Englisch, wobei die meisten der schnell gesprochenen Worte kaum zu

verstehen waren. Nur der stereotype Hinweis, die Sicherheitsgurte erst dann

zu lösen, wenn vom Bordpersonal dazu aufgerufen wird, der blieb im

Gedächtnis haften. Als das Flugzeug noch nicht still stand, lösten bereits

etliche Passagiere recht voreilig die Schnappschlösser ihrer Gurte und nach

erfolgter Durchsage befreiten sich auch all die Anderen von ihren Gurten

und machten sich bereit für das Aussteigen. Als die Passagiere die

Bordfächer geleert hatten, verbreitete sich erhöhte Nervosität und es

begannen wie üblich unliebsame Drängeleien, denn jeder Passagier wollte

möglichst schnell festen Boden unter den Füßen haben. Das Drücken nach

vorne zum Ausstieg nahm erst ab, als die Reisenden offensichtlich begriffen

hatten, dass Aussteigen seine Zeit benötigt und drängeln wenig sinnvoll sein

kann. Langsam ging es voran, doch letztendlich kamen alle nach draußen,

in den Ankunftsbereich des Terminals 3. Dort blickten die meisten der

Passagiere verunsichert umher und benötigten eine Weile, bis sie jene

Informationstafeln entdeckten, die den Weg zu Pass- und

Sicherheitskontrollen anzeigten. Nach erfolgter Orientierungsphase ergab

es sich, dass die in Peking ankommenden Passagiere wie eine Herde von

Schafen hintereinander herliefen, bis sie letztendlich vor drei

Paßkontrollschaltern stehen bleiben mussten und sich dadurch längere

Warteschlangen bildeten. Reisepaß und Arrivelcard hielten die meisten

Ankommenden schon griffbereit in einer ihrer Hände. Bezüglich der

sogenannten Arrivelcard gilt es zu erwähnen, dass diese bereits im Flugzeug

verteilt wurde mit dem Hinweis sie auszufüllen, da jeder Reisende, der in

Peking ankommt, sie bei der Einreisekontrolle zusammen mit seinem

Reisepass vorzeigen muß. Als Karl an die Reihe kam, übergab er seine

Papiere dem chinesischen Kontrollbeamten und dieser prüfte äußerst ge-

nau, denn fast nichts wird in China irgendwelchen Zufällen überlassen. Die

Staatssicherheit hat seit je höchste Priorität bei allen chinesischen Beamten

und sie handeln stets nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, aber Kontrolle

ist besser.“ Karl`s Papiere waren in Ordnung und als er sie zurückbekam,

atmete er tief durch und lief zu den nicht weit entfernten Stellen für die

Personen- und Handgepäckkontrollen. Dort wurde jeder der an die Reihe

kam vom Sicherheitspersonal dazu angehalten sein Handgepäck und andere

als verdächtig geltende Objekte zum Durchleuchten auf ein Förderband zu

legen. Im Anschluß daran mussten die dem Sicherheitscheck unterworfenen

Personen durch eine Torsonde laufen, wo sie von Beamten mit

Metalldedektoren empfangen und abgetastet wurden. So konnte festgestellt

werden ob Reisende noch irgendwelche gefährlichen Objekte am Körper

oder in Kleidungsstücken versteckt hielten. Wird beim Abtasten mit den

Dedektoren ein Piepston gehört, so greifen die Sicherheitsleute beim

nachfolgenden händischen Abrasten oftmals kräftiger zu, als sie es im

Normalfall ohne Piepston getan hätten. Das härtere Zugreifen und

Abtasten stört vor allen Dingen empfindsamere Frauen und es soll schon

vorgekommen sein, dass sich etliche von ihnen durch das Zugreifen sexuell

belästigt fühlten und eine Klage in die Wege leiteten. Ob mit solchen Klagen

je etwas erreicht wurde sei dahingestellt, denn all die erwähnten

Untersuchungen dienen ja der Flugsicherheit und die Behörden in China

scheinen davon auszugehen, dass jedermann Verständnis aufbringen muß

für solche sicherheitsrelevanten Untersuchungen, seien sie noch so

fragwürdig. Protagonist Karl dachte sich nach seiner unbeanstandeten

sicherheitstechnischen Abfertigung insgeheim: „Ich kann nur hoffen, dass

meine Reise weiterin von glücksbringenden Sternen begleitet und

problemlos bestanden wird.“ Nach solch zuversichtlichen Gedankengängen

lief Rentner Karl mit seinem Handgepäck an den Transportbändern vorbei,

welche vom Flughafenbodenpersonal hinter den Kulissen bereits mit jenen

Behältnissen bestückt wurden, welche bereits beim Abflug als zu schwer

oder zu groß erkannt wurden und deswegen nicht als Handgepäck

akzeptiert wurden. Smart aussehende Luxuskoffer, abgewetzte Rucksäcke,

hölzerne Überseekoffer und stinknormale Plastikboxen waren dabei. Alle

Passagiere mit Endziel Peking starrten angespannt auf das Förderband und

warteten mehr oder weniger nervös auf ihre Koffer. Karl hingegen konnte

unbeschwert weiterlaufen, da sein Reiseziel ja Nanning war und sein Ge-

päckstück dort, zusammen mit ihm, landen würde. Er muß nur rechtzeitig

zum Gate für seinen Anschlußflug nach Nanning hinfinden und dort auf

den Weiterflug warten.

Zurück zu den bereits erwähnten Abfertigungsprozeduren. Sie gelten für

jeden neu ankommenden Passagier und sie sind besonders streng, wenn es

sich um Transferreisende handelt, bei welchen gewiße Anschlußflüge eine

Rolle spielen. Erst wenn ein Reisender all den verlangten Kontrollwünschen

des chinesischen Beamtenapparates nachgekommen war und sie erfolgreich

bestanden hatte, durfte er jenen Hinweistafeln folgen, die ihn zu einem

Sackbahnhof lotsten, auf dessen Bahnsteigen in kurzer Folge Züge

ankamen und nach kurzer Haltezeit wieder abfuhren. Es handelt sich um

die Transportwaggons des sogenannten Flughafenexpresszuges, welcher

vom Terminal 3 aus, zwischen Terminal 1 und Terminal 2, laufend hin- und

herfährt und die Reisenden zum Ort ihrer Wahl transportiert, entweder zum

Terminal für Inlandsflüge oder zum Outcheckepoint für all jene, welche aus

irgenwelchen Gründen in Peking verweilen wollen. Alle können nur mit

dem Flughafenexpresszug ihr angestebtes Ziel erreichen. Sowohl die

meisten Wartenden, als auch jene, welche dahinhasten oder suchend

umherschauen wollen ja irgendwo gut ankommen und gewiße Hoffnungen

erfüllt sehen. Oft handelt es sich wohl um von Fernsucht geplagte

Weltenbummler, um Geschäftsreisende oder auch um jene Personen,

welche als Einheimische umherirren auf der Suche nach einer besseren

Zukunft, nach einem glücklichen Zufall oder einem neuen Partner.

Vielleicht sind auch Flüchtende von irgendwoher unterwegs, auf dem Weg

in eine versprochene und glorifizierte Freiheit. Kein Reisender kennt die

geheimen Gründe für das Unterwegssein all der anderen Reisenden, weiß

nichts vom Ursprung dessen, was all jene fremden Gesichter zum Aufbruch

in andere Bereiche bewegt hat. So werden Flughäfen allüberall auf...

Blick ins Buch

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